Persönlicher Bericht von Schlägen und Misshandlungen während der Haft

(Minghui.org) Am 2. Oktober 2020 wurde der Falun-Dafa-Praktizierende Yang Chuanhou aus einer zweijährigen Haft freigelassen. Er war wegen seines Glaubens an Falun Dafa [1] inhaftiert worden. In einem persönlichen Bericht schildert der Bewohner der Stadt Suihua, Provinz Heilongjiang seinen Leidensweg.

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Ich wurde am Nachmittag des 3. Oktober 2018 zusammen mit vier weiteren Falun-Dafa-Praktizierenden, den Frauen Wang Fang, Bai Xia, Zhao Tingting und Wang Fuhua verhaftet. Wir waren angezeigt worden, weil wir mit Leuten über Falun Dafa gesprochen hatten. Man brachte uns zur Polizeiwache Beianxiang. Die Polizisten verhörten uns und verlangten, dass wir unsere Adressen und die Quelle unserer Falun-Dafa-Materialien, die wir verteilt hatten, preisgeben. Niemand von uns beantwortete ihre Fragen.

Die Beamten der Polizeistation Beianxiang meldeten unsere Fälle an die Staatssicherheitsabteilung des Kreises Lanxi. Während wir zur Polizeidienststelle des Kreises Lanxi überführt wurden, versuchte ich dem Leiter der Staatssicherheitsabteilung, Zhang Tao, zu erklären, was Falun Dafa ist, und forderte ihn auf, sich nicht an der Verfolgung zu beteiligen. Zhang schlug mir ins Gesicht, sodass ich einen Zahn verlor und mein Ohr blutete.

Auf der Polizeiwache fesselte man uns zum Verhör auf einen Stuhl aus Metall. Vor Sonnenaufgang verhängten die Beamten gegen uns 15 Tage Haft und brachten uns in die Haftanstalt des Kreises Lanxi. Dort wurde ich erneut von der Polizei verhört. Aber ich weigerte mich, den Anweisungen zu folgen und unterschrieb auch keine Dokumente.

14 Tage später wurde ich in Strafhaft verlegt. Am Abend, als ich in eine andere Haftanstalt gebracht worden war, gossen die Gefangenen fast eine Stunde lang kaltes Wasser über meine Kleidung. Dann fingen sie an, mich zu schlagen und zu beschimpfen. Sie sagten mir auch, ich solle den Gründer von Falun Dafa verfluchen und die Kommunistische Partei Chinas preisen. Ich schrie: „Falun Dafa ist gut“ und „die chinesische kommunistische Partei ist schlecht“. Die Häftlinge folterten mich etwa eine Stunde lang, aber ich gab nicht nach. Durch die Schläge erlitt ich Verletzungen am ganzen Körper, insbesondere am Brustkorb. Ich konnte zwei Monate lang nicht auf der Seite schlafen.

Am nächsten Tag kamen Zhang Tao und der Beamte Liu Tong, um mich erneut zu verhören. Sie wollten mich zu einer Falschaussage zwingen, die andere Praktizierende belasten würde. Die Dokumente, die sie vorbereitet hatten, unterschrieb ich nicht.

Aus Protest gegen die Verfolgung ging ich für über 20 Tage in Hungerstreik. Mein Blutdruck sank stark. Ich fiel ins Koma und mein Körper krampfte. Zur Wiederbelebung brachte man mich ins Krankenhaus. Nachdem ich zehn Tage später wieder in die Haftanstalt zurückgeholt worden war, kam der Leiter der Staatsicherheitsabteilung der Provinz Heilongjiang, Yang Bo. Er fragte mich, ob ich ein Koordinator sei und Praktizierende aus anderen Städten kennen würde. Nachdem ich mich geweigert hatte, auf seine Frage zu antworten, kam er noch vier weitere Male, um mich zu verhören. Jedes Mal, wenn er kam, wurde ich gezwungen, auf einem Verhörstuhl aus Metall zu sitzen.

Während des Verhörs erlitt ich mehrere Herzattacken und konnte schließlich nicht mehr richtig reden. Erst dann zogen sich die Beamten zurück.

Ein Häftling namens Zhang Jinfeng verprügelte mich. Ich wurde an Knien und Waden verletzt und konnte zwei Monate lang nicht gehen. Ein anderer Gefangener, Mou Lixin, forderte mich auf, die Toiletten zu reinigen, aber ich weigerte mich. Ein Mörder versuchte, mich zu verprügeln, aber ich beschwerte mich bei den Wärtern und er wurde verlegt.

Drei Monate später brachte man mich in die Haftanstalt Anda, wo ich zehn Monate festgehalten wurde. Die Häftlinge dort verprügelten und beschimpften mich oft. Einmal blutete ich am Kopf. Ich wurde auch gezwungen, regungslos auf einem kleinen Hocker zu sitzen. Ich hustete, hatte Fieber und erbrach über acht Monate lang Blut. Mein Gewicht sank von 100 auf 60 Kilogramm. Trotz meiner starken Kurzsichtigkeit nahmen mir die Wärter in der Haft die Brille weg und verursachten mir dadurch große Probleme im Alltag.

Während dieser Zeit leitete die Polizei unsere Fälle an die Staatsanwaltschaft Anda weiter. Als der Staatsanwalt kam und mich befragte, erzählte ich ihm, wie die Polizei Beweise gegen uns gefälscht hatte.

Später verurteilte das Gericht Anda uns fünf zu zwei Jahren Gefängnis und einer Geldstrafe von 10.000 Yuan (1.280 Euro). Gegen meine Frau Song Hongwei, die am 10. Oktober 2018 verhaftet worden war, als sie meine Freilassung gefordert hatte, wurden eineinhalb Jahre verhängt. Gao Jinshu, die mit meiner Frau verhaftet worden war, wurde zu einem Jahr verurteilt. Zusätzlich gab das Gericht den beiden eine Geldstrafe von je 5.000 Yuan (640 Euro). Wir sieben legten beim Mittleren Volksgericht Suihua Berufung ein. Aber alle Urteile wurden bestätigt.

Während die Frauen in das Frauengefängnis der Provinz Heilongjiang überführt wurden, brachte man mich ins Gefängnis Hulan. Dort wurde ich gezwungen, regungslos auf einem kleinen Hocker zu sitzen und hatte nur begrenzten Zugang zur Toilette.

Frühere Berichte:

Verurteilt aufgrund gefälschter Beweise - Berufung von sieben Praktizierenden trotzdem zurückgewiesen

Erfolgreicher Protest der Anwälte: Richter des erstinstanzlichen Gerichts darf im Berufungsverfahren nicht rechtsprechen

Heilongjiang: Sieben Einwohner wegen ihres Glaubens an Falun Dafa verurteilt

Suihua, Provinz Heilongjiang: Acht Personen wegen ihres Glaubens verhaftet, sieben vor Gericht


[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.