Zwei Frauen aus Shandong wegen ihres Glaubens angeklagt

(Minghui.org) Die beiden Frauen wurden am 7. März 2019 verhaftet, weil sie Informationsmaterialien über Falun Dafa [1] verteilt hatten. Es handelt sich um die 57-jährige Wang Cuiying und die 65-jährige Zhao Aizhen aus Heze in der Provinz Shandong.

Die Polizei durchsuchte ihre Wohnungen und beschlagnahmte ihre Computer, Drucker und Falun-Dafa-Materialien. Seitdem befinden sich die beiden im Untersuchungsgefängnis in Heze. Ihre Verhaftungen wurden am 13. April 2019 genehmigt.

Wang und Zhao stehen unter der Anklage: „Verwendung einer Sekte zur Untergrabung des Gesetzesvollzugs“ [2].

Am 15. Januar 2020 erhob das Bezirksgericht von Juancheng Anklage. Der Staatsanwalt listete mehr als 1.200 Beweisstücke gegen sie auf, zeigte aber nur einige verschwommene Fotos der „Beweise“, ohne die tatsächlichen Gegenstände zu zeigen.

Die Polizei fügte auch Notizen von Verhören ihrer Angehörigen als Beweismittel der Anklage hinzu, die ohne die Zustimmung ihrer Familien gesammelt wurden.

Zhao sagte auch selbst zu ihrer Verteidigung aus. Sie argumentierte, dass kein Gesetz Falun Dafa kriminalisiere und dass die „Beweise“ der Anklage nicht zeigen würden, dass sie die Strafverfolgung untergraben habe.

Sie fügte auch hinzu, dass Falun Dafa ihr Glaube sei und sie praktiziere, um ihren Geist und Körper zu verbessern. Sie forderte den Staatsanwalt auf, den Inhalt der von ihr beschlagnahmten Falun-Dafa-Materialien laut vorzulesen und selbst zu entscheiden, ob es Inhalte gibt, die die Strafverfolgung untergraben.

Auch Wang verteidigte ihre Unschuld. Sie hoffe, dass mehr Menschen die Fakten über Falun Dafa verstehen könnten, sagte sie. Falun Dafa sei in über 100 Ländern auf der ganzen Welt verbreitet, nur in China werde es verfolgt. Sie forderte den Richter und den Staatsanwalt auf, ihrem Gewissen zu folgen und sie freizusprechen.

Wangs Anwalt plädierte auf nicht schuldig und fügte hinzu, dass die vor Gericht ausgestellten Beweise nicht mit denen in der Akte angeführten übereinstimmen würden. Darüber hinaus habe das staatliche Hauptamt für Presse, Publikationen, Radio, Film und Fernsehen das Verbot von Falun-Dafa-Büchern im Jahr 2011 aufgehoben, weshalb es völlig legitim sei, dass seine Mandantin Bücher und Materialien über Falun Dafa besitzt.

Der vom Gericht zur Vertretung von Zhao bestellte Anwalt schwieg während der Anhörung.

Jüngsten Berichten zufolge gab das Gericht die Fälle der Praktizierenden aufgrund fehlender Beweise an die örtliche Staatsanwaltschaft zurück.

Wang und Zhao konnten bisher weder ihre Familien noch ihre Anwälte sehen, da die Haftanstalt seit Mitte Februar 2020 wegen der Coronavirus-Epidemie für Besucher geschlossen ist.

Frühere Verfolgung

Zhao ist eine pensionierte Arbeiterin der Süßwarenfabrik in Heze. Sie begann 2012, Falun Dafa zu praktizieren und schreibt der Praxis die Verbesserung ihrer Gesundheit zu. In den zehn Monaten der Haft im vergangenen Jahr verlor sie über 16 kg und litt aufgrund der schlechten Lebensbedingungen und der körperlichen Misshandlungen an mehreren Krankheiten.

Wang begann 1998 zu praktizieren. Sie war Buchhalterin in einer Regierungsbehörde und wurde vor ihrer Pensionierung mehrfach als beste Arbeiterin ausgezeichnet.

Vor ihrer letzten Verhaftung erhielt sie 2012 zwei Jahre Zwangsarbeit für ihren Glauben. Ihr Arbeitsplatz entzog ihr die Stelle als Direktorin und behielt ihr Gehalt während der Haftzeit ein, weil sie Falun Dafa nicht aufgab.


[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und verbreitete sich rasant. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.

[2] „Verwendung einer Sekte zur Untergrabung des Gesetzesvollzugs“: Diese Anklage nach § 300 des chinesischen Strafgesetzbuches benutzt das kommunistische Regime Chinas regelmäßig, um Falun-Dafa-Praktizierende ins Gefängnis zu bringen.