78-Jährige fordert Freilassung von Sohn und Schwiegertochter
(Minghui.org) Fan Zhigang und seine Frau Su Shuang wurden am 15. April 2020 verhaftet. Auch ihre Wohnung in Huludao, Provinz Liaoning wurde durchsucht. Der Grund dafür ist ihre Weigerung, ihren Glauben an Falun Dafa [1] aufzugeben.
Aus demselben Grund war das Paar im Laufe der vergangenen 20 Jahre immer wieder schikaniert und eingesperrt worden. Auch die Familie wurde in Mitleidenschaft gezogen.
Derzeit werden Fan und Su in der Haftanstalt von Huludao festgehalten. Die Polizei hat ihre Fälle bereits der Staatsanwaltschaft des Bezirks Longgang vorgelegt.
Fans 78 Jahre alte Mutter, He Fengyun, schrieb einen offenen Brief an die Behörden, in dem sie die sofortige Freilassung ihres Sohnes und ihrer Schwiegertochter fordert. Hier folgt ihr Brief.
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Mein Name ist He Fengyun. Ich habe vier Söhne, wir kommen alle gut miteinander aus. Aber auf meinen dritten Sohn, Fan Zhigang, verlasse ich mich am meisten. Er hat mir immer beim Einkaufen, Kochen und beim Putzen der Wohnung geholfen.
Zhigang und seine FrauSu Shuang, praktizieren beide Falun Dafa. Weil sie an ihrem Glauben festhalten und nach den Grundsätzen Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht leben wollen, wurden sie in den letzten zwei Jahrzehnten immer wieder verfolgt.
Im Jahr 2001 stand mein Sohn auf der polizeilichen Fahndungsliste, weil er Materialien über Falun Dafa verteilt hatte. Er musste von zu Hause wegziehen, um nicht verhaftet zu werden. Er und Shuang verloren ihren Arbeitsplatz in der örtlichen Zinkfabrik.
Als mein Sohn fort war, wurde ich von Polizisten schikaniert. Sie fragten mich, wo er sei. Weil ich es ihnen nicht sagte, zapften sie mein Festnetztelefon an und hörten mich ab. In dem Versuch, den Aufenthaltsort meines Sohnes ausfindig zu machen, schikanierten sie auch unsere Verwandten in anderen Städten.
Zu dem Zeitpunkt war mein Enkel erst sieben Jahre alt. Shuang nahm Gelegenheitsjobs an, um die Familie zu ernähren. Es war wirklich eine schwere Zeit für uns.
2003 wurde bei Shuangs Mutter Hirnkrebs festgestellt. Eine Operation wäre zu riskant gewesen, deshalb schlug Shuang ihr vor, Falun Dafa zu praktizieren. Kurze Zeit später wurde die Mutter angezeigt und verhaftet.
Als die Polizei herausfand, dass Shuang es war, die ihre Mutter dazu gebracht hatte, Falun Dafa zu praktizieren, ließ sie die Mutter frei und verhaftete stattdessen Shuang. Einen Monat später kam sie für anderthalb Jahre in das Zwangsarbeitslager Masanjia. Zhigang war noch immer auf der Flucht, um der Verfolgung zu entgehen. Ich musste in dieser Zeit mithelfen, mich um meinen Enkel zu kümmern.
Mein Vater, der damals 86 Jahre alt war, war äußerst bestürzt über das, was mit Zhigang und Shuang geschah. Einen Tag nach Shuangs Verhaftung wurde er krank und ein paar Tage später starb er.
Mein Mann war ein mit Auszeichnungen bedachter Mittelschullehrer, der sich sein ganzes Leben lang eng an die Kommunistische Partei Chinas gehalten hat. Dass aber Menschen verfolgt werden, nur weil sie gute Menschen sein wollen, konnte er nicht begreifen. Er war wütend, verwirrt und verzweifelt.
Mit 72 Jahren war mein Vater zu meinem Mann und mir gezogen. Die beiden hatten sich sehr gut verstanden. Mein Mann nahm seinen Tod sehr schwer. 40 Tage nach dem Tod meines Vaters starb auch mein Mann. Er wurde 67 Jahre alt.
Shuangs Haftzeit wurde um sechs Monate verlängert, da Wärter einen Teil des Fa (Schriften im Falun Dafa) in ihrem Besitz gefunden hatten. 2005 wurde sie freigelassen und die Familie hatte endlich eine Pause von der Verfolgung. Beide arbeiteten hart daran, unsere Familie wieder auf den richtigen Weg zu bringen.
Drei Jahre später, kurz vor den Olympischen Spielen in Peking, wurden sie auf dem Weg zur Arbeit erneut verhaftet. Polizisten durchsuchten ihre Wohnung und brachten Zhigang in eine Haftanstalt. Aus Protest gegen die Verfolgung trat er in den Hungerstreik. 35 Tage später ließen sie ihn frei.
Als er wieder zu Hause war, war er nur noch Haut und Knochen. Es brach mir das Herz, ihn so zu sehen. Doch er praktizierte wieder Falun Dafa und erholte sich schnell.
Jetzt wurden Zhigang und Shuang abermals verhaftet. Wie ich weiß, hat der Staatsanwalt ihre Verhaftungen bestätigt. Nun warten sie auf ihre Verhandlungen.
Zhigang und Shuang haben in all den Jahren sehr viel durchgemacht. An seinem Glauben festzuhalten, ist nicht falsch. Ich hoffe, dass derjenige, der diesen Brief liest, mir helfen kann, sie zu retten. Ich fordere die Behörden dringend auf, sie unverzüglich freizulassen.
[1] Falun Dafa (auch Falun Gong genannt) ist ein buddhistischer Kultivierungsweg für Körper und Geist. Meister Li Hongzhi stellte ihn 1992 in China erstmals der Öffentlichkeit vor. Er verbreitete sich weltweit und viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Grundsätze dieser Praxis – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral erhöhen und ihre Gesundheit verbessern. In China werden die Falun-Dafa-Praktizierenden seit 1999 auf Anweisung von Jiang Zemin durch die Kommunistische Partei Chinas rechtswidrig verfolgt und aus Profitgründen ihrer Organe beraubt und getötet.
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