70-Jährige muss untertauchen, um weiterer Verfolgung zu entgehen

(Minghui.org) Ein 70-jähriges Ehepaar aus Wuhan in der Provinz Hubei wurde 2017 wegen ihres Glaubens an Falun Dafa [1] zu je zwei Jahren Haft verurteilt. Beide ließ man vorzeitig frei. Nun versuchen die Behörden, sie erneut hinter Gitter zu bringen. Während der Mann wegen seines schlechten Gesundheitszustands nicht in der Haftanstalt aufgenommen wurde, sah sich seine Frau gezwungen, zu fliehen und unterzutauchen, um einer weiteren Verfolgung entgehen.

Am 20. Juli 2017 um 7:00 Uhr morgens wurden Dou Yansheng und seine Frau Hong Guimei verhaftet. Ein Dutzend Beamte beschlagnahmten ihre Computer, Drucker und Mobiltelefon. Dou wurde wegen seines hohen Blutdrucks im Krankenhaus festgehalten. Seine Frau brachte man ins Untersuchungsgefängnis Erzhigou. Ihre Tochter durfte die beiden nicht besuchen.

Am 28. August genehmigte die Staatsanwaltschaft des Bezirks Dongxihu die Verhaftung. Ein Anwalt beantragte für Dou eine Haftverschonung, damit er ärztlich behandelt werden konnte. Die Staatsanwaltschaft ging nicht darauf ein.

Später gab der Staatsanwalt die Fallakte des Paares zweimal wegen unzureichender Beweise an die Polizei zurück, bevor er die Anklage erhob. Die Freilassungsgesuche der Familie lehnte der Staatsanwalt trotz des schlechten Gesundheitszustandes des Paares ab.

Der Anwalt reichte eine Beschwerde gegen den Staatsanwalt ein, jedoch ohne Erfolg.

Das Bezirksgericht Dongxihu verurteilte das Paar später zu jeweils zwei Jahren Haft und einer Geldstrafe von 5.000 Yuan (rund 670 Euro). Für die Zeit der Haftstrafe vom 20. Juli 2017 bis 19. Juli 2019 wurde ihre Rente von der Sozialanstalt des Bezirks Jiang´an einbehalten; es handelte sich um Hunderttausende Yuan [2].

Im Gefängnis wurden Dou und Hong dazu gezwungen, jeweils eine Erklärung zu verfassen, mit der sie gegen ihren Willen Falun Dafa aufgeben. Dann ließ man sie frei.

Obwohl die Behörden dem Paar versprachen, sie in Ruhe zu lassen, wurden sie am 15. Juli 2020 um 7:00 Uhr morgens erneut von Beamten der Polizeiwache Changqing Garden schikaniert. Das Paar bat die Polizei eindringlich, sich nicht an der Verfolgung zu beteiligen. Aber die Beamten hörten nicht zu und beschlagnahmten stattdessen ihre Falun-Dafa-Bücher und damit verbundenen Materialien sowie einen Laptop.

Um 10:00 Uhr brachten die Beamten das Paar auf die Polizeiwache. Als die Polizei von Hong die biometrischen Daten erfassen wollte, wehrte sie sich. Daraufhin packten die Beamten sie am Arm und nahmen ihre Daten auf. Dabei wurde sie an Handgelenken und Armen verletzt. Gegen Mitternacht ließ man sie und ihren Mann auf Kaution frei.

Am 19. November 2020 kamen Polizisten unter dem Vorwand, eine Volkszählung durchführen zu wollen, zu den Praktizierenden nach Hause. Das Paar öffnete die Tür. Danach erklärte ein Polizist, dass Hong angezeigt worden sei, weil sie mit dem Besitzer eines Feinkostladens über Falun Dafa gesprochen habe. Die Polizei brachte Hong zum Verhör auf die Polizeiwache Manchunjie. Gegen ihren Willen machten sie ein Foto von ihr und nahmen Fingerabdrücke und Blutproben ab. Dabei wurde sie verletzt.

Am Nachmittag kehrte die Polizei in die Wohnung des Paares zurück, um nach Materialien zu suchen, die mit Falun Dafa in Verbindung standen – sie fanden jedoch nichts. 

Da die Familie wiederholt die Freilassung von Hong forderte, ließ die Polizei die Praktizierende am nächsten Tag wieder frei. Danach wurden sie regelmäßig von der Polizei und Mitarbeitern des Wohnkomitees schikaniert. Die Mitarbeiter der Staatsanwaltschaft des Bezirks Dongxihu drohten damit, sie wieder ins Gefängnis zu bringen.

Am 28. Januar 2021 erließ die Staatsanwaltschaft einen Haftbefehl gegen das Paar. Hong konnte entkommen und ist seither gezwungen, sich nicht mehr ihrem Zuhause zu nähern. Dou wurde wegen seines schlechten Gesundheitszustands freigelassen.

Am 3. und 7. März suchten Yang Wufeng und zwei Beamte der Polizeiwache Changqing Garden in der Wohnung des Paares nach Hong. Sie bedrohten ihre Familie, damit sie ihren Aufenthaltsort preisgab.

Frühere Verfolgung

Es war nicht das erste Mal, dass das Paar wegen seines Glaubens verfolgt wurde.

Im Januar 2013 wurde Hong verhaftet, weil sie wegen der Verteilung von Informationsmaterialien über Falun Dafa angezeigt worden war. Sie wurde zehn Tage lang in der Haftanstalt Nr. 1 des Bezirks Dongxihu festgehalten.

Im Juli 2015 wurde Hong erneut festgenommen, weil sie in einem Park mit Menschen über Falun Dafa gesprochen hatte. Die Polizei durchsuchte ihre Tasche und fand ihren Ausweis. Zehn Tage wurde sie in der Haftanstalt Nr. 1 des Bezirks Dongxihu festgehalten und später in die Gehirnwäsche-Einrichtung des Bezirks Jiangshan gebracht.

Im September 2015 wurde Dou festgenommen, weil er den ehemaligen KPCh-Vorsitzenden Jiang Zemin angezeigt hatte, der die Verfolgung angeordnet hatte. Die Beamten brauchten Dou in die Gehirnwäsche-Einrichtung im Bezirk Jiangshan.

Beteiligt an der Verfolgung:

Gao Feng, Beamter der Polizeiwache Changqing Garden: +86-18602717499Zeng Jianfei, Leiter des Polizeuwache Changqing Garden: +86-13517236201Wang Su, Leiter des Büros 610 des Bezirks Dongxihu: +86-13886007115, +86-15927273890, +86-27-83895971

(Weitere Kontaktinformationen zu den Beteiligten sind im chinesischen Originalbeitrag zu finden.)

Frühere Berichte:

Wuhan, Provinz Hubei: 24 Falun-Dafa-Praktizierende seit 2017 zu Gefängnisstrafen verurteilt


[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.

[2] Hunderttausend Yuan entspricht etwa 13.390 Euro.