Trotz „Null-Fälle-Kampagne“ in Luzhou – Falun-Dafa-Praktizierende bleiben ihrem Glauben treu

(Minghui.org) Die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) führt seit geraumer Zeit eine landesweite „Null-Fälle-Kampagne“ durch. Ziel ist es, alle Falun-Dafa-Praktizierenden [1], die auf den schwarzen Listen der Regierung stehen, zur Aufgabe ihres Glaubens zu zwingen. Dieser Bericht konzentriert sich auf die Stadt Luzhou in der Provinz Sichuan, wo die Behörden begonnen haben, auf der schwarzen Liste stehende Praktizierende gezielt zu verfolgen.

Die örtliche Polizei hat mit verschiedenen Methoden versucht, die Praktizierenden zu zwingen, ihren Glauben aufzugeben. So versuchten sie beispielsweise eine 86-jährige Frau zum Lügen anzustiften. Sie sollte erzählen, dass sie aufgehört habe, Falun Gong zu praktizieren. Einige Beamte drohten den Praktizierenden damit, dass die Zukunft ihrer Kinder und Enkel beeinträchtigt wäre, wenn sie sich weigerten, ihren Glauben aufzugeben. Wenn die Polizei Praktizierende aufsucht und sie wegen ihres Glaubens unter Druck setzt, benutzten die Beamten oft schwammige Ausdrücke wie „Machen Sie ‚das‘ immer noch?“ oder „Ziehen Sie sich von ‚dieser Sache‘ zurück“, damit sie Falun Gong aufgeben. Die Wohnung einiger Praktizierender wurde während der Kontrollen durchsucht; auch einige ihrer Angehörigen wurden schikaniert.

Es folgen einige Fälle von derartigen Schikanen.

86-Jährige wird zum Lügen gedrängt

Die 86-jährige Song Degui aus der Gemeinde Tai’an im Stadtbezirk Jiangyang wurde im Juni 2020 von fünf Dorffunktionären und Polizeibeamten schikaniert.

Ein paar Tage zuvor war Song gestürzt. An dem Tag, als die Polizisten vorbeikamen und sie belästigten, waren zufällig einige Dorfbewohner zu Gast bei Song. Ihre Namen wurden von der Polizei notiert. Ein Einheimischer, der etwas später kam, um eine Glühbirne bei Song auszuwechseln, musste seine Tasche öffnen, damit die Polizei den Inhalt kontrollieren konnte.

Da Song in ihrer Bewegung eingeschränkt war, saß sie im Haus. Zhang Luojuan, Polizeichefin der Polizeiwache Tai‘ an, betrat Songs Zimmer und beschlagnahmte die Materialien, die mit Falun Gong in Verbindung stehen. Als Song das Vorgehen der Beamten hinterfragte, sagte man ihr, dass die Regierung nicht erlaube, derartige Dinge zu besitzen.

Später warnte ein unbekannter Mann Song, dass noch mehr Leute von verschiedenen Regierungsebenen zu ihr kommen würden. Sie solle lieber sagen, dass sie aufgehört habe, Falun Gong zu praktizieren.

Song antwortete dem Mann, dass sie den Prinzipien des Falun Gong – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – folge und nie andere anlügen werde.

Dreimal kamen die Leute und jedes Mal forderte derselbe Mann Song auf zu lügen und zu sagen, dass sie aufgehört habe mit dem Praktizieren. Als Song sich unbeeindruckt zeigte, wurde der Mann wütend und erklärte, dass außer ihr alle tun würden, was er anordne.

„Muss ich tun, was Sie sagen? Soll ich auf Sie hören, wenn Sie mir sagen, dass ich jemanden umbringen soll?“, fragte Song.

Sie fuhr fort und berichtete, dass sie gestürzt sei und sich innerhalb von zwei Tagen erholt habe. Sie könne sich wieder um ihre Grundbedürfnisse kümmern, was sie dem Praktizieren von Falun Gong verdanke.

„Ich praktiziere seit über 20 Jahren Falun Gong und habe sehr davon profitiert. Ich kann nicht lügen und sagen, dass ich aufgehört habe zu praktizieren. Man sollte doch sein Gewissen bewahren“, sagte sie.

Song sagte dem Mann auch, dass sie jedem, der mir ihr sprechen wolle, wahrheitsgemäß antworten werde.

Beim zweiten Besuch sagten die Beamten Songs Sohn, dass er 200 Yuan (25 Euro) monatlich erhalten würde, wenn er mit der Regierung kooperiere und seine Mutter zum Lügen bewegen könne.

Als jemand Song fragte, wer ihr eine Gehhilfe gekauft habe, sagte sie, dass diese von ihrer Enkelin stamme. Die Person drohte Song daraufhin, dass ihr Urenkel nicht in die Armee eintreten könne, wenn sie weiterpraktiziere.

Anfang September kamen die Beamten erneut. Sie wollten Song zwingen, eine Erklärung zu unterschreiben, mit der sie ihren Glauben an Falun Gong aufgibt. Sie weigerte sich und so sagte man ihr, sie solle wenigstens nicht reden, wenn man sie fragen würde, ob sie noch praktiziert. Song antwortete, dass sie nicht stumm sei.

Über 70-Jährige nach Schlaganfall ständig schikaniert

Die über 70 Jahre alte Gui Dalu ist eine pensionierte Gasfeldarbeiterin. Am 27. Juli 2020 kamen sechs Leute – Polizisten der Gemeinde Lantian und Gemeindebeauftragte – zu Gui und belästigten sie in ihrer Betriebswohnung.

Guis Tochter hatte Angst, dass die Beamten ihre Mutter, die sich unwohl fühlte, stören könnten. Daher weigerte sie sich, sie hereinzulassen. Die Beamten waren nicht erfreut, als Guis Tochter andeutete, dass man Gui belästigen wolle. Und so sagten sie ihr, dass sie gekommen seien, um eine Gesundheitsüberprüfung durchzuführen würden, um zu erfahren, ob ihre Mutter noch Falun Gong praktiziere.

Die Tochter bejahte dies und schloss, während sie sprach, die Tür, um ihre Mutter nicht zu stören.

„Sie sehen nicht aus wie jemand, der Falun Gong praktiziert“, sagten die Beamten zu der Tochter.

„Es geht Sie nichts an, ob ich praktiziere oder nicht. Laut Gesetz gibt es Religionsfreiheit“, erwiderte sie.

Die Beamten wurden wütend und sagten, dass Falun Gong nicht erlaubt sei. Sie begannen, die Tochter nach ihrem Namen und ihrer Beziehung zu Gui auszufragen. Ohne ihren Namen zu nennen, antwortete sie, dass sie die Tochter sei.

Aufgrund langjähriger Schikanen und wegen der Verfolgung hatte Gui vor einigen Jahren Symptome eines Schlaganfalls, von dem sie sich immer noch nicht ganz erholt hat. Als Gui das Gespräch zwischen den Beamten und ihrer Tochter mitbekam, ging sie hinaus, setzte sich an die Tür und rief: „Falun Dafa ist gut! Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht sind gut!“

Die Beamten drängten Gui dazu, die positiven Auswirkungen des Praktizierens von Falun Gong aufzuzählen. Da sie Schwierigkeiten beim Sprechen hatte, konnte sie nur einfache Worte, aber keine ganzen Sätze hervorbringen. Als man sie weiter unter Druck setzte, konnte sie nur antworten, dass das Praktizieren gut für den Körper sei.

Immer wieder von der Polizei drangsaliert

Nach Angaben ihrer Familie lebte Gui vor ihrem Schlaganfall allein. Später stellte ihre Tochter eine Haushaltshilfe für sie ein, weil sich Gui nicht allein versorgen konnte. Trotz ihres Zustands wurde sie in den vergangenen Jahren von den Behörden drangsaliert.

Am 11. Juli 2017 drangen ein Dutzend Polizisten in Guis Wohnung ein und durchsuchten die Zimmer, wobei sie viele Falun-Gong-Bücher und Materialien beschlagnahmten, darunter drei MP3-Player und zwei Lautsprecher.

Am 6. März 2019 brach die Polizei erneut in Guis Wohnung ein und nahm ihre Haushaltshilfe fest. Diese versuchte, die Beamten über Falun Gong aufzuklären, und sagte, dass es illegal sei, was sie tun. Die Polizisten weigerten sich zuzuhören und durchsuchten die Wohnung. Sie beschlagnahmten sieben Falun-Gong-Bücher und einige Materialien. Eine Liste über die beschlagnahmten Gegenstände gaben die Beamten nicht heraus.

Im September 2019 kamen Polizisten und Gemeindebeauftragte abermals, um Gui zu belästigen. Gui hinderte die Beamten daran, die Wohnung zu betreten. Dann rief sie: „Falun Dafa ist gut! Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht sind gut!“ Daraufhin gingen die Beamten.

Da Gui lange Zeit in Angst gelebt hat und sich nur langsam erholt, hat ihre Tochter ihre gut bezahlte Arbeit gekündigt. Sie zog zu Gui und kümmert sich um sie.

Während der letzten Schikanen versuchte Guis Tochter, ihre Rechte zu schützen. Am Ende sagten die Beamten, dass sie gekommen seien, um nachzuschauen und Gui zu sagen, dass sie keinerlei Falun-Gong-Materialien mehr draußen anbringen solle.

Praktizierende nach Freilassung weiter belästigt

Am 25. August 2020 gingen zwei Beamte der örtlichen Gemeinde zur Wohnung der Tochter von Feng Deqiong. Sie baten sie darum, ein Dokument zu unterschreiben. Dies sollte beweisen, dass sie zu Besuch gekommen waren, als ihre Mutter nicht anwesend war. Die Beamten teilten Fengs Tochter weiter mit, dass sie ihrer Mutter sagen solle, dass sie nicht hinausgehen und Falun-Gong-Materialien verteile solle. Wenn Feng zustimme und nicht mehr Falun Gong praktizieren würde, würde man dies den Behörden melden. In dem Fall wäre die Tochter Zeugin. Diese antwortete jedoch, dass sie keine Entscheidung für ihre Mutter treffen würde.

Nachdem Feng 2019 aus einer wegen ihres Glaubens verhängten zweijährigen Haftstrafe freigelassen worden war, wurde sie mehrfach von den Behörden schikaniert. 2008 war sie bereits zu drei Jahren Haft verurteilt worden.

Ehepaar hält an Glauben fest

Li Quanying aus dem Stadtbezirk Naxi arbeitete lange Zeit in der Gemeinde Lantian. Am 19. Juli 2020 gingen vier Mitglieder des Nachbarschaftskomitees in das Restaurant, in dem Li arbeitete. Li war beschäftigt, aber die Beamten forderten von ihr, zum Gespräch herauszukommen. Li antwortete, dass es nichts zu besprechen gebe und jeder wisse, dass sie Falun Gong praktiziere.

Als Li sich weigerte, mit ihnen zu sprechen, sagte ein Beamter, dass sie gekommen seien, um zu sehen, ob sie noch immer praktiziere. Er forderte, dass sie sich „davon abmeldet“ (was bedeutet, ihren Glauben aufzugeben).

Als Li sich weigerte, sagte ihr der Beamte, dass es zu ihrem Vorteil wäre, wenn sie „das“ abstellen würde. So wären ihre Enkel nicht betroffen und könnten in die Armee eintreten. Li ließ sich jedoch nicht davon beeindrucken.

Einmal brachen die örtlichen Regierungs- und Polizeibeamten in Lis Wohnung ein. Sie forderten ihren Sohn auf, die Verzichtserklärung im Namen seiner Eltern zu unterschreiben, da auch Lis Mann, Tang Shikui, Falun Gong praktiziert. Li hielt ihren Sohn davon ab, zu unterschreiben.

Ein anderes Mal forderten die Behörden den Freund von Lis Sohn auf, diesen anzurufen. Er sollte seiner Mutter mitteilen, dass sie „das“ abstellen und ein Foto machen solle.

Im Juni 2020 nahmen die Polizisten Tang während der „Null-Fälle-Kampagne“ ins Visier. Sie riefen ihn mehrmals an und wollten sich mit ihm treffen. Aber Tang lehnte ab.

Das war nicht das erste Mal, dass das Paar wegen seines Glaubens verfolgt wurde.

Tang war im Jahr 2001 verhaftet und über zwei Jahre lang verfolgt worden. Im Jahr 2013 wurde er heimlich von einer Bushaltestelle verschleppt; sein Aufenthaltsort war unbekannt. Da Tang der einzige Mensch war, der sich um seinen betagten Vater kümmerte, ging er vier Tage lang in Hungerstreik. Nach 15 Tagen ließ man Tang frei.

Im August 2010 war Li bei der Arbeit, als die örtlichen Polizisten sie heimlich in eine Gehirnwäsche-Einrichtung verschleppten. Zehn Tage lang war sie vermisst. Ihre Familie wusste nicht, wo sie sich aufhielt. Ihr Mann ging in jedes Dorf und in jede Gemeinde, um nach Li zu fragen. Die zuständige Regierungsabteilung weigerte sich, den Aufenthaltsort preiszugeben, und drohte mit der Polizei, – die werde Lis Mann verhaften. Später sagte man der Familie, dass Li „geschult“ werde.

Wohnung durchsucht – Angehörige unter Druck

Im Mai 2020 kamen sieben Mitglieder des Nachbarschaftskomitees Naxi zur Wohnung von Xiao Daoxiu und forderten sie auf, nach Hause zu kommen.

Als die Beamten die Wohnung betraten, begrüßte die 68-Jährige Xiao sie herzlich. Sie stellten ihr Fragen, wie beispielsweise wann sie angefangen habe, Falun Gong zu praktizieren, ob sie noch immer zum Praktizieren hinausgehe; wo ihr Sohn arbeite, welches Schlafzimmer ihr gehöre und so weiter. Dann betraten vier Polizisten ohne ihre Erlaubnis Xiaos Schlafzimmer und begannen, ihren Schrank und das Bett zu durchsuchen.

Ein paar Tage später kamen die Beamten wieder. Xiao sagte ihnen, dass das eine Belästigung sei; sie würden sie daran hindern, ein normales Leben zu führen.

Sie fuhr fort: „Sie halten mich davon ab, meinen Enkel abzuholen und bringen die ganze Wohnung in Unordnung. Wenn meine Schwiegertochter zurückkommt, wird sie weinen und mich anschreien. Mein Mann ist früh verstorben. Wir haben so sehr gelitten. Als das Haus einstürzte, blieben wir ein paar Monate weg. Ist jemand gekommen, um sich um uns zu kümmern? Es war nicht leicht für mich, meine beiden Kinder zu erziehen. Und jetzt behandeln Sie mich so.“

Die Beamten erwiderten, dass Xiao nicht mit ihnen über diese Dinge sprechen solle.

Die Zivilbeamten begannen, ein Protokoll aufzunehmen und wollten aufschreiben, wann Xiao zu praktizieren begann und wer sie darum gebeten hatte.

Xiao sagte, dass sie Analphabetin sei und sich nur an die Worte „Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht sind gut“ erinnern würde. Die Beamten wiesen Xiao darauf hin, dass das, was sie sagte, nicht angemessen sei und rissen ihre Worte aus dem Zusammenhang. Danach lasen sie der Praktizierende die schriftliche Erklärung vor. Falls sie weiter praktizieren würde – so drohten sie – würden sie ihrem Enkel Schwierigkeiten machen, wenn er die Oberstufe besuche.

Die Polizisten teilten weiter mit, dass sie mit Zhou Shifang, einer anderen Praktizierenden, sprechen wollten. Wenn diese nicht zuhören würde, würde man ihr die Rente entziehen.

Am 4. August 2020 riefen Polizisten bei Xiaos Sohn an. Sie bedrängten ihn, zur Polizei zu kommen, um den Fall seiner Mutter zu klären.

Die Polizisten schikanierten auch die Praktizierende Zhang Jinlian. Ein Beamter fragte sie, ob sie „das“ noch immer tue. Sie antwortete, dass sie sich immer an die Worte „Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht“ erinnern werde, die die Menschen lehren, freundlich zu sein.

Der Beamte betrat Zhangs Schlafzimmer und begann, ihre Schränke zu durchsuchen. Danach ging er in die obere Etage und durchsuchte das Zimmer der Tochter. Als er sich dem Zimmer des Schwiegersohns näherte, sagte Zhang, dass er dieses nicht betreten dürfe. Der Beamte blieb daraufhin stehen.

Später sagte der Polizist, dass er ein Dokument ausstellen werde, wonach sie kein Falun Gong mehr praktiziere. Sie solle ihren Daumenabdruck darunter setzen, damit ihr Name von der schwarzen Liste entfernt werden könne. Zhang weigerte sich.

Mehrfach belästigt – Praktizierende bleibt ihrem Glauben treu

Einige Praktizierende wurden mehrfach schikaniert, weigern sich aber, ihren Glauben aufzugeben. Im Juli 2020 drangsalierten die örtlichen Behörden Sun Qixui dreimal. Man sagte, dass ihr Name von der schwarzen Liste gestrichen würde, wenn sie mit dem Praktizieren aufhöre.

„Wer würde so eine gute Praxis wegwerfen? Was ist falsch daran, Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht zu folgen, um ein guter Mensch zu sein? Nicht jeder kann den Prinzipien Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht folgen. Können Sie es?“, fragte Sun. „Wir haben nichts falsch gemacht. Behandeln Sie Falun Gong nicht auf diese Weise.“

Trotz der wiederholten Schikanen weigert sich Sun, ihren Glauben aufzugeben.


[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.