Sechs Festnahmen und massive Schikanen in Yushu (Provinz Jilin)

(Minghui.org) Zwischen März und April 2020 wurden sechs Falun-Dafa-Praktizierende in der Stadt Yushu, Provinz Jilin, verhaftet und mehr als 60 weitere Praktizierende wegen ihres Glaubens an Falun Dafa [1] belästigt.

Die neue Verfolgungsrunde in Yushu wurde vom Komitee für Politik und Recht angeordnet. Diese außergerichtlich agierende Behörde ist für die Staatssicherheit und das Justizwesen zuständig. Sie war in den letzten 21 Jahren für die Planung und Durchführung der Verfolgungspolitik gegen Falun-Dafa-Praktizierende verantwortlich.

Nach Informationen, die von Minghui.org gesammelt wurden, stellte die Staatssicherheitsabteilung von Yushu Beamten in verschiedenen Bezirken, Gemeinden und Dörfern eine Liste mit den Namen von lokalen Falun-Dafa-Praktizierenden zur Verfügung.

In den meisten Fällen belästigten die Dorfbeamten oder Mitarbeiter der Wohnkomitees die Praktizierenden zu Hause oder durch Telefonanrufe. Sie fragten, ob sie noch Falun Dafa praktizierten, und befahlen ihnen dann, eine Erklärung zu unterzeichnen, in der sie ihren Glauben aufgeben. Einige Beamte machten auch Fotos von den Praktizierenden und sammelten ihre biometrischen Daten. Zwei der belästigten Praktizierenden waren über 80 Jahre alt.

Die Behörden drohten damit, die Praktizierenden zu Gefängnisstrafen zu verurteilen, wenn sie ihren Glauben aufrechterhielten oder Menschen über ihren Glauben informierten. Oder sie würden ihre Familien daran hindern, eine Arbeit zu finden.

Auch einige von denen, die nicht mehr Falun Dafa praktizieren oder in andere Städte gezogen waren, wurden diesmal ins Visier genommen.

Nachfolgend einige Einzelheiten über die Verhaftungen und Schikanen.

Sechs Personen festgenommen

Zhang Qingrong wurde am 2. März verhaftet, nachdem sie wegen der Verteilung von Informationsmaterialien über Falun Dafa angezeigt worden war. Sie wurde in Gewahrsam genommen und am Abend wieder freigelassen.

Xu Lihua wurde am 2. März gegen 20:30 Uhr verhaftet, als sie Plakate über Falun Dafa aufhängte. Gegen 22:00 Uhr plünderte die Polizei ihre Wohnung. Sie wurde auf dem örtlichen Polizeirevier kurz verhört und am nächsten Tag gegen Kaution freigelassen. Die Polizei sagte, die Haftanstalten hätten sich während der Coronavirus-Epidemie geweigert, neue Menschen aufzunehmen.

Dong Lixiang und ihre Schwester Dong Lirong wurden am 31. März verhaftet. Dong Lixiang versuchte die Polizei daran zu hindern, ihre Falun-Dafa-Bücher zu konfiszieren. Daraufhin schubsten und stießen Polizeibeamte sie, bis sie zu Boden fiel.

Aufgrund der beharrlichen Bemühungen ihres Bruders, sie zu befreien, wurden die Schwestern Dong kurz darauf freigelassen. Nach einer früheren Belästigung im Dezember 2019 war dies innerhalb der letzten vier Monate das zweite Mal, dass die beiden Schwestern wegen ihres Glaubens ins Visier genommen wurden.

Liu Dapeng und seine Frau Li Chunhua wurden Anfang April verhaftet. Die Polizei sagte, sie habe das Paar einige Tage lang beobachtet, bevor sie sie verhaftet habe. Zuvor waren sie wegen der Verteilung von Informationsmaterialien über Falun Dafa angezeigt worden.

Die Polizei verurteilte Liu zu einer 12-monatigen Haftstrafe. Wegen des Ausbruchs des Coronavirus wurden er und seine Frau jedoch zwei Tage später freigelassen. Die Polizei beschlagnahmte die Mobiltelefone des Paares und untersagte ihnen, die Stadt Yushu zu verlassen.

Schikaniert

Am 11. März begab sich die Polizei zur Wohnung der Eltern von Bai Chunxiu. Die Beamten zwangen die Eltern, Bais Arbeitsplatz und ihre Telefonnummer preiszugeben. Die ganze Familie war verängstigt. Am Nachmittag ging die Polizei zu Bais Arbeitsplatz, aber sie war nicht da.

Sechs Tage später kehrten vier Beamte zu Bais Arbeitsplatz zurück und verhafteten sie. Sie war sehr verängstigt und unterschrieb die Verzichtserklärung.

Da die Behörden die Adresse und Telefonnummer von Liu Zhijun nicht kannten, schikanierten sie seine Familie. Beamte kamen, ebenfalls am 11. März, zu ihnen und wollten seine Kontaktdaten wissen. Als Lius Vater sich weigerte, dem nachzukommen, schnappte sich die Polizei sein Mobiltelefon und kopierte alle seine Kontakte mit dem Nachnamen Liu. Später belästigte die Polizei Lius Bruder und andere Verwandte durch Telefonanrufe.

Am 15. März 2020 schikanierte Liu Zhaodong, ein Dorfbeamter in der Stadt Chengfa, die auf einer Namensliste aufgeführten Praktizierenden. Er sagte den Praktizierenden, dass er nach allen suchte, die Falun Dafa praktiziert hätten, auch nach denen, die aufgrund der Verfolgung aufgegeben hätten. Unabhängig davon, ob sie noch praktizierten oder nicht, würden die Behörden ihre Haltung gegenüber Falun Dafa nacheinander überprüfen.

Liu drohte damit, dass jeder, der behaupten würde, nicht mehr Falun Dafa zu praktizieren, aber nachweislich Materialien dazu hätte, zu mindestens einem Jahr Gefängnis verurteilt werden würde. Und jeder, der wegen der Verbreitung von Informationen über Falun Dafa verhaftet worden sei, würde direkt und ohne Strafverfolgung verurteilt werden.

Während Liu die Praktizierenden belästigte, sammelte er auch deren Ausweisinformationen. Diejenigen, die in andere Städte gezogen sind oder noch immer im Gefängnis sitzen, wurden ebenfalls nicht verschont. Denn Liu belästigte ihre noch in Yushu lebenden Familien und setzte sie unter Druck, die Kontaktdaten der Praktizierenden preiszugeben.

Mindestens 20 Praktizierende oder ihre Familien wurden von Liu belästigt. Darunter die weiblichen Praktizierenden Liu Zhaomei, Zhu Yunfei, Ji Yufeng, Li Yufeng, Yang Xin, Zhu Yunhua, Mu Guirong, Zheng Lizhu, Ren Shuxia sowie die männlichen Praktizierenden Han Ruifeng und Hu Xin.

Der Dorfbeamte schikanierte am 16. März Yu Wanhe und drohte damit, seine Agrarsubventionen auszusetzen. Yu, der behindert ist und allein lebt, war gezwungen, die Verzichtserklärung zu unterzeichnen.

Am 28. März klopften vier Mitarbeiter des Wohnkomitees an die Tür von Tian Yumei. Obwohl Tian sie zu diesem Zeitpunkt nicht hereinließ, wurde ihr Mann später ins Büro des Wohnkomitees gerufen. Die Mitarbeiter dort schüchterten ihn derart ein, dass er schließlich im Namen seiner Frau Dinge schrieb, die Falun Dafa verleumdeten.

Zwischen dem 20. März und dem 8. April belästigten Polizisten die 83-jährige Jin Hongxiang zweimal. Sie verhörten sie und wollten wissen, ob sie immer noch Falun Dafa praktizierte, und fotografierten sie. Sie versuchten auch, ihre Falun-Dafa-Bücher und ähnliche Materialien zu beschlagnahmen. Sie weigerte sich zu kooperieren.

Li Yanhui wurde am 14. April belästigt, und lebt seitdem von Zuhause entfernt.

Herr Li Shicheng und seine Frau Wang Xiuying, 83, wurden am 21. April belästigt. Die Beamten drohten, wenn sie die Verzichtserklärungen nicht unterschreiben würden, würde dies die Bemühungen ihrer Familienangehörigen, gute Arbeitsplätze zu finden, beeinträchtigen.

Wang Yurong, die nicht mehr in der Stadt Yushu lebt, erhielt Ende April drei belästigende Telefonanrufe. Der Anrufer fragte nach ihrer aktuellen Adresse und forderte sie auf, die Erklärung zu unterzeichnen, aber sie weigerte sich, dem nachzukommen.

Andere Praktizierenden, die im März belästigt wurden, waren:

Han Naigeng (m), Man Shujie (w), Liu Yanmin (m), Shan Zhenquan (m), Shan Xiqing (m), Ma Lingxi (w), Wang Xiuzhi (w), Zhu Fayun (m), Xing Yaxia (w), Wang Shufang (w), Zhang Yulian (w), Yang Shuqin (w), Li Xiujuan (w), Shen Hongyan (w), und Xiao Jingrong (w).

Zu denjenigen, die im April schikaniert wurden, gehören:

Xu Xiangyang (m), Tang Zhengwei (m), Zhang Yanming (w), Lu Zhenfang (w), Wu Chengli (w), Lu Zhongyun (w), Lu Zhongqin (w), Wang Lejun (m), Zhang Fengrong (w), Zhang Shuyun (w), und Liang Zhaofeng (w).


[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.