Das falsche Ego erkennen

(Minghui.org) Das „Ego“ ist die grundlegende Eigenschaft des alten Universums. Es entsteht aus Egoismus. Es gibt viele Anhaftungen, die nicht beseitigt werden können, weil das Ego wirksam wird. Als ich kürzlich nach den Gründen für meinen schlechten Kultivierungszustand suchte, fand ich heraus, dass die Wurzel meiner Probleme in meinem Unvermögen lag, das Ego loszulassen.

Kürzlich hatte ich das Gefühl, dass ich innerlich nicht mehr so stabil war wie in der Vergangenheit. Wenn ich auf eine kleine Störung stieß, geriet ich in Versuchung, sie zu ignorieren. Wenn ich Menschen über die Tatsachen bezüglich Falun Dafa persönlich aufklärte, konnte ich nicht mit einer reinen Geisteshaltung zu ihnen sprechen. Wenn ich jemanden auswählte, um mit ihm über Falun Dafa zu sprechen, fühlte es sich eher so an, als würde ich eine Aufgabe erfüllen.

In der Vergangenheit war ich, wenn das Umfeld angespannt war, innerlich sehr stabil gewesen. Jetzt ist das Umfeld relativ locker, aber ich bin nicht mehr so mit dem Herzen dabei. Wenn ich draußen den Menschen die wahren Umstände erklärte und junge Leute sah, dachte ich: „Ich werde ihnen keine Informationsmaterialien anbieten, weil die meisten von ihnen es sowieso nicht akzeptieren. Es ist sinnlos zu fragen.“

Ich wollte auch nicht den Mund aufmachen, wenn ich viele Leute sah, weil ich das Gefühl hatte, dass es einfacher war, mit ein oder zwei Personen zu reden. Im tiefsten Innern wusste ich, dass das falsch ist, aber ich hatte nicht den Willen, einen Durchbruch zu schaffen. Ich konnte nicht herausfinden, wo ich etwas falsch machte.

Einmal ging ich nach Hause, um das Zhuan Falun zu lernen, und las das folgende Fa, in dem der Meister über das Himmelsauge spricht:

„Die Oberfläche des Körpers ist auch nicht glatt, sondern unregelmäßig. Bei allen Gegenständen im Kosmos, wie beispielsweise bei Stahl, Eisen und Steinen, ist es das Gleiche; alle ihre inneren molekularen Bestandteile sind in Bewegung. Du kannst ihre gesamte Form nicht sehen; in Wirklichkeit sind sie nicht stabil. Dieser Tisch bewegt sich auch, aber die Augen können die Wirklichkeit nicht sehen. Dieses Augenpaar kann also Illusionen hervorrufen.“ (Zhuan Falun 2019, Seite 61)

Als ich dieses Fa las, erkannte ich, dass mich das beunruhigte, was an der „Oberfläche“ geschah (das Verhalten der Menschen). Ich hatte Probleme mit dem Grundsatz „nicht sehen, nicht glauben“. Unabhängig davon, wie schlecht sich die Menschen verhielten oder wie schlimm ihre Worte waren, hofften sie in Wirklichkeit, gerettet zu werden. Ihre Lebewesen in einer anderen Dimension weinen vielleicht, weil sie gehofft haben, die Tatsachen zu hören, um gerettet zu werden! Diese Erkenntnis belebte meine aufrichtigen Gedanken wieder.

Inspiration durch einen Artikel eines Mitpraktizierenden

Obwohl meine aufrichtigen Gedanken wieder stärker wurden, hatte ich immer noch das Gefühl, dass ich verborgene Anhaftungen hatte. Doch ich konnte sie nicht finden. Als ich an diesem Abend kochte, hörte ich einem Erfahrungsbericht zu, in dem es um das Fa-Lernen im Gefängnis ging. Darin ging es um die Gefühle eines Praktizierenden, wenn das Dafa verunglimpft wurde.

Plötzlich verstand ich, was mit mir los war. Es lag daran, dass ich mein „Ego“, also das falsche Ego, das sich postnatal gebildet hatte, nicht losließ. Inzwischen verstehe ich auch, warum ich um Mitternacht nicht aufstehen konnte, um aufrichtige Gedanken auszusenden. Es lag daran, dass ich das falsche Ego als mein wahres Ich betrachtete und es mir bequem machen wollte. Das war eine Versuchung, die ich nicht durchbrechen wollte.

Das war auch der Grund für meinen unkorrekten Zustand bei der Aufklärung der Menschen, das heißt, ich wollte keine Reaktionen hören oder sehen, die dem Ego ein unbehagliches Gefühl geben könnten. Mir war wichtiger, den Interessen des falschen Egos zu entsprechen als über die wahren Umstände aufzuklären. Wenn ich so weitermachte und dieses falsche Ego nicht durchbrechen konnte, würde ich immer mehr nachlassen. Es würde auch immer schwieriger werden, die Anhaftungen zu durchbrechen.

Ich war schockiert, als ich darüber nachdachte. Ich seufzte und dachte: „Wenn man nach Bequemlichkeit trachtet, ist das wie giftiger Alkohol.“ Als ich das erkannte, fühlte ich mich plötzlich hellwach und wusste, was ich in Zukunft tun sollte. Ich spürte, wie schön es ist, Anhaftungen in der Kultivierung zu beseitigen.

Wenn ich zurückblicke, war eine gewisse Anhaftung manchmal zu stark. Ich sehe, dass es in der Tat ein Streben des falschen Ego war. Aber ich betrachtete es als ein Streben des wahren Selbst und wollte mich ihm nicht stellen, es nicht ertragen und es nicht erwähnen. 

Wenn man seine eigenen menschlichen Interessen nicht mehr wichtig nimmt und stattdessen die anderen an die erste Stelle setzt, kann man das falsche Ego beseitigen, andere besser verstehen und besser mit anderen zusammenarbeiten. Man kann sich auch weiter erhöhen, solide kultivieren, aus dem Egoismus heraustreten und größere Barmherzigkeit entwickeln.