Persönlicher Bericht über die Jahre in der Haft (Provinz Sichuan)

(Minghui.org) Eine Frau aus der Stadt Yibin in der Provinz Sichuan wurde zu acht Jahren Haft verurteilt, weil sie an Falun Dafa geglaubt hatte.

Tan Xinglan musste früher Medikamente einnehmen, um am Leben zu bleiben. Sie hatte viele gesundheitliche Probleme und musste die Sonne, kaltes Wasser und viele Nahrungsmittel meiden. Nachdem sie im September 1996 Falun Dafa [1] zu praktizieren begonnen hatte, verschwanden ihre Beschwerden und sie konnte wieder alles essen.

Die Tragödie begann für Tan, als die Kommunistische Partei Chinas im Juli 1999 mit der Verfolgung von Falun Dafa begonnen hatte. Im Folgenden ist ihr persönlicher Bericht abgedruckt.

Inhaftiert wegen der Reise nach Peking

Am 28. Februar 2000 reiste ich nach Peking, um Gerechtigkeit für Falun Dafa zu fordern. Ich wollte die Regierung von den gesundheitlichen und spirituellen Vorteilen wissen lassen, die ich durch die Praktik erhielt.

Noch bevor ich zum Berufungsbüro gehen konnte, wurde ich verhaftet. Die Polizei brachte mich zur Vertretung von Sichuan in Peking. Anschließend kam die Polizei aus Sichuan, um mich zurückzubringen.

Ich wurde 15 Tage lang im Yibin-Gefängnis festgehalten und zu einer Geldstrafe von 3.000 Yuan (ca. 400 EUR) verurteilt. Die Polizei drohte damit, dass sie uns den Fernseher und den Kühlschrank wegnehmen würde, wenn meine Familie das Geld nicht bringen würde.

Verweigerte Familienbesuche während der dreijährigen Haftzeit

Die Polizei kam am 15. April 2002 zu mir nach Hause. Sie verhaftete mich und plünderte meine Wohnung. Sie brachten mich in ein Drogen-Rehabilitationszentrum. Ich versuchte, die Falun-Dafa-Übungen zu machen, aber die Polizei hielt mich davon ab und hängte mich dann zur Strafe drei Tage lang mit Handschellen an einem Fenster auf.

Darstellung der Folter: Aufhängen

Später wurde ich in eine Haftanstalt gebracht und einer Leibesvisitation unterzogen. Dort war ich 18 Monate lang inhaftiert.

Das Gericht verurteilte mich zu drei Jahren im Gefängnis und informierte nicht einmal meine Familie über die Anhörung. Ich saß zwei Jahre lang im Gefängnis von Chuanxi. Da ich mich weigerte, meinen Glauben aufzugeben, erlaubte das Gefängnis meinem Sohn nicht, mich zu sehen.

Nach meiner Freilassung verhafteten mich Mitarbeiter des Büros 610 der Stadt Yibin und hielten mich 2005 zur Gehirnwäsche im Hotel von Jinshajiang fest. Ein Anwalt schrieb eine Erklärung, in der er in meinem Namen versprach, Falun Dafa aufzugeben, aber ich erkannte sie nicht an. 22 Tage später wurde ich freigelassen.

Zwangsernährung mit unbekannten Drogen während der fünfjährigen Gefangenschaft

Am 24. Oktober 2009 wurde ich erneut verhaftet. Damals zeigte mich jemand an, weil ich mit Leuten über Falun Dafa gesprochen hatte.

Erst nach acht Monaten Haft im Gefängnis von Yibin kam es zu einer Gerichtsverhandlung. Der Richter lehnte meinen Antrag ab, meine Familie zu benachrichtigen, und verurteilte mich zu einer fünfjährigen Haftstrafe. Ich legte Berufung ein, aber diese wurde einen Monat später abgelehnt.

Ich wurde in das Frauengefängnis von Sichuan gebracht. Dort weigerte ich mich, Erklärungen zu schreiben, in denen ich versprechen sollte, auf Falun Dafa zu verzichten oder die Gefängnisregeln zu rezitieren. Denn ich wusste, dass ich nicht im Gefängnis sein sollte. Die Wärter verboten mir, Toilettenpapier und andere Dinge des täglichen Bedarfs zu kaufen. Sie gaben mir nur wenig zu essen und zwangen mich, viele Stunden unter der heißen Sonne zu bleiben. 12 Tage lang durfte ich nicht schlafen.

Im Anschluss daran erlaubten sie mir, nur eine Stunde pro Tag zu schlafen. Sie zwangen mich fast vier Monate lang, die restliche Zeit zu stehen. Einmal brachten mich fünf Wärter in ihr Büro. Dort schlugen sie mir ins Gesicht und schockten mich mit elektrischen Schlagstöcken.

Die Wärter zwangen mich auch, Gehirnwäsche-Videos anzusehen und befahlen mir, Gedankenberichte zu schreiben. Ich weigerte mich zu schreiben. Sie zwangen mich, in die Hocke zu gehen und verwehrten mir einen ganzen Nachmittag lang den Zugang zur Toilette. Sie flößten mir auch unbekannte Medikamente ein, die ich jedes Mal erbrechen konnte.

Meine Familie überwies mir Geld auf mein Gefängniskonto, das ich jedoch nie erhielt.

Nach meiner Freilassung kam die Polizei jedes Jahr zu mir nach Hause, schaute nach mir und belästigte mich.


[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und verbreitete sich rasant. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.