Bleibt bei den Fakten

(Minghui.org) Mir ist auf YouTube beim Lesen der Kommentare aufgefallen, dass einige Praktizierende Kultivierungsthemen öffentlich diskutieren. Das hat negative Auswirkungen, denn einiges ist für Nicht-Praktizierende nur schwer zu glauben oder zu akzeptieren.

Einmal fand ich beispielsweise einen YouTube-Kanal, auf dem die Evolutionstheorie verspottet wird. In den Kommentaren las ich Folgendes: „Schon vor vielen Jahren hat der Begründer von Falun Gong gesagt, dass es prähistorische Zivilisationen gibt. Wegen der Verfolgung durch die Kommunistische Partei Chinas (KPCh), konnten die Menschen das aber nicht akzeptieren.“ Vor allem bei denjenigen, die an die Evolutionstheorie glauben und gar nichts über Falun Gong wissen, könnten solche Kommentare Missverständnisse erzeugen.

Die chinesische Regierung beschäftigt viele zehntausend Internet-Kommentatoren, auch bekannt als die „50-Cent-Armee“ (Ein Hinweis auf die per Post zugestellte Entlohnung). Ihre Aufgabe besteht darin, Chaträume, Foren und Social-Media-Plattformen zu infiltrieren. Als gewöhnliche Bürger getarnt, posten sie Kommentare im Internet, mit denen sie die Interessen und die Agenda der Partei vertreten. Sie sind bekannt dafür, falsche oder fehlerhafte Informationen zu verbreiten. Aus diesem Grund müssen wir bei dem, was wir selber posten, besonders vorsichtig und aufmerksam sein.

Ich habe bemerkt, dass die Kommentare der Falun-Dafa-Praktizierenden im Allgemeinen das Verständnis der gewöhnlichen Menschen übersteigt. Solche Kommentare könnten deren negativen Eindruck verstärken, da sie kein klares Verständnis von Falun Dafa haben. Die Leute wiederum, die ein besseres Verständnis über die Hintergründe haben, aber noch nicht gänzlich überzeugt sind, können von solchen Kommentaren beeinflusst werden. Das könnte sie wieder skeptisch werden lassen oder schlimmer noch, sie könnten sich am Ende gegen Falun Dafa wenden.

Erwähnt den Meister nicht leichtfertig

Wenn die Praktizierenden in ihren Kommentaren den Meister erwähnen, sind die Auswirkungen meiner Meinung nach in über der Hälfte der Fälle negativ. Es gibt sicherlich auch Situationen, in denen es angebracht ist, den Meister zu erwähnen. Wenn wir den Menschen zum Beispiel die inszenierte Selbstverbrennung auf dem Platz des Himmlischen Friedens erklären wollen, könnten wir dies mit Auszügen aus den Fa-Erklärungen des Meisters über das Verbot des Tötens oder des Selbstmordes untermauern.

Meiner Meinung nach reicht es aus, wenn die Menschen verstehen, dass wir gute Menschen sind und dass wir wegen unseres Glaubens verfolgt werden. Wenn wir unbedacht und leichtfertig über den Meister sprechen, führt das oft dazu, dass die Leute denken, dass wir den Meister als Buddha verehren und ihn als einen höheren Gott betrachten.

Es gibt viele Menschen, die einen ungerechtfertigten Hass auf Falun Dafa haben. Darüber hinaus sorgt die „50-Cent-Armee“ dafür, dass der Hass gegenüber Falun Dafa weiter anwächst. Wenn die gewöhnlichen Menschen uns bereits durch die Lügen der KPCh missverstehen und nun neue Zweifel dazukommen, weil ein Praktizierender etwas veröffentlicht hat, das über ihr Verständnis hinausgeht, wird dies ein neues Hindernis für das Erwachen ihres Gewissens sein.

Vielleicht hat jemand die Hintergründe der Verfolgung verstanden, wenn er die Fakten zu der inszenierten Selbstverbrennung oder die „Neun Kommentare über die Kommunistische Partei“ gelesen hat. Oder sie haben die Informationen von Praktizierenden aus dem Ausland erhalten. Wir sollten für die Menschen keine unnötigen Hindernisse schaffen, indem wir über den Meister sprechen.

Nicht leichtfertig über übernatürliche Phänomene sprechen

Insbesondere die jungen Leute, die wissen, wie sie die Internetblockade durchbrechen und Zugang zu den Webseiten außerhalb Chinas haben, glauben selten an übernatürliche Phänomene. Für sie steht in der Regel die moderne Wissenschaft über allem anderen.

Es ist nicht unsere Aufgabe ihren starken Glauben an die Wissenschaft zu beseitigen und sie zur Kultivierung zu überreden, sondern ihr Gewissen aufzuwecken. Es gibt YouTube-Kanäle, die Filme über die Verfolgung zeigen. Jemand könnte dort zum Beispiel folgenden Kommentar posten: „Ich glaube nicht an Kultivierung, aber ich unterstütze Falun Gong, damit sie der Verfolgung widerstehen.“ Dieser Kommentar allein zeigt schon, dass diese Person sehr gut ist, weil sie Falun Dafa unterstützt.

Jedoch gibt es Praktizierende, die auf solche Kommentare antworten. Sie schreiben zum Beispiel, dass Falun Dafa Krankheiten heilen kann, dass sie Praktizierende seien, dass sie sich von ihren Krankheiten erholt hätten, seitdem sie Falun Dafa praktizieren oder dass eine Person nach dem Rezitieren von „Falun Dafa ist gut“ sich erholt habe usw. Andere fingen sogar an, mit der Person zu diskutieren, so als ob sie auch ein Praktizierender wäre.

Anstatt weitere Kommentare abzugeben, könnte man doch einfach schreiben: „Danke für ihre Unterstützung und ihre aufrichtigen Gedanken. Wir sind eine Gruppe von Menschen, die sich kultiviert; wir streben danach, uns selbst zu verbessern und unsere Moral zu erhöhen. Wenn alle in der Gesellschaft so wären wie wir, wäre China nicht in so einem Zustand wie heute und die KPCh wäre nicht in der Lage uns zu verfolgen.“ Sobald wir die Person überzeugt haben, aus der Partei und den ihr angegliederten Jugendorganisationen [1] auszutreten, haben sie bereits einen wichtigen Schritt in die richtige Richtung gemacht. Wir müssen nicht überprüfen, ob sie daran glauben, dass Falun Dafa Krankheiten heilen kann, oder ob sie an die Existenz von Gottheiten glauben.

Den Menschen solche Szenen zeigen, die sie auch verstehen können

Ein YouTube-Kanal sendete einmal einen Live-Stream. Es war ein Kurzfilm über die Verfolgung von Falun Dafa. Der Film handelt von einem Dafa-Praktizierenden, der von der Polizei verfolgt wird. Trotz seiner schwierigen Lage spricht er mit den Polizisten über Dafa und versucht ihr Gewissen zu wecken. Zuerst fand ich den Film sehr gut, also sendete ich aufrichtige Gedanken aus. Später wurden die Szenen aber immer übertriebener und unglaubwürdiger. Als ich mir die Kommentare der Zuschauer durchlas, war ich zutiefst beschämt. Einige negative Kommentare mögen zwar von der „50-Cent-Armee“ stammen, aber es gab auch einige Kommentare von echten Zuschauern. Die meisten negativen Kommentare ähnelten sich inhaltlich kaum. Zum Beispiel schrieben sie: „Ich unterstütze die Zeitung Dajiyuan (chinesische Ausgabe der Epoch Times), damit sie die Wahrheit über Falun Gong verbreiten können. Aber dieser Film ist so aufgemacht, als ob eine Religion gefördert werden soll.“

Ich kann mich gut in diese Zuschauer hineinversetzen. Wenn ich keine Praktizierende wäre und auch keine Verwandten hätte, die Falun Dafa praktizieren, dann hätte ich diesen Film wohl höchstwahrscheinlich auch nicht angeschaut. Wir sollten die Situation mit Vernunft betrachten. Es handelt sich dabei meistens um gewöhnliche Menschen, die gelegentlich die Internetblockade umgehen, um sich die Nachrichten außerhalb Chinas anzuschauen. Sie sind höchstwahrscheinlich Atheisten und haben noch viele menschliche Anschauungen. Plötzlich sehen sie sich einen Kurzfilm mit abgehobenen und übertriebenen Szenen an, und Dafa-Praktizierende werden als Märtyrer dargestellt. Was halten wir denn davon? Viele denken doch: „Oh meine Güte, ist das nicht ein wenig zu viel des Guten...“

Gewöhnliche Menschen sind sehr oft emotional. Sie bekommen vielleicht feuchte Augen, wenn sie ein kleines Mädchen sehen, das in einem Geschäft die Süßigkeiten anstarrt. Vielleicht sind sie verärgert, wenn sie sehen, wie ein kleines Mädchen von Mitschülern schikaniert wird, weil ihre Eltern Falun Gong praktizieren. Sie könnten traurig sein, wenn sie sehen, wie die Polizei einen Praktizierenden foltert, indem sie ihm Nadeln in die Finger stechen. Wenn sich ein gewöhnlicher Mensch über diese Horrorszenen empört, dann hat er eine gute Chance errettet zu werden.

Wenn allerdings ein kleines Mädchen gezeigt wird, das auf Süßigkeiten total gleichgültig reagiert, weil es diese Anhaftung bereits losgelassen hat; oder wenn die Zuschauer sehen, dass es von Mitschülern schikaniert wird und sich diese dann anschließend vor ihr hinknien, weil die bösen Faktoren eliminiert werden konnten; dann scheint es in den Augen der Zuschauer doch sehr unglaubwürdig zu sein. Wenn in einer Szene eine Praktizierende während der Folter keinen Kratzer abbekommt und sogar Spezialeffekte eingesetzt werden, um eine Aura um ihren Körper herum zu generieren, dann könnten die Zuschauer das Gefühl bekommen, dass es sich um einen Propagandafilm handelt.

Viele dieser jungen Leute glauben fest an die moderne Wissenschaft. Sie sind der Meinung, dass sie unsere Welt besser verstehen als der Durchschnittsbürger. Sie glauben, dass sie alles in dieser Welt verstehen können. Außerdem glauben sie nicht an die Existenz von Gottheiten und Buddhas. Sie glauben nicht daran, dass es Außerirdische oder prähistorische Zivilisationen gibt. Wenn ihr die chinesische Medizin erwähnt, könnten manche ihre gelernten Kenntnisse über die westliche Medizin einsetzen, um uns zu kritisieren. Damit die Menschen positiv über Dafa denken, müssen wir mit ihnen aus dem Blickwinkel der alltäglichen Menschen sprechen und ihnen die grausame Verfolgung verdeutlichen. Wir sollten ihre Anhaftung gegenüber der modernen Wissenschaft außer Acht lassen, uns darauf konzentrieren sie wachzurütteln, damit sie ihren Sinn für Gerechtigkeit wieder entdecken.

Es ist auch nicht unsere Aufgabe, ihnen dabei zu helfen ihre Anhaftungen loszuwerden. Wir versuchen, das Gewissen der Menschen aufzuwecken, indem wir ihnen von den Hintergründen der Verfolgung erzählen.

Die traditionelle Kultur zu fördern, ist nicht unsere Aufgabe

Auf WeChat und anderen Social-Media-Plattformen in China fördern einige Praktizierende die traditionelle Kultur. Sie veröffentlichen Artikel über die Ideologien und Moralvorstellungen der damaligen Menschen oder berichten über die wundersame heilende Wirkung der traditionellen chinesischen Medizin. Am Ende der Artikel verweisen sie vage auf Falun Dafa. Eine solche Unklarheit kann jedoch nur von anderen Praktizierenden verstanden werden und ist für einen gewöhnlichen Menschen nicht von Bedeutung.

Auf der PureInsight-Website gibt es viele Artikel über Kultur. Ich bin der Meinung, wir sollten den Menschen die Traditionen so ähnlich wie auf der Webseite näherbringen. Wir müssen dafür sorgen, dass die traditionelle Kultur, die wir präsentieren, wirklich die authentische traditionelle Kultur ist und nicht die Scheinkultur, die von gewöhnlichen Menschen vermarktet wird mit dem Ziel, Gewinne zu erzielen. Da Webseiten wie PureInsight von Dafa-Praktizierenden gemacht werden, vermitteln die Artikel einen angemessen Blickwinkel auf die traditionelle Kultur. Es ist daher auch wahrscheinlicher, dass der Leser einen positiven Eindruck über Dafa-Praktizierende gewinnt.

Wenn wir jedoch über die traditionelle Kultur schreiben und dabei überhaupt nicht Falun Dafa erwähnen, dann ist das überhaupt nicht der Mühe wert. Ich habe den Blog eines anderen Praktizierenden auf einer chinesischen Social-Media-Plattform angesehen. In den veröffentlichten Artikeln wird auf viele Punkte verwiesen, die aus dem Zhuan Falun stammen. Ein Artikel spricht zum Beispiel über die sensorischen Fähigkeiten von Pflanzen. Die Leser vergaben auch viele „Likes“. Warum wurde dieser Artikel dennoch nicht von der Internetpolizei zensiert? Weil die KPCh nicht der Meinung war, dass dieser Artikel einen Bezug zu Falun Dafa hat. Auch wenn der Artikel den meisten Lesern gefallen hat, erfüllt er denn seinen Zweck?

Anfang dieses Monats ist Han Kuo-Yu, der Bürgermeister von Kaohsiung, erfolgreich abgewählt worden. Es ist gemeinhin bekannt, dass Han eine enge Beziehung zur KPCh unterhält. Ich sah einen Kommentar, den höchstwahrscheinlich ein Praktizierenden verfasst hatte: „Dass Han abgewählt wurde, ist ein Zeugnis des allmächtigen Gottes.“ In diesem besonderen Fall äußerten sich bereits viele gewöhnliche Menschen dazu, dass die KPCh in Taiwan nun eine Marionette verloren hat. Wenn wir diesen Vorfall nicht dafür nutzen würden, den Menschen die wahren Umstände zu erklären, dann sollten wir uns meiner Meinung nach am besten überhaupt nicht äußern.

Nicht versuchen die Menschen zur Kultivierung zu überreden

Ich las einmal einen Kommentar von einem gewöhnlichen Menschen über ein Video mit Fakten über Falun Dafa. Darin hieß es: „Ich praktiziere [Falun Dafa] nicht, aber ich unterstütze dich.“ Dann antwortete ihm ein anderer Praktizierender: „Wir kultivieren in erster Linie unser Herz, die Übungen sind zweitrangig. Sie könnten, das Zhuan Falun einmal lesen...“ Nachdem die Person sich geweigert hatte, versuchte dieser Praktizierende erneut, in den folgenden Kommentaren den Unterschied zwischen „praktizieren“ und „kultivieren“ zu erklären, ohne zu wissen, ob diese Person die grundlegenden Fakten über Falun Dafa überhaupt kannte, wie zum Beispiel die inszenierte Selbstverbrennung auf dem Platz des Himmlischen Friedens.

Nachdem manche Menschen mit Schicksalsverbindungen die wahren Umstände erfahren haben, können sie Falun Dafa praktizieren. Normalerweise wird aber eine persönliche Interaktion mit einem Praktizierenden benötigt. Auf diese Weise können die Praktizierenden die Mentalität ihres Gegenübers besser verstehen und sie von den Vorzügen der Kultivierung überzeugen.

Ich las einmal einen Kommentar auf dem offiziellen YouTube-Kanal von Shen Yun. Als die KPCh das Gerücht verbreitete, Shen-Yun-Praktizierende kämen aus China und hätten sich mit dem Coronavirus angesteckt, antwortete ein Shen-Yun-Mitarbeiter über den offiziellen Account, dass Shen Yun in New York ansässig sei und nicht aus China stamme. Und da sie der Verfolgung von Falun Dafa ausgesetzt seien, sei es den Darstellern nicht gestattet, nach China zurückzukehren, um ihre Familien zu besuchen. Sie fügte dann noch einen Link für ausführlichere Informationen bei. Angenommen sie hätte so geantwortet: „Wir sind Kultivierende und unser Körper kann das Virus abwehren“. Was würde der Leser und alle anderen, die den Kommentar lesen, dann denken?

Bleibt bei den Fakten

In einem persönlichen Gespräch können wir die Denkweise der Person in jenem Moment besser nachvollziehen. Wir können besser auf sie eingehen, Themen ansprechen, die sie interessieren. Wenn sie auf die Themen positiv reagiert, können wir das Gespräch vertiefen und über ein tieferes Verständnis sprechen.

Im Internet sind die Gegebenheiten aber ganz anders. Erstens können wir die Mentalität der Leser gar nicht nachvollziehen. Zweitens werden wohl einige Leser die Webseite einfach verlassen, wenn wir über Dinge sprechen, die über ihr Verständnis hinausgehen. Wir haben, verglichen mit einem persönlichen Gespräch, überhaupt keine Möglichkeit, etwaige Missverständnisse zu erkennen oder auszuräumen. Außerdem sind die Kommentare im Internet öffentlich, was einen negativen Effekt ausüben könnte.

Nach meinem Verständnis sollten wir uns auf einige wichtige Themen beschränken. Zum Beispiel könnten wir über die von der Partei verbreiteten Lügen schreiben, über die schreckliche Verfolgung und besonders hervorheben, dass Falun Dafa die Moral der Menschen verbessert. Wir sollten nicht über die Dinge sprechen, die jenseits des alltäglichen Verständnisses der Menschen liegen oder die leicht missverstanden werden können. Schließlich ist die Denkweise der heutigen Chinesen zutiefst durch die KPCh vergiftet worden. Es fehlt ihnen der Glaube und sie tun sich schwer, das Unbekannte zu akzeptieren, insbesondere in Bezug auf Gottheiten und Buddhas. Schon nach nur einem Satz, der ihr Verständnis übersteigt, könnten sie sich angegriffen fühlen. Es könnte dazu führen, dass sie sich am Ende gegen Dafa wenden.


[1] Die Jugendorganisationen der Partei sind: der Kommunistische Jugendverband und die Jungen Pioniere.