Seniorin inhaftiert und über ein Jahr lang ohne Kontakt zur Außenwelt gefangen gehalten

(Minghui.org) Nach unsäglichem Leid durch den Tod ihrer beiden Töchter gewinnt eine Frau mit Dafas Hilfe neue Hoffnung und die Kraft, sich dem Leben wieder zu stellen. Später wird sie wiederholt festgenommen, inhaftiert und im Gefängnis gefoltert, als sie sich weigert, ihren Glauben an Dafa aufzugeben. Nach ihrer zehnten Verhaftung im letzten Jahr verurteilte man sie zu eineinhalb Jahren Gefängnis. Erst kürzlich erfuhr ihre Familie, wo sie interniert ist.

Eine 70-jährige Frau aus dem Kreis Qianxi in der Provinz Hebei wurde nach ihrer zehnten Verhaftung zu eineinhalb Jahren Gefängnis verurteilt, weil sie Falun Dafa [1] praktizierte.

Chai Shuzhens Familie erfuhr erst im Juli 2020, dass die 70-jährige insgeheim in das Frauengefängnis der Provinz Hebei gebracht worden war. Die Gefängnisbehörden weigerten sich, ihre Anwesenheit dort telefonisch zu bestätigen, sicherten der Familie jedoch zu, dass sie die Seniorin aus dem Kreis Qianxi, Provinz Hebei gut behandeln würden.

Chais Familie wurden seit deren letzten Verhaftung am 12. Juli 2019 jegliche Besuche im Gefängnis verweigert. Die Angehörigen machen sich daher große Sorgen um ihr Wohlergehen, zumal sie wissen, wie viele Falun-Dafa-Praktizierende im Gefängnis gefoltert werden, nur weil sie sich weigern, ihrem Glauben abzuschwören.

Lichtstrahl in einer verzweifelten Situation 

Als ihr Vater starb, war Chai 15 Jahre alt. Ihre Mutter heiratete wieder und Chai musste bei verschiedenen Verwandten leben. Ihre Kindheit war leidvoll. Als sie dann heiratete, bekam sie zwei Töchter und einen Sohn. Ihre Töchter wurden beide ins Krankenhaus eingeliefert, als sie an Masern erkrankten. Ihre jüngere Tochter, damals neun Jahre alt, starb am nächsten Tag. Die ältere starb drei Tage später. Sie war erst zwölf Jahre alt.

Nach diesem Verlust wollte Chai wollte nicht mehr leben, gab dann aber den Gedanken an Selbstmord auf, als sie an ihren Sohn dachte, um den sie sich kümmern musste. Doch die quälende Trauer um ihre beiden Töchter lastete schwer auf ihr. Es kam in Folge zu Erkrankungen wie Bronchitis, Schuppenflechte, Bluthochdruck, Schwindel und Brustschmerzen.

Im März 1997 sah Chai eines Tages Falun-Dafa-Praktizierende bei ihren Übungen und sie beschloss, die Schriften dieser Kultivierungspraxis zu lesen. Nach dem Lesen des Zhuan Falun hätte sie gar nicht begeisterter sein können! Sie weinte, als sie das Buch in der Hand hielt, und rief: „Endlich habe ich die Wahrheit gefunden.“ Bald nachdem sie mit dem Praktizieren angefangen hatte, verschwanden ihre Beschwerden und sie konnte wieder lächeln. Ihr Mann sagte, sie sei wie umgewandelt.

Häufige Festnahmen, Inhaftierungen, Folter und Schikanen

Bei den Festnahmen und Gefängnisaufenthalten wurde Chai oft beim Verhör gefoltert. Sie weigerte sich zu kooperieren und musste ständig Handschellen tragen. Sie bekam wenig zu essen und durfte keine Familienbesuche bekommen.

Einmal wurde sie mit ihrem ganzen Gewicht an ihren Handgelenken an einem Fensterrahmen aufgehängt. Der Schmerz war unerträglich. Es war bitterkalt und das Fenster stand offen, während sie mitten in der Nacht drei Stunden lang daran hing.

Folter-Darstellung: Aufgehängt

Sie wurde auch mit Elektroschlagstöcken geschockt, verprügelt, mit unbekannten Medikamenten zwangsernährt und ganz straff gefesselt.

Darüber hinaus durchsuchte die Polizei nach den meisten ihrer zehn Verhaftungen ihre Wohnung – ohne einen Durchsuchungsbefehl vorzuzeigen.

Hier eine Übersicht über ihre zehn Verhaftungen.

Erste Verhaftung im Jahr 2001 führt zu 18 Monaten Haft

Die Polizei brach in Chais Wohnung ein und verhaftete sie am 11. Januar 2001. Da sie sich weigerte, eine Erklärung zum Verzicht auf Falun Dafa zu schreiben, wurde sie zusammen mit anderen Falun-Dafa-Praktizierenden mit Handschellen durch die Straßen geführt, um sie zu demütigen. Die Polizei brachte sie dann auf einen öffentlichen Platz und gab dort bekannt, dass sie als Kriminelle festgenommen worden seien.

Chai wurde 18 Monate in einem Untersuchungsgefängnis interniert. Dort zwangsernährte man sie mit einem unbekannten Pulver durch ihre Nasenlöcher, während sie mit Handschellen an einen Stuhl gefesselt war. Die Wärter sagten, das Pulver sei ein Medikament zur Heilung ihrer Beschwerden. Seitdem hat Chai Magenprobleme.

Während der 18 Monate, die Chai inhaftiert war, wurde sie zwei Monate lang einer intensiven Gehirnwäsche unterzogen.

Nachdem ein Wärter Chai bei den Falun-Dafa-Übungen in der Haftanstalt gesehen hatte, schlug er sie mit einem Besenstiel, bis dieser zerbrach. Danach schlug er sie mit seinem Schuh. Weil sie sich weigerte, die Uniform der Gefangenen zu tragen oder sich als Kriminelle zu bezeichnen, wurde ihr nicht erlaubt, zu den Pausen oder zu Familienbesuchen nach draußen zu gehen.

Während Chai inhaftiert war, verhafteten die Beamten der Staatssicherheit ihren Mann, nachdem ihn jemand beschuldigt hatte, Falun Dafa zu praktizieren. Um ihn zu retten, bestach seine Familie die Beamten mit einer Mahlzeit und 2.000 Yuan (260 Euro) in bar, dennoch hielt man ihn zwei Wochen lang fest.

Nach der zweiten Verhaftung im Jahr 2003 20 Tage inhaftiert

Beamte des Polizeireviers Minjing verhafteten Chai am 10. September 2003, als sie Familienangehörige im Bezirk Zhaoyuan, Provinz Heilongjiang besuchte. Fünf Tage später wurde sie zurück in den Kreis Qianxi überführt und für weitere 15 Tage inhaftiert.

Dritte Verhaftung im Jahr 2004

Ein Mitarbeiter der Staatssicherheit verhaftete Chai im Juni 2004, nachdem sie vor einem Kaufhaus mit jemandem über Falun Dafa gesprochen hatte. Sie wurde 15 Tage lang inhaftiert.

Vierte Verhaftung im Jahr 2008 während der Olympischen Spiele

Nachdem ihr Mann 2007 bei einem Unfall gestorben war, mietete Chai eine Wohnung für sich allein. Sie zog jedoch innerhalb von zwei Jahren vier Mal um, weil ihre Vermieter befürchteten, durch die Vermietung an eine Falun-Dafa-Praktizierende belastet zu werden.

Selbst als sie von Ort zu Ort zog, hörte die Polizei nie auf, sie zu überwachen. Am 21. Juli 2008 verhaftete man Chai, beschlagnahmte ihre Falun-Dafa-Literatur und beschloss, Chai für zwei Jahre in das Zwangsarbeitslager Kaiping zu stecken. Doch Chais Aufnahme wurde verweigert, als sie die körperliche Untersuchung nicht bestand. Sie wurde fünf Tage später nach Zahlung einer Geldstrafe freigelassen.

Fünfte Verhaftung im Jahr 2009

Vier Beamte der Staatssicherheit von Qianxi folgten Chai am 14. März 2009 zu einem Tempelfest. Sie verhafteten sie und hielten sie einen Monat lang im Untersuchungsgefängnis von Qianxi fest. Am 12. April ließ man sie frei.

Sechste Verhaftung im Jahr 2010 führt zu Zwangsarbeit

Jemand meldete Chai am 6. April 2010, weil sie andere Menschen über die Verfolgung von Falun Dafa aufgeklärt hatte. Agenten der Staatssicherheit des Kreises Qianxi verhafteten sie und brachten sie in das Zwangsarbeitslager Kaiping. Nachdem die Lagerbehörde aufgrund ihres unregelmäßigen Herzschlags ihre Aufnahme verweigert hatte, warnten die Beamten sie vor ihrer Entlassung, niemandem von dem Vorfall zu erzählen.

Siebte Verhaftung im Jahr 2011 führt zu zwei Monaten Haft

Chai unterhielt sich am 6. Juni 2011 mit jemandem in einem Einkaufszentrum, als ein Dutzend Beamte in einem Polizeifahrzeug auftauchten. Sie wurde zwei Monate lang im Untersuchungsgefängnis von Qianxi festgehalten.

Achte Verhaftung im Jahr 2014

Am 14. Februar 2014 verhafteten Beamte der Staatssicherheit Chai auf einer Hauptstraße, als sie am 14. Februar 2014 anderen die Fakten über die Verfolgung erläuterte. Am selben Tag wurde sie wieder freigelassen.

Neunte Verhaftung im Jahr 2017

Als Chai am 28. Dezember 2017 auf einem Markt in der Gemeinde Saheqiao anderen Menschen von Falun Dafa erzählte, verhaftete die Ortspolizei sie und brachte sie in das Untersuchungsgefängnis Qianxi. Wegen ihres Alters und ihres schlechten Gesundheitszustandes weigerten sich die Behörden des Untersuchungsgefängnisses, sie aufzunehmen. Man ließ sie noch am gleichen Tag wieder frei.

Zehnte Verhaftung im Jahr 2019

Chai wurde am 12. Juli 2019 zum zehnten Mal verhaftet, nachdem jemand sie angezeigt hatte, weil sie auf einem Bauernmarkt über Falun Dafa gesprochen hatte. Sie wurde am 15. November 2019 vom Stadtgericht Zunhua verurteilt. Sie legte gegen das Urteil Berufung ein, zog ihre Berufung jedoch später zurück, nachdem ein Mitarbeiter des Mittleren Gerichts der Stadt Tangshan Druck auf sie ausgeübt hatte.

Das Untersuchungsgefängnis 1 der Stadt Tangshan informierte ihre Familie erst im Juli 2020 über den Stand ihres Falles und ihre Haftstrafe.

Frühere Berichte:

Zu anderthalb Jahren Gefängnis verurteilt – zum Urteil wird ein nie zuvor erwähnter Zeuge herangezogen

70-Jährige wegen ihres Glaubens erneut vor Gericht (Provinz Hebei)

Über 70-jährige Frau wegen ihres Glaubens an Falun Dafa angeklagt

Chai Shuzhen wurde wiederholt verhaftet, weil sie Menschen über die Verfolgung von Falun Gong erzählte


[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.