70-Jährige nach sechs Jahren Gefängnis und Folter jetzt erneut zu drei Jahren Haft verurteilt

(Minghui.org) Eine 70-jährige Einwohnerin der Stadt Dalian in der Provinz Liaoning ist kürzlich zu drei Jahren Gefängnis verurteilt worden, weil sie Falun Dafa [1] praktiziert.

Xu Changlan wurde am 4. Juli 2019 verhaftet, nachdem jemand sie wegen der Verteilung von Falun- Dafa-Informationsmaterialien angezeigt hatte. Die Polizei durchsuchte ihre Wohnung und brachte sie in das Untersuchungsgefängnis von Yaojia. Sie hat gegen das Urteil beim Mittleren Gericht von Dalian Berufung eingelegt.

Vor ihrer letzten Verurteilung war Xu in den vergangenen zwanzig Jahren wiederholt verhaftet worden, weil sie ihrem Glauben nicht abschwören wollte. Sie schreibt Falun Dafa die Heilung ihrer schweren Herzerkrankung, ihres niedrigen Blutdrucks und ihrer Gebärmuttermyome zu.

Als sie drei Jahre in einem Arbeitslager und weitere drei Jahre im Gefängnis verbrachte, wurde sie gefoltert.

Jüngste Verhaftungen

In den Jahren 2015 bis 2018 wurde Xu einmal pro Jahr verhaftet. Eine Verhaftung (2015) erfolgte aufgrund der Einreichung einer Strafanzeige gegen Jiang Zemin. [Jiang, der ehemalige Staatschef des kommunistischen Regimes hatte im Jahre 1999 die Verfolgung von Falun Dafa angewiesen.] Eine weitere Festnahme geschah, weil Xu mit Mitmenschen über Falun Dafa gesprochen hatte.

Fast bei jeder Verhaftung durchsuchte die Polizei ihre Wohnung und hielt sie tagelang in Untersuchungsgefängnissen fest.

Zu drei Jahren verurteilt, unter Schlafentzug gestellt

Am 19. April 2012 wurde Xu erneut verhaftet. Diesmal wegen der Verteilung von Informationsmaterialien über Falun Dafa. Nachdem sie elf Monate im Untersuchungsgefängnis der Stadt Dalian verbracht hatte, wurde sie zu drei Jahren verurteilt und am 19. März 2013 ins Frauengefängnis Liaoning gebracht.

Die Wärter zwangen sie zunächst, sechs Tage lang von sieben Uhr morgens bis zehn Uhr abends zu stehen, und verlängerten diese Strafzeit dann auf den ganzen Tag. Nachdem sie tagelang ohne Schlaf gestanden hatte, waren ihre Füße und Beine stark angeschwollen, und sie wurde ohnmächtig.

Die Wärter entzogen ihr weiterhin den Schlaf. Sie musste gegen ihren Willen eine Erklärung schreiben, dass sie auf Falun Dafa verzichten würde.

Ein Jahr Zwangsarbeit

Der Gefängnisstrafe ging ein Jahr Zwangsarbeit voraus, die auf Xus Verhaftung am 23. April 2009 folgte. Die Polizei fesselte sie zwei Tage lang an einen Stuhl, bevor sie in ein Untersuchungsgefängnis gebracht wurde. Aufgrund ihres Herzleidens wurde sie nicht aufgenommen. Die Polizei zwang allerdings ihre Familie zur Zahlung einer Kaution von 6.000 Yuan (780 Euro), bevor sie Xu gegen Kaution freiließ wurde.

Später wurde Xu zu einem Jahr Zwangsarbeit verurteilt. Es wurde jedoch verfügt, dass sie die Zeit außerhalb des Arbeitslagers zu absolvieren hatte.

Misshandelt während des ersten Zwangsarbeitslageraufenthalts

Im Jahr 2000 wurde Xu zum ersten Mal zu Zwangsarbeit verurteilt.

Sie war im Oktober 1999 verhaftet und 45 Tage lang inhaftiert worden, weil sie in Peking für das Recht, Falun Dafa zu praktizieren appelliert hatte.

Im Dezember 2000 reiste sie wieder nach Peking, um sich für Falun Dafa einzusetzen, und wurde auf dem Platz des Himmlischen Friedens verhaftet.

Da sie sich weigerte, der Polizei ihren Namen und ihre Adresse zu nennen, zog man sie aus, zog ihr auch die Schuhe und Socken aus und zwang sie, fünf Stunden lang draußen auf dem Eis zu stehen. Danach waren ihre Füße empfindungslos.

Ein Beamter drohte, sie nachts draußen zu lassen, wenn sie ihren Namen immer noch nicht verraten würde. Aus Angst gab sie ihre Personalien preis und wurde dann in das Untersuchungsgefängnis Shunyi gebracht.

Veranschaulichung der Folter: Frieren lassen

Xu wurde in ihre Heimatstadt Dalian zurückgebracht und dann zu drei Jahre im Zwangsarbeitslager Panjin verurteilt.

Dort brachten sechs Wärter sie einmal in einen Raum und versuchten, sie in die Knie zu zwingen. Als sie sich weigerte, verpassten sie ihr Elektroschocks und schlugen ihr mit einem Gummistock auf Brust und Rücken. Sie packten sie auch an den Haaren, schlugen ihren Kopf gegen eine Wand und traten ihr in die Knie.

Vier Wärter drückten sie dann gegen den Boden. Ein Wärter setzte sich auf sie, schlug ihr ins Gesicht und schlug ihren Kopf gegen den Betonboden. Sie blutete daraufhin aus der Stirn.

Als Xu sich selbst unter Folter immer noch weigerte, eine Verzichterklärung auf Falun Dafa zu schreiben, legten ihr die Wärter Handschellen an. Dann setzte sich ein Wärter wieder auf ihre Beine, schlug ihr ins Gesicht und beschimpfte sie.

Später brachten die Wärter Xu in ein Lagerhaus. Sie ketteten ihre eine Hand an einen Fensterrahmen und die andere an die Heizung. Ihre Brust wurde gegen die Heizung gedrückt, und sie konnte weder gerade stehen noch sich hinhocken. Sie wurde bald ohnmächtig.

Folter-Nachstellung: In einer misslichen Position angekettet


[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.