[Online-Fa-Konferenz für junge Praktizierende 2020] Mich als wahre Praktizierende betrachten

(Minghui.org) Ich grüße den Meister und die Mitpraktizierenden!

Ich bin eine Praktizierende aus Virginia. Schon früh begann ich, mit meiner Mutter in China Falun Dafa zu praktizieren. Seitdem sind 21 Jahre vergangen. Bevor ich nach Amerika kam, war immer meine Mutter da, um mich in meiner Kultivierung anzuleiten. Wann immer ich Schwierigkeiten in meinem Leben oder beim Lernen hatte, war es immer meine Mutter, die mir half, die Dinge aus dem Blickwinkel des Fa zu betrachten und meine Xinxing zu verbessern.

Als ich nach Amerika kam, war ich bei allem auf mich selbst gestellt. Hier wurde mir schließlich klar, dass ich eine Dafa-Praktizierende bin. Wann immer ich auch auf Schwierigkeiten stoße, sollte ich nach innen schauen, die Gründe für die Probleme finden und meinen Charakter verbessern.

Mich nach Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht kultivieren

Nachdem ich mit Hilfe von Mitpraktizierenden nach Amerika gekommen war, verlief meine Kultivierung und mein Leben sehr gut – bis eine praktizierende Freundin von mir auch nach Amerika kam. Weil unsere beiden Mütter Dafa praktizieren und Freundinnen sind, zogen wir zusammen. Ich half ihr, eine Arbeit zu finden, lernte das Fa mit ihr und wir praktizierten die Übungen zusammen. An meinen freien Tagen nahm ich sie zum Einkaufen mit.

Mit der Zeit begann ich mich so zu fühlen, als ob ich ein Kind aufziehen würde. Wir waren im selben Alter und junge Praktizierende, aber ich musste sie bei ihrer Kultivierung anleiten. Wenn ich sie am Morgen nicht aufgeweckt hätte, hätte sie das Fa-Lernen und die Übungen verschlafen. Weil unsere täglichen Gewohnheiten und Persönlichkeiten so unterschiedlich waren, hatten wir viele Meinungsverschiedenheiten. So erlebte ich meine bis dahin größte Prüfung während meiner Kultivierung.

Als wir zusammenzogen, dachte ich, da wir beide Praktizierende seien, würden wir auch harmonisch zusammenleben und gut miteinander auskommen, bei Konflikten nach innen schauen und die Schwächen des anderen aufzeigen können. Aber allmählich stellte ich fest, dass meistens ich aktiv werden musste, um ihre Schwächen aufzuzeigen und die Dinge, die sie etwas falsch gemacht hatte. Sie änderte sich jedoch nicht. Ich fand, dass ich so viel beisteuerte. Selbst wenn ich nach innen schaute, fand ich nichts, was ich falsch gemacht hatte. Wann immer ich mich mit anderen Praktizierenden traf, konnte ich mich nicht zurückhalten und musste mich über sie beschweren.

Während einem Videotelefonat mit meiner Mutter dachte ich sogar daran, nach China zurückzugehen. Was immer sie auch tat, es störte mich. Diese Prüfung meiner Xinxing war für mich unerträglich. Ich schaute weiter nach innen; erinnerte mich daran, den Maßstab von Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht zu erreichen und versuchte, die Dinge aus ihrem Blickwinkel zu sehen. Doch immer, wenn sie etwas tat, was nicht meinen Vorstellungen entsprach, konnte ich es fast nicht mehr aushalten. Die Gefühle, die ich zu unterdrücken versuchte, kamen an die Oberfläche. 

Für über ein Jahr quälte es mich, dass ich immer wieder an diesen Schwierigkeiten scheiterte, obwohl ich es doch schaffen wollte. Schließlich zog sie in eine andere Stadt. Ich beruhigte mich allmählich und erkannte, wo ich mich nicht gut kultiviert hatte. Wenn ich sah, dass sie etwas tat, was nicht meinen Maßstab erreichte, hatte ich das Gefühl, dass sie etwas falsch gemacht hatte, und ich zeigte ihr ihren Makel sofort auf. Ich fand mich direkt und meinte, ihr die Fehler aufzuzeigen, sei wahrhaftig. Deshalb hatte ich nicht das Gefühl, dass ich hinter ihrem Rücken über sie sprach, wenn ich mit anderen Praktizierenden über sie redete, da ich es ihr ja schon ins Gesicht gesagt hatte.

Mir wurde bewusst, dass meine Worte oft unfreundlich und nicht barmherzig gewesen waren, ganz zu schweigen nachsichtig. Ich sah nur, wo sie meinem Maßstab nicht entsprach, und fand, da ich länger als sie in Amerika war, dass ich das Recht hätte, ihr Ratschläge zu geben. Ich dachte, weil ich jeden Tag das Fa lernte, dass meine Taten mit dem Fa übereinstimmten. In Wirklichkeit hatte ich mich nicht nach den Fa-Prinzipien Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht kultiviert.

Wenn ich die Probleme anderer Leute sah, dachte ich nicht über mich nach, sondern nutzte die Ausrede, wahrhaftig zu sein, und von anderen zu fordern, es besser zu machen. Als mir das klar wurde, begann ich sie zu kontaktieren und befreundete mich wieder mit ihr an. Sie erzählte mir Einzelheiten aus ihrem Leben und ich versuchte diesmal nicht, ihr irgendeine Schwäche aufzuzeigen. Stattdessen ermutigte ich sie geduldig und barmherzig. So begann ich, sie wirklich als Mitpraktizierende zu betrachten. Ich machte ihr Vorschläge, anstatt sie zu drängen, nach meinem Glauben zu handeln. Schließlich wurde mir klar, wie ich handeln sollte. Ich wusste, dass ich in Zukunft meine Meinung anderen Leuten nicht mehr aufdrängen würde, stattdessen würde ich versuchen, nachsichtig zu sein und nach innen zu schauen. Ich würde versuchen, meine Gedanken und mein Verständnis auf der Grundlage von Barmherzigkeit zu erklären, und meine Kultivierung aufrichtig nach „Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht“ auszurichten.

Die drei Dinge durchhalten

Ich spürte in der Schule in Amerika viel Druck. Weil Englisch nicht meine Muttersprache ist, brauchte ich länger als andere, um die Kursmaterialien zu lernen. Allmählich ließ ich beim Fa-Lernen und dem Praktizieren der Übungen nach. Die belanglosesten Quizfragen und Prüfungen begannen mich anzustrengen und ich verbrachte viele schlaflose Nächte. Aber je mehr ich mir Sorgen machte, desto schlechter wurden meine Noten. Ich erinnere mich, dass ich während meines ersten Semesters sogar eine Klasse nicht schaffte. Das entmutigte mich sehr. Jeden Tag machte ich fleißig die Hausaufgaben, machte aber trotzdem keine Fortschritte. Ich begann mich zu fragen, ob ich überhaupt dazu geeignet war, auf die Universität zu gehen.

Beim Austausch mit einer anderen Praktizierenden wurde mir bewusst, dass ich dem Fa-Lernen keinen hohen Stellenwert eingeräumt hatte. Ich hatte zwar viele Hausaufgaben, aber neben meinem Studium nahm ich noch an vielen Aktivitäten teil, mit denen ich eine Menge meiner Zeit verschwendete. Ich tat das, weil ich das Leben einer amerikanischen Studentin führen wollte. Aber eigentlich war es eine Ausrede, das Fa weniger zu lernen und die Übungen weniger zu machen. Außerdem bestätigte ich das Fa nicht. Als mir das bewusst wurde, fügte ich meinem täglichen Plan das Fa-Lernen und die Übungen hinzu.

Ganz gleich wie beschäftigt ich war, versäumte ich es ab da nicht mehr, jeden Tag die Übungen zu machen und aufrichtige Gedanken auszusenden. Ich erklärte sogar meinen Mitschülern die Hintergründe von Falun Dafa und der Verfolgung. Nachdem ich das eine Woche lang getan hatte, bemerkte ich, dass ich nicht mehr so nervös war. Von Tag zu Tag wurde ich innerlich ruhiger und hatte auch keine Schwierigkeiten mehr einzuschlafen. 

Als ich die Zwischenprüfung nicht schaffte, sagte der Professor, dass er meine Note von der Zwischenprüfung streichen würde, wenn meine Abschlussprüfung besser ausfallen würde. Er würde dann meine Note der Abschlussprüfung als Note für beide Prüfungen einsetzen. Indem ich weiterhin die drei Dinge gut machte, fielen alle meine Noten bei der Abschlussprüfung sehr gut aus.

Der Meister sagt:

„Für euch als Dafa-Jünger ist eure Kultivierung erstrangig. Denn hättest du dich selbst nicht gut kultiviert, könntest du die Sachen, die du machen sollst, nicht bewerkstelligen. Hättest du dich nicht gut kultiviert, hättest du nicht die große Kraft, um Menschen zu erretten. Wenn du dich noch schlechter kultiviert hättest, würde die Art und Weise, wie du Dinge betrachtest und wie du darüber nachdenkst, von den menschlichen Gedanken, von den menschlichen Ideen geprägt. Dann wäre es noch schlimmer.“ (Dafa Jünger müssen das Fa lernen, 16.07.2011)

Seitdem ich begonnen hatte, mich mit dem Maßstab eines Dafa-Jüngers zu messen, schaue ich nach innen. Wann immer ich einem Problem begegne, messe ich mich am Fa. Beim Fa-Lernen, Üben und bei den drei Dingen bleibe ich beharrlich. Dadurch gerate ich nicht in Panik, wenn ich auf Probleme stoße, sondern ich kann sie mit Güte und Nachsicht behandeln.

Bevor ich beschlossen hatte, diesen Bericht zum Erfahrungsaustausch zu schreiben, fand ich, dass es nicht viel zum Mitteilen gäbe. Als ich mich jedoch hinsetzte und über meinen Kultivierungsweg nachdachte, wurde mir klar, dass es viele Bereiche gab, in denen ich es nicht gut gemacht hatte.

Ich bin beim Fa-Lernen nicht konzentriert und behandle das Fa-Lernen oft als eine Aufgabe, die erledigt werden muss. Ich komme während des Praktizierens der Übungen nicht zur Ruhe, sondern denke immer über die Dinge für gewöhnliche Menschen nach.

Wenn ich die wahren Begebenheiten von Falun Dafa erklärte, bemerkte ich, dass ich nicht genug Wissen hatte und die Fragen der alltäglichen Menschen nicht zufriedenstellend beantworten konnte. Im Nachhinein versuchte ich auch nicht, die Probleme zu verstehen, auf die gestoßen war. Erst als ich mir die Bereiche vornahm, in denen ich es nicht gut gemacht hatte, wurde mir klar, dass ich mich nicht fleißig kultiviert hatte. Ich bin voller Reue. Ich bin sehr dankbar, an der Fa-Konferenz teilzunehmen. Ich konnte über mich selbst nachdenken, meine Probleme erkennen und werde mich von nun an stetig verbessern und kultivieren.

Ich danke Ihnen, verehrter Meister! Ich danke euch, Mitpraktizierende!