Zwei Jahrzehnte der Verfolgung und Angst

(Minghui.org) Am 14. Juli 2020 kehrte eine 66-jährige Praktizierende zurück in ihre Heimat. Die Frau aus der Stadt Jianzhou in der Provinz Liaoning hatte acht Monate hinter Gittern verbracht, nur weil sie Falun Dafa [1] praktiziert.

Yang Fengying war am 15. November 2019 in ihrer Wohnung verhaftet worden. Ihre Falun-Dafa-Bücher wurden beschlagnahmt. Die Polizei hielt sie zunächst 15 Tage in einer Haftanstalt fest. Am 30. November 2019 brachte man die Praktizierende in das Frauengefängnis der Stadt Jinzhou. Die Staatsanwaltschaft von Binhai genehmigte ihre Verhaftung nachträglich am 10. Dezember.

Am 6. Mai 2020 fand ein virtueller Prozess statt. Der Richter Li Yufu vom Gericht Binhai verurteilte Yang zu acht Monaten Gefängnis. Ihre Familie wurde nicht über den Termin informiert. Im Juli wurde sie unter Einberechnung ihrer Zeit in der Haftanstalt entlassen.

Frühere Verfolgung mit fünf Jahren Zwangsarbeit

In den vergangenen zwei Jahrzehnten der Verfolgung wurde Yang wiederholt wegen ihres Glaubens festgenommen und inhaftiert. Auch ihre Familie lebte in ständiger Angst.

Weil sie im Jahr 2000 nach Peking gereist und für ihren Glauben eintrat, wurde Yang von Beamten festgenommen. Sie wurde auf der Polizeiwache Tianjiao in Peking über drei Stunden lang so heftig verprügelt, dass sie ihr Gehör verlor. Sie hatte Schwellungen und Prellungen im Gesicht und an den Beinen.

Am 8. Juli 2000 verhing die Polizei ihr eine zweijährige Haftstrafe, die sie im Zwangsarbeitslager Masanjia verbringen sollte. Da Yang sich weigerte, ihren Glauben an Falun Dafa aufzugeben, brachte man sie nach Ablauf der Haftzeit direkt in eine Gehirnwäsche-Einrichtung. Kurz darauf wurden gegen sie erneut drei Jahre Zwangsarbeitslager verhängt. In dem berüchtigten Zwangsarbeitslager Masanjia wurde sie brutal gefoltert.

Folter in der Haftanstalt

Am 6. Januar 2012 wurden Yang und fünf weitere Falun-Dafa-Praktizierende festgenommen. Sie waren angezeigt worden, weil sie mit Menschen über Falun Dafa gesprochen hatten. Yangs Mobiltelefon und Falun-Dafa-Materialien wurden beschlagnahmt.

Die Polizei brachte die sechs Praktizierenden in getrennte Räume und verhörte sie. Da Yang keine Angaben zur Person machte, trat ihr ein junger Polizist mit seinen Stiefeln gegen den Oberschenkel. Ein anderer richtete einen Heizstrahler auf ihr Gesicht.

Kurz danach kamen zwei weitere Beamte. Einer von ihnen zeigte auf Yang und schlug ihr sechsmal ins Gesicht. Als sie sich immer noch weigerte, die Fragen zu beantworten, drohte einer: „Wir werden dich auch dann verurteilen, wenn du nichts sagst.“

Die Polizei verhörte die Praktizierende bis 3 Uhr morgens. Gegen 5 Uhr wurde sie in die Haftanstalt gebracht. Yang wollte gerade die Position für die Sitzmeditation einnehmen, als eine Gefangene kam und sie daran hinderte. Diese Gefangene wies zwei weitere Häftlinge an, Yang den Mantel abzunehmen und ihr nur dünne Kleidung zu belassen.

Am nächsten Tagen bedrängten die Häftlinge Yang, eine Gefängnisuniform zu tragen. Sie weigerte sich.

Am 8. Januar musste Yang Zwangsarbeit verrichten. Man warf ihr vor, zu langsam zu arbeiten. Yang antwortete, sie habe nichts Unrechtes getan, werde aber verfolgt. Eine Gefangene wurde wütend und ohrfeigte Yang, sie schlug und trat auf sie ein. Schließlich verbot sie der Praktizierenden, nachts zu schlafen.

Am nächsten Tag wurde Yang erneut von der Gefangenen geschlagen. Diese befahl anderen, Yang bis auf die Unterwäsche auszuziehen. Sie wurde erniedrigt und der Kälte ausgesetzt.

Am 10. Januar zerrten Gefangene Yang in die Waschräume und gossen ihr zwei Schüsseln kaltes Wasser über den Kopf.

Am 11. Januar wurde Yang freigelassen.

Andere Inhaftierungen und Wohnungsdurchsuchung

Neben der vorgenannten Verfolgung war Yang am 30. März 2009 verhaftet und zehn Tage festgehalten worden. Man hatte sie angezeigt, weil sie mit Menschen über Falun Dafa gesprochen hatte.

Am 1. Februar 2013 konnte sie bei einer Razzia entkommen, aber die Polizei durchsuchte ihre Wohnung.

Am 19. Januar 2016 wurde Yang erneut festgenommen. Sie hatte Materialien über Falun Dafa verteilt. 15 Tage lang hielt man sie in der Haftanstalt Jinzhou fest.


[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.