Das Fa lernen, sich wirklich kultivieren und Dao erkennen

(Minghui.org) Im Prozess der wirklichen Kultivierung, wenn man mit anderen Praktizierenden und alltäglichen Menschen zusammen ist, kann man sich dem Maßstab eines Praktizierenden angleichen. Aber in der Familie neigt man dazu, sich zu entspannen, besonders wenn es um das Zusammenleben von Mann und Frau geht. Man kann sich bewusst selbst kultivieren, aber das meiste davon bleibt nur an der Oberfläche, und manchmal muss man ein bisschen miteinander streiten. Durch den Mangel an Ernsthaftigkeit in der Kultivierung hatte ich die Chance, mich zu erhöhen, immer wieder vertan.

Wenn man sich nur auf die Oberfläche konzentriert, ohne das Wesentliche zu kultivieren 

Eines Morgens im letzten Sommer als ich von einem Mitpraktizierenden zurückkam machte ich einen Umweg, um eine Wassermelone für meinen Enkel zu kaufen. Als ich nach Hause kam, war es fast zwölf Uhr. Sobald ich zur Tür hereinkam, brüllte mein Mann: „Warum kommst du erst jetzt?! Du vernachlässigst deine Arbeit...“. Aus seinem Mund kamen lauter schmutzige Wörter. Ich wusste, dass er Angst hatte. Und so hielt ich den Mund und fing schnell an zu kochen. Er merkte, dass ich ihn ignorierte, hatte genug von dem Lärm und hörte dann auf.

Wenn ich später wieder nach draußen ging, eilte ich, sobald es Zeit zum Kochen war, schnell nach Hause. Manchmal machte er wieder Ärger, normalerweise ignorierte ich seinen Ärger einfach. Aber die Situation verschlechterte sich langsam. Manchmal regte er sich schon wegen einer Kleinigkeit oder wegen eines Wortes auf. Zuerst ignorierte ich ihn noch und ließ ihn in Ruhe. Aber das gelang mir nicht immer, und ich gab dann ein paar Worte zurück. Dann wurde er noch ausfallender und sagte noch schlimmere Wörter.

Ich dachte mir: „Wieso wird es immer schlimmer? Das war doch vorher nicht so!“ An diesem Punkt fragte ich mich plötzlich, ob der Meister vielleicht seinen Mund benutzte, um mich vor etwas zu warnen.

Ich beruhigte mich und schaute nach innen. Bei meiner Kultivierung gab es noch Lücken, wenn es um die Beziehung zu meinem Mann ging, das wusste ich und dass ich mich nicht ernsthaft kultiviert hatte. Ich wusste auch, dass er mir half, mich zu kultivieren. Und ich dachte, es wäre in Ordnung, wenn ich nicht mit ihm kämpfte. Aber dabei hatte ich die schlechten Gedanken, die ich gegen meinen Mann hegte, ignoriert. Ich dachte immer: „Du bist so unvernünftig und weißt nicht, wie man andere respektiert, du verdienst meine Aufmerksamkeit nicht! Du kannst sagen, was immer du willst.“ Und dann dachte ich: „Ich bin nicht auf der Suche nach mir selbst.“ Es schien, als ob ich nicht kämpfte, aber eigentlich kultivierte ich mich selbst nicht, sondern verwirrte mich nur. Ich sah dies als eine dämonische Schwierigkeit an. Alles, was ich selbst erreichte, war eine Art hilflose Nachsicht. Unabsichtlich hatte ich solche Eigensinne wie Beschwerde und Neid genährt und war durch falsche Bilder an der Oberfläche verwirrt. Das bedeutete, dass ich mich entspannte und mein Bewusstseins für die Kultivierung nachließ. Ich konzentrierte mich nur auf die Oberfläche, aber nicht auf das Wesentliche. Ich musste das Fa ernsthaft lernen und noch mehr lernen, um mich selbst zu korrigieren.

Als ich das Fa lernte, las ich:

„Ihr wisst, wenn einer die Ebene des Arhats erreicht hat, nimmt er sich nichts zu Herzen, egal was ihm begegnet, alles unter den alltäglichen Menschen nimmt er sich überhaupt nicht zu Herzen und bleibt immer fröhlich. Egal wie sehr er den Kürzeren gezogen hat, er bleibt fröhlich, es ist ihm egal.“ (Zhuan Falun 2012, S. 569)

Ich dachte: „Warum kann ich es nicht schaffen, mir überhaupt nichs zu Herzen zu nehmen und immer fröhlich zu bleiben? Wenn ich an die letzte Zeit zurückdenke, merke ich, dass ich mich nicht ernsthaft kultiviert habe. Stattdessen habe ich es zugelassen, dass menschlicher Eigensinn entstand. Ich hatte mich nicht selbst kultiviert, sondern sammelte noch einen Haufen Groll an. Wie konnte ich dann „fröhlich“ sein!?

Der Hinweis des Meisters hat bei mir die Schleusen geöffnet.

Ich erinnerte mich an eine andere Passage aus den Schriften des Meisters:

„Wenn ihr die menschlichen Prinzipien nicht ändern wollt, die schon seit Jahrtausenden in euren Knochen eingeprägt sind, könnt ihr die menschliche Schale auf der Oberfläche nicht abschütteln und die Vollendung nicht erlangen.“ (Wachsame Worte, 10.09.1996, in: Essentielles für weitere Fortschritte I)

Ich rezitierte dieses Fa im Stillen Wort für Wort, und da wurde es mir klar. Der Meister zeigte mir eine weitere Schicht der inneren Bedeutung der Fa Prinzipien: Achso! Die menschlichen Prinzipien sind ja verkehrt herum! Mein Herz schrie vor Aufregung: „Meister, ich verstehe! Ich verstehe es nun wirklich!“ In diesem Moment löste sich etwas in meiner Brust, was mich 50 Jahre lang gequält hatte. Es war durch Groll auf meine Schwiegermutter entstanden, als ich jung war. Sobald ich mich ärgerte, konnte ich nicht richtig atmen. Dieses „Etwas“ löste sich nun plötzlich auf und schmolz weg. Mein Herz fühlte sich an wie eine große leere Röhre – von oben bis unten durchgehend offen. Ich hatte ein beispielloses Gefühl des Trostes, das Gefühl ließ sich nicht in Worte fassen. Mit Tränen der Dankbarkeit im Herzen sagte ich nur, „Danke, Meister! Vielen Dank, Meister!“

Durch den Hinweis vom Meister konnte ich nun verstehen, warum ich in der Vergangenheit bei Xinxing-Pässen immer nur schleppend vorangekommen war. Obwohl ich auch nach innen gesucht hatte und viele meiner eigenen menschlichen Starrköpfigkeiten finden konnte, wenn ich auf Konflikte stieß. Besonders wenn ich bedingungslos bei mir selbst gesucht hatte, war es immer sehr schwer gewesen und ich hatte es als sehr schmerzlich empfunden. Es hatte immer Knoten gegeben, die sich nicht lösen ließen, wenn ich zum Beispiel dachte: Ich habe nichts Falsches getan, warum also beschuldige ich mich? Ist das nicht doch eine Beleidigung?

Wenn ich jetzt darüber nachdenke, stelle ich fest, dass das doch alles menschliche Prinzipien sind. Ich war in diesem Kreis der menschlichen Prinzipien gefangen und konnte nicht herauskommen. Aber das ultimative Ziel unserer Kultivierung ist doch, aus dem Menschlichen herauszukommen! Wenn ich es aber andersherum betrachte, helfen die menschliche Prinzipien mir nicht etwa, Wege zu finden, um Ressentiments, Neid, den Wunsch, das Gesicht zu wahren, mein Ego und andere schlechte menschliche Eigensinne zu beseitigen? Eine grundlegende Änderung der Einstellung und sich wirklich selbst zu kultivieren, ist der einzige Weg, aus dem menschlichen Zustand herauszukommen!

Wenn ich an diesem Punkt zurückblicke, stelle ich fest, dass jene Klagen, die Leiden und die Knoten alle verschwunden sind. Ich kann mich kaum noch daran erinnern, sie sind zu weit von mir entfernt. Noch nie hatte ich so ein angenehmes Gefühl, wirklich von innen nach außen hell! Über meinen Mann wundere ich mich noch mehr. Er ist plötzlich gut gelaunt und macht kein Theater mehr! Manchmal sagt er auch noch etwas, aber alles mit einem Lächeln. Manchmal, wenn ich etwas zu ihm sage, lächelt er einfach zurück. Jeden Tag nimmt er mir viel Arbeit ab.

Jetzt verstehe ich wirklich, was der Meister sagt:

„Du sollst ihm wirklich von Herzen sehr dankbar sein.“ (Zhuan Falun 2012, S.236)

Mein Mann war wirklich dabei, mir zu helfen!

In der Kultivierung habe ich gelernt, dass die allgemeinen menschlichen Prinzipien vor den Dafa-Prinzipien blass und kraftlos sind und sich sofort auflösen. Denn Dafas Prinzipien – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – sind die Prinzipien des Universums!

Durch das Lernen des Fa und indem ich mein Kultivierungserfahrung dieser Zeit gründlich überprüfte, konnte ich erkennen, wie ernsthaft die Kultivierung ist. Ich konnte mich wirklich kultivieren und das Tao erkennen. Wenn man nur das Fa lernt, ohne sich wirklich zu kultivieren ist man nicht auf dem Weg zur Erleuchtung. Um die Fa-Prinzipien klar verstehen zu können, muss man durch Leiden seinen Willen veredeln. Erst dann werden sich die Prinzipien des Fa zeigen und man kann sie klar verstehen. Denn man hat sie durch sein eigenes Erleben verstanden.

Gleichzeitig verstehe ich auch zutiefst, dass der Prozess des herzzerreißenden bedingungslosen Nach-innen-Suchens ein Prozess des Umstürzens aller menschlichen Konzepte ist. Es ist ein Prozess der tiefsten, grundsätzlichen Veränderung, ein Prozess des wahren Herauskommens aus dem Menschlichen und auch ein Prozess der Bestätigung des Fa.

Ich kniete mich vor das Foto des Meisters und brachte ihm Weihrauch dar. Tränen flossen über mein Gesicht. Mein Herz war voller Dankbarkeit, nur Dankbarkeit, unsägliche Dankbarkeit. Ich werde die Gnade des Meisters zurückzahlen, indem ich mich bis zur Vollendung kultiviere!

Zum Schluss möchte ich folgende Stelle aus dem Fa des Meisters mit meinen Mitpraktizierenden teilen:

„Wenn Konflikte auftauchen, sucht man zuerst bei sich selbst, ganz gleich wen die Schuld trifft. Wenn du es als ein Kultivierender nicht schaffst, diese Gewohnheit zu bilden; wenn du die Dinge nicht umgekehrt wie die Menschen betrachten kannst, dann bleibst du für immer unter den Menschen. Zumindest wenn es um diesen Schritt geht, den du nicht gut gemacht hast, bist du ein Mensch.“ (Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz in New York 2019)

Lasst uns die Lehre des Meisters in Erinnerung behalten und jeden letzten Schritt richtig gehen, damit wir der barmherzigen Erlösung durch den Meister und seinen Erwartungen an uns gerecht werden.

Das Obige sind meine persönlichen Kultivierungserfahrungen; sollte irgendetwas unangemessen sein, bitte ich um barmherzige Korrektur.