(Minghui.org) Eine 68-jährige Frau aus der Stadt Jinan in der Provinz Shandong steht wegen ihres Glaubens an Falun Dafa [1] vor Gericht.

Die Familie beauftragte einen Anwalt, Li Jihong zu vertreten. Als der Anwalt sie im Gefängnis in Jinan aufsuchen wollte, wurde ihm gesagt, dass die örtliche Justizbehörde Anwälten nicht erlaube, Falun-Dafa-Praktizierende zu vertreten oder sie zu besuchen. Nachdem das Coronavirus im Januar 2020 ausgebrochen war, hatte das Gefängnis auch die Besuche von Lis Familie gestrichen.

Die Verhaftung

Li wurde am 24. August 2019 verhaftet, nachdem ein Beamter in Zivil gesehen hatte, wie sie auf einem Bauernmarkt einem Kind ein Falun-Dafa-Andenken überreicht hatte.

Die Polizei verhörte Li zwei Stunden lang, bevor sie sie gegen 17 Uhr zu ihrer Wohnung zurückbrachte. Ihr Computer, ihr Drucker, Falun-Dafa-Materialien und eine unbekannte Menge Bargeld wurden beschlagnahmt.

Li lehnte es ab, die Liste der beschlagnahmten Gegenstände zu unterzeichnen. Als die Polizei ihre Nachbarin zwang, die Papiere in ihrem Namen zu unterschreiben, bat die Nachbarin die Polizei, Li nicht zu foltern, sie sei ein guter Mensch.

Als die Polizei Li auf das Polizeirevier zurückbrachte, war es bereits 23 Uhr abends. Sie war so erschöpft, dass sie auf dem Betonboden einschlief. Sieben Beamte weckten sie gegen 3 Uhr morgens auf und verhörten sie weiter. Trotz aller Einschüchterung beantwortete sie ihre Fragen nicht.

Am 27. August brachte man sie in das Gefängnis in Jinan, wo sie seitdem festgehalten wird.

Erneute Wohnungsdurchsuchung

Anfang September durchsuchte die Polizei ihre Wohnung erneut und beschlagnahmte weitere Gegenstände, die mit Falun Dafa zu tun haben. Im Oktober reichten sie ihren Fall bei der Bezirksstaatsanwaltschaft in Shizhong ein. Er wurde wegen unzureichender Beweise zurückgeschickt.

In den folgenden zwei Monaten verhörte die Polizei Li sieben Mal in dem Versuch, sie zu einem „Geständnis“ zu zwingen. Sie kam dem nicht nach.

Die Polizei legte ihren Fall Anfang Dezember erneut vor. Diesmal nahm der Staatsanwalt den Fall an und leitete ihn an die Bezirksstaatsanwaltschaft in Changqing weiter. Das ist eine der drei Staatsanwaltschaften, die mit der Bearbeitung aller Fälle von Falun-Dafa-Praktizierenden in Jinan beauftragt sind.

Li wurde im Januar 2020 angeklagt und wartet nun auf ihren Prozess vor dem Bezirksgericht Changqing.

[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.