Dezember 1999: Drei westliche Praktizierende setzen sich in China für Falun Dafa ein (Teil II von III)

(Minghui.org) (Fortsetzung von Teil I)

Spirituelle Erfahrung in Xi'an

Als wir im Hotel ankamen, fiel unser Blick auf ein Poster mit einem wunderschönen, hoch aufragenden Berg. Ein Angestellter sagte: „Das ist der höchsten Berg in China und sehr gefährlich – der Hua Shan.“ Wir wussten, dass dies unser nächstes Ziel war. Ich zögerte etwas, denn meine finanziellen Mittel wurden knapp. Ich fragte mich: „Gehen wir dorthin, weil wir unbedingt der Umweltverschmutzung und den Menschenmassen in der Stadt entfliehen wollen?“ Aber die beiden Brüder waren fest entschlossen zu gehen.

Auf dem Weg dorthin ging unser Transporter kaputt. Ich dachte: „Das ist ein Hinweis des Meisters, dass wir nicht hingehen sollen.“ Die Sitze waren klatschnass. Ich fragte mich: „Warum um Himmels willen wäscht jemand einen solchen Wagen, es sei denn, um Blutspuren wegzuwischen. Wurde er etwa benutzt, um Praktizierende zu transportieren?“ Meine Phantasie ging mit mir durch. Als ich einen Blick in die Augen des Fahrers erhaschte, sah ich, dass sie gelb waren. Er schaute uns immer von der Seite voller Missfallen an. Als mein Misstrauen wuchs, erwog ich, den Bus zurück nach Xi'an zu nehmen. In diesem Moment war der Transporter schon repariert, und man sagte uns, wir sollten wieder einsteigen.

Als wir den Berg erreichten, wusste ich, warum wir hierher gekommen waren. Voller Ehrfurcht stand ich vor dem Berg. Es schien, als sei er ganz und gar aus tiefer Stille (ding) gemacht. Früher war ich schon einmal im Hochgebirge gewesen, aber dieser Berg war irgendwie anders. Der Hua Shan schien mir etwas über das Leben in der Stille beizubringen.

Wir begannen, die in den Fels gehauenen Stufen zu erklimmen und kletterten über eine Stunde lang. Wir fühlten uns weder müde noch hungrig, obwohl wir wenig zu essen bei uns hatten. Als wir auf eine kleine Brücke stießen, beschlossen wir, dort die Falun-Dafa-Übungen zu praktizieren. Seit unserer Ankunft in China war das das erste Mal, dass wir die Übungen unter freiem Himmel durchführen konnten. Es schien mir, als ob der Berg uns bat, die Augen zu schließen und die Übungen zu machen. Überhaupt irgendwelche Gedanken zu haben, war fast schmerzhaft für mein Gehirn.

Auf der ganzen Reise war für mich der Hua Shan die tiefgreifendste Erfahrung. Da ich auf dem Berg die Gegenwart des Meisters direkt spürte, blieb mir der Berg als der Berg Fa Shen in Erinnerung.

Sind Sie Falun-Dafa-Praktizierende?“

Als wir an diesem Abend ins Hotel zurückkamen, wurden meine beiden Reisebegleiter gefragt: „Sind Sie Falun-Dafa-Praktizierende?“ Sie antworteten: „Ja.“ Diese Frage stellte eine Praktizierende aus Xi'an, die ebenfalls in Sydney gelebt hatte. Gerade an diesem Nachmittag hatten sie und ihr Mann in einer Hongkonger Zeitung ein Foto gesehen, auf dem die beiden Brüder während der Fa-Konferenz die Übungen praktizierten. Sie waren überrascht, sie in Xi'an zu sehen. Wir wussten, dass es kein Zufall war, und erkannten das perfekte Arrangement des Meisters.

Tatsächlich waren die einzigen Personen, die Fragen stellten, auf die wir uns schon zuhause vorbereitet hatten, freundlich lächelnde Mitpraktizierende.

Wir zu dritt mit zwei Praktizierenden in Xi'an.

Daraufhin organisierten wir ein kleines Treffen zum Erfahrungsaustausch und luden Mitpraktizierende aus Xi'an dazu ein. Am nächsten Tag trafen wir uns in einem Teehaus mit privaten Räumen und tauschten uns mehr als einen halben Tag lang aus. Außer dem Ehepaar kamen jedoch keine anderen Praktizierenden. Sie erzählte uns, dass die lokalen Dafa-Schüler nach Beginn der Verfolgung den Kontakt zueinander verloren hätten. Viele hatten aufgehört zu praktizieren. Diejenigen, die weiter praktizierten, taten dies im Geheimen. Sie unternahmen keine Anstrengungen, an die Regierung zu appellieren.

Wir sprachen über all die Prüfungen, denen wir in Australien begegnet waren, als wir uns für Falun Dafa einsetzten und die australische Regierung um Unterstützung baten. Wir sprachen über unsere Prüfungen in China und erzählten ihnen, wie wunderbar es gewesen war den Hua Shan zu besuchen. Dann erzählte uns die Praktizierende:„Meister Li ist tatsächlich dort gewesen, als er am Anfang das Fa in der Öffentlichkeit lehrte. Er hat sich dort mit den Kultivierenden getroffen, die sich seit Hunderten von Jahren auf diesem Berg kultivieren.“

Als sie dies sagte, erinnerte ich mich daran, dass die Treppe, auf der wir hinaufgestiegen waren, plötzlich an einer senkrechten Wand geendet hatte. Wir waren gezwungen gezwungen gewesen, anzuhalten und umzukehren. Als wir wieder am Fuss des Berges waren, dachten wir darüber nach, wie wir einen solchen Berg besteigen konnten. 

Plötzlich sah ich im Augenwinkel einen schmalen Mann in einem daoistischen Gewand, dessen Haare zu einem kleinen Knoten zusammengebunden waren. Seine Augen schienen völlig losgelöst von menschlichen Gefühlen zu sein.

(Fortsetzung folgt)