Zwei Jahre nach Freilassung aus Haft: Praktizierender stirbt nach fortgesetzten Polizeischikanen

(Minghui.org) Jiang Libin hatte überall am Körper Ödeme und war sehr schwach, als er 2018 aus dem Gefängnis entlassen wurde. Er war wegen des Praktizierens von Falun Dafa [1] zu drei Jahren Gefängnis verurteilt worden. Polizisten schikanierten ihn in den darauffolgenden zwei Jahren weiter häufig. Am Abend des 13. Oktober 2020 erbrach er plötzlich Blut und verstarb Stunden später – mit 59 Jahren.

Rückblick auf ein Leben unter der Verfolgung

Im Juni 1999 hatte Jiang angefangen, Falun Dafa zu praktizieren. Er schrieb der Praxis die Heilung seiner Schwindelanfälle und seines Nasenblutens zu. Seine Frau Xie Fufen begann auf seine Empfehlung hin im Jahr 2005 ebenfalls, Falun Dafa zu praktizieren. Ihr Magengeschwür, ihre Gallensteine und ihre Brustdrüsenentzündung verschwanden bald danach.

Um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten, eröffneten sie ein Reisnudelgeschäft, mussten es aber bald wegen der vielen Polizeischikanen schließen.

Am 30. September 2009 wurde das Paar von Polizisten verhaftet und ihre Wohnung durchsucht. Ihr Computer, ihr Drucker, ihr DVD-Brenner, ihre Falun-Dafa-Bücher und Informationsmaterialien sowie das Geld, das sie durch das Nudelgeschäft verdient hatten, wurden beschlagnahmt.

Jiang verurteilte man nach 197 Tagen Haft zu drei Jahren Gefängnis mit fünf Jahren Bewährung. Xie wurde 30 Tage lang inhaftiert und dann gegen Kaution freigelassen.

Polizisten schikanierten Jiang am 17. August 2010 und brachten ihn in eine Gehirnwäsche-Einrichtung in einem Seniorenzentrum. Dort wurde er 20 Tage lang festgehalten und rund um die Uhr von zwei Mitarbeitern überwacht. Die Behörden versuchten auch, Xie festzunehmen, gaben jedoch nach, als sie erfuhren, dass deren Mutter gestürzt war und Xie sich um sie kümmern musste.

Im Oktober 2011 schikanierten Polizisten das Paar erneut, deshalb sahen sich die beiden gezwungen, von zu Hause entfernt zu wohnen, um den Schikanen zu entgehen.

Da sich Jiang nicht rechtzeitig bei der Polizei meldete, wurde er auf die Fahndungsliste gesetzt und am 30. März 2015 wieder in Gewahrsam genommen. Seine Verhaftung wurde am selben Tag genehmigt.

Jiangs Familie ging am 13. April 2015 ins Untersuchungsgefängnis des Landkreises Beichuan und wollte ihn sehen. Dort hieß es, dass Jiang am 9. April in das Gefängnis Jiazhou verlegt worden sei.

Seine Familie suchte daraufhin Gao Guojian auf, den zuständigen Richter für Jiangs Fall. Gao sagte, sie hätten gegen Jiang Haftbefehl erlassen, da er sich nicht bei der Polizei gemeldet habe. Sie würden nun sein früheres Urteil von drei Jahren vollstrecken, das vor fast einem Jahrzehnt ergangen war. Als seine Familie versuchte, Gao die Fakten über Falun Dafa zu klären, wollte er nichts davon hören.

Früherer Bericht:

Verfolgung dreier Praktizierenden aus dem Kreis Beichuan, Provinz Sichuan


[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.