Ehemalige Lehrerin wegen ihres Glaubens zehn Mal in Gewahrsam genommen

(Minghui.org) Eine Falun-Dafa-Praktizierende aus dem Landkreis Baoqing in der Provinz Heilongjiang wird seit Dezember 2019 vermisst. Vor kurzem bestätigte Minghui.org, dass sie wegen der Verteilung von Informationsmaterialien über Falun Dafa [1] zu drei Jahren Gefängnis verurteilt worden war.

Berichten zufolge befindet sich Liu Rangfang derzeit im Frauengefängnis Heilongjiang.

Frühere Verhaftungen

Vor ihrer letzten Verhaftung war die 65-jährige ehemalige Lehrerin bereits neun Mal verhaftet worden.

Liu begann 1998 Falun Dafa zu praktizieren. Das Geschwulst in ihrer Bauschspeicheldrüse verschwand dadurch. Als 1999 die Verfolgung begann, fuhr sie dreimal nach Peking, um für die Praxis zu appellieren. Sie wurde jedes Mal verhaftet.

Am 26. Oktober 1999 wurde Liu zum vierten Mal verhaftet und in das Untersuchungsgefängnis Nr. 852 gebracht. Später verlegte man sie in das Untersuchungsgefängnis Hongxinglong, wo sie drei Monate lang festgehalten wurde.

Am 7. Januar 2001 brachte man Liu in das Zwangsarbeitslager Xigemu.

Dort trat Liu aus Protest gegen die Verfolgung in den Hungerstreik. Sie wurde mit Maismehl und konzentrierter Salzlösung zwangsernährt. Um Liu „umzuerziehen“, das heißt, sie von ihrem Glauben abzubringen, schlugen Wärter auf sie ein und fesselten sie mehrmals in der Position des „gespreizten Adlers“ an das Bett. Einmal musste sie sich in eine Schale erleichtern, während sie in Einzelhaft für mehrere Tage an das Bett gefesselt war. Auch musste sie von morgens bis abends ohne Bezahlung arbeiten und Sonnenblumenkerne und rote Bohnen sortieren.

Folterillustration „gespreizter Adler“

Im September 2001 wurde Liu plötzlich ohnmächtig. Als sie wieder zu sich kam, konnte sie weder sprechen noch gehen. Das Arbeitslager forderte ihre örtliche Polizei auf, sie abzuholen. Die Polizei hielt sie einen Tag lang in Gewahrsam, bevor sie sie nach Hause ließ.

Bald darauf wurde Liu erneut verhaftet und einen halben Monat lang festgehalten. Am 23. April 2002 wurde sie zum sechsten Mal verhaftet. Sie wurde zwei Wochen lang festgehalten.

Am 6. November 2002 wurde Liu zum siebten Mal festgenommen und in eine Gehirnwäsche-Einrichtung gebracht. Sie wurde dort sechs Monate gefangengehalten.

Am 8. Oktober 2011 wurde Liu wiededr verhaftet. Stunden später konnte sie jedoch fliehen.

Auf Lius neunte Verhaftung am 12. November 2011 folgte eine Haftstrafe von fünf Jahren im Frauengefängnis Heilongjiang. Dort wurde sie gefoltert.

Bei dem Versuch, Liu „umzuerziehen“ zwangen Insassen sie, ohne sich bewegen lange Zeit auf einem kleinen Hocker zu sitzen. Wenn sie sich rührte, wurde sie geschlagen. Während diese Form der Folter mild erscheinen mag, führt langes Sitzen auf so einem kleinen Hocker oft dazu, dass das Gesäß des Opfers blutig und wird und eitert.

Liu erzählte: „Es gibt keine Worte für mich, um den Schmerz zu beschreiben. Jede Sekunde war wie eine Ewigkeit. Die Zeit wurde für mich zu einer unerträglichen Last. Der Schmerz war so qualvoll, dass ich mich oft dafür entschieden hatte, lieber von ihnen geschlagen und getreten zu werden, anstatt noch eine Sekunde länger still zu sitzen.“

Die fortwährende Folter führte dazu, dass Liu extrem schwach wurde. Sie wurde so gebrechlich, dass sie keine Kraft mehr hatte, auf die Toilette zu gehen oder ihren Löffel zu halten. Als sie ihren Körper einmal wieder nicht bewegen konnte, wurde sie in einem Rollstuhl zu einer Untersuchung gebracht. Es wurde eine Herzerkrankung festgestellt.

Insassen beschuldigten sie jedoch, ihre Krankheit vorzutäuschen und versuchten, ihr mit Gewalt Medikamente einzuflößen. Liu wehrte sich. Die Gewaltanwendung der Insassen führte dazu, dass sich einige ihrer Zähne lockerten und herausfielen.

Am 11. Oktober 2016 wurde Liu freigelassen. Ihre Schwester Liu Rangying wollte sie abholen, doch Polizisten ihrer Heimatstadt nahmen Liu unter Gewaltanwendung mit und beauftragte zwei Frauen, sie zu überwachen. Am 1. November erlangte sie schließlich ihre Freiheit wieder.

Frühere Berichte:

Ms. Liu Rangfang from Heilongjiang Province Illegally Sentenced to Five Years in Prison

Heilongjiang Woman Seized by Police Moments after Her Release from Prison

An der Verfolgung beteiligt:

Liu Shizhong, Leiter der Staatssicherheit der Farm Nr. 852: + 86-15145479456Wang Chengkui, Abteilungsleiter der Behörde für Humanressourcen und soziale Angelegenheiten der Farm Nr. 852: + 86-13734500626

(Kontaktinformationen weiterer Beteiligter finden Sie im chinesischen Originalartikel)


[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und verbreitete sich rasant. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.