Die Sündenbock-Strategie des chinesischen Regimes [Kommentar von Praktizierenden]

(Minghui.org) Die Vertuschung des Coronavirus-Ausbruchs durch die Kommunistische Partei Chinas hat eine Epidemie zu einer Pandemie auswachsen lassen. Angesichts der Verurteilung durch die internationale Gemeinschaft für ihren Umgang mit dem Ausbruch setzt die Partei nun die Sündenbock-Strategie ein, um sich ihrer Verantwortung zu entziehen. Wie im Fall von Dr. Li Wenliang.

Dr. Li schlug wegen des Ausbruchs Alarm. Später starb er selbst an dem Virus. Nun soll er die öffentliche Ordnung doch nie gestört haben. Seine Familie erhielt sogar eine Entschuldigung. Außerdem wurden zwei Polizisten dafür bestraft, dass sie Li gemaßregelt hatten.

Die allgemeine Ordnung doch nicht gestört?

Am 1. Januar 2020 berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua, dass gegen acht Personen rechtliche Schritte eingeleitet worden seien. Sie hätten im Zusammenhang mit der „Wuhan-Lungenkrankheit Gerüchte verbreitet“. Es wurde auch davor gewarnt, dass jeden Nachahmer harte Konsequenzen treffen werde.

Xinhua erklärte nicht, dass es sich bei diesen acht Personen um Ärzte handelte, die Informationen über zwei bestätigte Coronavirus-Fälle im Zentralkrankenhaus von Wuhan mitgeteilt hatten.

Ai Fen, eine der Ärzte und Leiterin der Notaufnahme des Zentralkrankenhauses von Wuhan, sprach vor kurzem davon, wie der erste Ausbruch von den Verantwortlichen des Krankenhauses der Stadt Wuhan und der Provinz Hubei missachtet worden war. Am 30. Dezember 2019 trug ihr Kollege Li Wenliang, ein Augenarzt im selben Krankenhaus, ihre Warnung vor dem Ausbruch einer anderen Gruppe von Ärzten vor.

Am 31. Dezember um 1:30 Uhr morgens wurde Li von den Verantwortlichen des Krankenhauses aufgefordert, sich vor der Gesundheitskommission Wuhans zu erklären. An diesem Tag musste er eine selbstkritische Erklärung schreiben.

Da Li keine andere Wahl hatte, als den Anweisungen der KP-Beamten zu folgen, schwieg er und arbeitete ohne Schutzausstattung weiter. Am 11. Januar bekam er Fieber und bald danach Lungenprobleme. Bis zum 16. Januar hatte das Krankenhaus 26 Infektionsfälle von Mitarbeitern des Gesundheitswesens gemeldet, ihn mit eingeschlossen. „Wir haben keine Übertragung von Mensch zu Mensch beobachtet“, erklärte an diesem Tag ein Krankenhausleiter. „Diese Krankheit ist behandlungsfähig und kann verhindert werden.“

Li starb am 7. Februar im Alter von 34 Jahren. In den folgenden Wochen starben im selben Krankenhaus noch drei weitere Ärzte an dem Virus: der Leiter der Schilddrüsen- und Brustchirurgie Jiang Xueqing, die Augenärztin Mei Zhongming und der Augenkrankheitsspezialist Zhu Heping.

Zwei Polizeibeamte werden abgemahnt

Lis Tod führte zu Reaktionen der Wut und Kritik über die Vertuschungsversuche der KP zum Coronavirus-Ausbruch innerhalb und außerhalb Chinas. Daraufhin versprachen die Partei-Beamten, Lis Tod untersuchen zu lassen.

In einem veröffentlichten Bericht von Mitte März hieß es dann schließlich, Li habe die allgemeine Ordnung doch nicht gestört. Seine Mitteilung in den sozialen Medien habe lediglich „nicht mit der damaligen aktuellen Situation übereingestimmt“. Die Staatssicherheit von Wuhan habe sich bereits bei seiner Familie entschuldigt.

Nicht nur das. Der Bericht klärt auch die Bedeutung der Bezeichnungen ,Anti-Establishment‘, ,Held‘ und ,Informant‘ auf, die manche Leute Li gegeben hatten. Das steht am 20. März 2020 in einem Artikel der Zeitung The Guardian mit dem Titel „Chinesische Überprüfung entlastet Arzt, der das Coronavirus aufdeckte“.

Gemäß einer gesonderten Meldung von der Behörde erhielten die beiden Polizisten, der stellvertretende Polizeichef Yang Li und der Beamte Hu Jiafang von der Polizeiwache Zhongnanlu jeweils einen Strafpunkt und eine Verwarnung.

Die Internetnutzer stellten die Frage, wie die beiden Polizisten der unteren Ebene so viel Einfluss gehabt haben könnten, dass das Sprachrohr der KP über Li und andere Informanten berichtet habe. Es war offensichtlich, dass das chinesische Regime die beiden Polizeibeamten einfach als Sündenböcke benutzte, während sie die systematische Vertuschung und Unterdrückung von Ansichten außen vor ließ. Doch genau das hatte zu der Pandemie geführt.

„Wie können sie diese Polizisten auf der niedrigsten Ebene diese Last tragen lassen“, war in einem Beitrag auf der Social-Media-Website von Weibo zu lesen. „Sie führten doch nur Befehle aus.“

„Diese beiden Beamten sind nicht für die Verunglimpfung und Falschinformation von Xinhua verantwortlich“, hieß es in einem anderen Beitrag.