Drei Monate im Rückblick: Wie Chinas politisches System dazu beitrug, dass sich Wuhans Coronavirus ausbreiten konnte
(Minghui.org) Die erste Coronavirus-Infektion wurde im Dezember 2019 entdeckt. Das Epizentrum Wuhan wurde am 23. Januar 2020 abgeriegelt, zwei Tage vor dem chinesischen Neujahrsfest. Das verhinderte jedoch nicht, dass sich das Virus auf andere Regionen auszubreiten begann.
Als Hauptstadt der Provinz Hubei und Drehscheibe des Land- und Flugverkehrs entlang des Jangtse-Flusses hat Wuhan eine registrierte Stadtbevölkerung von neun Millionen sowie fünf Millionen zeitweilige Einwohner. Nachdem die Anordnung zur Abriegelung erlassen worden war, gelang es etwa 5 Millionen Menschen, aus der Stadt zu fliehen. Das sagte der Bürgermeister von Wuhan, Zhou Xianwang, am 26. Januar.
Bis zum 6. März hat sich das Coronavirus auf fast hundert Länder und Territorien ausgebreitet, mit über 100.000 Infektionen und fast 3.500 Todesfällen weltweit.
Seit dem ersten Ausbruch vor drei Monaten haben die Behörden und die von der Kommunistischen Partei Chinas kontrollierten Nachrichtenmedien die Epidemie verharmlost. Auf allen Regierungsebenen wurden Maßnahmen ergriffen, um die Zahl der Infektionen herunterzuspielen. Bis zum 6. März 2020 wurden in China 80.813 Fälle gemeldet, davon allein 67.592 in Wuhan. Die Anzahl der Todesfälle in China wird mit 3.073 angegeben.
Der vorliegende Bericht fasst drei Monate zusammen. Die tatsächliche Anzahl der Infektionen und Todesfälle dürfte wesentlich höher liegen. Durch die fortgesetzte Vertuschung der Kommunistischen Partei Chinas wird eine große Anzahl von Fällen nach wie vor nicht gemeldet.
Erster Ausbruch (Dezember 2019 bis 20. Januar 2020)
„Es gibt Hinweise darauf, dass seit Mitte Dezember 2019 eine Übertragung von Mensch zu Mensch bei engen Kontakten stattgefunden hat“, berichtete ein Artikel vom 29. Januar 2020, der im New England Journal of Medicine [1] veröffentlicht wurde.
Der Artikel mit dem Titel „Early Transmission Dynamics in Wuhan, China, of Novel Coronavirus-Infected Pneumonia“ („Anfängliche Dynamik der Übertragung bei einer durch neuartigem Coronavirus infizierten Lungenentzündung in Wuhan, China“) wurde von einer Gruppe von Wissenschaftlern des Chinesischen Zentrums für Krankheitskontrolle und -prävention verfasst.
Das Chinesische Zentrum für Krankheitskontrolle und -prävention erklärte die Krankheit jedoch erst am 20. Januar 2020, einen Monat nach Beginn des Ausbruchs, für von Mensch zu Mensch übertragbar. Während dieses Monats sagten Beamte aus Wuhan wiederholt der Öffentlichkeit, dass das Virus „kontrollierbar und vermeidbar“ sei. Sie ergriffen nicht die notwendigen Maßnahmen, um die Ausbreitung des Virus zu verhindern.
Am 31. Dezember 2019 gab die Gesundheitskommission der Stadt Wuhan eine „Dringende Mitteilung über die Behandlung einer Lungenentzündung unbekannter Ursache“ an die örtlichen medizinischen Einrichtungen heraus. Sie warnte, dass einige Personen, die auf dem Fischmarkt von Huanan eingekauft hatten, Symptome einer Lungenentzündung gezeigt hätten. In der Mitteilung wurde jede Einrichtung aufgefordert, ihre Patienten mit ähnlichen Symptomen zu erfassen. Die Bürger Wuhans glaubten, dass sie mit einem Wiederauftreten des schweren akuten Atemwegssyndroms (SARS) aus dem Jahr 2003 konfrontiert waren.
Genau am Tag der Bekanntmachung trafen medizinische Experten aus Peking in Wuhan ein. Sie stellten drei Merkmale auf, nach denen die Patienten als bestätigte Fälle gelten sollten: a) frühere Kontakte mit dem Fischmarkt von Huanan, 2) Fieber und 3) Nachweis durch vollständige Entschlüsselung des Erbguts. Laut einem Artikel im Finanznachrichtenmedium Caixin Weekly waren diese Merkmale zu streng, um Fälle ohne erkennbare Krankheitsanzeichen zu identifizieren. Das führte zu einer weiteren Verbreitung der Krankheit.
Am 1. Januar 2020 wurden acht Ärzte von der Polizei in Wuhan bestraft, weil sie mit anderen Ärzten über die sich ausbreitende Epidemie gesprochen hatten. Die Polizei sagte, dass die Krankheit unter Kontrolle sei und sich nicht von Mensch zu Mensch ausbreiten würde. Diesen acht Ärzten wurden „rechtswidrige Aktionen zur Erzeugung und Verbreitung von Gerüchten und zur Störung der gesellschaftlichen Ordnung“ vorgeworfen. Einer von ihnen, Dr. Li Wenliang vom Zentralkrankenhaus in Wuhan, wurde später infiziert und starb am 6. Februar 2020 an dem Virus.
Ebenfalls am 1. Januar 2020 wurde der Fischmarkt von Huanan wegen Reinigungsarbeiten geschlossen. Am nächsten Tag gab die in Wuhan ansässige Marineuniversität für Ingenieurwesen der Volksbefreiungsarmee eine Mitteilung heraus, die externen Mitarbeitern den Zutritt zum Campus untersagte. Die Herausgabe dieser Mitteilung verweist darauf, dass die chinesische Marine bereits 2019 von der Infektion wusste und eine Richtlinie (2019-298) zu deren Eindämmung erlassen hatte. Auch das Allgemeine Militärkrankenhaus am Zentral-Theater hatte Kenntnis von der Situation.
Am 3. Januar 2020 meldeten die Behörden in Wuhan 44 Fälle. Obwohl nur wenig über die Quelle, den Übertragungsweg und die Mutation des Virus bekannt war, teilten die Medien in China mit, die Krankheit sei „vermeidbar und kontrollierbar“. Am 10. Januar interviewte die Nachrichtenagentur Xinhua Wang Hailong, einen Arzt, der 2003 an den SARS-Präventionsmaßnahmen beteiligt gewesen war. Wang sagte, es seien keine Todesfälle, Infektionen durch Mitarbeiter des Gesundheitswesens oder eine Übertragung von Mensch zu Mensch beobachtet worden. Er versicherte der Öffentlichkeit, dass sie sich keine Sorgen machen müsse.
Am 5. Januar 2020 legte das Klinikum für öffentliche Gesundheit in Shanghai, das der Shanghaier Universität Fudan angegliedert ist, der Nationalen Gesundheitskommission einen internen Bericht vor. Das Klinikum erklärte, dass ein Coronavirus in der Flüssigkeit der Atemwege eines Patienten mit Lungenentzündungssymptomen nachgewiesen wurde. Der Patient hatte Verbindungen zum Fischmarkt von Huannan. Die Analyse des gesamten Virus-Genoms ergab, dass das genetische Material des Virus zu 89,11% ähnlich zu dem von SARS war. Dieses neue Virus wurde als Wuhan-Hu-1 bezeichnet.
Am 8. Januar wurde festgestellt, dass es sich bei diesem Virus um ein neues Coronavirus handelt, das später in 2019-nCoV umbenannt wurde.
Wang Guangfa, der Chefchirurg der Abteilung für Lungen- und Notfallmedizin des Ersten Krankenhauses der Universität Peking, gab am 11. Januar in der Tageszeitung des Volkes bekannt, dass das Virus nur in geringem Maße krankheitserregend sei. Er erklärte auch, dass die Patienten und die gesamte Situation „unter Kontrolle“ seien.
Am 14. Januar 2020 meldete die Weltgesundheitsorganisation, dass eine begrenzte Übertragung des neuen Coronavirus von Mensch zu Mensch beobachtet worden sei, hauptsächlich in kleinen Gruppen in Familien. Maria Van Kerkhove, die stellvertretende Leiterin des Referats für neue Krankheiten der Weltgesundheitsorganisation, gab bekannt, dass die Organisation den Krankenhäusern weltweit Hinweise zur Infektionskontrolle im Falle einer Ausbreitung gegeben habe, auch für den Fall einer „Superausbreitung“ in einer Gesundheitseinrichtung.
Nicht lange danach zitierte die Weltgesundheitsorganisation jedoch die Aussagen chinesischer Beamten, es gebe keine Beweise für eine Übertragung des Virus von Mensch zu Mensch. Am Morgen des 15. Januar 2020 sagte die städtische Gesundheitskommission von Wuhan, dass zwar keine Beweise für eine Übertragung von Mensch zu Mensch gefunden worden seien, sie aber die Möglichkeit einer begrenzten Übertragung zwischen Menschen nicht ausschließen könne.
Am 17. Januar 2020 hieß es in einem Bericht des MRC Centre for Global Infectious Disease Analysis am Londoner Imperial College, dass es wahrscheinlich „wesentlich mehr Fälle“ gäbe. Die Autoren gehen davon aus, dass es bis zum 12. Januar 1.723 Fälle in Wuhan gegeben habe. [2]
Obwohl die Behörden bereits im Dezember 2019 wussten, dass sich das Virus von Mensch zu Mensch verbreiten konnte, waren die Bewohner der Gemeinde Baibuting in Wuhan aufgefordert worden, am 18. Januar 2020 an einem alljährlich stattfindenden Fest teilzunehmen. Auf Einladung der Regierung von Wuhan bereiteten mehr als 40.000 Familien insgesamt 14.000 Gerichte zu, die sie miteinander teilten. Tage später traten bei vielen Einwohnern der Gemeinde Symptome einer Coronavirusinfektion auf. Am 23. Januar, fünf Tage später, wurde die Stadt Wuhan abgeriegelt.
Ein ehrenamtlich an der Veranstaltung Mitwirkender verriet, er und einige Mitarbeiter der Gemeinde hätten die Insider-Nachricht erhalten, dass Wuhan abgeriegelt werden sollte. Es sei ihnen aber gesagt worden, dass das Fest stattfinden müsse. Ein Mitglied des Nachbarschaftskomitees sagte, er habe bereits Anfang Januar von dem Virus gehört. Nachdem er am 15. Januar darüber informiert worden sei, dass sich die Krankheit von Mensch zu Mensch ausbreiten könne, hätten er und andere vorgeschlagen, das Bankett abzusagen. Ihr Antrag sei jedoch abgelehnt worden.
Am 19. Januar 2020 berichtete die Tageszeitung Chutian Metropolis Daily, dass am folgenden Tag eine Großveranstaltung des Kultur- und Tourismusbüros von Wuhan mit einer geschätzten Teilnehmerzahl von 200.000 Personen stattfinden werde.
Laut Chinese Human Rights Defenders, einer gemeinnützigen Organisation mit Sitz in Washington D.C., verhafteten chinesische Polizisten allein zwischen dem 22. und 28. Januar mindestens 325 Einwohner. Die meisten von ihnen wurden beschuldigt, „Gerüchte zu verbreiten“, „Panik zu erzeugen“ oder „zu versuchen, die gesellschaftliche Ordnung zu stören“. Sie wurden zu Haft, Geldstrafen oder Schulungen zur Ordnung verurteilt.
Zeitachse der Ereignisse, nachdem die KP Chinas die Übertragung von Mensch zu Mensch bekannt gegeben hatte
Am Abend des 20. Januar 2020 sagte Zhong Nanshan, der Leiter der Coronavirus-Sondereinheit der Nationalen Gesundheitskommission, während einer Pressekonferenz, dass die Beweise zweifelsfrei belegt hätten, dass sich das neue Coronavirus von Mensch zu Menschen ausbreiten könne.
Am Morgen des 21. Januar 2020 teilte die städtische Gesundheitskommission von Wuhan mit, dass bei 15 medizinischen Mitarbeitern in der Stadt eine Coronavirus-Infektion diagnostiziert worden sei, und dass es einen weiteren Verdachtsfall gebe. Von diesen 16 Fällen befände sich einer in einem kritischen Zustand. Diese Nachricht löste in der Öffentlichkeit Ärger über die frühere Vertuschung der Epidemie durch Beamte aus.
Am Nachmittag des 21. Januar gab das US-amerikanische Zentrum für Seuchenkontrolle bekannt, dass ein US-Bürger in Seattle infiziert worden war. Er hatte sich in Wuhan aufgehalten. Das war der erste Coronavirus-Infektionsfall in den USA.
Am 23. Januar wurde Wuhan abgeriegelt und von allen öffentlichen Verkehrsmitteln wie Busse, Züge, Fähren und Flüge abgeschnitten. Später wurden auch 15 Städte in der Provinz Hubei abgeriegelt. Peking und zwölf weitere Provinzen und Städte auf Provinzebene aktivierten ebenfalls das Notfallmanagement für das öffentliche Gesundheitswesen. Bis dahin hatte sich die Epidemie schon auf über 26 Provinzen ausgebreitet.
Am 24. Januar, dem Vorabend des chinesischen Neujahrsfestes, hielt der chinesische Staatschef Xi Jinping landesweit eine Rede. Darin erwähnte er weder den Virusausbruch noch Wuhan.
Eric Feigl-Ding ist seit 15 Jahren Wissenschaftler im Bereich der öffentlichen Gesundheit an der Harvard-Universität. Am 25. Januar schreibt er auf Twitter: „Es ist auf dem thermonuklearen Pandemie-Niveau – schlimm... Ich übertreibe nicht.“ Er erklärte, dieses Virus sei viel schlimmer als frühere Epidemien. Es wurde berichtet, dass Covid-19 eine Infektionsrate R0 (ausgesprochen „R null“) von 3,8 habe. Das bedeutet, dass eine angesteckte Person das Virus auf durchschnittlich 3,8 andere Personen überträgt. Zum Vergleich: Die Grippepandemie von 2009 (auch als Schweinegrippe bekannt, die zum Tod von Hunderttausenden führte) hatte einen R0 von 1,48, und die Spanische Grippe von 1918 (verantwortlich für die Todesfälle von 50 bis 100 Millionen) hatte einen R0 von 1,80.
Am 27. Januar 2020 räumte der Bürgermeister von Wuhan, Zhou Xianwang, die verspätete Mitteilung über den Stand der Ausbreitung des Coronavirus ein. Er erklärte, dass er nicht befugt war, die Informationen früher zu veröffentlichen. „Die Zentralregierung war teilweise für einen Mangel an Transparenz verantwortlich, der die Reaktion auf die sich schnell ausbreitende Gesundheitskrise beeinträchtigt hat“, sagte er.
Am 28. Januar 2020 stellte Peking einen Teil des Eisenbahnverkehrs ein, und Tianjin aktivierte sein Notfallsystem für Kriegszeiten.
Am 28. Januar 2020 sagten führende US-Beamte, Peking habe ihr Angebot, bei der Bekämpfung der Epidemie zu helfen, abgelehnt. Gesundheits- und Arbeitsminister Alex Azar sagte, Peking habe seit dem 6. Januar die Anträge der Beamten des US-amerikanischen Zentrums für Seuchenkontrolle auf Einreise nach China abgelehnt.
Am 29. Januar 2020 hieß es in einem Artikel im New England Journal of Medicine: „Es gibt Beweise dafür, dass es seit Mitte Dezember 2019 bei engen Kontakten zu einer Übertragung von Mensch zu Mensch gekommen ist.“ („Early Transmission Dynamics in Wuhan, China, of Novel Coronavirus-Infected Pneumonia“)[1]. Die Autoren waren vom Chinesischen Zentrum für Krankheitskontrolle und -prävention und dem Zentrum für Krankheitsbekämpfung und -prävention der Provinz Hubei. Sie hatten zwischen Dezember 2019 und Januar 2020 425 bestätigte Fälle in Wuhan untersucht.
Am 30. Januar 2020 erklärte der ehemalige Beamte des chinesischen Gesundheitsministeriums, Chen Bingzhong, gegenüber der Epoch Times, dass die Epidemie außer Kontrolle geraten sei. Wuhan befinde sich in einer sehr gefährlichen Situation. Er sagte, es gäbe mehr Patienten, als behandelt werden könnten. Die tatsächliche Zahl der Fälle sei auch viel höher als offiziell gemeldet.
Am 30. Januar 2020 bestätigte Italien seine ersten beiden Fälle in einer Pressekonferenz von Premierminister Giuseppe Conte. Es handelte sich um zwei chinesische Touristen, die vor kurzem nach Italien gereist waren.
Am 31. Januar 2020 erklärte der US-Gesundheitsminister Alex Azar das Coronavirus zu einem Notfall im Bereich der öffentlichen Gesundheit. Vorübergehende Maßnahmen zum Schutz der Bürger sollten durchgeführt werden. Er sagte, dass jeder US-Bürger, der in das Land zurückkehrt und sich in den vergangenen 14 Tagen in der Provinz Hubei in China aufgehalten habe, verpflichtet sei, sich bis zu 14 Tage unter Quarantäne zu stellen. Darüber hinaus müsste jeder US-Bürger, der innerhalb der vorausgegangenen 14 Tage aus anderen Regionen Chinas zurückkehrt, sich an ausgewählten Eingängen der Flughäfen gesundheitlichen Untersuchungen unterziehen und sich bis zu 14 Tage lang einer überwachten Selbstquarantäne unterziehen.
Darüber hinaus unterzeichnete Präsident Trump eine Erklärung, die die Einreise in die USA für jeden ausländischen Staatsbürger vorübergehend aussetzte, der ein Risiko darstellte, das Virus zu übertragen. Dazu gehörten auch ausländische Staatsangehörige, die nicht unmittelbare Familienangehörige von US-Bürgern oder Personen mit ständigem Wohnsitz in den USA sind und die in den vorausgegangenen 14 Tagen nach China gereist waren.
Ebenfalls mit Wirkung vom 2. Februar wurden alle Flüge in die USA mit Personen, die sich kürzlich in China aufgehalten hatten, zur Landung auf einem der sieben US-Flughäfen angewiesen, die über Einrichtungen des öffentlichen Gesundheitswesens verfügen, und die verbesserte Coronavirus-Screening-Verfahren durchführen können. Diese sieben vom US-Ministerium für Innere Sicherheit bestimmten Flughäfen waren der John F. Kennedy International Airport in New York, der Chicago O'Hare International Airport, der San Francisco International Airport, der Seattle-Tacoma International Airport, der Daniel K. Inouye International Airport in Honolulu, der Los Angeles International Airport und der Hartsfield-Jackson Atlanta International Airport.
Große Fluggesellschaften strichen Flüge von und nach China. American Airlines stellte vom 2. Februar bis zum 27. März die Flüge nach Festlandchina ein. Delta setzte zwischen dem 6. Februar und dem 30. April alle US-Flüge nach China aus, während United die Aussetzung der Flüge zwischen den USA und Peking, Chengdu, Shanghai und Hongkong bis zum 24. April verlängerte.
Diese Entscheidungen wurden getroffen, nachdem das US-Außenministerium am 30. Januar 2020 seine Reiseempfehlungen auf die höchste Stufe, Stufe 4, erhöht hatte: „Reisen Sie wegen des neuartigen Coronavirus, das zuerst in der Stadt Wuhan in China, identifiziert wurde, nicht nach China. Am 30. Januar stellte die Weltgesundheitsorganisation fest, dass der sich rasch ausbreitende Ausbruch einen internationalen Gesundheitsnotstand (Public Health Emergency of International Concern, PHEIC) darstelle.
Am 3. Februar sagte der Sprecher des chinesischen Außenministeriums, Hua Chunying, während einer Pressekonferenz: „Seit dem 3. Januar haben wir die USA insgesamt 30 Mal über die Epidemie und unsere Kontrollmaßnahmen informiert.“ Wie bereits erwähnt, wussten einige chinesische Institutionen, wie zum Beispiel die des Militärs und der Nationalen Gesundheitskommission, bereits Ende 2019 von dem Ausbruch. Aber die Öffentlichkeit war die ganze Zeit über das Ausmaß und die Schwere der Epidemie falsch informiert gewesen.
Am 5. Februar sagte Neil Ferguson, der Leiter des Medical-Rescue-Council-Zentrums für globale Analyse von Infektionskrankheiten am Imperial College London, dass die Zahl der Fälle „ständig zunehme“. Er schätzte, dass zu diesem Zeitpunkt nur zehn Prozent aller Infektionen in China entdeckt worden waren.
Am 6. Februar 2020 berichteten Nachrichtenagenturen, dass zahlreiche Länder ihre Bürger mit Charterflügen aus China evakuiert hatten. Genannt wurden die USA, Großbritannien, Japan, Australien und Indonesien.
Am 7. Februar starb Li Wenliang an dem Virus. Er war einer der acht Ärzte gewesen, die wegen der Aufklärung über die Coronavirusinfektion bestraft wurden. Diese Nachricht wurde zu einer Schlagzeile auf Weibo, einer der beliebtesten Microblogging-Sites in China mit ca. 540 Millionen Nutzern. Die Nachricht wurde schnell von der Seite entfernt.
Am 8. Februar erklärte die US-Botschaft in China, dass der erste US-Bürger an dem Coronavirus gestorben sei. Der Patient war 60 Jahre alt und starb in einem Krankenhaus in Wuhan.
Am 9. Februar gab die Weltgesundheitsorganisation bekannt, dass China insgesamt 40.213 Fälle und 811 Todesfälle bestätigt habe. Damit wurde die Zahl der Todesfälle der SARS-Epidemie im Jahr 2003 übertroffen. Weitere Fälle wurden auch in anderen Ländern und Regionen festgestellt, so in Hongkong (zehn weitere Fälle mit insgesamt 36), Singapur (drei Fälle mit insgesamt 43) und Südkorea (drei weitere Fälle mit insgesamt 27). Sechs weitere Fälle wurden auf dem Kreuzfahrtschiff Diamond Princess bestätigt, womit sich die Gesamtzahl der Fälle auf dem Schiff auf 70 erhöht. Japan meldete 96 Fälle.
Am 11. Februar forderte der chinesische Staatsrat die chinesischen Bürger auf, bis zum 18. Februar wieder zur Arbeit zu gehen, mit Ausnahme derer in der Provinz Hubei. An diesem Tag gab die Weltgesundheitsorganisation dem Virus den neuen Namen COVID-19.
Am 24. Februar kündigte Peking die Verschiebung des Nationalen Volkskongresses und der Politischen Konsultativkonferenz des Nationalkomitees des chinesischen Volkes an. Das sind die beiden wichtigsten politischen Konferenzen, die normalerweise am 5. März stattfinden sollten. Die Anordnung zur Rückkehr an die Arbeit bei gleichzeitiger Verschiebung der politischen Konferenzen löste bei den normalen Bürgern Ärger aus. „Wie kommt es, dass mein Leben nichts wert ist“, schrieb ein Online-Kommentator.
Anzahl der nicht gemeldeten Fälle
Zahlreiche Hinweise deuten darauf hin, dass Coronavirus-Fälle von Beamten der Kommunistischen Partei Chinas unvollkommen erfasst oder vertuscht wurden.
Ein Beispiel dafür ist ein Seniorenzentrum im Bezirk Jianhua der Stadt Qiqihar in der Provinz Heilongjiang. Ende 2019 waren 23 der 48 Bewohner des Zentrums von Besuchern infiziert worden, die das Coronavirus in sich trugen. Diese Fälle wurden Mitte Februar bestätigt, aber sie waren nicht in der gemeldeten Zahl der Fälle enthalten.
Nach einem Artikel, der vom Chinesischen Zentrum für Krankheitskontrolle und -prävention im Chinesischen Journal für Epidemiologie veröffentlicht wurde, sind bis zum 31. Dezember 2019 etwa 104 Coronavirus-Fälle in Wuhan und anderen Gebieten der Provinz Hubei beobachtet worden. Aber ein Bericht der städtischen Gesundheitskommission von Wuhan vom 31. Dezember sprach von nur 27 Fällen.
Dieses Missverhältnis setzte sich fort. Der oben genannte Artikel berichtete auch über einen Anstieg von 653 Fällen in China zwischen dem 1. und 10. Januar 2020, von denen 88,5 Prozent in der Provinz Hubei auftraten. Ein Bericht der städtischen Gesundheitskommission von Wuhan vom 11. Januar wies jedoch nur 41 Fälle in diesen Tagen aus.
Laut veröffentlichten und internen Berichten wurden am 19. Januar 2020 mindestens 49 Fälle in der Provinz Shandong identifiziert, aber in einem offiziellen Bericht für diesen Tag erschienen nur zwei Fälle.
Am 23. Februar 2020 begann für Wuhan der zweite Monat unter Quarantäne. Südkorea bestätigte 169 neue Fälle, sodass dort die Gesamtzahl auf 602 stieg; dieser Anstieg veranlasste das Land, die Seuchenwarnung auf die höchste Stufe zu heben. Am selben Tag wurden 57 weitere Fälle auf der Diamond Princess identifiziert, sodass sich die Gesamtzahl auf 691 erhöhte.
Am 24. Februar 2020 erklärten Beamte aus Wuhan um elf Uhr vormittags, dass die Abriegelung der Stadt beendet sei. Innerhalb von drei Stunden wurde die Erklärung jedoch wieder zurückgezogen.
Nach Angaben der Polizei von Hubei waren bis zum 25. Februar 293 Polizeibeamte und 111 paramilitärische Polizisten mit dem Coronavirus infiziert, vier von ihnen waren gestorben. Fast die Hälfte dieser Fälle, also 47,4 Prozent, wurden von Polizeibeamten auf Polizeiwachen gemeldet.
Bis zum 26. Februar 2020 war das Virus auf allen Kontinenten mit Ausnahme der Antarktis festgestellt worden. Die Zahl der Fälle in Südkorea, im Iran und in Italien stieg dramatisch an.
Am 27. Februar aktualisierte das US-amerikanische Zentrum für Seuchenkontrolle seine Merkmale, anhand derer die Beurteilung von Personen, die auf COVID-19 untersucht werden, vorgenommen werden solle. Am nächsten Tag gab das US-amerikanische Zentrum für Seuchenkontrolle ein Health Alert Network (Gesundheitsalarm-Netzwerk) [3] heraus: Aktualisierung und vorläufige Leitlinien zum Ausbruch von COVID-19.
Die Zahl der Infektionen in Italien nahm stark zu. Die ehemalige italienische Gesundheitsministerin Beatrice Lorenzin sagte, dass dies wahrscheinlich durch Infizierte verursacht worden sei, die mit indirekten Flügen aus China nach Italien gereist waren, ohne ihren ursprünglichen Abflugort anzugeben und sich auch während der Inkubationszeit des Virus nicht freiwillig in Quarantäne begeben hätten.
Am 29. Februar 2020 meldete Italien 239 neue Fälle und acht neue Todesfälle, wodurch sich die Gesamtzahl der Infektionen auf 1.128 und die Anzahl der Todesfälle auf 29 erhöhte. Die USA erhöhten ihre Reiseempfehlung für Italien auf Stufe 3 (Reisen überdenken), wobei ein Teil Italiens als Stufe 4 (Nicht reisen) aufgeführt wurde.
Am 29. Februar 2020 berichtete eine Quelle, dass die CT-Scan-Abteilung des ersten Krankenhauses von Qiqihar in der Provinz Heilongjiang über 100 Coronavirus-Infektionen diagnostiziert habe. Unter ihnen sollen sich auch Angehörige der medizinischen Berufe befunden haben. Diese Zahlen wurden jedoch nicht angegeben, um einen Widerspruch zu den offiziell veröffentlichten Zahlen zu vermeiden.
Da Guo Zhan Yi (Wie eine große Nation eine Epidemie bekämpft) ist ein Buch, das von der Öffentlichkeitsabteilung und dem Informationsbüro des Staatsrats der Kommunistischen Partei Chinas zusammengestellt wurde. Es wurde im Februar 2020 veröffentlicht. Es stellt die Beamten der Kommunistischen Partei Chinas als Helden dar, die die Coronavirusinfektion besiegt haben. Das Buch wurde am 1. März 2020 schlagartig aus den Buchläden in ganz China entfernt.
Normale Bürger wurden Opfer der Propaganda
Wie bei anderen Vorfällen in den letzten Jahrzehnten untertreiben die Funktionäre der Kommunistischen Partei Chinas routinemäßig Katastrophen. Sie versuchen, die öffentliche Meinung zu kontrollieren, um für sich selbst Anerkennung zu erlangen. Doch jedes Mal, wenn dies geschieht, werden normale Bürger zu Opfern und Außenstehende werden falsch informiert.
Obwohl die Behörden in Wuhan und Hubei Anfang Januar von der Epidemie wussten, wurden sie erst am 20. Januar aktiv und beeilten sich, am 26. Januar eine Sondereinheit zur Bekämpfung der Epidemie einzusetzen. Die meisten Mitglieder dieser Sondereinheit vertraten jedoch Regierungsbehörden, die für die Kontrolle der Nachrichtenmedien und/oder die „Aufrechterhaltung der Stabilität“ zuständig waren. Das verweist darauf, dass die Hauptaufgabe der Sondereinheit darin bestand, Informationen zu kontrollieren, und nicht darin, die Ausbreitung der Epidemie zu kontrollieren.
Um die Zahl der gemeldeten Fälle des Coronavirus zu reduzieren, gaben die Beamten nun Baibuting auf, wo das 40.000-Familien-Fest stattgefunden hatte. „Viele Menschen sind mit diesem Virus infiziert. Aber die Verantwortlichen in Wuhan gaben uns nur ein Testkit pro Tag und Wohnblock, der etwa 4.000 Familien umfasst.“, schrieb ein Bewohner von Baibuting auf einer Blogging-Site. Der Beitrag wurde bald darauf gelöscht.
Der Bürgermeister von Wuhan, Zhou Xianwang, hatte angegeben, dass sich die Bemühungen zur Seuchenbekämpfung verzögert hatten, weil er nicht befugt gewesen sei, zu handeln. Im Gegensatz dazu erklärte der oberste Vorsitzende der Kommunistischen Partei Chinas, Xi Jinping, dass er bereits am 7. Januar Anweisungen zur Seuchenbekämpfung und -prävention gegeben habe.
Die Nationale Gesundheitskommission und das Chinesische Zentrum für Krankheitskontrolle und -prävention in Wuhan schoben die Verantwortung ebenfalls von sich. Sie veröffentlichten zahlreiche Artikel in chinesischen und internationalen Zeitschriften, in denen sie feststellten, dass der Ausbruch zwar schon früh bekannt war, sich aber aufgrund der Untätigkeit der Regierung so weit verbreiten konnte.
Medizinische Einrichtungen, Lokalregierungen und Spitzenbeamte der Zentralregierung gaben sich gegenseitig die Schuld an der Epidemie. Das eigentliche Problem lag aber in der systematischen Zensur von Informationen und der öffentlichen Meinung durch die Kommunistische Partei Chinas.
Barron's, eine amerikanische Zeitschrift für Finanzen und Statistik, veröffentlichte kürzlich einen Artikel mit dem Titel „Chinas Coronavirus-Zahlen ergeben keinen Sinn“ [4] „Die Anzahl der zunehmenden Todesfälle wird durch eine einfache mathematische Formel mit einer sehr hohen Genauigkeit beschrieben“, schrieb Lisa Beilfuss, „eine nahezu perfekte 99,99-prozentige Abweichung wird durch die Gleichung erklärt“. Datenanalysten sagen, dass ein solch nahezu perfektes Vorhersagemodell in der Realität wahrscheinlich nicht vorkommen wird. Das lässt Zweifel an der Zuverlässigkeit der Zahlen aufkommen, die China der Weltgesundheitsorganisation meldet.
Melody Goodman ist außerordentliche Professorin für Biostatistik an der School of Global Public Health der Universität New York. Der Artikel der Zeitschrift Barron's zitierte sie mit den Worten: „Ich habe in all meinen Jahren noch nie ein Bestimmtheitsmaß R² von 0,99 gesehen. Als Statistikerin veranlasst es mich, die Daten in Frage zu stellen.“ Sie äußerte, dass wirkliche Daten von Menschen niemals etwas perfekt vorhersagen können, wenn es um so etwas wie eine Epidemie geht. Es gäbe unzählige Möglichkeiten, wie eine Person mit dem Virus in Kontakt kommen könnte. Ein „wirklich gutes“ R² in Bezug auf die Daten zur öffentlichen Gesundheit wäre beispielsweise 0,7. „Etwas wie 0,99 lässt mich glauben, dass jemand die Daten verfälscht hat. Es würde bedeuten, dass man bereits weiß, was passieren wird“, sagte sie.
Am 25. Februar erklärte US-Außenminister Mike Pompeo gegenüber Reportern: „Hätte China seinen eigenen und ausländischen Journalisten und medizinischem Personal erlaubt, frei zu sprechen und zu ermitteln, wären chinesische Beamte und andere Nationen viel besser auf die Herausforderung vorbereitet gewesen. Am 6. März drückte er in einem CNBC-Interview seine Enttäuschung aus. Er sagte, dass Chinas Weigerung, Daten zu veröffentlichen, die USA bei der Bekämpfung der Epidemie „in Rückstand gebracht“ habe.
Zeng Guang, Chefepidemiologe des Chinesischen Zentrums für Krankheitskontrolle und -prävention, legte am 30. Januar in einem Interview mit der Global Times die Entscheidungsmethodik der Kommunistischen Partei Chinas offen. Er sagte, dass Beamte der Kommunistischen Partei Chinas politische Faktoren, soziale Stabilität und wirtschaftliche Fragen berücksichtigen müssen und dass die Meinungen von Wissenschaftlern nur „ein Teil ihrer Entscheidungsgrundlage“ seien. Mit anderen Worten: Die Politik hat den höchsten Stellenwert, gefolgt von Stabilität und Wirtschaft. Das menschliche Leben scheint im Vergleich dazu wenig Bedeutung zu haben.
Stephen Bannon, der ehemalige Chefstratege des Weißen Hauses, gab in dem wöchentlich ausgestrahlten Ermittlungsprogramm „Zoom in with Simone Gao“ ein Interview. Er sagte, dass es der Kommunistischen Partei Chinas egal sei, wie viele Menschen an dem Virus gestorben sind, und dass sie nur um den Erhalt ihrer Macht besorgt seien. Er forderte die Abschaffung der chinesischen Internet-Firewall, damit die chinesischen Bürger sich mit dem Rest der Welt verständigen können.
[1] https://www.nejm.org/doi/pdf/10.1056/NEJMoa2001316[2] https://www.imperial.ac.uk/media/imperial-college/medicine/sph/ide/gida-fellowships/2019-nCoV-outbreak-report-17-01-2020.pdf[3] https://www.cdc.gov/coronavirus/2019-ncov/whats-new-all.html[4] https://www.barrons.com/articles/chinas-economic-data-have-always-raised-questions-its-coronavirus-numbers-do-too-51581622840
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