Wiederholt festgenommen und eingesperrt: 63-Jährige verbringt elf Jahre hinter Gittern

(Minghui.org) Eine 63-jährige Praktizierende erlitt unsägliche Folter. Insgesamt elf Jahre war sie im Zwangsarbeitslager und Gefängnis einsperrt, nur weil sie sich geweigert hatte, ihren Glauben an Falun Dafa [1] aufzugeben.

Wang Huizhen arbeitete in der Werbeabteilung von Xinhua News, die in der Stadt Kunming in der Provinz Yunnan gelegen war. Dann fing sie an, Falun Dafa zu praktizieren. Nur wenige Monate später, im Juli 1999, begann die Kommunistische Partei Chinas die landesweite Verfolgung von Falun-Dafa-Praktizierenden.

Weil sie ihren Glauben bewahrte, verhängte man 2001 zwei Jahre Arbeitslager gegen Wang. Dreimal landete sie im Gefängnis: Im Jahr 2003 wurde sie zu vier Jahren Haft verurteilt, 2008 zu vier Jahren und 2012 zu fünf Jahren. Während der meisten Haftstrafen wurde sie vorzeitig freigelassen, sodass sie insgesamt elf Jahre hinter Gittern verbringen musste.

Nachdem die letzte fünfjährige Haftstrafe beendet war, rief die Polizei sie mehrmals an und schikanierte sie. Im Jahr 2019 wurde Wang erneut festgenommen und kurzzeitig festgehalten.

Im Folgenden wird ausführlich über ihre Gefangenschaft in 2012 und 2019 berichtet.

Durchsuchung und Verurteilung

Als Wang am Morgen des 5. Mai 2012 die Tür für Cai Wenhui, eine andere Praktizierende, öffnete, brach ein Beamter in Wangs Wohnung ein. Er forderte acht Polizisten als Verstärkung an. Ohne sich auszuweisen, durchsuchten sie Wangs Wohnung.

Die beiden Praktizierenden wurden festgenommen, etwa ein Jahr nach ihrer letzten Freilassung. Cai und Wang hatten zuvor drei beziehungsweise vier Jahre in Haft wegen ihres Glaubens verbracht. Sie waren im Februar beziehungsweise Juni 2001 freigelassen worden.

Die Polizisten beschlagnahmten viele technische Geräte, mit denen Wang Informationsmaterialien für Falun Dafa zu Hause gedruckt hatte, beispielsweise ihre Computer, Drucker, DVD-Brenner, Papierschneider, Laminiergerät und ihr Mobiltelefon. Man brachte alle diese Geräte im Wert von 28.000 Yuan (3.500 Euro) in einen Polizeiwagen. Auch über 20.000 Flyer, die Wang hergestellt hatte, nahmen die Beamten als Beweismittel mit. Einer drohte ihr: „Du wirst fünf Jahre bekommen und 60 Jahre alt sein, wenn du rauskommst!“

Wang wurde im Gebäude der Staatssicherheit Xishan auf einem Metallstuhl gefesselt und verhört. In der Nacht ließ man sie in einem Krankenhaus untersuchen. Dann wurde sie in die Haftanstalt Xishan gebracht.

Wang musste von 9:00 bis 15:30 Uhr Papierservietten verpacken. Wenn sie nicht arbeitete, wurde sie gezwungen, den ganzen Tag regungslos auf einem kleinen Hocker zu sitzen.

Ein Staatsanwalt aus der Stadt Kunming erhob am 29. September 2012 Anklage gegen Wang. Das Mittlere Volksgericht Kunming beauftragte einen Anwalt, der sie vertrat und ein Schuldgeständnis für sie ablegte. Am 29. Dezember verkündete das Gericht das Urteil: fünf Jahre Haft für Wang und drei für Cai.

Wang legte Berufung ein. Am 3. April 2013 wies das Oberste Volksgericht der Provinz Yunnan die Berufung zurück.

Folter im Gefängnis

Am 20. Mai 2013 brachte man Wang in das zweite Frauengefängnis Yunnan. Zwei Gefangene wurden beauftragt, sie rund um die Uhr zu beobachten. Täglich vermerkten sie jede Bewegung und jedes Wort von ihr in einem von den Wärtern zur Verfügung gestellten Notizbuch. Regelmäßig erstatteten sie den Wärtern Meldung.

Wang stand unter strenger Aufsicht. Sie musste von 7:00 bis 22:30 Uhr auf einem kleinen Hocker sitzen. Regungslos. Diese Position belastete ihren Körper sehr. Ihre Beine schwollen an, das Gesäß entzündete sich. Zudem bekam sie Bluthochdruck.

Die Wärter gestatteten Wang nicht, mit jemandem zu sprechen. Auch ihre anderen täglichen Aktivitäten waren eingeschränkt. Das Gefängnis gab ihr jede Woche einen Eimer mit kaltem Wasser und eine Flasche mit heißem Wasser zum Trinken und Waschen. Die Toilette durfte Wang nur zu bestimmten Zeiten benutzen und ihre Wäsche durfte sie nur sporadisch waschen. Duschen war überhaupt nicht erlaubt.

Bevor Wang Lebensmittel kaufen durfte, musste sie ein Antragsformular ausfüllen. Darin musste sie angeben, dass sie das Verbrechen der „Verwendung einer Sekte, um den Gesetzesvollzug zu unterminieren“ verübt hatte. Diese Regel galt nur für inhaftierte Falun-Dafa-Praktizierende, nicht für andere Gefangene.

Nachdem sie im September 2013 aus der strengen Aufsicht entlassen worden war, brachte man Wang zusammen mit 320 anderen Gefangenen in einem großen Zelt der Abteilung sieben unter. Im Sommer war es dort glühend heiß, im Winter eiskalt. Alle mussten auf dem Boden essen, weil es keine Tische gab.

Letzte Verhaftung

Am 25. September 2019, zwei Jahre nach Wangs Freilassung, brach ein Polizist in ihre Wohnung ein. Sie studierte gerade die Lehre des Falun Dafa mit fünf anderen Praktizierenden. Der Beamte fotografierte die Praktizierenden und schrieb ihre Ausweisnummern auf. Zudem forderte er Verstärkung an. Gemeinsam beschlagnahmten die Polizisten fast 100 Falun-Dafa-Bücher und Bilder in Wangs Wohnung. Die Polizei nahm alle sechs Praktizierenden im Alter von 62 bis 82 Jahre fest.

Auf der Polizeiwache Donglu verhörte man die Praktizierenden. Wang litt zu dieser Zeit an Bauchwassersucht. Sie hatte so viel Flüssigkeit in der Bauchhöhle, dass sie kaum gehen konnte. Polizisten brachten sie zur Vorbereitung der Haft zu einer Untersuchung ins St. Johns Hospital. Um 2 Uhr morgens kam sie zurück zur Polizeiwache. Die anderen Praktizierenden befanden sich noch alle in Gewahrsam. Sie hatten die ganze Zeit über nichts zu essen bekommen. Später wurde Wang in die Haftanstalt Taiping in der Stadt Anning überführt.

Als ein Wärter Wangs geschwollenen Unterleib bemerkte und sah, dass sich ihr Zustand verschlimmerte, verweigerte er ihre Aufnahme. Um 5:40 Uhr am nächsten Morgen wurde Wang nach Hause gebracht. Gegen Mittag holte man sie zurück in die Haftanstalt, um einige Formalitäten zu erledigen.

Früherer Bericht:

Wegen ihres Glaubens fast 11 Jahre eingesperrt (Provinz Yunnan)


[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.