Paar aus Hebei auf der Flucht – ihnen drohen Verfolgung und Haft

(Minghui.org) Seit dem letzten Jahr kann ein Paar aus Baoding in der Provinz Hebei nicht mehr zu Hause wohnen, weil ihm aufgrund seines Glaubens an Falun Dafa [1] massive Verfolgung droht.

Guo Yuanrong und seine Frau Cai Jinchuan wurden mit sechs weiteren Falun-Dafa-Praktizierenden am 30. August 2019 bei einer Durchsuchung von der Polizei verhaftet. Da sie Kontakt zu einem Praktizierenden hatten, dessen Telefon abgehört wurde, hatte man sie ins Visier genommen. Der besagte Praktizierende befand sich bereits in Gewahrsam.

Guo wurde im Bezirk Guangling in der Nachbarprovinz Shanxi, über 200 Kilometer von Baoding entfernt, ergriffen. Ebenfalls verhaftet wurden Gao Sulan und Tian Jine, zwei Einwohnerinnen von Guangling.

Cai wurde zusammen mit Han Junde, Sun Liying, Li Yanqiu und Cao Guihua – allesamt Einwohner von Baoding – in ihrer Heimatstadt verhaftet.

Die Polizei durchsuchte die Wohnung von fast allen diesen Praktizierenden. Sie beschlagnahmten ihre Falun-Dafa-Bücher, Computer sowie Kürbisse, in welche die Praktizierenden Botschaften über Falun Dafa geschnitzt hatten.

Cai trat im Frauengefängnis Zhangjiakou in den Hungerstreik und wurde acht Tage später gegen Kaution freigelassen. Tian war in Shanxi inhaftiert und wurde zwangsernährt. Nach zehn Tagen Haft kam sie frei. Cao wurde nach 15 Tagen Haft freigelassen. Guo, der in der Haftanstalt Hunyuan in Shanxi gesundheitliche Beschwerden hatte, wurde am 30. September gegen Kaution freigelassen. Man hatte ihn einen Monat lang festgehalten.

Vier Praktizierende blieben weiterhin in Gewahrsam. Han, Sun und Li wurden im Februar 2020 zu acht bis achteinhalb Jahren Gefängnis verurteilt. Gao wurde in das Frauengefängnis Datong in Shanxi eingewiesen. Ihr steht eine Verhandlung im Bezirksgericht Yungang bevor.

Im Oktober 2019 luden Polizisten und Mitarbeiter der Staatsanwaltschaft Cai und Guo mehrere Male vor. Sie wollten das Paar dazu bringen, sich schuldig zu bekennen, weil es Informationsmaterialien über Falun Dafa hergestellt hatte.

Ein Mitarbeiter der Staatsanwaltschaft drohte Cai mit einer hohen Haftstrafe, sollte sie sich nicht schuldig bekennen. Diese Anordnung, der sie folgen müssten, käme von Beamten auf Stadtebene, sagte der Mitarbeiter zu Cai.

Um der Verfolgung zu entgehen, tauchten Cai und ihr Mann unter.

Frühere Verfolgung

Das Paar wurde auch schon früher wegen seines Glaubens verfolgt. Im Jahr 2000 war Cai verhaftet und für drei Monate inhaftiert worden, weil sie in Peking für das Recht, Falun Dafa zu praktizieren, demonstriert hatte. Sie war beschimpft und geschlagen worden.

Guo war 2004 verhaftet und zwei Wochen lang festgehalten worden, weil er auf dem Platz des Himmlischen Friedens Informationsmaterialien über Falun Dafa verteilt hatte.

Cais Verfolgung setzte sich 2013 fort: Polizisten hatten entdeckt, dass sie Informationsmaterialien über Falun Dafa herstellte. Daraufhin war sie abermals verhaftet und für zwölf Tage inhaftiert worden. Die von der Polizei beschlagnahmten Gegenstände hatten einen Wert von über 10.000 Yuan (über 1.200 Euro).

Die Kinder des Paares waren zu Beginn der Verfolgung im Jahr 1999 etwa fünf und zehn Jahre alt gewesen. Sie hatten die Festnahmen und Inhaftierungen ihrer Eltern miterlebt und wuchsen in Angst auf. Nach der Verhaftung ihrer Eltern im vergangenen Jahr waren sie jeden Tag in die Haftanstalten gegangen, um ihre Freilassung zu erwirken.

Da Cai und Guo nun auf der Flucht sind und nicht mehr nach Hause zurückkehren können, rufen sie die internationale Gemeinschaft auf, die Verfolgung, die ihrer Familie unendliches Leid gebracht hat, zu beenden.


[1] Falun Dafa (auch Falun Gong genannt) ist ein buddhistischer Kultivierungsweg für Körper und Geist. Meister Li Hongzhi stellte ihn 1992 in China erstmals der Öffentlichkeit vor. Er verbreitete sich weltweit und viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Grundsätze dieser Praxis – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral erhöhen und ihre Gesundheit verbessern. In China werden die Falun-Dafa-Praktizierenden seit 1999 auf Anweisung von Jiang Zemin durch die Kommunistische Partei Chinas rechtswidrig verfolgt und aus Profitgründen ihrer Organe beraubt und getötet.