Online-Forum in Frankreich: Menschenrechtsaktivisten und Politiker unterstützen Bewegung für ein Ende der Verfolgung

(Minghui.org) Der französische Falun Dafa Verein machte mit einem Online-Forum auf die seit 21 Jahren andauernde Verfolgung von Falun Dafa [1] in China aufmerksam.

Mehrere Menschenrechtsaktivisten und eine Politikerin nahmen am Nachmittag des 16. Juli 2020 an dem Forum teil. Sie unterstützten die friedlichen Proteste der Praktizierenden während der letzten zwei Jahrzehnte und verurteilten die Verletzungen des Grundrechts der Praktizierenden auf einen religiösen Glauben in China.

Zu den Teilnehmern gehörten David Matas, kanadischer Menschenrechtsanwalt; Françoise Hostalier, ehemaliges Mitglied der französischen Nationalversammlung; Marie-Françoise Lamperti, Gründerin der Vereinigung für Menschenrechte (ADH) in Frankreich; Willy Fautré, Direktor von Human Rights Without Frontiers (Menschenrechte ohne Grenzen); Marco Respinti, italienischer Journalist und Geschäftsführer von Bitter Winter; Dr. Harold King, französischer Vertreter von Doctors Against Forced Organ Harvesting (DAFOH, Ärzte gegen die Zwangsentnahme von Organen); und Fiorella Luna, Vertreterin von Für ein Ende des Transplantationsmissbrauch in China (End Transplant Abuse in China, ETAC).

David Matas: Organentnahme an Falun-Dafa-Praktizierenden, die wegen ihres Glaubens inhaftiert sind

David Matas ist ein kanadischer Anwalt für Menschenrechte.

Der erste Redner auf dem Forum war der kanadische Menschenrechtsanwalt David Matas. Er stellte einen Bericht vor, der im März 2020 vom Londoner China Tribunal veröffentlicht worden war. In dem Bericht ging es um die Grausamkeiten der systematischen Organentnahme der KP Chinas an inhaftierten Falun-Dafa-Praktizierenden.

Die sieben Richter des unabhängigen Gerichts waren auf der Grundlage einer großen Menge von Fällen und Daten zu dem Schluss gekommen, dass Krankenhäuser in China Zugang zu einer großen Anzahl von Spendern hätten, deren Organe bei Bedarf entnommen werden können. Dies stimmt überein mit der seit langem erzwungenen Organentnahme bei Falun-Dafa-Praktizierenden wie auch bei Uighuren in China. Es wurde ausführlich darüber berichtet, dass sowohl Falun-Dafa-Praktizierende als auch Uighuren gezwungen wurden, sich medizinischen Tests zu unterziehen, die sich auf ihre Blutgruppe und den Zustand ihrer Organe konzentrierten.

Seit 1999, so Matas, seien viele Organe aus unerklärlichen Quellen auf dem chinesischen Markt aufgetaucht. Im selben Jahr habe die KP Chinas massive Verhaftungen von Falun-Dafa-Praktizierenden eingeleitet, von denen viele verschwunden oder gestorben seien. Da es in China kein System der freiwilligen Organspende gebe, seien Falun-Dafa-Praktizierende die Quelle, möglicherweise die Hauptquelle, für gewaltsam entnommene Organe.

Das Gericht wies ferner darauf hin, es gebe keinen Hinweis darauf, dass die Praxis der Organentnahme eingestellt worden sei.

Marco Respinti: Wie lange wird die KPCh ungestraft bleiben?

Marco Respinti ist ein italienischer Journalist und der Geschäftsführer von Bitter Winter.

Marco Respinti ist der Geschäftsführer von Bitter Winter, einer Zeitschrift, die sich mit Religionsfreiheit und Menschenrechten in China befasst. Er hat ausführlich über Falun Dafa recherchiert. Respinti sagte, dass die KP Chinas Falun Dafa 1999 als Sekte bezeichne, Falun Dafa jedoch weder auf der 1995 veröffentlichten offiziellen Sektenliste der KP noch in anderen relevanten Dokumenten aufgeführt sei. „Es ist ziemlich seltsam, dass atheistische Menschen vorgeben zu entscheiden, ob eine Religion echt ist oder nicht“, so Respinti.

Er sprach auch über den Organraub an Praktizierenden und sagte: „Das chinesische Regime macht sich Verbrechen gegen die Menschlichkeit schuldig. Jede Minute, die verstreicht, erhöht die Zahl der Todesopfer.“

Seine Frage: „Wie lange wird die KPCh ungestraft bleiben?“

Françoise Hostalier: Falun-Dafa-Praktizierende inspirieren andere

Françoise Hostalier ist ein ehemaliges Mitglied der französischen Nationalversammlung und ehemalige Staatssekretärin für Schulbildung.

Françoise Hostalier, ehemaliges Mitglied der Nationalversammlung, verurteilte die KPCh für ihre Lügen und Täuschungen in vielerlei Hinsicht. Sie sagte, die KPCh befolge nicht die von internationalen Organisationen wie der UNO und der WHO festgelegten Regeln. „Die Art und Weise, wie China während des Ausbruchs der Coronavirus-Epidemie die internationalen medizinischen Gremien und alle Länder getäuscht hat, zeigt, dass man ihren Führungskräften nicht trauen kann“, sagte Hostalier. „Die großen demokratischen Mächte, angefangen bei Europa, müssen reagieren (auf Chinas kriminelles Verhalten), bevor es zu spät ist.“

„Dank der unermüdlichen Arbeit von Verbänden und NGOs wie dem Falun Dafa Verein in Frankreich und DAFOH haben viele Persönlichkeiten und französische und europäische Parlamentarier begonnen zu handeln.“ Frau Hostalier wünscht sich, dass die Menschen die Augen öffnen und sich ernsthaft mit den von der KPCh begangenen Verbrechen auseinandersetzen.

Sie unterstützt die Bemühungen der Praktizierenden für ein Ende der Verfolgung. „Deshalb müssen wir diese Informationskampagnen unermüdlich fortsetzen, damit die Öffentlichkeit weiß, was in China geschieht“, erklärte sie.

Harold King: Unethische systematische Organentnahme aus Profitgründen

Dr. Harold King ist der französische Vertreter der Ärzte gegen die Zwangsentnahme von Organen (DAFOH).

Doctors Against Forced Organ Harvesting (DAFOH, Ärzte gegen die Zwangsentnahme von Organen) fanden heraus, dass die KPCh es Beamten erlaubt, Gefangene aus Gewissensgründen als Quelle für Organe zur Transplantation in Krankenhäusern anzubieten. Laut Dr. Harold King, Vertreter der DAFOH, betrifft diese Praxis das gesamte Rechts- und Gefängnissystem. China erlaubt es wohlhabenden Menschen stillschweigend, die Chirurgen in den Krankenhäusern zu bestechen und Transplantate aus unbekannten Quellen zu erhalten.

„Dies ist eine Organversorgungskette. Die Zahl der Transplantationen in China ist seit dem Jahr 2000 explodiert. Der Trend hat nicht aufgehört, entgegen dem, was die KPCh behauptet. Patienten aus der ganzen Welt sahen China als ihre erste Wahl für Organtransplantationen an. Sie unternahmen Reisen nach China und konnten in weniger als einem Monat passende Herzen, Lungen, Leber, Nieren und Bauchspeicheldrüsen transplantiert bekommen. Diese verzweifelten Patienten müssen einfach nur ein Formular ausfüllen, den Preis bezahlen, und die Operationen werden zu einem für sie passenden Termin geplant“, sagte Dr. King.

Die DAFOH verurteilten China dafür, dass es westliche Chirurgen eingeladen hatte, chirurgische Ausbildung im Namen der Entwicklung der medizinischen und pharmazeutischen Forschung zu geben. „China involviert medizinische Fachkräfte und Forscher der Welt (in dieses Verbrechen) und kehrt die Werte der Medizin und Ethik um, indem es gesunde Menschen tötet, um kranke Menschen zu heilen“, sagte er.

Fiorella Luna: Appell an die Regierungen, die Organentnahme zu unterbinden

Fiorella Luna ist die Vertreterin von „Für ein Ende des Transplantationsmissbrauchs in China (ETAC)“ in Frankreich.

Fiorella Luna ist die Vertreterin von ETAC (End Transplant Abuse in China) mit Sitz in Australien. Die Organisation hat zwischen 2019 und 2020 über 200 Telefongespräche mit Krankenhäusern in China geführt und ihre Gespräche mit den Ärzten aufgezeichnet. Auf der Grundlage der Beweise kam sie zu dem Schluss, dass Menschen die Möglichkeit hatten, „Qualitätsorgane“ von Krankenhäusern in China zu kaufen.

Luna sagte, dass ETAC die gesammelten Beweise bereits an Beamte verschiedener Länder verschickt habe. „Wir fordern auch eine Untersuchungskommission der Vereinten Nationen, die sich speziell mit der Zwangsentnahme von Organen in China befasst“, sagte sie. „In Partnerschaft mit der Freedom House Association haben wir letzte Woche eine Petition lanciert. Mit dieser Petition fordern wir die westlichen Länder auf, Gesetze zur wirksamen Bekämpfung der Verbrechen der Zwangsentnahme von Organen zu verabschieden.“

Zeugenaussagen von Falun-Dafa-Praktizierenden

Drei Falun-Dafa-Praktizierende, die aus China geflohen waren, nahmen an dem Forum teil. Sie erzählten, wie sie in China verfolgt wurden, weil sie sich weigerten, ihrem Glauben abzuschwören, und wie sie beinahe Opfer des Organraubs wurden.

Es ist zwanzig Jahre her, dass die heute 65-jährige Chen Xueying mit dem Praktizieren von Falun Dafa anfing. Nachdem die Verfolgung begonnen hatte, wurde sie zwei Jahre lang in einem Zwangsarbeitslager inhaftiert. Sie musste sich grundlos einer medizinischen Untersuchung unterziehen. „Jemand rief mich in einen weißen Bus, der auf dem Hof, auf dem ich arbeitete, geparkt war, zu einer ärztlichen Untersuchung. Sie hätte Gänsehaut gehabt, weil sie wusste, dass es sich wahrscheinlich um einen Organabgleichtest handelte.

Weil sie sich ebenfalls weigerte, ihren Glauben aufzugeben, wurde Chen Yanyan von 1999 bis 2002 in einem Zwangsarbeitslager gefoltert und später zu sieben Jahren Gefängnis verurteilt. Chen, heute 63 Jahre alt, beschrieb ihre Erfahrung: „Ich war damals wegen der Folterungen sehr schwach. Trotz meines Zustands nahmen mir die Gefängnisbehörden oft Blut ab, fast einmal pro Woche, jedes Mal ein paar hundert Milliliter. Sie gaben mir keine Antwort, wenn ich nach dem Grund fragte. Von der Organentnahme erfuhr ich erst nach meiner Entlassung im Jahr 2013 und konnte nicht anders, als zutiefst erschrocken sein.“

Feng Yajun, ihre Eltern und ihr älterer Bruder praktizieren alle Falun Dafa, und sie litten unter der Verfolgung. Nach wiederholter Inhaftierung beschloss sie, China zu verlassen. „Als ich in einem Zwangsarbeitslager war, wurde mir mehrmals Blut abgenommen und ich wurde mehrmals körperlich untersucht. Als ich das letzte Mal verhaftet wurde, fragte mich die Person, die mich untersuchte, ausführlich nach meiner familiären Krankengeschichte und untersuchte sorgfältig mein Herz und meine Augen. Mein Bruder verkaufte unser Familienhaus und bezahlte für mich eine Kaution. Ich ging ins Exil nach Thailand, bevor ich nach Frankreich kam.


[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.