Nach jahrelangen Verhaftungen und Folter: Ehemalige Ärztin erneut wegen ihres Glaubens angeklagt

(Minghui.org) Eine Einwohnerin der Stadt Hefei in der Provinz Anhui steht wegen ihres Glaubens an Falun Dafa [1] vor Gericht.

Tang Juzhang, 54, ehemalige Ärztin, wurde am 22. Mai 2020 verhaftet. Polizisten durchsuchten ihre Wohnung und beschlagnahmten ihren Laptop, Drucker, DVD-Player und ihr Handy. Ihr Ehemann, Yang Shugui, wurde zusammen mit ihr verhaftet, am darauffolgenden Nachmittag jedoch wieder freigelassen.

Man brachte Tang am 24. Mai in ein örtliches Krankenhaus, wo sie bis zum 29. Mai festgehalten wurde, bevor man sie in das Frauengefängnis der Stadt Hefei verlegte. Das Gericht des Bezirks Shushan informierte Tangs Ehemann darüber, dass sie angeklagt worden sei. Einen Tag später, am 27. Oktober 2020, wurde er erneut verhaftet und 15 Tage lang inhaftiert.

Gefängnishaft und Folter in den vergangenen Jahren

Tang wurde erstmals im Dezember 2003 verhaftet und in eine Gehirnwäsche-Einrichtung gebracht. Weil sie sich weigerte, Erklärungen zu schreiben, um Falun Dafa aufzugeben, durfte sie nicht wieder zur Arbeit gehen. Kurze Zeit später wurde sie entlassen.

Im April 2004 wurde sie erneut verhaftet, weil sie Materialien über Falun Dafa verteilt hatte. Sie kam ins Untersuchungsgefängnis in Chaohu. Später wurde sie zu drei Jahren Haft im Frauengefängnis der Provinz Anhui verurteilt.

Die Gefängniswärter schockten sie mit Elektrostäben, hängten sie auf und sperrten sie in Einzelhaft. Sie wurde wiederholt geschlagen und von den Insassen beschimpft. Die Wärter brachten sie einmal zu einem Gehirnwäscheverfahren und versuchten, sie zu zwingen, Falun Dafa aufzugeben. Als sie sich weigerte, befahlen sie fünf Häftlingen, Tang gegen einen Tisch zu halten und auf ihren Kopf zu schlagen. Als Ergebnis erblindete ihr linkes Auge und sie bekam Blutungen im Gehirn.

Ende 2005 wurde Tang in die Abteilung für ältere Häftlinge verlegt. Sie wurde jeden Tag zwischen 6 und 12 Uhr in einen feuchten und dunklen Lagerraum gesperrt. Dort fesselte man sie mit Handschellen, hängte sie auf, fesselte sie und zwang sie, Propagandavideos anzusehen, die Falun Dafa verleumdeten. Manchmal stopften ihr die Wärter einen Lappen in den Mund oder wickelten ihr Klebeband um den Kopf. Später fand sie heraus, dass ihr die Wärter heimlich unbekannte Drogen ins Essen getan hatten.

Zweimal in Arbeitslager eingesperrt

Tang wurde am 23. Februar 2008 verhaftet, nachdem sie angezeigt worden war, weil sie mit Leuten über Falun Dafa gesprochen hatte. Sie wurde zuerst in die Haftanstalt Nr. 1 in Hefei inhaftiert. Nachdem sie am 26. März 2008 zu einem Jahr Haftstrafe verurteilt worden war, kam sie ins Frauen-Zwangsarbeitslager in der Provinz Anhui.

Sobald sie im Arbeitslager angekommen war, rief Tang: „Falun Dafa ist gut!“ Ein Wärter hielt ihr sofort den Mund zu und steckte sie in Einzelhaft.

Sie hängten sie auf und streckten ihre Gliedmaßen in vier Richtungen aus. Als sie in den Hungerstreik ging, um gegen die Verfolgung zu protestieren, wurde sie mit Gewalt ernährt, wobei ihr ein Mundwinkel einriss. Als sie sich immer noch weigerte, Kompromisse einzugehen, musste sie eine Zwangsjacke tragen. Nach über vier Monaten der Folter hatte sie anhaltendes Fieber und hustete Blut. Sie war abgemagert, ihr war schwindlig und sie war dem Tode nahe. Erst dann wurde sie aus dem Arbeitslager entlassen. Obwohl sie durch die Falun-Dafa-Übungen den größten Teil ihrer Kraft wiedererlangte, litt sie immer noch an einem dauerhaften Gedächtnisverlust.

Am 11. Mai 2009 wurde Tang erneut verhaftet, weil sie Informationsmaterialien über Falun Dafa verteilt hatte. Damals kam sie direkt in die Haftanstalt Nr. 2 in Hefei. Danach sperrte man sie ein Jahr lang ins Frauen-Zwangsarbeitslager in der Provinz Anhui.

Die Wärter zwangen sie erneut, eine Zwangsjacke zu tragen. Außerdem umwickelten sie ihren Kopf mit Klebeband und bedeckten ihren Mund. Sie hielten sie an den Füßen fest, wobei ihr Kopf auf dem Boden war, und schleppten sie morgens aus ihrer Zelle im vierten Stock in die Werkstatt und schleppten sie abends wieder zurück. Das ging einen ganzen Monat lang jeden Tag so weiter.

Die Beamten des Arbeitslagers verlängerten ihre Haftzeit um 18 Tage und brachten sie dann in eine Gehirnwäsche-Einrichtung, wo man sie zwingen wollte, ihren Glauben aufzugeben.

Weitere Verhaftungen

Tang wurde am 22. Mai 2014 zu einer weiteren Gehirnwäscheverfahren in ein Hotel gebracht. Nach zehn Tagen Folter war sie einem Zusammenbruch nahe. In diesem Zustand zwang man sie, eine Erklärung zu schreiben, dass sie Falun Dafa aufgibt. Danach wurde sie freigelassen.

Im Februar 2015 versuchte die Polizei erneut, sie zu verhaften. Damals lebte sie nicht in ihrer Wohnung und versteckte sich vor der Polizei. Jedoch spürte die Polizei sie am 21. September 2015 wieder in ihrer Wohnung auf. Sie durchsuchten die Räumlichkeiten und verhafteten sie.

Es folgten zwei weitere Verhaftungen, am 15. Januar 2016 und am 28. Oktober 2019.

Am 29. Januar 2020 wurde Tang erneut verhaftet, weil sie nach Peking gegangen war, um sich für das Recht einzusetzen, Falun Dafa praktizieren zu dürfen. Sie wurde am nächsten Tag zurück nach Anhui gebracht.

Die letzte Verhaftung fand am 22. Mai 2020 statt, wie zu Beginn des Artikels berichtet.

Früherer Bericht:

The Persecution of Ms. Fang Cui'e and Ms. Tang Juzhang in the Anhui Provincial Women's Forced Labor Camp


[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.