71-jährige Praktizierender wieder in Haft – Gefängnisstrafe von 9,5 Jahren
(Minghui.org) Eine 71-jährige Frau, die wegen gesundheitlicher Beschwerden zur medizinischen Behandlung freigelassen worden war, wurde am 24. September 2020 erneut inhaftiert. Chu Yuzhen soll eine Gefängnisstrafe von 9,5 Jahren wegen ihres Glaubens an Falun Dafa [1] fortsetzen. Die Polizei durchsuchte ihre Wohnung und beschlagnahmte Falun-Dafa-Bücher, Computer, Drucker und andere persönliche Gegenstände. Chu ist in der Haftanstalt Jilin inhaftiert.
Die Praktizierende aus der Stadt Shulan in der Provinz Jilin wurde erstmals am 13. Oktober 2016 mit ihrem Mann Yu Hongfu festgenommen. Die Polizei belud zwei Fahrzeuge mit Gegenständen im Wert von über 30.000 Yuan (rund 3.800 Euro), die in der Wohnung des Paares beschlagnahmt wurden – darunter Computer, Drucker, Mobiltelefon und Bargeld von über 10.000 Yuan (etwa 1.260 Euro).
Aufgrund ihres schlechten Zustands ließ man Chu gegen Kaution frei. Ihr Mann wurde in der Haftanstalt Shulan festgehalten und zwei Monate später gegen Kaution freigelassen.
Ein lokales Gericht verurteilte später sowohl Chu als auch Yu insgeheim zu einer Gefängnisstrafe von mehr als zwei Jahren. Als die Polizei das Paar ins Gefängnis bringen wollte, aber nicht ausfindig machen konnte, setzte man sie auf die Fahndungsliste. Am 5. Juni 2019 wurden die beiden erneut verhaftet.
Dieses Mal litten Chu und Yu während der Haft unter ernsthaften gesundheitlichen Beschwerden. Chu konnte nicht mehr gehen; sie hatte eine Entzündung der Blutgefäße und erhielt am 12. Oktober 2019 Haftverschonung. Yu litt unter Bluthochdruck, Herzmuskelentzündung und Sehstörungen.
Am 12. November 2019 fand eine Anhörung vor dem Bezirksgericht Chuanying statt. Am 29. November fällte das Gericht seine Urteile: Chu wurde zu 9,5 Jahren Haft und einer Geldstrafe von 10.000 Yuan (etwa 1.260 Euro) verurteilt, gegen ihren Mann wurden 8,5 Jahre Haft und die gleiche Geldstrafe verhängt. Erst einen Monat später, am 24. Dezember, wurden die beiden über die Urteile informiert. Da war die zehntägige Berufungsfrist bereits abgelaufen.
Am 31. Dezember legte Chu zwar Berufung gegen das Urteil beim Mittleren Volksgericht Jilin ein, diese wurde jedoch zurückgewiesen.
Früherer Bericht:
Betagtes Paar zu langen Haftstrafen verurteilt (Provinz Jilin)
[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.
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