Eine neue Praktizierende: Meine Kultivierung bei der Arbeit

(Minghui.org) 2017 habe ich begonnen, Falun Dafa zu praktizieren. Ich möchte diese Gelegenheit nutzen, um darüber zu berichten, wie ich mich bei meiner täglichen Arbeit kultiviert habe. Meister Li (der Begründer von Falun Dafa) hat mir geholfen, meine Probleme zu lösen, als ich Klarheit gewann.

Meine Arbeitsumgebung ändert sich, wenn ich zuerst an die Bedürfnisse anderer denke

Seit zwei Jahren arbeite ich als Lehrerin. Das Software-Programm WeChat [1] benutze ich nicht, aber einige Bekanntmachungen von der Schulleitung werden über diese Anwendung veröffentlicht. Dank des Arrangements des Meisters gaben mir die Kollegen immer Bescheid und so verpasste ich keine Bekanntmachungen. Als die Pandemie ausbrach, mussten alle Lehrer von zu Hause aus arbeiten. Es gab also keine Möglichkeit für mich, die Mitteilungen der Schule von meinen Kollegen zu erhalten.

Die Stufenkoordinatorin informierte mich dann immer, wenn es etwas Neues von der Schulleitung gab. Mit der Zeit verlor sie ein wenig die Geduld, so dass sie sich beim Vizedirektor darüber beschwerte, dass ich WeChat nicht benutzen würde. Sie meinte, dass dies die Arbeit für die Schule beeinträchtigte. Der Vizedirektor rief mich an, äußerte seine Bedenken und forderte mich auf, die Anwendung innerhalb von ein oder zwei Tagen zu installieren.

Da die Stufenkoordinatorin des Öfteren die Schulleitung auch über die Angelegenheiten anderer Lehrer informierte, hatten sich andere Lehrer auch schon über sie beschwert. Auch ich verspürte ein Unbehagen. Aber ich wusste, dass eine Praktizierende sich nicht über andere ärgern sollte. Deshalb versuchte ich, diese schlechten Gedanken zu unterdrücken. Auf keinen Fall wollte ich WeChat installieren, wie der Vizedirektor es mir aufgetragen hatte. Aber ich wollte mich auch nicht gegen die Schulleitung stellen.

Der Meister sagt:

„Doch normalerweise, wenn der Konflikt kommt und nicht wie ein Stich ins Herz wirkt, zählt es nicht und hat dann auch keine Wirkung, weil du dich dadurch nicht erhöhen kannst.“ (Zhuan Falun 2019, S. 187)

Einige Tage später wurde ich erneut geprüft. Es war Wochenende und ich hatte mein Mobiltelefon stumm geschaltet. Am Nachmittag überprüfte ich es schließlich und stellte fest, dass es sieben oder acht verpasste Anrufe gab, darunter die des stellvertretenden Schulleiters, der Stufenkoordinatorin und meiner Kollegen. Es gab auch mehrere Textnachrichten. Schnell rief ich die Stufenkoordinatorin an, die mir mitteilte, dass gerade eine schulinterne Online-Lehrerkonferenz stattfinde.

Sofort meldete ich mich bei der Online-Konferenz an. Kaum hatte ich mich eingeloggt, wandte sich der stellvertretende Schulleiter an mich und beschimpfte mich vor allen meinen Kollegen. Ich erklärte, dass mein Telefon stummgeschaltet gewesen sei und ich deshalb keine der Anrufe bemerkt hätte.

Das brachte ihn noch mehr in Rage und er sagte, dass er die Benachrichtigung gestern über WeChat verschickt habe. Die anderen Worte, die er danach sagte, habe ich vergessen. Es war mir alles äußerst unangenehm. Außerdem waren bei der Konferenz auch der Schulleiter und viele andere Lehrer anwesend. Es war wirklich peinlich, vor so vielen Leuten gescholten zu werden.

Groll stieg in mir hoch: „Wenn die Stufenkoordinatorin mich nicht bei der Schulleitung gemeldet hätte, würde ich jetzt bei der Konferenz nicht vom stellvertretenden Schulleiter kritisiert werden.“

Sofort erkannte ich, dass mein Gedanke falsch war. Ich bemühte mich, mich zu beherrschen und niemanden zu kritisieren. Doch auch wenn ich den Gedanken unterdrückte, kam er wieder auf; ich konnte ihn noch nicht vollständig beseitigen.

Später dachte ich an die Worte des Meisters:

„... ganz gleich was du tust, du denkst immer an andere.“ (ebenda, S. 201)

Mir war klar, dass die Stufenkoordinatorin nicht verpflichtet war, mich jedes Mal, sobald eine Mitteilung herausgegeben worden war, individuell zu benachrichtigen. Trotzdem tat sie es und ich sollte ihr dafür danken. Außerdem hatte sie mich vielleicht nicht wirklich „gemeldet“, sondern ihre Situation nur am Rande gegenüber unserem Vizedirektor erwähnt. Ich sollte nicht immer denken, dass Menschen schlechte Absichten hätten.

Während ich darüber nachdachte, hatte ich plötzlich den Eindruck, dass die Stufenkoordinatorin doch eigentlich sehr freundlich zu mir war und dass ich diejenige war, die es nicht gut gemacht hatte. Nach dieser Erkenntnis hegte ich keinen Groll mehr gegen sie. Als ich später den Vizerektor anrief, um mich zu entschuldigen, schien er vergessen zu haben, was passiert war. Er erwähnte WeChat nicht einmal mehr und sagte mir auch nicht, dass ich es installieren solle.

Von da an schickte mir die Stufenkoordinatorin nicht nur jede Mitteilung der Schule, sondern kümmerte sich auch besonders um mich und passte auf mich auf. Weil ich aufrichtige Gedanken hatte, änderte sich die Situation und die Schwierigkeiten waren beseitigt. Vielen Dank, Meister!

Zuerst an die Bedürfnisse der anderen denken, um Unstimmigkeiten mit den Kollegen zu klären

Als ich meine Lehrtätigkeit begann, stellte mir die Schule eine Mentorin, Zhao, zur Seite. Sie ist im selben Alter wie ich und wir unterrichten beide die gleiche Klasse, aber sie hatte mehr Erfahrung.

Zuerst bat ich sie respektvoll um Rat und wollte mehr über die Situation der Klasse und der Hausaufgaben erfahren. Zu meiner Überraschung bekam sie einem starren Gesichtsausdruck, rollte mit den Augen und sagte in einem seltsamen Tonfall: „Sie können machen, was Sie wollen, ich kann Ihnen da nicht helfen.“ Dann schlug sie mir die Türe vor der Nase zu. Ich fühlte mich ein wenig unwohl.

An einem anderen Tag betrat ich ihr Büro und stellte fest, dass sie über mich sprach, während alle im Raum lachten. Es war ihr peinlich, als ich hereinkam. Also stellte ich einfach meine Frage und ging wieder. Obwohl ich nicht ärgerlich auf sie war, verschlechterte sich doch mein Eindruck von ihr.

Das war aber erst der Anfang. Danach machte sie mir oft Schwierigkeiten. Zum Beispiel ließ sie vor ihren Prüfungen die Prüfungsfragen an ihre Schüler durchsickern. Natürlich waren dadurch die Punktzahlen ihrer Schüler viel höher als die meiner Schüler. So wurde ich oft von der Schulleitung zu einem Gespräch aufgefordert. Als neue Lehrerin, die gerade ihre Laufbahn begonnen hatte und etwas erreichen wollte, war ich wirklich entmutigt. Ich erinnerte mich daran, dass ich eine Kultivierende war und dass ich nicht wie normale Menschen handeln sollte. Wann immer ich von der Schulleitung angesprochen wurde, sagte ich nie etwas Negatives über Zhao, sondern konzentrierte mich stattdessen auf meine eigenen Probleme.

Neben dem Unterrichten wurde mir zusätzlich die Position eines Experimentators zugewiesen. Die Aufgabe des Experimentators bestand darin, Material und Utensilien für den Chemieunterricht der anderen Lehrer und Schüler vorzubereiten. Es war eine harte und schlecht bezahlte Arbeit, alle drückten sich davor. Als die Schule mir diese Aufgabe zuwies, dachte ich, dass ich mich als neue Lehrerin mehr einsetzen sollte. Also nahm ich sie an.

Allerdings wurde ich nicht lange nach der Übernahme dieser Aufgabe schwanger. Die Schulleitung machte sich Sorgen, dass ich den Anforderungen dieser Arbeit nicht mehr gewachsen sein würde, und sie fragten mich nach meinen Plänen. Um keinen zusätzlichen Ärger zu verursachen, behielt ich die Aufgabe.

Meine Gutherzigkeit wird auf die Probe gestellt

Anfangs dachte ich, dass Zhao nicht allzu viele Experimente im Labor durchführen würde. Ich dachte, sie würde darauf Rücksicht nehmen, dass ich schwanger war. Tatsächlich machte sie jedoch weit mehr Experimente als üblich. Außerdem waren alle diese Experimente einmal für eine Schülergruppe und dann noch in Demonstrationsexperimente für Lehrer eingeteilt. Dadurch vervielfachte sich meine Arbeitsbelastung beträchtlich. In meiner arbeitsreichsten Zeit arbeitete ich von morgens bis abends. In der Mittagspause konnte ich mich nur kurz ausruhen.

Das war schon für eine normale Person eine sehr harte Arbeit, ganz zu schweigen für eine Schwangere. Wenn ich von der Arbeit nach Hause kam, war ich manchmal so müde, dass mein Mann mich ins Bett tragen musste. Oft hatte ich keine Zeit, meine eigenen Unterrichtspläne vorzubereiten, weil ich die Experimente vorzubereiten hatte. Deshalb waren die Noten meiner Schüler eher schlecht. Außerdem stellte Zhao hohe Anforderungen an die Durchführung der Experimente. Wenn ich ihre Anforderungen nicht erfüllte, schrie sie mich unabhängig von der Situation an. Allmählich beschwerte ich mich innerlich immer mehr über sie.

Durch das Fa-Lernen verstand ich, dass ich nicht nachtragend sein sollte. Vielleicht schuldete ich ihr etwas aus einem früheren Leben. Aber manchmal ärgerte ich mich trotzdem. Weil ich mich allein kultivierte und keine anderen Praktizierenden um mich herum waren, hatte ich niemanden, an den ich mich zur Unterstützung hätte wenden können. Meine Freunde schlugen mir ganz gewöhnliche Methoden vor, aber ich wollte mich nicht mit Zhao streiten. Es fiel mir wirklich schwer, mich in dieser Zeit gut zu kultivieren.

Später nahm ich Mutterschaftsurlaub und all die Streitigkeiten in der Schule schienen nichts mehr mit mir zu tun zu haben.

Danach nahm ich meine Arbeit wieder auf.

Zhao forderte mich weiter auf, die Experimente vorzubereiten. Als ich an diese verlängerten Arbeitstage vor meinem Mutterschaftsurlaub dachte, bekam ich Angst. Mein Kind war noch klein und ich hatte nicht die entsprechende Energie, die Experimente vorzubereiten.

Während dieser Zeit konnte ich mich nicht vollständig nach der Lehre des Meisters richten – „immer zuerst an andere zu denken“ – ich dachte nur an mich selbst. Ich bestand darauf, nicht nachzugeben, und weigerte mich, die Tätigkeit des Experimentators anzunehmen. Zhao sagte einige harte Worte zu mir und am schlimmsten Punkt des Konflikts hätte ich sie fast angeschrien. Wir gingen in Wut und Streit auseinander.

Als ich nach Hause kam, dachte ich: „Aus Sicht des Fa habe ich mit gewöhnlichen Menschen gekämpft und nicht an den anderen gedacht. Ganz sicher war es nicht richtig, was ich getan habe.“ Allerdings suchte ich dabei nach Rechtfertigungen, dass zum Beispiel mein Kind noch zu klein sei und ich deshalb keine Überstunden machen könne, sodass ich nicht in der Lage sei, das Arbeitspensum wie erforderlich zu schaffen.

Nach innen schauen

Wenn ich jetzt auf diese Situation zurückblicke, betrachtete ich dabei nicht das Fa als das Wichtigste. Außerdem glaubte ich nicht ganz an das Fa und an den Meister, der alles für mich arrangiert hatte.

Kurz darauf wurden die Schulen wegen des Ausbruchs des Wuhan-Coronavirus geschlossen und alle Klassen online unterrichtet. Laborexperimente konnten nicht mehr durchgeführt werden. Erst da wurde mir klar, dass der Meister alles unter Kontrolle hat. All diese Schwierigkeiten hatten nur dazu gedient, meine Xinxing zu erhöhen. Ich bedauerte, was ich getan hatte, und all den Schaden, den ich anderen Menschen zugefügt hatte.

Diesmal verstand ich Zhaos Sichtweise wirklich und überdachte noch einmal die Unstimmigkeiten zwischen uns. Obwohl sie eine ganze Reihe von Experimenten von mir hatte vorbereiten lassen, hatte sie mir auch den Prozess und die Vorsichtsmaßnahmen für jedes einzelne Experiment im Detail erklärt. Wollte sie mir auf diese Weise nicht beibringen, wie man die Dinge gut macht?

Manchmal verlor sie die Beherrschung, weil sie mit meiner Arbeit nicht zufrieden war, aber das lag daran, dass sie ihre Arbeit ernst nahm und ich es nicht gut genug gemacht hatte. War das nicht etwas, was ich von ihr lernen sollte?

Außerdem hatte sie während meines Mutterschaftsurlaubs einen meiner Kurse ein halbes Jahr lang übernommen, was für sie zusätzliche Arbeit bedeutete. Dafür hatte ich mich nicht nur nicht bedankt, sondern auch noch mit ihr gekämpft, weil mir die Rolle des Experimentators zugewiesen worden war. Sie war wahrscheinlich deswegen wirklich traurig! Je mehr ich darüber nachdachte, desto schuldiger fühlte ich mich. Mein Unmut gegen sie war verflogen, als ob all der frühere Groll und meine Beschwerden nichts mit mir zu tun hätten.

Nach meiner Rückkehr in die Schule drückte ich ihr bei unserer schulinternen Lehrerversammlung aufrichtig meine Dankbarkeit aus und dankte ihr auch ausdrücklich noch für ihren stillen Beitrag während meines Mutterschaftsurlaubs. Ich sah, wie sie den Kopf senkte, aber ich konnte spüren, wie sie aufmerksam zuhörte. Als wir in diesem Semester Aufgaben verteilten, bat sie mich, die Laborexperimente vorzubereiten, und ich stimmte bereitwillig zu. Sie war überrascht und sagte: „Ich hatte mir noch andere Möglichkeiten überlegt, weil ich nicht damit gerechnet habe, dass Sie der Aufgabe zustimmen würden. Ich danke Ihnen für Ihre Mitarbeit.“

Erst jetzt wurde mir klar, wie sehr meine „Wie-du-mir, so-ich-dir-Mentalität“ anderen schadete. Als ich meinen Ärger wirklich losgelassen hatte, war Zhao wie ein anderer Mensch. Sie erklärte mir freundlich alles und ergriff sogar die Initiative, mich zu unterstützen, wenn es schwierig wurde. Ich kann jetzt wirklich das spüren, was der Meister sagt:

„Anschauungen gewandelt,Verdorbenes vernichtet,Licht scheint auf.“(Neue Geburt, 07.09.1998, in: Hong Yin I)


[1] WeChat ist ein App für Smartphones, die in China sehr beliebt ist. Mit Hilfe dieser Software erfasst und kontrolliert die Kommunistische Partei Chinas jedoch ihre Nutzer und sammelt große Mengen an sensiblen Daten und privaten Informationen.