Neue Richtlinie in der Verfolgungspolitik: Rentenzahlung von internierten Falun-Dafa-Praktizierenden einstellen

(Minghui.org) Eine 70-jährige Frau in der Stadt Yushu, Provinz Jilin, wurde wegen ihres Glaubens an Falun Dafa [1] vier Jahre im Gefängnis eingesperrt. Nach ihrer Freilassung wurde ihre Rente gesperrt.

Eine neue Richtlinie in der Verfolgungspolitik besagt, dass Falun-Dafa-Praktizierende, die im Gefängnis sind, keine Rente erhalten dürfen. Deshalb sperrte das örtliche Sozialversicherungsamt die Rente von Wang Xuchun und fordert das Geld zurück, das sie während ihrer Haftzeit erhalten hatte.

Wang ist zum Überleben ausschließlich auf ihre Rente angewiesen. Daher ging sie zum Sozialversicherungsamt und verschiedene Regierungsbehörden, um ihr Recht auf Rente einzufordern – ohne Erfolg.

Innerhalb von 20 Tagen nach der Verhaftung zu einer Gefängnisstrafe verurteilt

Wang ist ehemalige Mitarbeiterin der Versorgungs- und Marketingkooperative in der Gemeinde Yuming. Am 29. Dezember 2015 schlief sie zu Hause, als die örtliche Polizei ihr den Strom abstellte und sie verhaftete.

Sie wurde verhört und zu einer Untersuchung ins Krankenhaus gebracht. Später wurde sie ins örtliche Untersuchungsgefängnis eingeliefert, obwohl sie hohen Blutdruck hatte. Um der Verfolgung zu widerstehen, ging Wang in den Hungerstreik und wurde mit Gewalt ernährt. Zwanzig Tage später wurde sie insgeheim zu vier Jahren Gefängnis verurteilt. Ihre Familie erfuhr erst zwei Wochen später von ihrer Verurteilung.

Im Gefängnis: Folter, Schikanen und gewalttätige Übergriffe

Am 19. Januar 2016 war es minus 30 Grad Celsius. Wang, die nur leichte Kleidung trug, wurde am Morgen vom Untersuchungsgefängnis in das Frauengefängnis Jiliner gebracht. Sie trug nur einen Pullover und eine Hose und fror. Im Rollstuhl musste sie auf Station 8 gerollt werden. Später wurde sie in das Gefängniskrankenhaus gebracht. Am nächsten Tag, nachdem sie sich erholt hatte, wurde sie wieder auf die Station zurückgebracht.

Als Wang dort eingesperrt war, musste sie mehr als 15 Stunden am Tag auf einem kleinen Hocker sitzen. Diese Folter führte dazu, dass ihr Gesäß eiterte. Da sie sich weigerte, Falun Dafa aufzugeben, musste sie 27 Tage lang täglich 15 Stunden stehen. Einmal war es bereits Schlafenszeit, aber die Insassinnen verweigerten ihr den Schlaf und zwangen sie, weiter zu stehen. Diese Bestrafung hörte erst auf, als sie ohnmächtig wurde.

Wang musste nicht nur lange Zeit stehen, sie wurde auch gezwungen eine feste Position einzunehmen. Das führte dazu, dass ihre Beine und Füße extrem geschwollen waren. Ihre Schuhe passten nicht mehr. Abgesehen davon, dass sie stehen musste, durfte sich Wang einen Monat lang nicht waschen oder ihre Zähne putzen.

Da Wang lange Zeit gezwungen war, auf einem kleinen Stuhl zu sitzen, bekam sie einen Knoten im Unterleib. Bei einer Untersuchung im April 2016 wurde festgestellt, dass der Knoten 36 x 42 mm groß war und weiter wuchs. Wang hatte starke Schmerzen, wenn sie auf dem kleinen Stuhl saß. Trotzdem sagten die Häftlinge, dass sie ihre Krankheit nur vortäuschen würde und beschimpften sie, wenn sie nicht in der richtigen Position saß.

Wang hatte starke Schmerzen und musste sich am 21. Dezember 2017 gegen das Bett lehnen. Die Insassin Cheng Xiujin sagte jedoch, dass ihre Haltung nicht korrekt sei. Cheng packte Wang am Kragen und warf sie auf den Boden. Wangs Kopf hatte dadurch eine faustgroße Beule.

Im Krankenhaus: Die Schikanen gehen weiter

Als Wang ins Krankenhaus gebracht wurde, wollte ihr der Arzt blutdrucksenkende Medikamente geben, die sie jedoch nicht einnahm. Häftling Cheng forderte Wang dann auf, eine Garantieerklärung zu schreiben, dass sie die Konsequenzen für die Nicht-Einnahme der Medikamente tragen würde. Auch sagte sie anderen, sie sollten als Beweis aufschreiben, dass Cheng niemanden geschlagen habe.

Wang hatte nach dem Vorfall Symptome einer Gehirnerschütterung wie Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen. Bei einer Untersuchung im Gefängniskrankenhaus, sagte ihr der Arzt, dass sie in ein Krankenhaus außerhalb des Gefängnisses gehen müsse. Da Wang jedoch kein Geld auf ihrem Gefängniskonto hatte, durfte sie sich nicht in einem anderen Krankenhaus untersuchen lassen. Darüber hinaus wurden ihr nur Bettwäsche, Bettlaken, Kissen und Handtücher gegeben. Alle anderen Gegenstände wie Toilettenartikel und Geschirr wurden beschlagnahmt, da sie nicht dafür bezahlen konnte.

Handschellen und verzögerte medizinische Behandlung

Wangs Zustand verschlechterte sich weiter, als der Knoten wuchs. Sie wurde im Mai 2018 auf Station 10 verlegt, wo sich das Gefängniskrankenhaus befand. Da der Knoten gegen ihre Eingeweide drückte, konnte Wang kaum noch essen und ging daher nur selten zur Toilette. Obwohl ihre Beine beim Aufstehen immer wieder zitterten, wurde sie von einer Insassin gezwungen, sich auf den kleinen Hocker zu setzen und den Boden zu putzen.

Wang wurde schließlich im Dezember 2018, nachdem sie sehr schwach geworden war, zur Behandlung in die erste Klinik der Universität Jilin gebracht. Als sie am 14. Dezember im Krankenhaus ankam, wurde sie zunächst mit Handschellen ans Bett gefesselt. Sechs Tage später wurde sie operiert, um ein gutartiges Sarkom von der Größe einer normalen Schüssel entfernen zu lassen.

Als Wang später mit Schmerzen aufwachte, begann sie sich zu übergeben. Da sie an das Bett gefesselt war, konnte sie nur ihren Kopf zur Seite neigen und sich übergeben. Das Erbrochene tropfte ihren Mund, ihr Gesicht, ihren Hals und ihren Rücken hinunter. Als eine Krankenschwester dies entdeckte, wurde ihr eine Windel untergelegt. Es kam jedoch niemand, um die Windel zu wechseln, was dazu führte, dass sich auf Wangs Rücken Wunden bildeten. Sie erholte sich erst nach mehr als einem Monat von den Wunden.

Frau Wang wurde im Juli 2019 nach der Verbüßung ihrer Haftzeit entlassen.

Frühere Artikel:

Frau Wang Xuchun und Frau Zhu Feng im Yushu Gefängnis in Hungerstreik

In den ersten zwei Monaten 2016: 112 neue Verurteilungsfälle von Falun Gong-Praktizierenden bekannt geworden

Ms. Wang Xuchun Arrested and Abused in Police Custody (Photo)

Ms. Wang Xuchun from Yushu City Describes Her Experience of Being Arrested and Persecuted


[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.