Während der Arbeit bei den Medien meine versteckten Anhaftungen beseitigen

(Minghui.org) Nach meinem Hochschulabschluss vor vier Jahren begann ich, für ein Medienunternehmen zu arbeiten, das von Praktizierenden geführt wird. Mein Ziel war es, mit meiner Arbeit Lebewesen zu erretten. Mit der Zeit bemerkte ich aber, dass dies aufgrund meiner Anhaftungen immer schwieriger wurde.

Mein Verständnis vom Fa vertiefen 

Ich weiß, dass unsere Medien eine wichtige Mission haben, und so achtete ich sehr auf meine persönliche Kultivierung. Ich rezitierte jeden Morgen das Lunyu, las auf dem Weg zur Arbeit das Fa, meditierte, sendete aufrichtige Gedanken aus und nahm am Fa-Lernen in der Gruppe teil. Ich fühlte mich sehr gut und wusste die Gelegenheit zu schätzen, für unsere Medien zu arbeiten.

Sobald es aber mehr zu tun gab, ließ ich in meiner Kultivierung nach. Teilweise hatten wir zu wenige Mitarbeiter und so mussten wir manchmal bis spät in die Nacht arbeiten. Wenn wir groß angelegte Livesendungen ausstrahlten, war ich so sehr mit Arbeit eingedeckt, dass ich gleich mehrere Tage hintereinander im Sendestudio übernachtete.

Wenn mein Kultivierungszustand nicht gut ist, werde ich schnell müde und meine Arbeit ist dann auch nicht mehr so effektiv. Ich war dösig beim Aussenden der aufrichtigen Gedanken und schlief dabei fast ein. Auch das Fa-Lernen wurde zu einer reinen Formalität. Ich las zwar am Tag eine Lektion im Zhuan Falun, konnte mich danach aber nicht daran erinnern, was ich eigentlich gelesen hatte. Während ich las, konnte ich mich auch nicht auf den Inhalt konzentrieren, sondern dachte darüber nach, wie lange die Lektion noch sei oder was es in der Arbeit zu tun gebe. Manchmal kam ich zu spät zum Fa-Lernen in der Gruppe. Mir wurde bewusst, dass ich nicht genug Respekt Dafa gegenüber hatte. Zudem hatte ich viele menschliche Anschauungen entwickelt, konnte meine Anhaftungen aber nicht erkennen.

Nachdem mir meine Mutter einen Artikel von Minghui über das Fa-Lernen weitergeleitet hatte, wurde mir klar, dass ich nicht genug Aufmerksamkeit darauf gelegt hatte. Ich konnte den tieferen Sinn des Fa nicht verstehen und es so auch nicht als Anleitung im täglichen Leben nutzen. Während des Lesens lenkten mich meine eigenen Gedanken ab. Mir ist klar, dass dies Störungen waren, doch ich konnte sie nicht beseitigen. Nach der Medien-Konferenz im letzten Jahr war ich dann fest entschlossen, das Fa auswendig zu lernen, aber ich ließ mich leicht stören und gab schließlich auf.

Nachdem weitere Praktizierende über ihre Erfahrungen beim Auswendiglernen des Fa gesprochen hatten, beschloss ich, es noch einmal zu versuchen. Seitdem lerne ich zwei Abschnitte pro Tag. Obwohl ich das Zhuan Falun bereits hunderte Male gelesen habe, erlange ich nun immer wieder neue Verständnisse über die rezitierte Stellen. Jeder Satz, den ich rezitiere, zeigt mir meine Anhaftungen auf. Es fällt mir jetzt leichter, meine Lücken zu sehen, und ich spüre, dass der Meister immer auf mich aufpasst.

Als ich kürzlich das Lunyu rezitierte, war ich plötzlich sehr aufgebracht, als ich beim letzten Satz angekommen war:

„Wenn du dich als ein Kultivierender Dafa angleichen kannst, dann bist du ein Erleuchteter – eine Gottheit.“ (Zhuan Falun 2019, S. III)

Ich habe das Gefühl, dass ich noch immer weit von dem Zustand eines Erleuchteten entfernt bin. Ich denke, dass ich fleißiger sein sollte.

Mein Ego wächst

Als ich anfing, bei den Medien zu helfen, empfingen mich die anderen Praktizierenden sehr herzlich, weil ich ursprünglich aus Taiwan komme. Sie denken, dass taiwanische Praktizierende keine kommunistische Parteikultur in sich tragen. Als mich die anderen dafür lobten, dachte ich: „Bin ich denn wirklich so gut?“

Ich erinnerte mich an die Worte des Meisters:

„Für einen Kultivierenden ist jede Plage unter den gewöhnlichen Menschen ein Hindernis, das zu überwinden ist und jedes Lob eine Prüfung.“ (Kultivierende sind immer einbezogen, 14.01.1996, in: Essentielles für weitere Fortschritte)

Mein Vorgesetzter sagte zu mir, dass ich ein sehr hart arbeitender und widerstandsfähiger Mensch sei. Er vertraute mir und übertrug mir viele Aufgaben. Weil ich soviel Lob zu hören bekam, wuchs mein Ego und ich fand es schnell ungerecht, wenn mich jemand schlecht behandelte oder mich tadelte. Ich dachte: „Das kann nicht mein Fehler sein, ich bin doch so gut!“

Später begann ich, Aufgaben zu koordinieren. Manche Praktizierende haben wirklich ganz fabelhafte Fähigkeiten und arbeiten äußerst professionell, aber ich fühle ich manchmal wert- und nutzlos für diesen Job. Wenn ein Projekt gut gelaufen und das Ergebnis sehr gut ist, werden die verantwortlichen Praktizierenden dann von den anderen gelobt. Dadurch entwickelte sich bei mir Neid und ich begann, mich mit anderen zu vergleichen. Mein Vorgesetzter wies mich darauf hin, dass ich immer sagte: „Ich kann das erledigen.“ Ich war davon überzeugt, dass ich dies sagte, um neben all diesen tollen Mitarbeitern nicht als Nichtsnutz dazustehen.

Es war mir schon klar, dass ich Anhaftungen bezüglich meines Rufes, Geld und Beziehungen hatte. Ich wusste, dass ich diese loslassen musste, schaute aber nicht auf die dahinter liegenden Anhaftungen. Denn wenn mir jemand Komplimente machte oder sagte, wie nett ich sei oder wie gut meine Xinxing sei, hatte dies bloß zur Folge, dass sich mein Ego noch weiter verstärkte.

Versteckte Lust

Weil ich eine Mädchenschule besucht hatte, war ich früher kaum in Kontakt mit Männern gekommen. Später hatte ich sogar Angst, mit ihnen zu sprechen. Als ich dann an der Universität studierte, traf ich mich mit anderen Praktizierenden und durchbrach nach und nach meine Angst vor Männern. So konnte ich mit allen Menschen über Falun Dafa sprechen.

Für meine Arbeit musste ich Schauspieler rekrutieren. Ich begann also, mich nach gutaussehenden Menschen umzusehen. Dabei entwickelte ich unbewusst eine Anhaftung, weil ich dachte, dass dies nur Teil meiner Arbeit sei. Ich war jedoch eher bereit, mit Menschen zu sprechen, die gut aussahen.

Ich weiß, dass Mann/Frau-Beziehungen für Praktizierende eine ernstzunehmende Sache sind und so vermied ich weiterhin, mit Männern zu tun zu haben. Ich dachte aber, dass jeder Mensch ein gutes Herz hat. Ich fühlte mich von Menschen angezogen, die interessant, gutaussehend und entspannt waren und entwickelte eine emotionale Anhaftung an sie. Ich bewunderte auch Arbeitskollegen, die hart arbeiteten. Es gibt viele unangemessene Verhaltensweisen in dieser offenen Gesellschaft in den USA, doch ich akzeptierte sie nach und nach und beseitigte nicht den negativen Einfluss, den sie auf meine Gedanken hatten.

Nie wäre ich auf die Idee gekommen, dass ich eine Anhaftung an Lust entwickelt hatte. Dies zeigte sich mir erst, als ich mit einem Geschäftsinhaber über Falun Dafa sprach und dieser mir noch am selben Tag eine SMS schickte. Zunächst dachte ich bloß, er wolle mehr über Falun Dafa erfahren. Dann begann er mir jedoch, über sein Privatleben zu erzählen, und wollte mich wiedersehen.

Ich dachte über mich selbst nach und fragte mich, warum mir so etwas passierte. Da erinnerte ich mich daran, dass ich einmal einen Traum gehabt hatte, in dem ich eine unangemessene Beziehung mit einem Mitpraktizierenden hatte. Als ich damals aufwachte, verstand ich nicht, dass es die Lust war, die mich störte. Aber sobald ich die Wichtigkeit verstand, die Anhaftung an Lust zu beseitigen, und dafür aufrichtige Gedanken aussendete, hörte der Geschäftsinhaber auf, mir Textnachrichten zu schicken.

Den Egoismus durchbrechen

Ich bin ein schüchterner und introvertierter Mensch und mag keine großen Gruppen. Üblicherweise distanzierte ich mich von anderen und bevorzugte es, alleine zu sein. Ich war lediglich mit einigen Mitpraktizierenden zusammen, denen ich vertraute und mit denen ich gut auskam. Einladungen von anderen Mitpraktizierenden dagegen lehnte ich oft ab und hatte das Gefühl, dass ich nicht viel zu sagen hätte. Wir Praktizierenden sind aber eine große Familie. Wie konnte ich mich bloß von anderen distanzieren? War ich nicht egoistisch?

Kürzlich begann ich, mit anderen Praktizierenden zu meditieren und an den Wochenenden gemeinsam das Fa zu lernen. Ich verstand, dass die Kultivierungsumgebung der Gruppe großartig für meine eigene Erhöhung ist. Als Praktizierende sollten wir uns gegenseitig ermutigen und darauf aufmerksam machen, wenn wir nachlassen. In der Vergangenheit dachte ich, dass ich mich durch das Fa-Lernen und das Meditieren alleine, ohne andere Praktizierende, schon gut kultivieren könne. Außerdem könne ich es dann tun, wenn es für mich bequem passen würde. Ich fand aber heraus, dass meine Kultivierung leicht gestört wurde. Ich konnte mein Fa-Lernen nicht aufrechterhalten, und meine Kultivierung wurde instabil. Das Fa-Lernen und die Meditation in der Gruppe waren jedoch festgelegt. Ich musste meine Zeit einteilen und den Zeitplan einhalten, denn es kann meine Kultivierung garantieren.

Jetzt schätze ich es sehr, mit anderen Praktizierenden zu meditieren. Wenn ich die Stimme des Meisters in der Übungsmusik höre, habe ich das Gefühl, dass er bei uns ist. Dann fühle ich mich ruhig und wohl.

Mit anderen Praktizierenden zusammen zu sein, war eine gute Entscheidung. Sie helfen mir, indem sie mir meine unbewussten Anhaftungen aufzeigen. Die Erfahrungsberichte anderer Praktizierender zu lesen, unterstützt und stärkt meine aufrichtigen Gedanken. Die wunderbaren Erfahrungen der Anderen sind außerdem gute Hintergründe, die ich nutzen kann, wenn ich den Menschen von Falun Dafa erzähle.

Da wir in die Gesellschaft der gewöhnlichen Menschen eingetaucht sind, geschieht es sehr leicht, dass wir menschliche Anhaftungen entwickeln. Aber erst wenn wir aktiv unsere Anhaftungen beseitigen, kultivieren wir uns wirklich. Es gibt bei der Kultivierung nichts Triviales. Wenn wir das Fa nicht als unseren Wegweiser nutzen, ist es sehr leicht, Störungen zu verursachen.

Kürzlich hatte ich einige Gesundheitsprobleme. Ich begann, meine Xinxing zu überprüfen, um zu sehen, wo ich nachgelassen oder Anhaftungen hatte, die ich noch nicht beseitigen konnte. Andere Mitpraktizierende sprachen auch darüber, wie groß unsere Verantwortung ist. Schlechte Dinge können leicht in uns eindringen und unsere Lücken auszunutzen, wenn wir uns nicht fleißig kultivieren.

Ich wusste, dass mein Unwohlsein in Wahrheit eine gute Sache war, denn der barmherzige Meister war gerade dabei, meinen Körper zu reinigen. Außerdem war es eine Erinnerung für mich, meinen eigenen Kultivierungszustand zu überprüfen.

Ich hoffe, dass ich die restliche Zeit, die uns noch bleibt, schätzen und dazu nutzen kann, noch mehr Menschen zu erretten!

Ich danke Ihnen, barmherziger und großartiger Meister! Ich danke euch, Mitpraktizierende!