Ehepaar aus Hebei wiederholt wegen ihres Glaubens verfolgt – ein persönlicher Bericht

(Minghui.org) Die Kommunistische Partei Chinas begann 1999 mit ihrer Verfolgungskampagne gegen Falun Dafa [1]. Seitdem sind unzählige Praktizierende Opfer von Schikanen, Drohungen, Gehirnwäsche, rechtswidriger Verurteilung und Organraub. Die Verfolgung in China dauert bis heute an.

Zhang Weiyang, 48, stammt aus der Stadt Zhangjiakou, Provinz Hebei. Er begann 1997, Falun Dafa zu praktizieren. Er und seine Frau, ebenfalls Praktizierende, wurden verhaftet und in Polizeiwachen, Haftanstalten und Arbeitslagern gefoltert. Für ihre Freilassung wurde von seiner Familie eine Menge Geld erpresst.

Es folgt Zhangs persönlicher Bericht:

In der Polizeiwache in Laoyazhuang gefoltert

Ich begann 1995, für die Maschinenfabrik Yanxing in Hebei zu arbeiten. Nicht lange, nachdem die Verfolgung 1999 begann, gab ich dem Druck nach und unterzeichnete eine Erklärung. In dieser versicherte ich, dass ich kein Falun Dafa mehr praktizieren würde. Ich reichte auch eine Übungskassette und mehrere Dafa-Bücher ein.

Am Morgen des 8. Dezember 2001 ging ich in den Bezirk Qiaodong und hängte Falun-Dafa-Flugblätter auf. Einige Dorfbewohner, die die Fakten über Falun Dafa nicht kannten, schlugen mich. Sie übergaben mich dann der Polizeiwache in Laoyazhuang gegen eine Belohnung. In dieser Nacht wurde ich mit Handschellen an eine Tigerbank gefesselt und geschlagen.

Meine Frau kam am Abend aufs Revier, um meine Freilassung zu fordern. Man sagte ihr, ich sei nicht dort. Sie wurde getäuscht, damit sie ihnen sagte, wo ich arbeitete.

Als sie am nächsten Tag zurückkam, wurde sie verhaftet und durchsucht. Die Polizeibeamten nahmen sie dann mit, um unser Haus zu durchsuchen. Sie durchwühlten das ganze Haus und nahmen unsere Dafa-Bücher und Informationsmaterialien, einen Fernseher, drei Kassettenrekorder, einen DVD-Spieler, ein Fahrrad und etwas Bargeld mit.

Auf der Polizeiwache weigerte sich meine Frau, den Beamten zu sagen, woher wir die Dafa-Materialien hatten. Polizisten schlangen ihre beiden Arme vor einer Tigerbank um ein Brett und fesselten ihre Hände aneinander. Dann schlugen sie auf sie ein und schockten sie mit Elektrostäben.

Sie folterten sie wiederholt. Sie riefen Kollaborateure herbei, in dem Versuch sie zu täuschen und zu verwirren. Um sie zu zwingen, das Praktizieren aufzugeben, schleppten drei Beamte sie eines Abends mehr als zwei Stunden lang auf schneebedecktem Boden herum. Am 16. Dezember wurde sie erneut schwer geschlagen und wurde ohnmächtig.

Auch ich wurde auf dem Polizeirevier körperlich und seelisch gefoltert. Sie raubten mir den Schlaf, versetzten mir Elektroschocks und verbrannten Chili, um meine Nase zu reizen. Sie rissen das Foto von Meister Li Hongzhi (dem Begründer von Falun Dafa) aus meinem Zhuan Falun, dem Hauptbuch von Falun Dafa, heraus und verbrannten es vor meinen Augen. Um mich „umzuerziehen“, setzten sie auch meine Eltern und meinen älteren Bruder unter Druck.

Nachdem all ihre Bemühungen fehlgeschlagen waren, brachten sie meine Frau und mich am 17. Dezember in das Gefängnis Zhangjiakou.

Im Gefängnis von Zhangjiakou gefoltert

Ich durfte nicht in einem Bett, sondern musste auf dem Zementboden schlafen. Oft wurde ich geschlagen und getreten. Die Wärter schnippten mir mit den Fingern in die Augen. Ich wurde mehrmals verhört.

Meine Frau trat in den Hungerstreik, um gegen die Misshandlung zu protestieren. Sie wurde aus dem Gebäude geschleppt und mit einer Kochsalzlösung zwangsernährt. Einmal las sie zusammen mit anderen Praktizierenden die Schriften von Dafa. Ein Wärter stieß sie auf den Boden, trat auf ihren Kopf und befahl mehreren Häftlingen, sie zu durchsuchen.

Am 6. Januar 2002 erpressten Beamte der Polizeiwache von Laoyazhuang 10.000 Yuan (1290 Euro) von meiner Familie. Als ich am 7. Januar entlassen wurde, musste ich zusätzlich 2.000 Yuan (260 Euro) für „Entlassungsbearbeitungsgebühren“ und 300 Yuan (39 Euro) für das Mittagessen bezahlen.

Nach vielen Rückschlägen konnte ich nur einen Teil unserer beschlagnahmten Sachen zurückbekommen. Dinge, die mit Dafa zu tun hatten, wie Bücher und Tonbänder, wurden nie zurückgegeben.

Die Polizei schüchterte uns nach unserer Freilassung noch mehr ein und bedrohte uns. Mehrmals schikanierten und bedrohten sie meine Schwiegereltern. Auch unser Arbeitgeber, die Maschinenfabrik Yanxing in Hebei, wurde hineingezogen: Sie sollten meine Familie bedrohen und mich und meine Frau genau überwachen.

In Peking gefoltert, weil sie über die Wahrheit informierten

Wenige Tage nach dem Mond-Neujahr 2002 (12. Februar 2002) fuhren meine Frau und ich nach Peking. Wir wollten dort auf dem Platz des Himmlischen Friedens mit Menschen über Falun Dafa sprechen und über die Hintergründe der Verfolgung aufklären. Aber wir wurden beide verhaftet und in eine nahe gelegene Polizeiwache gebracht. Viele andere Praktizierende waren dort.

In der Nacht wurde ich in eine unbekannte Polizeiwache gebracht. Ein Polizeibeamter schlug mich nonstop mit einem Stuhl. „Ich habe hier viele Praktizierende geschlagen. Sie sind nichts. Es steht mir frei, Sie zu Tode zu prügeln. Ihr Tod wird als Selbstmord gemeldet“, teilte er mir mit.

Meine Frau wurde in ein Untersuchungsgefängnis gebracht, wo sie von Beamten in Zivil geschlagen und getreten wurde. Sie zogen an ihren Haaren und schlugen ihren Kopf gegen die Wand, als sie sich weigerte ein Foto von sich machen zu lassen.

Nach zwei Tagen Folter wurden wir zurück zum Polizeirevier Maludong in Zhangjiakou gebracht. Meine Frau wurde gezwungen, einen gefälschten Bußgeldbescheid zu unterschreiben und 1.000 Yuan (130 Euro) zu zahlen. Dann wurden wir in ein Gefängnis gebracht. Wenige Tage später wurden wir unrechtmäßig zu drei Jahren Haft verurteilt und in das Zwangsarbeitslager Gaoyang gebracht.

Im Zwangsarbeitslager von Gaoyang misshandelt

Im Zwangsarbeitslager Gaoyang begann im März 2002 eine Kampagne, die Praktizierende zur „Umerziehung“ zwingen sollte. Die Hände der standhaften Praktizierenden wurden an Ringe gekettet, die in etwa einem Meter Abstand voneinander im Boden befestigt waren.

So machten sie es auch bei mir. Als wir im Lager ankamen, wurde ich ausgezogen und durchsucht. Dann wurde ich mit Handschellen an den Boden gefesselt, und die Wärter schockten mich wiederholt mit Elektrostäben. Mit hämischer Freude sagten sie: „So sollte eine Gehirnwäsche sein, eine Folter nach der anderen. Tut es weh? Sind Sie noch am Leben? Sie müssen immer wieder Fragen beantworten, damit Sie keine Zeit haben, über Falun Dafa nachzudenken. Wir werden Sie ein paar Mal täglich foltern. Wir haben es nicht eilig. Wir haben viel Zeit.“

Ich weigerte mich zu sprechen. Die Wärter wiesen die Häftlinge an, meine Beine mit einer Heißwasserleitung nach unten zu drücken und mir zwangsweise Wasser einzuflößen. Dann traten sie auf meinen aufgeblähten Bauch. Die Folter begann mit einmal am Tag und wurde dann zu zweimal am Tag erweitert.

Damit sie ihre „Umerziehungsquote“ erfüllen und eine Prämie erhalten konnten, quälten die Wärter uns auf jede nur erdenkliche Weise. Unter anderem entzogen sie uns den Schlaf, schockten uns mit Elektrostäben, zwangen uns, in der Hocke zu sitzen oder zu stehen und setzten uns der sengenden Sonne aus.

Im Oktober 2002 gab ich eine feierliche Erklärung ab: „Alles, was ich gezwungen wurde, gegen Dafa zu sagen oder zu tun, ist null und nichtig. Ich werde Dafa standhaft bis zum Ende praktizieren.“ Ich gab die Erklärung dem diensthabenden Wachmann. Daraufhin isolierten sie mich und folterten mich, wobei sie mir auch mit Gewalt unbekannte Drogen gaben.

Als Folge all dieser Folterungen war ich geistig gestört und litt unter Amnesie. Selbst jetzt kann ich mich noch immer nicht genau daran erinnern, was mir zwischen Oktober 2002 und dem Tag meiner Freilassung, dem 13. April 2004, passiert ist.

Meine Frau wurde im Arbeitslager Gaoyang Tag für Tag einer Gehirnwäsche unterzogen. Folglich brach sie im Januar 2004 fast zusammen. Sie war völlig verwirrt und verzweifelt. Wegen ihres schlechten Gesundheitszustands wurde sie nach Hause geschickt.

Nach ihrer Freilassung zwang ihr Arbeitgeber, die Maschinenfabrik Yanxing in Hebei sie erneut, eine Erklärung zu schreiben, dass sie nicht praktizieren würde. Auch sie wurde von der Firma genau überwacht. Sie zwangen sogar ihren Vater, sie zu überwachen, als sie sich beurlauben ließ, damit sie sich um mich kümmern konnte. Denn ich war einige Tage nach meiner Entlassung aus dem Arbeitslager bei der Arbeit ohnmächtig geworden.

Früherer Artikel

Provinz Hebei: Praktizierende im Zwangsarbeitslager Gaoyang körperlich und seelisch gefoltert (Fotos)

Verfolgung wird fortgesetzt

Am 26. Juli 2008 wurde ich von fünf Beamten der Polizeiwache Maludong verhaftet. Sie drohten, mich in die Haftanstalt zu bringen, wenn ich meinen Ausweis nicht abgeben würde. Sie zwangen mich auch, eine Erklärung zu schreiben, dass ich während der Olympischen Spiele 2008 im August nicht nach Peking gehen würde.

Im Laufe der Jahre hat mein Arbeitgeber an diesen so genannten sensiblen Tagen immer mit mir gesprochen. Sie sorgen auch dafür, dass andere Leute mich beobachten, und erlauben mir nicht, mein Handy auszuschalten. Dadurch muss ich immer ihre Anrufe entgegennehmen und kann überwacht werden.


[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.