Drei Falun-Dafa-Praktizierenden droht Verurteilung wegen ihres Glaubens (Provinz Liaoning)

(Minghui.org) Drei Bewohner der Stadt Fengcheng in der Provinz Liaoning standen am 23. Oktober 2020 wegen ihres Glaubens an Falun Dafa [1] vor Gericht.

Ju Shimiao, ein 45-jähriger Finanzmanager, wurde am 8. Dezember 2019 gemeinsam mit der 68-jährigen Sun Zhongqin und Tong Xiuhong verhaftet. Sie hatten mit anderen über Falun Dafa gesprochen. Ju wurde von Polizisten geschlagen, sodass seine Brille zerbrach.

Die Staatsanwaltschaft Zhen´an genehmigte die Verhaftung der Praktizierenden am 15. Januar 2020 und erhob am 28. Juni Anklage gegen sie. Die Familien von Ju und Sun beauftragten Anwälte mit ihrer Verteidigung.

Am 4. September 2020 reichte Jus Anwalt einen Brief beim Bezirksgericht Zhen’an ein, in dem er forderte, die Anklage zurückzunehmen. Der Richter reagierte nicht darauf.

Am 23. Oktober standen die drei Praktizierenden vor Gericht. Sie waren alle mit Handschellen gefesselt und trugen schwere Fußfesseln, sodass sie nur schwer gehen konnten. Trotz der Aufforderung der Anwälte weigerte sich der Richter, die Hand- und Fußfesseln entfernen zu lassen.

Das Gericht erlaubte auch den Familien der Praktizierenden zunächst nicht, bei der Anhörung dabei zu sein. Auf eindringliche Bitte der Anwälte lenkte der Richter dann ein und stimmte zu, so dass jeweils zwei Angehörige jedes Praktizierenden den Gerichtssaal betreten durften.

Die Anwälte von Sun und Ju plädierten für ihre Mandanten auf nicht schuldig. Sie argumentierten, dass die Glaubensfreiheit den Praktizierenden erlaube, ihren Glauben auszuüben. Es verstoße auch gegen keinerlei Gesetz, Informationsmaterialien über Falun Dafa zu verbreiten.

„Was ist falsch an Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht [den drei Prinzipen von Falun Dafa]? Warum zeigen Sie Ihre Beweise [die beschlagnahmten Falun-Dafa-Materialien] nicht vor Gericht und lassen uns alle einen Blick darauf werfen und sehen, ob sie irgendwelche gesetzwidrigen Inhalte enthalten?“, fragten die Anwälte den Staatsanwalt. Der antwortete nicht.

Ju sagte: „Falun Gong ist sehr wertvoll für mich, sogar wertvoller als mein eigenes Leben. Diese Materialien sind auch sehr wertvoll und ich schätze sie sehr. Ich hätte nicht angeklagt werden dürfen, weil ich meinen Glauben bewahre oder diese Materialien bei mir habe.“

Die Anhörung begann morgens und ging bis 19 Uhr. Ju wurde am Abend in die Haftanstalt Kuandian verlegt. Sun und Tong wurde in die Haftanstalt Dandong zurückgebracht, wo sie seit ihrer Verhaftung festgehalten worden waren.

Zum Zeitpunkt der Berichterstattung lagen keine Informationen zur Entscheidung des Gerichts vor.

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[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.