Mutter berichtet über den tragischen Tod eines jungen Mannes und die Ungerechtigkeit, die er wegen seines Glaubens erlitt

(Minghui.org) „Mein Herz zerbrach in tausend Stücke, als ich seinen Leichnam dort liegen sah“, schilderte Ren Canru zurückblickend. „Aber ich riss mich zusammen, so gut ich konnte. Seine Augen waren noch halb geöffnet. Ich strich sanft über seine Augenlider, um sie zu schließen. Ich berührte seine kalte Stirn und griff nach seiner steifen Hand.“ Ren, eine Mutter, die ihren einzigen Sohn vor fast zwei Jahrzehnten verlor, durchlebt noch einmal ihren schlimmsten Albtraum, der sie bis heute verfolgt, als sie Minghui darüber berichtet.

„Ich wurde fast ohnmächtig, als ich sein rechtes Bein sah – es war vom Knie abwärts ganz schwarz. Da war ein Fleck von der Größe meiner Handfläche auf seiner Wade und ein Fleck von der Größe meines Daumens auf der Innenseite seines Fußes, wo die Haut und das Fleisch weg waren und die Knochen frei lagen. Sein ganzes Bein war zu einem trockenen Stock verdorrt. Das war ganz und gar nicht der Sohn, den ich kannte.“

Ren hatte ihren Sohn Yuan Jiang fast ein Jahr lang nicht gesehen, nun war er tot. Sie wusste von seiner Verhaftung wegen des Praktizierens von Falun Dafa [1] im August, aber sie hatte keine Ahnung gehabt von seiner Flucht aus der Haft, wo er brutal gefoltert worden war.

Das letzte Mal hatte sie ihn gesehen, bevor sie und ihr Mann im Dezember 2000 nach Peking fuhren, um eine Petition an die Zentralregierung wegen der Verfolgung ihres Glaubens zu richten. Beide wurden festgenommen und inhaftiert. Als Ren im Frühsommer 2001 nach fünfmonatiger Haft entlassen wurde, hatte sie Yuan gerade verpasst, der die Stadt verlassen hatte, um seiner Verhaftung zu entgehen.

Dann kam Ende August 2001 die Nachricht von seiner Verhaftung. Ren und ihr Mann fanden heraus, wo Yuan inhaftiert war und versuchten ein paar Mal, ihn zu besuchen, wurden aber nie hineingelassen. Sie wollte ihm nur ein paar warme Kleider geben, da die Tage in ihrer Stadt Lanzhou im Nordwesten Chinas immer kälter wurden.

Sie machte sich auch Sorgen um seine Sicherheit, da sie wusste, dass Falun-Dafa-Praktizierende, besonders die Unbeugsamen, in Haftanstalten routinemäßig gefoltert und misshandelt werden. Sie kannte ihren Sohn zu gut – er würde niemals in seinem Glauben wanken. Der Telefonanruf am Morgen des 9. November kam nicht überraschend.

Nachdem sie aufgelegt hatte, eilte sie wie gebeten zum Haus eines Praktizierenden, aber sie zögerte, bevor sie das Zimmer betrat. Da war er, ihr geliebter Sohn, und lag tot da. Er war erst 29 Jahre alt, ein vielversprechender junger Mann, der noch die besten Jahre seines Lebens vor sich gehabt hatte.

Die tragische Erfahrung von Yuan, Ren und ihrer Familie mit willkürlicher Festnahme, Inhaftierung, Folter und Tod war kein Einzelfall. Ähnliche Torturen widerfuhren Hunderttausenden von Falun-Dafa-Praktizierenden und ihren Familien in ganz China, seit die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) die spirituelle Praxis im Juli 1999 verboten und eine rücksichtslose Verfolgung ihrer Anhänger eingeleitet hatte.

Yuan war Koordinator und Hauptkontaktperson der Unterstützungszentren in drei nordwestlichen Provinzen gewesen. Seine Verhaftung und sein Tod lösten große Aufmerksamkeit bei den lokalen Behörden aus. Viele lokale Praktizierende wurden belastet, darunter seine Eltern und diejenigen, die ihm geholfen hatten.

Yuan Jiang

I. Yuan Jiangs Geschichte

Absolvent der renommierten Qinghua-Universität

Yuans Familie stammt ursprünglich aus dem Kreis Dengkou in der Inneren Mongolei. Als jüngstes von vier Kindern und einziger Junge wurde Yuan am 24. August 1972 in der Stadt Lanzhou in der Provinz Gansu als Sohn von Eltern geboren, die beide Lehrer sind. Sein Vater, Professor Yuan Zhuguo, war der Fachschaftsleiter der Physikabteilung an der Pädagogischen Universität Nordwest. Seine Mutter, Ren Canru, unterrichtete an der der Universität angeschlossenen Grundschule.

Yuan war schon als Kind schwach und kränklich. Während seiner Gymnasialzeit wurde bei ihm eine Herzmuskelentzündung und eine Stimmbandentzündung diagnostiziert und er musste ein Jahr pausieren. Als er in die Mittelstufe zurückkehrte, nahm er am sechsten jährlichen nationalen Physikwettbewerb teil und belegte den fünften Platz in der Provinz Gansu. 1990 schloss er das Gymnasium ab und wurde an der renommiertesten Universität des Landes, der Qinghua-Universität, zum Studium der Elektrotechnik angenommen.

Yuans wissenschaftliche Leistungen waren herausragend, doch blieb er während seiner ersten Jahre an der Universität körperlich schwach. In dieser Zeit nahm er auch die schlechten Angewohnheiten des Rauchens und Trinkens an.

Entdeckung einer außergewöhnlichen Wissenschaft

Yuan hörte zum ersten Mal im Jahr 1993 von Falun Dafa. Zufällig besuchte er ein Seminar des Begründers Li Hongzhi in der Stadt Dalian und wurde Praktizierender. Bald hörte er auf zu rauchen und zu trinken und alle seine Krankheiten waren verschwunden. Er war gesund und energiegeladen und von Grund auf verändert.

Yuan war überzeugt, dass die Prinzipien von Falun Dafa – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – die wahre Lehre des Buddha Fa sind. Es ist ein orthodoxer Kultivierungsweg, der die Menschen dazu anregt, gutherzig zu sein. Es ist eine außergewöhnliche Wissenschaft. In den folgenden Monaten folgte Yuan Meister Li Hongzhi in verschiedene Städte und besuchte fünf seiner Seminare.

Falun Dafa gab ihm Weisheit und verbesserte seinen Charakter. Yuan praktizierte nicht nur selbst, sondern verbreitete auch die Information über das Praktizieren und half vielen Menschen an der Qinghua-Universität, damit anzufangen.

Ein Praktizierender, der in den frühen 90er Jahren ebenfalls die Qinghua-Universität besuchte, erinnerte sich: „Ein Professor, der Meister Lis Seminar in Harbin besuchte, richtete eine Übungsstätte auf dem Campus ein. Yuan Jiang, der einige Seminare des Meisters besucht hatte, war einer der ersten, der regelmäßig an der Gruppenübung teilnahm.

Wir versammelten uns jeden Morgen an einem anderen Ort auf dem Campus, manchmal vor dem Auditorium oder in der Nähe des Teiches im Jinchun-Garten oder vor der Gedenkstätte der Nationalen angegliederten Universität Südwest (Lianda). Wir trafen uns auch jeden Abend im Verwaltungsgebäude, um uns Videobänder anzusehen oder Tonbänder anzuhören, auf denen der Meister das Fa lehrte.“

Karriere beim Telekommunikationsamt in Lanzhou

Yuan schloss im Sommer 1995 sein Studium an der Qinghua-Universität ab und zog zurück in seine Heimat, um eine große berufliche Möglichkeit beim Telekommunikationsamt Lanzhou zu bekommen. Als freundlicher und aufrichtiger junger Mann, der immer gerne mit anpackte, wurde Yuan bei den Mitarbeitern immer beliebter. Seine hervorragenden Leistungen brachten ihm auch die Anerkennung seiner Vorgesetzten und den Respekt der Kollegen in der technischen Abteilung ein.

Yuan wurde zur Anlaufstelle des Unternehmens für alle technologiebezogenen Probleme und Computerfragen. Handys waren in den 90er Jahren noch nicht verbreitet und die meisten Leute benutzten einen Pager. Er antwortete immer auf seine Pager-Nachrichten, auch wenn er nicht bei der Arbeit war. Er ging einfach zu einem öffentlichen Telefon in seiner Nachbarschaft, um zurückzurufen und beantwortete Fragen immer ausführlich und geduldig.

Als das Telekommunikationsunternehmen in Lanzhou 1999 sein Geschäft ausweitete und eine Tochtergesellschaft, die Feitian Wangjing Information Industry Ltd. gründete, war Yuan die naheliegende Wahl für die Position des stellvertretenden Geschäftsführers und Technischen Leiters.

Gruppenübungsplatz an der Pädagogischen Universität Nordwest

Bald nachdem Yuan in seine Heimatstadt Lanzhou zurückgekehrt war, begann er jeden Morgen die Übungen an der Pädagogischen Universität Nordwest zu absolvieren. Zuerst war er ganz alleine dort. Nach und nach schlossen sich ihm mehr und mehr Menschen an.

Yuan gab seiner Heimatstadt mit seiner harten Arbeit und seinem technischen Fachwissen etwas zurück. Er leitete auch andere an, um ein spirituell reines Land im Nordwesten Chinas zu schaffen. Innerhalb von zwei kurzen Jahren sah man auf dem Übungsplatz der Universität, der nur mit Yuan selbst begonnen hatte, nun regelmäßig jeden Morgen Zehntausende von Menschen.

Viele neue Übungsplätze entstanden überall in der Stadt. Jeden Morgen versammelten sich die Menschen in Parks und auf Plätzen, um gemeinsam die Übungen zu absolvieren. Im Licht der Morgensonne machten die friedlichen Praktizierenden gemeinsam die sanften Bewegungen zur schönen Musik von Falun Dafa. Diese Gruppen bildeten eine ziemlich spektakuläre und schöne Szene in Lanzhou, der „Goldenen Stadt“.

Ohne Werbemaßnahmen und Anzeigen verbreitete sich die Praxis von Falun Dafa durch Mundpropaganda. Seine wunderbare Heilkraft und seine Wirksamkeit bei der Verbesserung der Moral der ganzen Gesellschaft trugen dazu bei, dass es so weit verbreitet wurde und schnell eine große Anhängerschaft gewann.

Die Zahl der Praktizierenden in der nordwestlichen Region stieg in den späten 90er Jahren schnell an. Um neuen Praktizierenden besser helfen zu können und die verschiedenen Übungsorte zu koordinieren, gründete Yuan die freiwilligen Unterstützungszentren in Lanzhou, der Hauptstadt der Provinz Gansu, dann in Xi'ning und Yinchuan, den Hauptstädten der benachbarten Provinzen Qinghai beziehungsweise Ningxia. Yuan wurde Koordinator und Kontaktperson für alle drei Zentren.

Obwohl die Falun-Dafa-Workshops kostenlos sind, sind das Drucken von Materialien und die Anmietung von Räumen für diese Workshops kostspielig. Die Praktizierenden, die in den Unterstützungszentren halfen, stellten nicht nur ihre Zeit zur Verfügung, sondern trugen auch durch Geldspenden bei. Als junger Angestellter, der ein einfaches Leben führte, spendete Yuan jedes Jahr beträchtliche Summen an die Zentren.

Als Gansu Daily, die größte Zeitung in der Provinz, im Juli 1998 einen Artikel veröffentlichte, der Falun Dafa verleumdete, ging Yuan persönlich zur Zentrale und berichtete den Redakteuren und Reportern von seinen eigenen Erfahrungen, wie er von der Kultivierung profitierte. Seine Geschichte und seine Aufrichtigkeit berührten die Zeitungsmitarbeiter tief. Sie änderten später ihre Haltung gegenüber Falun Dafa und veröffentlichten eine Entschuldigung in der Zeitung.

Yuan half auch dabei, provinzweite Konferenzen zu organisieren, bei denen neue und langjährige Praktizierende zusammenkamen, um sich über ihre Erfahrungen bei der Kultivierung auszutauschen. Die dritte Jahreskonferenz zum Erfahrungsaustausch wurde im Juni 1998 in der Turnhalle Lanzhou abgehalten. Viele Praktizierende berichteten über ihre Erfahrungen, und sogar das Personal des Veranstaltungsortes und das Sicherheitsteam setzten sich hin, um zuzuhören.

Fast zehntausend Menschen nahmen an dieser Konferenz teil, und alles verlief reibungslos und geordnet, ohne jegliches Drängeln oder Schreien. Die Praktizierenden verließen den Veranstaltungsort sauberer, als sie ihn betreten hatten. Das Personal war gerührt: „Wir haben noch nie so eine nette Gruppe gesehen. Ihr dürft gerne wiederkommen“, sagten die Angestellten.

Yuans Eltern fangen an, Falun Dafa zu praktizieren

Nachdem Yuans Eltern die dramatischen körperlichen und mentalen Veränderungen ihres Sohnes miterlebt hatten, wussten sie, dass Falun Dafa eine gute Praxis ist.

Ren litt damals an einer Herzkrankheit und einem Leberproblem. Obwohl sie sich zwei großen Operationen unterzogen hatte, traten die Symptome jeden Winter wieder auf, manchmal war sogar ein Krankenhausaufenthalt erforderlich. Kurz nachdem sie mit dem Praktizieren begonnen hatte, waren jedoch alle ihre Krankheiten verschwunden.

Yuans Vater hatte eine Zirrhose, eine Vernarbung der Leber im Spätstadium, und hatte unzählige Medikamente eingenommen, aber nichts half. Sein Immunsystem war schwach und er wurde leicht krank. Er musste sogar im Sommer eine Mütze tragen und konnte nichts Kaltes essen, sonst wurde er krank. Nachdem er auch angefangen hatte, Falun Dafa zu praktizieren, verbesserte sich sein Gesundheitszustand schnell, und er sah wie ein ganz anderer Mensch aus.

Obwohl die hart arbeitenden und freundlichen Menschen in China im Laufe der Geschichte viele Schwierigkeiten durchmachten, haben nie ihre spirituelle Verbindung mit dem Göttlichen verloren und haben immer daran geglaubt, dass man gut sein soll. Wie ein Leuchtfeuer hat Falun Dafa – mit seinen tiefen Wurzeln in der alten Weisheit – die Provinz Gansu, die Heimat der Tausend-Buddha-Höhlen, erhellt und Hoffnung in den Menschen neu entfacht. Die wundersame Heilkraft von Falun Dafa gewann eine große Anhängerschaft in der nordwestlichen Region. Als sich das Verständnis der Praktizierenden für die Lehre vertiefte, erhöhte sich ihre Moral und ihre Lebenseinstellung änderte sich zum Besseren.

Die Verfolgung beginnt

Der in der Gansu Daily 1998 veröffentlichte Artikel, der Falun Dafa verleumdete, war kein Einzelfall. Als die Praxis immer mehr an Popularität gewann, zog sie auch die Aufmerksamkeit der Zentralregierung auf sich. Einige hohe Beamte sahen die spirituelle Disziplin mit den Prinzipien Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht als eine Bedrohung an. Jegliche Veröffentlichung von Falun-Dafa-Büchern wurde 1996 verboten und verschiedene Nachrichtenmedien begannen, die Praxis zu kritisieren. Aber nichts davon hinderte die Gruppe daran, weiter zu wachsen. Es wird geschätzt, dass es 1999 fast 100 Millionen Menschen gab, die Falun Dafa in China praktizierten.

Die bloße Anzahl der Praktizierenden traf einen Nerv bei Jiang Zemin, dem damaligen Vorsitzenden der KPCh, der bald darauf im Juli 1999 die landesweite Verfolgung von Falun Dafa veranlasste. Eine groß angelegte Verhaftung fand am 20. Juli statt und alle lokalen Koordinatoren bis hinunter zur Kreisebene wurden verhaftet.

Yuan und sieben andere, darunter die Männer Ge Junying, Yu Jinfang und Li Mingyi aus der Stadt Lanzhou wurden an diesem Morgen verhaftet. Sie wurden in das Renmin Hotel und das Hongtudi Hotel in Lanzhou gebracht und für sechs Monate inhaftiert.

Yuan war am 11. Juli zu einer Geschäftsreise in die Stadt Dunhuang aufgebrochen. Als er am 21. nicht wie geplant zurückkehrte, wandte sich seine Familie an seine Arbeitsstelle. Sein Vorgesetzter log seine Eltern an, dass er geschäftlich in eine andere Stadt gefahren sei. Er wusste, dass Yuan bereits von seiner Geschäftsreise zurückgekehrt war, aber am 20. Juli frühmorgens von den Beamten Li Peican und Lu Zhibin von der Polizeibehörde in Lanzhou aus seiner Mietwohnung abgeholt worden war.

Eine ganze Etage des Renmin-Hotels war für die Inhaftierung von Falun-Dafa-Praktizierenden vorgesehen. Jeder Praktizierende wurde in einem separaten Raum untergebracht und rund um die Uhr überwacht. Ihre Familien wurden nicht benachrichtigt und durften sie nicht besuchen. Yuan wurde sechs Monate lang einer intensiven Gehirnwäsche unterzogen, bis er am 20. Januar 2000 gegen Kaution freigelassen wurde. In den nächsten sechs Monaten wurde ihm befohlen, sich einmal pro Woche bei der Stadtpolizei zu melden.

In Absprache mit der Stadtpolizei suspendierte die Zweigstelle des Büros 610 [2] in Yuans Firma Yuan im Januar 2001 von der Arbeit. Er wurde erneut verhaftet und einer weiteren Runde der Gehirnwäsche unterzogen. Yuan beschloss, die Stadt zu verlassen, um weiteren Schikanen und willkürlichen Verhaftungen zu entgehen.

Yuan kam auf die landesweite Liste der meistgesuchten Personen. Die Polizeibehörde von Lanzhou und seine Arbeit schickten ein Team, um in Peking, in Guangzhou, in der Heimatstadt seines Vaters in der Inneren Mongolei und sogar bei seinem Cousin in einem kleinen Bergdorf nach ihm zu suchen. Ren [Yuans Mutter] erinnerte sich: „Die Polizei belästigte meine Familie oft, nachdem er weg war, und versuchte herauszufinden, wo er war.“

Verhaftet und gefoltert

Während Yuan auf der Flucht war, gab er die Idee auf, eine Arbeit zu finden, bei der er seine beruflichen Kenntnisse einsetzen konnte. Er lebte sehr genügsam, schloss sich mit anderen Praktizierenden zusammen und arbeitete daran, die Lügen des kommunistischen Regimes zu entlarven, die Falun Dafa verleumdeten.

Um die Praktizierenden daran zu hindern, nach Peking zu reisen und eine Petition an die Regierung zu richten, wurden die Ausweise vieler Praktizierender beschlagnahmt. Entlang der großen Autobahnen wurden Kontrollpunkte eingerichtet und Fernbusse und Züge wurden routinemäßig durchkämmt, wobei alle Passagiere ihre Ausweise vorzeigen mussten. Viele Praktizierende, die ohne Ausweis reisten, wurden auf diese Weise identifiziert, wenn sie versuchten, eine Fahrkarte zu kaufen oder einen Zug zu besteigen.

Am 30. August 2001 wurde ein Bus in der Stadt Dunhuang angehalten und die Polizei begann, die Ausweise der Fahrgäste einen nach dem anderen zu kontrollieren. Yuan befand sich an Bord und hatte keinen Ausweis. Er hatte Anfang des Jahres seine Heimatstadt Lanzhou verlassen, um einer Verhaftung zu entgehen.

Die Polizei wurde misstrauisch, als Yuan keinen Ausweis vorzeigen konnte. Es dauerte nicht lange, bis sie ihn als einen der Falun-Dafa-Flüchtlinge identifizierten und ihn verhafteten. Es wurde gesagt, dass die Durchsuchung direkt vom Ministerium für öffentliche Sicherheit in Peking angeordnet wurde, in der Hoffnung, mehr als ein Dutzend Praktizierende abzufangen, die diese Route nehmen könnten, um in die Provinz Xinjiang zu gelangen.

Das Büro für öffentliche Sicherheit in Gansu stellte schnell eine Anklage gegen Yuan zusammen und ein spezielles Komitee wurde gegründet, um alle Praktizierenden in den drei nordwestlichen Provinzen zu finden, die mit ihm in Verbindung standen. Diese Beamten sahen eine große politische Chance, in höhere Positionen aufzusteigen und ihre Karrieren voranzutreiben. Einer der Beamten des Komitees enthüllte später, dass Yuan nach der Verhaftung in Dunhuang aufgehängt und heftig verprügelt worden war.

Yuan wurde dann in das Untersuchungsgefängnis Siergou im Bezirk Xigu in Lanzhou gebracht. Es wird vermutet, dass er zunächst in Isolationshaft gehalten wurde, aus der er aber schließlich nach seinem Protest herausgeholt wurde. Seine Familie wurde jedoch nicht über den Ort seiner Inhaftierung informiert.

„Wir versuchten, den Aufenthaltsort meines Sohnes herauszufinden“, erinnerte sich Ren. „Als wir zum Untersuchungsgefängnis Siergou gingen, sagten uns die Wärter, dass er dort nicht inhaftiert sei. Wir gingen dann zum Untersuchungsgefängnis Xiguoyuan, konnten ihn aber auch dort nicht finden, also gingen wir zurück nach Siergou und fanden schließlich heraus, dass er in der Abteilung 4 war. Es war bereits Mitte Oktober, als wir das endlich herausfanden.

Der Beamte Wang Jixu von der Polizeibehörde in Lanzhou war für den Fall meines Sohnes zuständig. Als ich den Wärtern sagte, dass ich meinem Sohn warme Kleidung bringen wollte, sagte Wang, er müsse seinen Vorgesetzten anrufen. Sein Vorgesetzter muss am Telefon gefragt haben, wer das war, denn Wang sagte: „Es schien seine Mutter zu sein. Dann wurde mir gesagt, dass der Vorgesetzte das Okay gegeben hat, dass ich Kleidung mitbringen kann. Wir kehrten ein paar Mal mit Kleidung und Essen in die Haftanstalt zurück, durften meinen Sohn aber nie sehen.“

Die Mitglieder des Sonderausschusses entdeckten bald, dass dieser scheinbar sanfte und gebrechliche junge Mann einen Willen aus Stahl hatte. Als die übliche Verhörroutine ihn nicht zum Reden brachte, dachten sie, sie bräuchten mehr Gerätschaften und einen größeren Raum, um ihm mehr Schmerzen zufügen zu können. Das Amt für öffentliche Sicherheit setzte die Verwalter von Yuans Arbeitsplatz, dem Büro für Telekommunikation, unter Druck, einen „geeigneteren“ Ort zu finden.

Das Amt für Telekommunikation beugte sich den Forderungen der Polizei und stellte den firmeneigenen Hongyan-Garten hinter dem Baitashan-Berg zur Verfügung. Der Garten liegt acht Kilometer vom Stadtzentrum entfernt und ist von Bergen mit alten Bäumen umgeben. Das Wetter wurde kalt und es gab weniger Besucher in der Gegend, was es zu einem idealen Ort für Foltersitzungen machte. Die Polizei brachte Yuan schnell dorthin, wobei sie zwei LKW-Ladungen Foltergeräte mitnahm.

Die Polizei scheute nicht davor zurück, alle Arten von Foltermethoden an Yuan anzuwenden. Wie sich später herausstellte, wurde er in einer nach vier Seiten ausgestreckten Position gefesselt, wobei seine Hände und Beine so weit wie möglich geöffnet waren. Die Polizei versuchte, ihn dazu zu bringen zu gestehen, dass er der Hauptkoordinator der fünf Provinzen in der nordwestlichen Region war, aber er sagte kein Wort.

Die Polizei fesselte dann seine Hände so an den Heizkörper, dass er weder in die Hocke gehen noch ganz aufstehen konnte. Über einen langen Zeitraum in dieser ungünstigen Position gefesselt zu sein, verursachte unvorstellbare Schmerzen. Laut einem Insider schien Yuan zwar schwach zu sein, aber die Zähigkeit, die er zeigte, brachte ihm den Respekt der Polizeibeamten ein.

Folternachstellung: Aufgehängt und geschlagen werden

Folternachstellung: Hände in Handschellen in einer halbhockenden Position, in der das Opfer weder aufrecht stehen noch in die Hocke gehen kann.

Flucht und stadtweite Suche

Durch einen wundersamen Zufall konnte sich Yuan am frühen Morgen des 29. Oktober 2001 aus den Handschellen und Fußfesseln befreien, während alle Wärter schliefen. Er kam durch ein paar Türen und ging direkt aus dem Gebäude.

Vom Innenhof aus schien der Zaun nicht sehr hoch zu sein. Aber als er einen Sprung machte, fand Yuan den Boden auf der Außenseite viel niedriger, typisch für die Zäune in den Berggebieten. Er fiel hin und brach sich den Unterschenkel. Da er nicht laufen konnte, kroch er eine Strecke, bis er eine von Menschenhand geschaffene Erdhöhle fand.

Aufgrund seiner äußeren und inneren Verletzungen und seines Hungerstreiks war Yuan extrem schwach und wurde ohnmächtig. Später erinnerte er sich daran, dass er außerhalb der Höhle Menschen laufen und sprechen hörte und auch Sirenen in der Ferne.

In den nächsten Tagen waren in der ganzen Stadt Lanzhou Sirenen zu hören. Nach Yuans Flucht wurde eine stadtweite Suche unter Einsatz von zweitausend Polizeibeamten durchgeführt. Alle größeren Kreuzungen, Verkehrsknotenpunkte und Bahnhöfe wurden abgesperrt. Die Häuser der lokalen Praktizierenden wurden durchsucht. Die Schikanen zwangen einen über 60-jährigen Praktizierenden, aus dem Fenster seines Hauses im vierten Stock zu springen und dabei verletzte er sich am unteren Rücken und am Bein.

Die Suche wurde schnell auf alle benachbarten Landkreise, Städte und Gemeinden ausgeweitet. Von den höheren Stellen kam der Befehl, „den Boden drei Zentimeter tief umzugraben, um Yuan Jiang zu finden“.

An wichtigen Straßen und Kreuzungen wurden Kontrollpunkte eingerichtet. Autos durften nur noch in die Stadt hinein-, aber nicht mehr herausfahren. Die Polizei durchkämmte alle Hotels und Motels in der Region. Die Leute fragten sich: „So viele Ressourcen wurden für die Suche nach einem Falun-Dafa-Praktizierenden eingesetzt? Als der Verbrecher, der vier Menschen ermordet hatte, entkam, wurde nicht so ein großes Aufhebens gemacht.“

Eine kurze Ruhepause vor dem Tod

„Sobald mein Sohn geflohen war, klopften der Polizist Lu Zhibin und ein paar andere bei uns an. Sie kamen herein und sahen sich um, sagten uns aber nichts. Als mein Mann ihn fragte, wie es meinem Sohn gehe, wechselte er das Thema und antwortete nicht direkt. Als ich zum Markt ging, sprang ein Beamter aus einem Polizeiauto, das in der Nähe unseres Hauses parkte. Er fragte mich, wohin ich ginge und sagte mir, ich solle nicht zu weit gehen und nicht zu viel Zeit draußen verbringen.“

Yuan verbrachte drei Tage und vier Nächte in der Erdhöhle. Nachts ging er auf die Bauernhöfe in der Nähe, um ein paar Rüben zu holen, die ihn über Wasser hielten. Es war Spätherbst. Die Morgen und Nächte waren in der nordwestlichen Region bereits sehr kalt, mit Temperaturen manchmal unter dem Gefrierpunkt. Yuan trug immer noch die dünne Schicht Kleidung, die er bei seiner Verhaftung im August angehabt hatte. Er war abgemagert, hungrig und hatte große Schmerzen.

Am vierten Morgen, dem 3. November, war es sehr still außerhalb der Höhle. Yuan kroch, bis er einen Stock fand, auf den er sich stützen konnte, und machte sich auf den Weg zur Hauptstraße. Ein freundlicher Taxifahrer brachte ihn zu einem ortsansässigen Praktizierenden, zu Wang Zhijuns Wohnung im Bezirk Xigu.

Wang war erschrocken über die Person, die vor seiner Tür stand. Er hatte Blutergüsse und Schwellungen im ganzen Gesicht, und aus seinem Mund und seiner Nase lief immer noch Blut heraus. Sein Haar war unordentlich und mit Dreck bedeckt. Sein Hemd war zerfetzt, aus der Brusttasche hingen verwelkte Rübenblätter, und seine Beine waren Haut und Knochen und vom Knie abwärts dunkelviolett gefärbt.

Wang war geschockt, als dieser Mann sagte: „Ich bin Yuan Jiang.“ Er konnte seine Tränen nicht zurückhalten – durch was für eine Hölle musste sein Freund gegangen sein, um so auszusehen?

Wang riss sich zusammen, ging die Treppe hinunter und bezahlte den Taxifahrer. Er rief Yu Jinfang und ein paar andere Praktizierende vor Ort an, um zu besprechen, wie man sich um Yuan kümmern und ihn schützen könnte.

Die Suche nach Yuan hatte nicht aufgehört. Yuan hatte keinen Ausweis, was bedeutet, dass kein Krankenhaus ihn aufnehmen konnte, und um ehrlich zu sein, hatten die Praktizierenden Angst davor, dass das Krankenhaus Yuan an die Polizei übergeben würde, wenn sie es täten. Sie beschlossen, ihn in die Wohnung der Tochter von Yu Jinfang zu bringen und ihn dort zu pflegen.

Die vielen Foltersitzungen, die Yuan hatte ertragen müssen, hatten schwere innere Verletzungen verursacht. Ständig kam Blut aus seinem Mund und seiner Nase. Er schwankte in den nächsten Tagen zwischen Bewusstsein und Bewusstlosigkeit.

Am Nachmittag des 8. November ging die Schwellung an seinem Bein zurück. Um etwa ein Uhr nachts schlief er ein. Er schlief fest und wälzte sich nicht wie in den vorangegangenen Nächten hin und her. Diejenigen, die sich um ihn kümmerten, verließen das Zimmer. Niemand wollte ihn stören – er war so müde.

Yuan verstarb in dieser Nacht friedlich im Schlaf. Dieser junge Mann hatte unvorstellbare Qualen ertragen, um seinen Glauben und die Wahrheit aufrechtzuerhalten.

Bericht der Mutter

„Wir hatten meine jüngste Tochter am 8. November gegen 21:00 Uhr vom Bahnhof abgeholt. Als die Praktizierenden am nächsten Tag frühmorgens anriefen, dachte ich, es sei mein Schwiegersohn. Ich ging nicht ran und meine Tochter auch nicht. Als sie wieder anriefen, nahm ich ab und wurde aufgefordert, zu einem Praktizierenden nach Hause zu gehen.

„Ich wusste, dass etwas nicht stimmte. Als ich den Praktizierenden sah, den Blick auf seinem Gesicht, wusste ich, dass etwas passiert war. Er führte mich in das Zimmer, in dem mein Sohn schlief. Als ich ihn sah, wurde ich fast ohnmächtig. Das kann nicht der Sohn sein, den ich so sehr vermisst habe.

Er war nur noch Haut und Knochen und ich konnte ihn kaum noch erkennen. Seine Augen waren noch leicht geöffnet und Blut kam aus seinem Mund und seiner Nase. Mein Verstand wurde leer und Tränen strömten über mein Gesicht. Der Schmerz war überwältigend.

Mein Herz zerbrach in tausend Stücke, aber ich riss mich zusammen, so gut ich konnte. Ich strich sanft über seine Augenlider, um sie zu schließen. Ich berührte seine kalte Stirn und griff nach seiner steifen Hand.

„Ich wurde fast ohnmächtig, als ich sein rechtes Bein sah – es war vom Knie abwärts ganz schwarz. Da war ein Fleck von der Größe meiner Handfläche auf seiner Wade und ein Fleck von der Größe meines Daumens auf der Innenseite seines Fußes, wo die Haut und das Fleisch weg waren und die Knochen frei lagen. Sein ganzes Bein war zu einem trockenen Stock verdorrt. Das war ganz und gar nicht der Sohn, den ich kannte.“

Ren ging nach Hause und überbrachte die Nachricht ihrem Mann. Der arme Mann wusste einfach nicht, wie er damit umgehen sollte. Seine Frau hatte ihn noch nie so verletzt gesehen.

Das Ehepaar konnte jedoch nicht zulassen, dass ihre jüngste Tochter es erfuhr. Sie hatten sie gerade abgeholt, weil sie von außerhalb des Landes zu Besuch war. Sie und Yuan hatten sich immer sehr nahegestanden und sie wäre am Boden zerstört gewesen. Das Ehepaar tat so, als sei nichts passiert. Sie unterhielten ihre Tochter, bis sie abreiste, ohne ein Wort über den Tod ihres jüngeren Bruders zu verlieren.

Die Tochter erfuhr schließlich von Yuans Tod auf der Minghui-Website. Sie konnte es einfach nicht glauben.

Yuan war der Liebling des Vaters und sein ganzer Stolz. Professor Yuan isolierte sich nach dem Tod seines Sohnes von anderen. Jahrelang sprach er selten und weinte oft laut, wenn er allein war. Nie hat er sich von der Trauer erholt, bis er im Januar 2011 verstarb. Er sagte nichts, bevor er starb, und entschlief still, nachdem er zwei Tage lang im Bett gelegen hatte.

Um endlose Schikanen durch die Polizei zu vermeiden, informierte Ren den Vorgesetzten von Yuan über seinen Tod. Die Verwaltungsangestellten des Unternehmens und Polizeibeamte der Polizei von Lanzhou nahmen Yuans Leiche mit.

Der Kaschmirpullover und die Jacke, die Ren in die Haftanstalt gebracht hatte, waren nie bei ihrem Sohn angekommen. Er trug bis zu seinem Todestag immer noch eine leichte Hose und zwei dünne Hemdenschichten.

II. Zum Leben der Eltern, Ren Canru und Professor Yuan

Als die Verfolgung im Juli 1999 begann, gingen Ren und ihr Mann, Professor Yuan, nach Peking, um eine Petition an die Zentralregierung zu richten. Sie wollten der Regierung sagen, dass Falun Dafa gut ist und Unrecht getan wird. Beide wurden jedoch im November 2000 für neun Tage in der Polizeiwache Anning inhaftiert.

Ren fuhr Ende Dezember 2000 erneut nach Peking. Sie wurde verhaftet und zurück in die Stadt Lanzhou eskortiert. Sie wurde zwei Wochen lang auf der Polizeiwache in Anning festgehalten, bevor sie in das Untersuchungsgefängnis 1 in Lanzhou verlegt wurde, wo sie fünf Monate lang festgehalten wurde. Als sie Anfang Juni 2001 entlassen wurde, fand sie heraus, dass ihr Sohn die Stadt verlassen hatte, um einer Verhaftung zu entgehen.

Professor Yuan verbrachte einige Monate allein, während sein Sohn auf der Flucht war und seine Frau immer noch inhaftiert war. Um ihn davon abzuhalten, wieder nach Peking zu gehen, schickte die Universität, an der er arbeitete, Mitarbeiter zu seiner Überwachung. Die Schulleitung versuchte sogar, ihn dazu zu bringen, an einem bestimmten Ort zu bleiben. Als das nicht klappte, wurde ein Mitarbeiter eingesetzt, der ihn rund um die Uhr überwachen sollte. Professor Yuan protestierte: „Ich bin kein Krimineller. Sie können mich nicht so behandeln.“

Ende August 2001 erfuhr das Ehepaar von Yuans Verhaftung in einem Bus in der Stadt Dunhuang. Sie waren beunruhigt. Nachdem sie herausgefunden hatten, wo der Sohn festgehalten wurde, ging das Ehepaar ein paar Mal zum Untersuchungsgefängnis Siergou, aber sie durften ihn nicht sehen.

Ren fand Ende Oktober heraus, dass Yuan in den Hongyan Garten gebracht worden war. Sie besuchte Yuans Wärter, in der Hoffnung, eine Möglichkeit zu finden, ihrem Sohn warme Kleidung und Essen zukommen zu lassen. Direktor Shi Ming sagte zu Ren: „Er hat seit der Verhaftung kein einziges Wort gesagt. Schicken Sie ihm kein Essen mehr.“ Nach Shis Worten war Ren klar, dass sich Yuan wahrscheinlich im Hungerstreik befand.

Nach Yuans Flucht parkte ein Polizeiauto in der Nähe des Hauses seiner Eltern und das Paar wurde rund um die Uhr überwacht. Ren wurde jedes Mal kontrolliert, wenn sie das Gebäude verließ, und ihr wurde gesagt, sie solle „nicht zu weit weggehen, sondern schnell zurückkommen.“

Nachdem die Polizei Yuans Leiche abgeholt hatte, brachte sie seine Eltern in ein Gebäude der Pädagogischen Universität und versuchte herauszufinden, wie sie vom Tod ihres Sohnes erfahren hatten.

Ren erinnerte sich: „Der Beamte Lu Zhibin drängte mich, eine Erklärung zu schreiben, in der stand, dass wir keine Autopsie der Leiche verlangen. Aber ich erfuhr später, dass eine Autopsie ohne unsere Erlaubnis durchgeführt wurde. Wir wurden die ganze Nacht bis zum nächsten Morgen in der Universität festgehalten

Wir wurden überwacht und oft beschattet, wenn wir aus dem Haus gingen. Meine älteste Tochter lebt seit mehr als zwanzig Jahren im Ausland, aber obwohl sie uns immer wieder eingeladen hat, sie zu besuchen, waren wir nicht in der Lage, die notwendigen Reisedokumente zu bekommen. Unser Recht, unsere Tochter zu besuchen, wird uns wegen unseres Glaubens genommen.

Die pensionierten Mitarbeiter der Universität erhalten seit März 2001 eine monatliche Unterstützung. Sie wurde von 150 auf 230 Yuan (20 auf 30 Euro) erhöht, dann auf 600 (76 Euro), und beträgt jetzt 900 Yuan (114 Euro). Aber wir haben keine erhalten.“

Am Tag nach Yuans Tod besuchte ein Fremder das Ehepaar zu Hause. Er stellte sich als ehemaliger Student von Professor Yuan vor, der jetzt Journalist sei, und erzählte Ren, dass seine Frau auch Falun Dafa praktiziere. Er bat Ren, ihm detailliert zu erzählen, was passiert war, damit er einen Artikel schreiben und ihn an die Minghui-Website schicken könne.

Ren dankte ihm, lehnte aber das Angebot ab. Als Professor Yuan aus dem Schlafzimmer kam, erkannte dieser Fremde, der behauptete, ein ehemaliger Schüler zu sein, seinen Lehrer nicht.

Der stellvertretende Manager Li von Yuans Arbeitsstelle kam später am Nachmittag zu Besuch. Nachdem Ren durch den Türspion geschaut hatte, öffnete sie die Tür. Li kam jedoch nicht allein. Fünf gleich gekleidete Männer stürmten unmittelbar nach Li herein.

„Es war fast 18:00 Uhr. Der Beamte Lu Zhibin von der Polizeibehörde in Lanzhou und ein Teamchef kamen mit Li herein. Der Teamleiter brachte später in der Nacht eine Gruppe von Leuten vorbei. Mit einem auf uns gerichteten Camcorder wurden wir erneut befragt, wie wir vom Tod unseres Sohnes erfahren hätten und was passiert sei. Jemand machte sich auch Notizen mit Stift und Papier. Eine Gruppe von völlig fremden Männer und Frauen wurde zur Identifizierung hereingebracht.“

An dem Tag, an dem Yuans Leiche eingeäschert wurde, brachte der Polizist Wang Jixu mehrere Fremde, die auf der anderen Straßenseite des Krematoriums standen. Er zeigte auf Ren, um sie zu identifizieren.

Ein Polizeibeamter wurde später ins Untersuchungsgefängnis Siergou geschickt und sagte allen Gefangenen, die eine Zelle mit Yuan geteilt hatten, dass „Yuan Jiang hier nie inhaftiert war“. Er drohte ihnen, niemals die Wahrheit zu verraten.

III. Was geschah mit denjenigen, die Yuan halfen

Nach Yuans Tod führte die Staatssicherheit der Polizei von Lanzhou eine groß angelegte Durchsuchung und Verhaftung durch. Die Praktizierenden, die Yuan nach seiner Flucht geholfen hatten, wurden einer nach dem anderen verhaftet.

Der Beamte Lu Zhibin brach am 11. November 2001 mit einem Dutzend anderer Beamter in die Wohnung von Yu Jinfang ein. Ohne Durchsuchungsbefehl verhafteten sie Yu, seine Frau Xia Fuying, seine nicht praktizierende Tochter, den Schwiegersohn und sogar ihr Kindermädchen. Die Wohnung des jungen Paares wurde beschlagnahmt.

Yu wurde in das Untersuchungsgefängnis des Bezirks Yuzhong gebracht. Xia wurde nach zwei Tagen freigelassen, aber ihre Tochter und ihr Schwiegersohn wurden drei Tage lang festgehalten und mit einer Geldstrafe von 1.000 Yuan (130 Euro) belegt. Selbst dann hatten sie bis sechs Monate lang keinen Zugang zu ihrer eigenen Wohnung.

Yu Jinfang und seine Frau Xia Fuying

Yu wurde im Untersuchungsgefängnis des Kreises Yuzhong körperlich misshandelt. Seine Familie wurde zwei Wochen später benachrichtigt, dass er aufgrund von Magen-Darm-Blutungen in das Arbeits- und Rehabilitationszentrum mit Krankenhaus Dashaping in der Stadt Lanzhou eingeliefert worden war. Was man der Familie nicht sagte, war, dass Yu in den Hungerstreik getreten war, um gegen die Verhaftung zu protestieren, und vier Tage lang an ein Metallbett gefesselt war.

Als Yu ein paar Monate später, im April 2002, aus dem Krankenhaus entlassen wurde, wurde seine Familie aufgefordert, 4.000 Yuan (500 Euro) an Behandlungskosten zu zahlen. Seine Töchter trugen die Hälfte davon, und sein Arbeitsplatz lieh seiner Frau Xia den Rest und zog eine monatliche Zahlung von ihrem Gehalt ab.

Nachdem er aus dem Krankenhaus entlassen worden war, wurde Yu im Untersuchungsgefängnis Dashaping in der Stadt Lanzhou inhaftiert.

Yu Jinfang, seine Frau Xia Fuying und Wang Zhijun (m) wurden Anfang Dezember 2002 ohne öffentliche Anhörung verurteilt.

Der Beamte He Bo von der Polizeidienststelle 16 in Lanzhou und fünf weitere Personen brachen im November 2003 in die Wohnung der Tochter von Yu Jinfang und Xia Fuying ein, verhafteten dort Xia und hielten sie im Untersuchungsgefängnis 2 in Lanzhou fest.

Einige Tage später wurde Yu Jinfang zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt, seine Frau Xia Fuying zu drei Jahren und Wang Zhijun zu fünf Jahren Haft.

Der aus Lanzhou stammende Praktizierende Wen Shixue wurde im Februar 2002 in der Stadt Shijiazhuang in der Provinz Hebei verhaftet, weil er ein Transparent über Dafa aufgehängt hatte. Nachdem man ihn nach Lanzhou zurückgebracht hatte, fabrizierten die Polizisten der Staatssicherheitsabteilung von Lanzhou Beweise gegen ihn, warfen seinen Fall und Yuans Fall in einen Topf und verurteilten Wen zu achteinhalb Jahren Gefängnis.

Yu Jinfangs Tod

Yu musste im Gefängnis an einer feuchten und schmutzigen Stelle auf dem Fußboden schlafen, was dazu führte, dass Krätze seinen ganzen Körper bedeckte. Aus dieser Krätze traten oft Blut und Eiter aus. Yu bekam hohes Fieber und wurde bettlägerig. Er konnte weder essen noch trinken und befand sich in einem kritischen Zustand.

Die Gefängnisklinik benachrichtigte seine Tochter. Nachdem seine Tochter im März 2003 2.000 Yuan (250 Euro) an das Arbeits- und Rehabilitationszentrum mit Krankenhaus Dashaping gezahlt hatte, wurde Yus Haft zur ärztlichen Behandlung auf Bewährung ausgesetzt. Er war in einem so schlechten Zustand, dass er aus der Haftanstalt herausgetragen wurde. Nach weniger als einem Monat wurde er jedoch wieder zurückgebracht. Nach wiederholtem Bitten der Familie und einer zusätzlichen Zahlung von 4.000 Yuan (500 Euro) wurde er erneut ins Krankenhaus eingeliefert.

Yu wurde während seiner fünfjährigen Haft immer wieder beschimpft und körperlich misshandelt, bis er im November 2006 entlassen wurde. Er war abgemagert, konnte nicht viel essen und musste sich oft übergeben. Nach eigenen Angaben begannen diese Symptome bei ihm zwei Monate vor seiner Entlassung. Seine Frau, Xia, die drei Tage vor ihm entlassen worden war, fragte ihn: „Hast du mir denn gar nichts zu sagen?“ Er lächelte, sagte aber nichts.

Yus Gesundheitszustand verschlechterte sich täglich weiter. Er konnte überhaupt nichts mehr essen und erbrach immer häufiger. Zwölf Tage nach seiner Entlassung verstarb Yu am 25. November 2006 kurz nach 18:00 Uhr.

IV. Schluss: Über die Täter und die bösartige Natur der Kommunistischen Partei

Die über zwanzig Jahre andauernde Verfolgung von Falun Dafa hat nicht nur Hunderttausenden von unschuldigen Anhängern von „Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht“ und ihren Familien Schmerz und Leid gebracht. Auch haben sich viele Funktionäre, Richter und Polizisten der KPCh während der Verfolgung an unverzeihlichen Verbrechen beteiligt.

Viele Täter haben Vergeltung für ihre Taten erhalten. Dafür ist Ma Xili, der stellvertretende Sekretär der KPCh in der Provinz Gansu, der auch Leiter der Task Force zur Verhinderung und Belehrung von Sekten war, ein Beispiel.

Ma war der ranghöchste Beamte in der Provinz Gansu, der für die Verfolgung von Falun-Dafa-Praktizierenden zuständig war. Seine Frau starb im Jahr 2003. Sein einziger Sohn, der ein hochrangiger Beamter im Finanzministerium war, starb im folgenden Jahr an Leberkrebs. Seine Schwiegertochter nahm ihm das Enkelkind weg. Mas Tochter wurde bei einem Autounfall schwer verletzt und wurde zum Pflegefall. Ma selbst wurde im Oktober 2006 von seinem Posten entfernt.

Diejenigen, die mit Ma in Verbindung standen, erfuhren ebenfalls Vergeltungsmaßnahmen. Han Jianfei, der Leiter des Büros 610 in Gansu, der unter Ma arbeitete, wurde inhaftiert. Präsident Shi Xingguang von der Gansu Daily, einer Zeitung, die Propagandaartikel veröffentlichte, die Falun Dafa verleumdeten, wurde von einem Sicherheitsbeamten zu Hause getötet.

Alle Regime, die in der Geschichte rechtschaffene Glaubensrichtungen verfolgten, zerstörten sich letztendlich selbst dabei. Diese Verfolgungskampagne gegen Falun Dafa hat auch die bösartige Natur der KPCh, die Täuschung, Bösartigkeit und Kampf propagiert, vollständig entlarvt.

Von der Propaganda und den Lügen, mit denen die staatlichen Medien angefüllt sind, bis hin zur allgemeinen Durchführung von Gehirnwäsche und Folter; von willkürlichen Verhaftungen und Inhaftierungen bis hin zu illegalen Verurteilungen zu Zwangsarbeit und Gefängnis; von offener Unterdrückung und Verfolgung bis hin zur geheimen Entnahme von Organen von Falun-Dafa-Praktizierenden, um eine lukrative Organtransplantation zu ermöglichen; zerstört die KPCh die Moral der Menschheit.

Um Wahrhaftigkeit aufrechtzuerhalten und die bösartigen Lügen des kommunistischen Regimes zu entlarven, haben Zehntausende von Falun-Dafa-Praktizierenden wie Yuan Jiang enorme Opfer gebracht. Zukünftige Generationen werden diese anonymen Helden, die Unvorstellbares ertragen haben, um das Gewissen der Menschen zu wecken, zutiefst respektieren und bewundern.


[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.

[2] Das „Büro 610“ wurde nach dem Datum seiner Gründung am 10. Juni 1999 benannt. Es ist eine über dem Gesetz stehende Sondereinheit der Polizei, die von der zentralen Führung der Kommunistischen Partei mit der Ausrottung von Falun Dafa beauftragt wurde. Es ist mit der Stasi der ehemaligen DDR und der Gestapo des dritten Reiches vergleichbar.