Todesmeldung: 48-jähriger Mann verstirbt nach jahrzehntelanger Haft und Flucht

(Minghui.org) Eine Frau und ihre 15-jährige Tochter in der Stadt Zhaoyuan in der Provinz Shandong erlitten einen schweren Schlag, als ihr 48-jähriger Familienvater am 31. Oktober 2020 verstarb, nachdem er zwei Jahrzehnte lang wegen seines Glaubens an Falun Dafa [1] verfolgt worden war.

Wang Fengqiang verbrachte die meisten der vergangenen 21 Jahre – die eigentlich die besten Jahre seines Lebens hätten sein sollen – entweder hinter Gittern oder auf der Flucht, weil er für seinen Glauben an Falun Dafa eintrat. Seine Tochter wurde der väterlichen Fürsorge beraubt und seine Frau, die arbeitslos ist, muss hart kämpfen, um über die Runden zu kommen.

1996 mit der Kultivierung begonnen, die Verfolgung setzte ihn unter Druck

Wang begann mit dem Praktizieren von Falun Dafa im Jahr 1996, als er an der Universität Shandong studierte. Nachdem er 1997 sein Studium der Elektrotechnik abgeschlossen hatte, zog er in die Stadt Jinan in derselben Provinz; dort hatte er eine Stelle in einem Kraftwerk des Gefängnissystems von Shandong bekommen.

Als das kommunistische Regime Chinas im Juli 1999 die Verfolgung von Falun Dafa anordnete, sah sich Wang, damals 26 Jahre alt, bei der Arbeit einem enormen Druck ausgesetzt, weil er an seinem Glauben festhielt. Sein Vorgesetzter sprach ständig mit ihm darüber, dass er seinem Glauben abschwören solle. Als Wang sich weigerte, nahmen die Behörden ihn in Gewahrsam, brachten ihn in eine Gehirnwäsche-Einrichtung und verhängten eine hohe Geldstrafe gegen ihn. Als er immer noch fest in seinem Glauben blieb, kündigte sein Vorgesetzter ihm.

In den nächsten 21 Jahren ertrug Wang ständige Schikanen, Festnahmen, Inhaftierungen, Hausdurchsuchungen und Folter. Er wurde all seiner Rechte beraubt, einschließlich seines Rechts zu arbeiten, ein Familienleben zu führen und sich um seine Tochter zu kümmern.

Drei Jahre Arbeitslager – währenddessen wird auch die Familie verfolgt

Im Jahr 2000 wurde Wang zu einer dreijährigen Arbeitslagerhaft verurteilt. Nach seiner Entlassung im Jahr 2003 wurde er vom Gefängnis in Shandong als Auftragnehmer in der TV-Produktion und im Verkauf wiedereingestellt – nach einer einschneidenden Empfehlung von seinem ehemaligen Kollegen.

Während er noch im Arbeitslager war, wurde seine Schwiegermutter, Jia Xiufen, im Oktober 2002 verhaftet, ebenfalls wegen Praktizierens von Falun Dafa. Sie konnte später fliehen und untertauchen, wurde aber von der Polizei auf die Fahndungsliste gesetzt.

Zwei Jahre nach Wangs Freilassung wurden seine Frau, Jia Yun, und seine Schwiegermutter, Jia Xiufen, am 22. Februar 2005 verhaftet. Während Jia Yun bald wieder freigelassen wurde, da sie noch ihre neugeborene Tochter stillte, wurde die Schwiegermutter zur weiteren Verfolgung in eine Gehirnwäsche-Einrichtung gebracht. Als ihr Ehemann sie in der Gehirnwäsche-Einrichtung nicht besuchen durfte, war er tief verzweifelt und verstarb bald darauf.

2006: Erneute Verhaftung, Gehirnwäsche und Flucht

Am 23. August 2006 wurde Wang erneut verhaftet, weil er Falun-Dafa-Informationsmaterialien verteilt hatte. Er wurde ebenfalls in die Gehirnwäsche-Einrichtung gebracht, die nach außen hin unter dem trügerischen Namen „Rechtsausbildungszentrum“ bekannt ist.

Weil er sich weigerte, bei der Gehirnwäsche mitzuarbeiten, wurde er von Zhang Wenyuan, dem Leiter des örtlichen Büros 610 [2] brutal geschlagen. Wang erkrankte bald an Tuberkulose aufgrund der schmutzigen Umgebung und seiner herabgesetzten Immunität. Bei einer körperlichen Untersuchung am 30. August flüchtete Wang und tauchte unter.

Die andauernde Verfolgung von Wang ließ seine Frau mittellos zurück, die nicht arbeiten konnte und weiterhin um die Versorgung ihrer zweijährigen Tochter kämpfen musste.

2012 wieder festgenommen und erneute Flucht

Am 8. Oktober 2012 ging eine Gruppe von Polizeibeamten zur Wohnung von Wangs Eltern in Zhaoyuan und täuschte seinen Vater, damit er seinen Aufenthaltsort verriet. Die Polizei fand Wang und nahm ihn fest. Sie durchsuchten auch seine Wohnung und beschlagnahmten viele seiner persönlichen Gegenstände, einschließlich seiner Laptops, Drucker und vieler anderer Büroartikel, die er für die Herstellung von Falun-Dafa-Informationsmaterialien verwendete. Seine Mutter, die zufällig bei ihm war, als die Polizei kam, erlitt einen Herzanfall und fiel in Ohnmacht.

Wang konnte später fliehen und tauchte wieder unter. Nachdem er jahrelang Schwierigkeiten ertragen hatte, verstarb er am 31. Oktober 2020.


[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.

[2] Das „Büro 610“ wurde nach dem Datum seiner Gründung am 10. Juni 1999 benannt. Es ist eine über dem Gesetz stehende Sondereinheit der Polizei, die von der zentralen Führung der Kommunistischen Partei mit der Ausrottung von Falun Dafa beauftragt wurde.