53-Jährige in Isolationshaft – ihr Vater wird von Polizei zum Narren gehalten

(Minghui.org) Eine Praktizierende wurde nach ihrer Verhaftung zwei Monate lang von der Außenwelt abgeschnitten, weil sie Falun Dafa [1] praktiziert. Als sich ihr über 80-jähriger Vater nach dem Fall erkundigte, wurde er von den Behörden zum Narren gehalten.

Jin Min

Jin Min wohnt in der Stadt Jilin in der gleichnamigen Provinz. Die 53-Jährige wurde am 11. September 2020 verhaftet, weil sie mit einem Taxifahrer über Falun Dafa gesprochen hatte und deshalb angezeigt worden war. Am 14. September brachte man sie in die Haftanstalt Jilin. Die Verhaftung wurde am 23. Oktober genehmigt. Da die Haftanstalt keinen Besuch der Familie erlaubt, haben Jins Angehörigen keinerlei Informationen über den Fall.

Die Behörden der Stadt Jilin benutzen die Pandemie als Vorwand, um örtlichen Falun-Dafa-Praktizierenden zu verbieten, Anwälte von außerhalb zu engagieren. Die Anwälte vor Ort, die sie mit ihrer Verteidigung beauftragen dürfen, wurden angewiesen, auf schuldig zu plädieren. Ähnlich wie in Jins Fall werden die Familien der meisten Praktizierenden nicht über den aktuellen Verfahrensstand informiert. Einige Familien erfuhren erst von der Verurteilung ihrer Angehörigen, nachdem diese bereits lange Zeit im Gefängnis waren.

Am 8. November 2020 suchten Jins Vater und die ältere Schwester die Polizeidienststelle Yongi auf und erkundigten sich nach dem Fall. Jins Vater klagte darüber, dass die Familie zwei Monate nach der Festnahme noch immer keine Benachrichtigung erhalten hatte. Der diensthabende Beamte bestritt, etwas über Jins Verhaftung zu wissen, und verwies die beiden an die Polizeiwache.

Als die beiden zur Polizeiwache kamen, war der dortige Beamte sehr unfreundlich. Er sagte, dass der Fall bereits an die Staatsanwaltschaft abgegeben worden sei und er damit nichts mehr zu tun habe. Der Polizist warf Jin vor, dass sie Falun Dafa praktiziert. Ihr Vater solle sich an die Staatsanwaltschaft Yongji wenden.

Also gingen Jins Vater und die Schwester dorthin. Eine Mitarbeiterin der Staatsanwaltschaft konnte jedoch den Fall nicht im Computer finden. Sie meinte, dass die Akte noch immer bei der Polizei liege.

Zurück bei der Polizeidienststelle sagte ein Direktor den beiden, dass alle Fälle von Falun-Dafa-Praktizierenden vertraulich behandelt würden und er keine Auskunft geben könne. Jins Vater verlangte, den Polizeichef zu sprechen. Der Direktor entgegnete, dass dieser sehr beschäftigt und es so gut wie unmöglich sei, einen Termin mit ihm zu vereinbaren.

Das ist nicht das erste Mal, dass Jin wegen ihres Glaubens zur Zielscheibe der Behörden wurde. Neunmal war sie bereits verhaftet worden. Sie war schon in einer Gehirnwäsche-Einrichtung und einem Arbeitslager eingesperrt. Jin wurde gefoltert. Als sie nach ihrer Verhaftung am 19. August 2016 über einen Monat lang in Hungerstreik getreten war, wäre sie beinahe gestorben.

Früherer Bericht:

Falun Gong-Praktizierende nach Festnahme in kritischem Zustand


[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.