Razzia in Provinz Hebei: Über 20 Falun-Dafa-Praktizierende festgenommen – einer verstorben (Stadt Tangshan)

(Minghui.org) In der zweiten Jahreshälfte 2020 startete das chinesische kommunistische Regime eine „Null-Fälle-Kampagne“. Das Ziel ist, jeden Falun-Dafa-Praktizierenden, der auf der sogenannten schwarzen Liste der Regierung steht, dazu zu bringen, seinen Glauben an Falun Dafa [1] aufzugeben.

Die Behörden in Fengnan, einem Stadtbezirk von Tangshan in der Provinz Hebei, begannen am frühen Morgen des 12. August 2020 mit ihrer Razzia. Fast 100 Polizisten waren im Einsatz, um über 20 Praktizierende zu terrorisieren, zu verhaften und zu foltern, damit sie ihrem Glauben abschwören.

Infolge des enormen Drucks starb ein Praktizierender. Einige wurden wegen der bevorstehenden gerichtlichen Anhörungen in den Kreis Luannan überführt. Die Namen der Praktizierenden, denen ein Prozess droht, müssen noch ermittelt werden.

Manche Praktizierende aus dem nahegelegenen Tianjin, einer der Pekinger Zentralregierung unterstellten Stadt, wurden ebenfalls verhaftet.

Drei Einwohner aus Yinfeng verhaftet – einer verstorben

Um fünf Uhr morgens erschienen sechs Beamte im Dorf Dazhuangzi in Yinfeng. Sie kletterten über den Zaun und versuchten, die Wohnungstür von Dong Jiangquan (m) aufzubrechen. Als dies nicht gelang, schlugen die Polizisten das Fenster zur Wohnung ein. Sie durchsuchten Dongs Wohnung und beschlagnahmten Bargeld und Geräte, bevor sie den Praktizierenden festnahmen.

Dong wurde auf der Polizeiwache Yinfeng verhört. Die Beamten versuchten ihn zu zwingen, Kontaktinformationen anderer Praktizierender preiszugeben. Der Polizeichef Wang Xiaodong gab Dong weder Wasser noch Essen.

Traumatisiert durch früher erlittene Folter im Gefängnis und im Zwangsarbeitslager trank Dong Bleichmittel. Er wollte sein Leben beenden und so einer weiteren Verfolgung entgegen. Am 15. August brachte man ihn in das Bezirkskrankenhaus Fengnan. Die Ärzte stellten einen Magendurchbruch, Bluthochdruck und hohe Blutzuckerwerte fest. Dong erbrach Blut und hatte auch Blut im Stuhl. Die Polizisten zwangen seine Familie, die Krankenhauskosten von 9.000 Yuan (etwa 1.150 Euro) zu begleichen, bevor sie ihn freiließen.

Dong erlangte seine Gesundheit nicht zurück. Er starb zwei Monate später, am 25. Oktober, zu Hause im Alter von 62 Jahren.

Zuvor war der Praktizierende viermal verhaftet worden. Zweimal verhängte das Gericht gegen ihn eine Freiheitsstrafe von insgesamt fünfeinhalb Jahren wegen seines Glaubens.

2001 war Dong festgenommen und später zu dreieinhalb Jahren Haft im Ersten Gefängnis der Provinz Hebei verurteilt worden. Am 30. Juli 2008 wurde er erneut verhaftet. Zwei Jahre musste Dong im Zwangsarbeitslager Shijiazhuang verbringen. Dong war von der Taille abwärts taub und konnte kaum noch gehen. Aufgrund der erlittenen Folter hatte er monatelang Bluthochdruck und Durchfall.

Am 6. August 2014 wurde Dong von Beamten der Staatssicherheit der Polizeidirektion Fengnan und der Polizeiwache Xugezhuang abermals festgenommen. Man brachte ihn für 15 Tage in die Haftanstalt Fengnan. Am 31. März 2016 wurde Dong Opfer einer Razzia und wurde mit 30 anderen Praktizierenden verhaftet und am selben Tag wieder freigelassen.

Am 12. August 2020 verhafteten Polizisten zwei weitere Männer – Dong Limei (nicht verhaftet mit Dong Jianquang) und Dong Jinbo aus dem Dorf Dazhuangi. Letzterer wurde nach fünf Tagen, am 17. August, wieder freigelassen.

Huanggezhuang: Drei aus einer Familie verhaftet

Vor sieben Uhr morgens kamen zwei Polizeifahrzeuge in die Gemeinde Honghuayuan, gelegen in der Stadt Huanggezhuang. Die Beamten verhafteten Zuo Desheng und seine Frau Wang Huilin sowie ihre Tochter, die kein Falun Dafa praktiziert. Ihre Habseligkeiten wurden beschlagnahmt.

Wangs Tochter unterschrieb auf der Polizeiwache Huanggezhuang ein Dokument und wurde am Abend freigelassen. Zuo kam ebenfalls frei, wurde aber von der Polizei überwacht.

Am 15. August wurde Wang in die Haftanstalt Fengnan verlegt. Die Behörden ließen sie wegen ihres hohen Blutdrucks frei. Trotzdem kamen immer wieder Beamte der Gemeinde, um sie zu schikanieren. Sie wollten Wang zwingen, eine Erklärung zu unterschreiben, mit der sie auf ihren Glauben an Falun Dafa verzichtete.

Am 9. September kamen Zuo Xiucang, Dorfsekretär von Honghuayuan, und Liu Ziyan vom Büro 610 von Haunggezhuang in Wangs Wohnung. Sie befahlen ihr erneut, die Erklärung zu unterschreiben. Wang weigerte sich, woraufhin die Beamten damit drohten, dass die Tochter ihre Arbeit verlieren würde.

Am 25., 26. und 27. September zwangen die Beamen Wang jeweils, ihren Blutdruck im örtlichen Krankenhaus messen zu lassen. Am 28. September wurde Wang trotz ihres hohen Blutdrucks von 210/110 mmHg verhaftet. Die Beamten brachten sie in die Erste Haftanstalt Tangshan, wo Wang noch immer die Unterschrift unter die geforderte Erklärung verweigerte. Am selben Tag durfte sie wieder nach Hause.

Am 20. Oktober kamen die Beamten Dong Xuefeng und Feng Lei zu Wangs Wohnung, wo ihre Familie einen Haftbefehl unterschrieb. Am 28. Oktober kamen zwei Angestellte der örtlichen Staatsanwaltschaft und forderten von Wang, dass sie einen Zettel, auf dem Falun Dafa verleumdet wurde, unterschreibt. Sie weigerte sich.

Fengnan: 16 weitere Praktizierende verhaftet

Der Dorfsekretär der Gemeinde Daxinzhuang und lokale Polizeibeamte verhafteten um fünf Uhr früh Tong Xiulan (w), Li Haiying (w) und Zeng Xiangyue und durchsuchten ihre Wohnungen.

Ebenfalls um fünf Uhr fuhren zwei Fahrzeuge der Polizeiwache Chahe zur Wohnung von Liu Linying (w), die in Chahe (Bezirk Fengnan) wohnt. Die Beamten beschlagnahmten ihr Bargeld sowie Wertsachen. Später wurde Liu freigelassen.

Am selben Tag wurden auch Gao Baozhi (w) aus der Gemeinde Sishenzhuang und Wang Ziying (w) aus der Gemeinde Songzhuangzi in der Stadt Chahe verhaftet. Gao wurde später freigelassen. Die Polizisten durchsuchten Wangs Haus und stellten sie 15 Tage unter Hausarrest.

An diesem Tag wurden auch Wei Mejin (w) und Qin Mofeng (w) aus der Gemeinde Xinzhuangzhi verhaftet. Beamte durchsuchten ihre Wohnungen. Bevor Wei freigelassen wurde, nahmen ihr die Polizisten 10.000 Yuan (1.270 Euro) Bargeld weg.

Der Dorfbeauftragte von Zhengjiatuo, Lei Zhaoyu, und Polizisten von Xiaoji Twon verhafteten den Praktizierenden Zheng Baokui. Er wurde später freigelassen.

Lv Life wurde verhaftet. Sie befindet sich derzeit zu Hause unter Überwachung. Ihr droht ein rechtswidriger Prozess.

Auch Hou Jianguang (m), Hou Jiankuan (m) und Bi Guanqin (w) wurde festgenommen und ihre Wohnungen wurden durchsucht. Die beiden Männer wurden in getrennten Haftanstalten von Fengnan eingesperrt.

Die Polizisten durchsuchten die Wohnung von Shi Shaolan ebenfalls und beschlagnahmten dort Falun-Dafa-Bücher.

Um fünf Uhr morgens wurde die Wohnung von Wang Baozhu (m) in der Gemeinde Wanglanzhuang durchsucht.

Um sieben Uhr morgens brachen Beamte in die Wohnung von Zhang Zhilan (w) im Dorf Nanqintuo ein. Sie beschlagnahmten viele ihrer persönlichen Gegenstände und nahmen sie mit – obwohl sie noch im Schlafanzug war. Zhang wurde in die Haftanstalt Kaiping in Tangshang eingesperrt.

Praktizierende in Ninghe/Tianjin verhaftet

Es wurde berichtet, dass die Behörden heimlich einen Sender am Fahrzeug eines Falun-Dafa-Praktizierenden angebracht hatten, um seine Standorte zu lokalisieren und seine Mobilität aufzuzeichnen. Am 12. August 2020 folgten Beamte der Polizeidienststelle Tangshan und der Polizeiwache Ninghe in Tianjin der Route und verhafteten den überwachten Praktizierenden und einige andere in der Gemeinde Yuelong im Stadtbezirk Ninghe. Die Namen der Praktizierenden müssen noch ermittelt werden.

Drei Schwestern, die ebenfalls wegen ihres Glaubens an Falun Dafa verhaftet wurden, sollten am 6. Januar 2021 vor dem Bezirksgericht Ninghe angeklagt werden. Es handelt sich um Xun Yanping aus dem Dorf Xiweidian, Sun Cuiping aus dem Dorf Yuelong und Sun Jianping aus dem Dorf Yuchao.

Sun Jianping musste 5.000 Yuan (635 Euro) Kaution zahlen und wurde freigelassen. Ihr droht nun ein Prozess. Von den anderen Schwestern wird vermutet, dass Sun Cuiping in der Haftanstalt Ninghe und Sun Yanping in der Haftanstalt Wuqing einsperrt sind.

Im Dorf Yuchao wurde Liu Shujin (w) mit ihrem Sohn verhaftet. Dieser kam am selben Tag frei. Nachdem Liu krank wurde und eine Kaution von 5.000 Yuan (635 Euro) gezahlt hatte, durfte sie ebenfalls gehen. Ihr steht eine Verhandlung bevor.

Praktizierende in Fengnan ganzjährig schikaniert und/oder verhaftet

Abgesehen von der Razzia am 12. August 2020 haben die Behörden die Praktizierenden das ganze Jahr über schikaniert, damit sie ihren Glauben aufgeben. Es folgen einige Beispiele.

1. Am 21. August brachen drei Beamte aus der Gemeinde Huanggezhuang in die Wohnung von Dong Zhuying (w) ein. Sie wollten, dass die Praktizierende Erklärungen unterschreibt, um ihrem Glauben abzuschwören. Sie weigerte sich. An einem Tag im Oktober klopften Beamte von 14:00 bis 16:30 Uhr an die Tür. Am 14. Oktober kamen zwei Polizisten und brachten Dong zur Gehirnwäsche-Einrichtung. Fünf Personen wechselten sich während des Gehirnwäscheverfahrens ab. Nach zwei Stunden durfte Dong gehen.

2. Am 26. August brach der Gemeindesekretär von Xige, Zheng Lianyong, und ein Beamter des Büros 610 – einer außergesetzlichen Behörde, die zur Verfolgung von Praktizierenden eingerichtet wurde – in die Wohnung von Dong Guihuan (w) ein. Sie weigerte sich, die geforderten Erklärungen zu unterschreiben. Am nächsten Tag kam Zheng mit dem Polizeichef und zwei weiteren Personen zurück. Wegen des enormen Drucks unterschieb Dongs Mann die Erklärungen für die Praktizierende. Er packte ihre Hand und zwang sie, ihre Fingerabdrücke unter die Dokumente zu setzen.

3. Am 2. Juli kamen Polizisten der Gemeinde Huanggezhuang zur Wohnung von Zhang Ruilian (w). Sie hatten eine Videokamera dabei. Die Beamten fragten Zhang, ob sie noch immer Falun Dafa praktiziere und forderten sie auf, die Erklärungen zum Verzicht auf ihren Glauben zu unterschreiben. Zhang weigerte sich.

Die Dorfsekretärin Ma Xijing besuchte am 23. Juli Zhang in ihrer Wohnung. Sie bedrängte diese, zur Polizeistation zu gehen, um die Erklärungen zu unterschreiben. Am 21. August kam Ma erneut. Nachdem Zhang die Forderung abermals abgelehnt hatte, rief Ma den Mann und die Kinder der Praktizierenden an. Sie sollten Zhang überreden, ihrem Glauben abzuschwören.

Am 4. September tauchte Ma wieder bei Zhang auf und bedrohte sie. Ma rief Zhangs Schwiegermutter an, damit Zhangs Sohn Druck auf seine Mutter ausübe. Die Praktizierende hielt an ihrem Glauben fest. Am selben Nachmittag schickte Ma drei Beamte mit demselben Ziel. Sie erklärten Zhang, dass sie nie wieder kommen würden, wenn sie die Erklärungen unterschriebe. Die Praktizierende weigerte sich.

Am 9. September tauchte Ma mit einem Beamten in Zhangs Wohnung auf. Nachdem sie sie schikaniert hatten, riefen sie bei Zhangs Kindern an. Zhangs Tochter fing an zu weinen und flehte ihre Mutter an, mit dem Praktizieren aufzuhören.

Am 24. September rief Bürgermeister Dong Xiuguo bei Zhangs Mann an. Daraufhin sprach dieser mit Zhang darüber, Falun Dafa aufzugeben. Erfolglos.

4. Am 26. Juli suchte der Dorfbeauftragte Me Chenyan die Wohnung von Zhang Shuyin (w) in der Gemeinde Huanggezhuang auf. Er forderte von ihr Unterschriften unter die Verzichtserklärungen und drohte damit, dass Zhangs Enkel nicht zur Armee dürfe, falls sie sich weigere.

Am 29. August kam Me vorbei, als Zhang im Garten arbeitete. Er wollte sie dabei filmen, wenn sie mündlich erklärt, auf Falun Dafa zu verzichten. Zhang lehnte ab.

Am 2. September suchte Me die Praktizierende mit zwei Beamten auf. Erneut forderte er ihre Unterschrift unter die Erklärungen. Nachdem sich Zhang geweigert hatte, zwang Me die Schwiegertochter, die entsprechenden Unterschriften für Zhang zu leisten.

5. Fei Weiguo, Bürgermeister des Dorfes Hongyabo, belästigte die Praktizierende Xia Youhui am 23. August in ihrer Wohnung. Er sagte ihr, sie dürfe kein Falun Dafa praktizieren, weil die Kommunistische Partei Chinas das verboten habe.


[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.