Nach dem Tod meines Mannes die Gefühle ablegen

(Minghui.org) In den vergangenen 26 Jahren sind mein Mann und ich gemeinsam den Weg der Kultivierung gegangen. Wir lernten gemeinsam das Fa, praktizierten die Übungen und sendeten aufrichtige Gedanken aus. Wir waren unzertrennlich. Er lud mir die neuesten Fa-Erklärungen des Meisters sowie Erfahrungsberichte von Mitpraktizierenden herunter. Aus diesem Grund weiß ich bis heute nicht, wie man das Internet benutzt. Jetzt bin ich 81 Jahre alt. Ich kultiviere mich zwar schon viele Jahre, war jedoch immer sehr von meinem Mann abhängig.

Nun ist er von mir gegangen. Mein Mann starb am 20. August 2020. Ihr könnt euch vorstellen, wie traurig ich bin.

Krankheitserscheinungen bei meinem Mann

Ende April tauchten bei meinem Mann Krankheitssymptome auf. Anfangs waren wir sehr zuversichtlich, dass wir diese Prüfung mithilfe des Meisters und des Fa bestehen werden. Dabei schauten wir immer wieder nach innen und überlegten, ob wir vielleicht Probleme mit unserer Xinxing oder Lücken hatten, die die Dämonen ausnutzten. Deshalb schauten wir immer wieder nach innen, lernten das Fa, machten die Übungen und sendeten aufrichtige Gedanken aus. Aber nichts änderte sich.

In den 117 Tagen – seit Erscheinen des Krankheitskarmas bis zu seinem Todestag – hatte er stets das Zhuan Falun bei sich. Er lernte ständig das Fa und rezitierte Über Dafa. „Ich muss das Fa mehr lernen und es mehr auswendig lernen. Ich möchte nur das Fa in meinem Herzen haben“, sagte er.

Mein Mann wurde immer dünner, obwohl er nicht so aussah, als würde er große Schmerzen haben. Später schien er etwas zu spüren und sagte zu mir: „Das ist wohl meine Trübsal, meine Schuld. Ich kann nicht gehen, ohne sie zurückzuzahlen.“

In seinen letzten Tagen konnte er weder laufen noch essen. Unsere Kinder bestanden darauf, dass er Medikamente nahm, was er dann auch tat. Ich machte mir Sorgen, ob er die Vollendung erreichen würde. Ich war wirklich sehr beunruhigt und vergoss viele Tränen, wenn es niemand sah.

Unsere Kinder brachten meinen Mann sieben Tage vor seinem Tod ins Krankenhaus. Er sagte immer wieder, dass er keine Medikamente nehmen und wieder nach Hause wolle. Mit „Zuhause“ meinte er vermutlich den Himmel. Als der Arzt ihn nach seinem Namen fragte, antwortete er fröhlich: „Falun Dafa ist gut.“ Und als die Krankenschwester ihn nach seinem Befinden fragte, sagte er wieder nur: „Falun Dafa ist gut.“

In dieser Zeit legte er mir immer wieder nahe, das Fa fleißiger zu lernen und die Übungen fleißiger zu praktizieren. Ich versprach es ihm. Meine Kinder waren sehr besorgt, aber mein Mann war ganz ruhig.

Mein Mann und ich hören die Stimme des Meisters

An seinem Todestag war die ganze Familie bei ihm im Krankenhaus. Meine Kinder gingen aus dem Zimmer, um einige Dinge zu besprechen. Mein jüngster Sohn, mein Enkel und ich blieben bei meinem Mann. Plötzlich hörte ich, wie der Meister mit lauter Stimme zu meinem Mann sprach: „Du hast die Vollendung erreicht. Der Meister wird dich nach Hause bringen.“ Diese prächtige Stimme war so laut, als käme sie aus dem Himmel. Es ist schwierig, ihren Klang mit menschlicher Sprache zu beschreiben. Sie war so laut, dass sie meinen Enkel beinahe umwarf. Er taumelte und stieß dabei die Tür des Nachttisches auf. Meine Kinder waren fassungslos. Mein Enkel sagte: „Ein sehr, sehr mächtiger Ton hat mich buchstäblich umgehauen.“

Mein jüngster Sohn sah, dass sein Vater die Augen geöffnet hatte und zitterte. Ich fragte meinen Mann, ob er die Worte des Meisters gehört habe. Er nickte aufgeregt. Meine Dankbarkeit war unbeschreiblich. In diesem Moment begriff ich, dass mein Mann die Vollendung erreicht hatte und dass der Meister ihn nach Hause bringen würde! Was für ein Segen!

Zwei Stunden später verließ mein Mann mit einem Lächeln auf dem Gesicht diese Welt. Meine Kinder schienen aus diesem Lächeln etwas zu erahnen, obwohl sie die Worte des Meisters nicht gehört hatten. Sie erwiesen ihm in aller Stille die letzte Ehre.

Warum ließ der Meister mich das hören? Der Meister kannte meine Anhaftung an Gefühlen und meine Angst. Also ermahnte er mich streng und ließ mich erkennen:

„Ihr befindet euch in jedem einzelnen Moment auf dem Weg der Kultivierung. In jedem einzelnen Moment passe ich auf euch auf. Ihr sollt keine Störungen durch euch selbst herbeiführen. Der verbleibende Weg am Schluss ist nicht mehr lang; geht euren Weg gut.“ (Noch ein Stockschlag zum Aufrütteln, 05.07.2020)

Die Gefühle ablegen

Ich war dankbar, dass der Meister immer an meiner Seite war. Doch ich konnte die Gefühle nicht loslassen. Auch dann nicht, als mein Sohn mich nach dem Tod meines Mannes in den Urlaub mitnahm. Aber immer, wenn ich weinte, erklang sofort die Warnung des Meisters in meinen Ohren, die mich erschütterte und aufweckte:

„Haften leidenschaftlich an Verwandtschaft, belastet, gequält und besessen. Lebenslang gefesselt im Netz der Leidenschaft. Alt geworden, Reue zu spät.“ (Tabus der Kultivierenden, 15.04.1996, in: Essentielles für weitere Fortschritte I)

„Es kann sogar sein, dass du herunterfällst, umsonst kultiviert.“ (Zhuan Falun 2019, Seite 329)

Mir wurde klar, dass die Ebene meiner Xinxing sinken würde, wenn ich nicht aus den Gefühlen herauskam. Seitdem ich das Fa erhalten habe, habe ich das Zhuan Falun über 19 Mal abgeschrieben und Hong Yin I-V rezitiert. Doch die Fa-Grundsätze erkannte ich erst, als der Meister zu meinem Mann sprach. Erst da wachte ich auf. 

Der Meister sagt:

„Emotion ist ein Netz: je mehr man ringt, desto enger“ (Was ist dein Herzenswunsch?, 10.01.2010, in: Hong Yin III)

Ich möchte nicht in diesem Netz gefangen sein. Ich muss mich kultivieren, noch mehr Menschen erretten und aufrichtig auf dem Kultivierungsweg gehen, den der Meister für mich verlängert hat. Ich muss mit dem Meister zu meinem ursprünglichen Zuhause zurückkehren.

Der Zweck dieses Erfahrungsberichtes ist es, Mitpraktizierende, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben, daran zu erinnern, aus den menschlichen Gefühlen herauszukommen. Andernfalls könnte unser vorgeschichtlicher Wunsch, die wahren Umstände zu erklären und Lebewesen zu erretten, verzögert werden. Der Meister wartet auf unsere Vollendung und auf den Zeitpunkt, uns nach Hause zu bringen. Wir dürfen den Meister, der uns barmherzig errettet hat, nicht enttäuschen.