Nach zwölf Jahren Haft: 70-Jährige wegen ihres Glaubens zu fünf weiteren Jahren verurteilt

(Minghui.org) Die 70-jährige Jia Naizhi aus der Stadt Fushun in der Provinz Liaoning wurde wegen ihres Glaubens an Falun Dafa [1] zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt.

Am 13. Dezember 2019 verkündete ein Richter des Bezirksgerichts Dongzhou das Urteil bei der Anhörung. Sie fand in einem provisorischen Gerichtssaal im Untersuchungsgefängnis Nangou statt.

Der Präsident des Bezirksgerichts von Dongzhou hatte versucht, das Mittlere Gericht in Fushun zu veranlassen, Jias Fall einem anderen Gericht zuzuweisen, da Jia nicht im Bezirk lebt. Er wurde aber dennoch von den Behörden angewiesen, ihren Fall anzuhören und zu verhandeln.

Jia wurde im April 2019 verhaftet, da die Polizei sie verdächtigte, ein Transparent über Falun Dafa aufgehängt zu haben.

Während ihres Prozesses im Dezember beschuldigten die Staatsanwälte Wang Peng und Shen Peng sie „den Gesetzesvollzug mit einer Sektenorganisation zu untergraben“, ein standardmäßig von den Behörden erhobener Anklagepunkt, um Falun-Dafa-Praktizierende zu Verbrechern abzustempeln. Als Beweis zeigten die Staatsanwälte ein Foto mit einem Transparent, auf dem stand: „Falun Dafa ist gut, Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht sind gut“. Sie behaupteten, dass das Transparent in der Nähe einer Schule gesichtet worden sei und das es das gleiche Transparent sei, das Jia bei ihrer Verhaftung mit sich geführt habe.

Die Staatsanwälte spielten auch einen Ausschnitt eines Überwachungsvideos ab, das am 29. März 2019 gegen 23:00 Uhr aufgenommen wurde. Das Filmmaterial zeigte zwei Personen auf einem Motorrad, die das Transparent aufhängten, aber der Film war so verschwommen, dass man weder das Geschlecht noch das Alter dieser beiden Personen erkennen konnte. Polizei und Staatsanwaltschaft behaupteten einvernehmlich, dass eine der beiden Personen Jia sei.

Als Jias Anwalt argumentierte, dass diese Beweise nicht ausreichend seien, unterbrach ihn der Richter.

Der Richter unterbrach auch Jia, als sie zu ihrer eigenen Verteidigung aussagte.

Vor dieser Gefängnisstrafe hatte Jia zwei Jahre in einem Zwangsarbeitslager und zehn Jahre im Gefängnis gesessen, weil sie sich für Falun Dafa einsetzte. Damals hatten Wärter sie zwangsernährt, ihr mit Füßen in den Bauch getreten, ihr den Schlaf entzogen und sie an den Handgelenken aufgehängt.

Frühere Berichte:

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Ms. Jia Naizhi and Other Dafa Practitioners Persecuted in Shenyang Prison in Liaoning Province


[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.