Folter im zweiten Frauengefängnis der Provinz Yunnan – was Falun-Dafa-Praktizierende dort ertragen müssen
(Minghui.org) Seit Beginn der Verfolgung von Falun Dafa [1] im Juli 1999 ist das Zweite Frauengefängnis von Yunnan, das ursprünglich für Straftäterinnen gedacht war, ein Ort, an dem weibliche Falun-Dafa-Praktizierende inhaftiert und gefoltert werden. Sie sind dort interniert, weil sie ihr in der Verfassung verankertes Recht auf Glaubensfreiheit ausgeübt haben.
Alle Praktizierenden, die sich bei Ankunft im Gefängnis weigern, ihren Glauben aufzugeben, werden auf unterschiedliche Weise bestraft. Manche bleiben langzeitig in Isolationshaft oder werden „strenger Disziplin“ unterworfen. Dazu gehören Elektroschocks mit Hochspannungsschlagstöcken, das Anlegen von Zwangsjacken, Gehirnwäsche durch extrem laute Propaganda, Spritzen von nervenschädigen Medikamenten, Zwangsernährung, stundenlange Zwangsarbeit, langes Stillsitzen auf einem winzigen Hocker sowie das Zugangsverbot zu Wasser zum Waschen und Duschen oder zu den Toiletten.
Wenn Praktizierende ihre Menstruation hatten, sorgten die Wärter absichtlich dafür, dass ihre Umgebung stark verschmutzt war. Wurden den Frauen dann noch Hygieneartikel, sauberes Wasser, Toilettenpapier und Wechselkleidung vorenthalten, konnten sie in Lebensgefahr geraten.
Die körperlichen Qualen und schlechten Hygienebedingungen führten bei vielen Praktizierenden zu schweren Herz-Kreislauf-Beschwerden, Nervenschäden, Infektion der Geschlechtsorgane und der Harnwege. Unter den Praktizierenden waren Frauenkrankheiten weit verbreitet. Einige starben an Gebärmutterkrebs.
Nach den neuesten Minghui vorliegenden Informationen wurden in den vergangenen 22 Jahren der Verfolgung im Zweiten Frauengefängnis von Yunnan über 300 Praktizierende inhaftiert. Von ihnen waren über 250 zeitweise in Isolationshaft und/oder „strenger Disziplin“ unterworfen. Bislang sind 14 Praktizierende verstorben – fünf im Gefängnis und sechs kurz nach ihrer Freilassung. Letztere konnten sich von den gesundheitlichen Beeinträchtigungen, die sie in diesem Gefängnis erlitten hatten, nicht mehr erholen.
Es folgt eine Zusammenfassung der im Gefängnis üblichen Folter und der Praktizierenden, die diese erleiden mussten.
1. Täglich 16 Stunden auf einem winzigen Hocker sitzen
Jeden Tag stundenlang stillzusitzen, behindert die Blutzirkulation und den Stoffwechsel. Es führt zu langfristigen Problemen, sodass Organe geschädigt werden.
Ein derartiger winziger Hocker wird genutzt, um Falun-Dafa-Praktizierende zu foltern.
Folter-Nachstellung: Täglich stundenlang stillsitzen auf einem kleinen Hocker
Praktizierende, die in Isolationshaft waren oder „strenger Disziplin“ unterworfen wurden, mussten täglich 16 Stunden lang regungslos auf einem kleinen Hocker oder einem Bettbrett sitzen – selbst über 70-Jährige. Dabei lagen ihre Hände auf den Knien. Sobald sich die Praktizierenden bewegten, wurden sie von den Wärterinnen bestraft.
Wenn man in dieser Position über einen langen Zeitraum sitzt, bekommt man Rötungen und Schwellungen im Gesäßbereich. Es bilden sich Blasen, die eitern und bluten. Auch Infektionen im Beckenbereich werden begünstigt. Die Haut reißt auf und kann nicht heilen. Bluthochdruck, starke Schwellungen an Füßen und Beinen sowie Organverletzungen sind die Folge. Absonderungen von Ausscheidungen und Eiter im Intimbereich kamen ebenfalls vor.
Einmal warfen die Angehörigen einer Praktizierenden dem ehemaligen Gefängnisdirektor Yang Mingshan vor, dass man diese gezwungen haben, den ganzen Tag auf einem kleinen Hocker zu sitzen. Yang entgegnete, dass er nur die Anweisungen des Büros 610 befolge. Als Gefängnisdirektor habe er das Recht, Regeln festzulegen. Alle Menschen, die verurteilt und ins Gefängnis eingewiesen wurden, seien schuldig und müssten die Gefängnisregeln befolgen, sagte er.
Einige Angehörige von Praktizierenden zeigten das Gefängnis wegen Folter an. Yang erklärte: „Sie behaupteten, dass das Sitzen auf dem kleinen Hocker eine körperliche Folter ist? Wie definieren Sie das? Haben Sie irgendwelche Beweise? Ich meine, das ist eine Form des Lernens. Haben Sie irgendwelche Beweise für körperliche Züchtigung?“
Einst sagte der Direktor eines Büros 610, dass er nicht einmal 16 Stunden lang auf der Couch sitzen könnte – geschweige denn so lange täglich auf einem kleinen Hocker.
Fall 1: 76-Jährige stirbt an Bluthochdruck und Lungenversagen nach Hocker-Folter
Ni Meizhen war eine Rentnerin aus Kunming. Sie wurde 2005 zu vier Jahren und 2009 zu weiteren fünf Jahren Haft verurteilt. Weil sie ihren Glauben nicht aufgeben wollte, musste sie jedes Mal im Gefängnis auf einem kleinen Hocker sitzen. Beide Male bekam sie Bluthochdruck und ein Lungenödem; ihr Zustand war lebensbedrohlich. Um sich der Verantwortung zu entziehen, ließ die Gefängnisleitung Ni zur medizinischen Behandlung frei. Als sie das zweite Mal nach Hause kam, erholte sie sich nicht. Sie starb kurz nach der Entlassung.
Fall 2: Praktizierende erleidet Hüftnekrose durch tägliches Sitzen
Guo Ling arbeitete früher in der Lokalproduktionsgesellschaft Kunming. Sie wurde im März 2003 zu sieben Jahren verurteilt, weil sie Falun Dafa praktizierte. Während ihrer Haft wurde sie streng diszipliniert und musste fast zwei Jahre lang täglich auf einem kleinen Hocker sitzen.
Während der Isolationshaft durfte sie weder sich noch ihre Kleidung waschen. Der Zugang zur Toilette wurde auf dreimal am Tag beschränkt. Als Guo menstruierte, verweigerte das Gefängnis ihr Papiertaschentücher. Aus Protest gegen die Misshandlung trat sie in Hungerstreik und wurde daraufhin zwangsernährt.
Im Juni 2011 diagnostizierte das Gefängniskrankenhaus bei Guo eine Nekrose im Bereich des Hüftkopfes, verursacht durch die unterbrochene Blutzufuhr aufgrund des ständigen Sitzens auf dem Hocker.
Zwei Monate später erlitt Guo eine Verletzung im Lendenwirbelbereich und war völlig bewegungsunfähig. Später ließ die Gefängnisleitung sie zur medizinischen Behandlung frei.
2. Keine Wechselkleidung und kein Wasser zum Waschen oder Duschen
Die Praktizierenden, die ihren Glauben an Falun Dafa nicht aufgeben wollten oder nicht mit den Wärterinnen kooperierten, sperrte man oft in Isolationshaft, manchmal für Monate oder sogar für Jahre. Während der Isolationshaft durften sich die Praktizierenden nicht waschen oder duschen. Während ihrer Periode bekamen sie weder frisches Wasser noch Hygieneartikel. Einige von ihnen litten aufgrund der schlechten Hygiene unter gynäkologischen Beschwerden.
Fall 1: Ärztin stirbt nach jahrelanger Isolationshaft an Tuberkulose
Shen Yueping war Ärztin im Mutter-Kind-Zentrum der Stadt Yusi in der Provinz Yunnan. Die 49-Jährige starb am 16. Juli 2009 um 23 Uhr.
Shen war im Dezember 2004 zu fünf Jahren Haft verurteilt. Im Gefängnis wurde sie misshandelt. Die Wärter unterzogen sie einer Gehirnwäsche, indem sie die Praktizierende abwechselnd beschimpften und in voller Lautstärke Propaganda vorspielten, die Falun Dafa verleumdete.
Täglich musste sie ohne Unterbrechung 16 Stunden lang regungslos auf dem Bett sitzen. Während ihrer Menstruation durfte sie nicht duschen und keine Kleidung waschen. Sie erhielt weder Hygieneartikel noch sauberes Wasser. Andere Gefangene stachen sie auf Anordnung der Wärter mit Nadeln und mischten ihr unbekannte Medikamente ins Essen. Shen erkrankte an Tuberkulose. Sie hustete acht Monate lang, ohne dass sie von einem Arzt behandelt werden durfte.
Im Juni 2009 teilte das Gefängnis Shens Familie mit, dass sie zur medizinischen Behandlung entlassen würde. Zu dieser Zeit war die Lunge durchlöchert und sie erbrach häufig. Nach ihrer Freilassung kam Shen in das Dritte Krankenhaus in Kunming, wo sie in der Nacht zum 16. Juli starb.
Fall 2: Nach jahrelanger Isolationshaft orientierungslos
Fang Shimei arbeitete in einem Tabakunternehmen im Autonomen Bezirk Wenshan. Im Jahr 2003 wurde sie zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt. Dort sollte sie eine Erklärung unterschreiben, mit der sie ihren Glauben aufgab. Fang weigerte sich. Die Wärter sperrten sie viermal für insgesamt ein Jahr in Isolationshaft.
Während der Isolationshaft durfte sie nicht duschen und auch keine Kleidung waschen. Wenn sie menstruierte, verweigerten ihr die Wärter Hygieneartikel. Gefangene wurden von den Wärtern aufgehetzt, Fang zu schlagen, und zwangen sie, regungslos auf einem Hocker zu sitzen. Da die Wärter ihr nervenschädigende Medikamente ins Essen mischten, geriet sie in eine Art Wahn und war nicht mehr ansprechbar. Als sich ihr Zustand verschlechtert hatte, ließ die Gefängnisleitung sie zur medizinischen Behandlung frei. Die Familie wurde aufgefordert, sie aus der Isolationshaft abzuholen.
3. Kein sauberes Wasser und keine Hygieneprodukte während der Menstruation
Damit die Praktizierenden ihren Glauben aufgeben, verweigerten die Wärter ihnen während ihrer Periode in der Einzelhaft sauberes Wasser. Die Praktizierenden durften keine Hygieneartikel benutzen, sodass das Blut ihre Hosen durchnässte. Ohne sauberes Wasser waren Unterwäsche und Hose der Praktizierenden ständig mit Blutflecken beschmutzt und rochen unangenehm. Zudem traten verschiedene gynäkologische Beschwerden auf.
Fall 1: Ärztin erkrankt nach Entlassung an Gebärmutterkrebs
Wang Lang war eine pensionierte Ärztin aus Kunming. Sie wurde nach ihrer Verurteilung zu vier Jahren Haft im Juli 2005 dreimal in Isolationshaft gesperrt. Die Wärterinnen verweigerten ihr das Waschen, Duschen sowie saubere Kleidung. Sie bekam weder frisches Wasser noch Hygieneartikel. Ständig musste sie regungslos auf einem kleinen Hocker sitzen. Unter ihr Essen wurden nervenschädigende Medikamente gemischt, sodass sich ihr physischer und psychischer Zustand verschlechterten. Kurz nach ihrer Freilassung hatte sie unnormale vaginale Blutungen. Ein Arzt diagnostizierte Gebärmutterkrebs. Wang starb im Januar 2012.
Fall 2: Brutal gefoltert und in schmutziger Umgebung inhaftiert
Die 1970 geborene Zhao Feiqiong führte einst ein Privatunternehmen. Sie wurde dreimal im Gefängnis inhaftiert. Die Wärter unterzogen sie Isolationshaft und „strenger Disziplin“. Ihr wurden unbekannte Medikamente verabreicht. Zudem quälten die Wärter sie mit Elektroschocks von Hochspannungsschlagstöcken.
Nach ihrer Festnahme im August 2004 wurde Zhao zu vier Jahren Haft verurteilt. Sieben Monate lang folterte man sie in Isolationshaft. Jeden Tag musste sie 16 Stunden lang regungslos auf ihrem Bett sitzen, mit den Hände auf den Knien. Wenn Zhao sich bewegte oder etwas sagte, prügelten die Wärter auf sie ein.
Monatelang stand die Praktizierende unter strenger Überwachung und durfte sich nicht waschen oder duschen. Der Toilettenzugang wurde auf viermal pro Tag beschränkt. Während ihrer Periode bekam sie weder sauberes Wasser noch Taschentücher. Stattdessen musste sie stillstehen, sodass ihr das Blut an den Beinen herunterlief und eine Pfütze bildete. Der Geruch war unerträglich. Sie bekam wenig zu essen und nur eine Flasche Wasser zu trinken.
4. Trinkwasser und Toilettenbenutzung eingeschränkt
Da die Gefängnisleitung wusste, dass ein Wassermangel zu Kreislauf- und Harnwegsbeschwerden führen kann, gab es eine Regel: Eine Praktizierende, die auf einem kleinen Hocker sitzen musste, durfte nur eine Flasche Wasser (0,5 bis ein Liter) am Tag trinken. Falls der Wärter es erlaubte, durfte sie dreimal täglich zur Toilette.
Fall 1: Toilette ohne Erlaubnis benutzt und brutal verprügelt
He Lianchun aus dem Kreis Mengzi in der Provinz Yunnan war seit Beginn der Verfolgung dreimal zu einer Gefängnisstrafe verurteilt worden. Auch aktuell befindet sie sich in Haft.
Nachdem sie im Oktober 2009 zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt worden war, stand sie mehr als fünf Jahre unter „strenger Disziplin“. Während dieser Zeit musste sie lange Zeit auf einem kleinen Hocker sitzen. Sie durfte nicht duschen und keine saubere Kleidung tragen. Jeden Tag gaben die Wärter ihr eine Flasche Wasser. Sie wurde sogar in eine Zwangsjacke gesteckt.
Aus Protest gegen die Folter trat He über 20 Mal in Hungerstreik; über hundert Mal wurde sie zwangsernährt. Zweimal war ihr Zustand wegen der brutalen Zwangsernährung lebensbedrohlich. Dabei wurden ihr auch nervenschädigende Medikamente verabreicht, sodass sich ihr Zustand weiter verschlechterte.
In den ersten zehn Jahren Haft durfte He im Gefängnis kaum etwas einkaufen. Eine Zeit lang hatte sie keinen Zugang zu Toilettenpapier. Ein Jahr lang verweigerten die Wärter ihr, die Toilette zu benutzen, sodass sie sich in ihre Hose erleichtern musste. Sie versuchte, tagsüber kein Wasser zu trinken und hielt ihre Blase an.
Einmal rannte He zur Toilette, weil sie es nicht mehr aushalten konnte. Die Wärter befahlen daraufhin anderen Gefangenen, sie aus der Toilette zu zerren und zu verprügeln. Ein anderes Mal urinierte sie in eine Kehrschaufel. Zwei Gefangene schlugen sie und drückten ihren Kopf in den Urin. Aufgrund des ständigen Zurückhaltens litt He unter einer Harnwegsinfektion.
Fall 2: Krankenschwester leidet nach Folter unter psychischer Störung
Zhang Lei war früher Krankenschwester bei einem Bauunternehmen in Xinjiang. Später wurde sie in der Provinz Anhui in den Ruhestand. Als sie am 31. Mai 2008 ihren Sohn in der Provinz Yunnan besuchte, nahmen Polizisten die Praktizierende fest. Sie wurde zu fünf Jahren Haft verurteilt.
Der eingeschränkte Zugang zur Toilette führte dazu, dass sie sich häufig in die Hose erleichterte und eine Harnwegsinfektion bekam. Einmal brach sie mit starken Bauchschmerzen zusammen, weil ihr die Benutzung der Toilette verweigert worden war.
Dreimal wurde Zhang im Gefängnis an den Handschellen aufgehängt und musste auf einem kleinen Hocker sitzen. Dadurch platzte die Haut am Gesäß auf und ihre Hose war zerschlissen. He bekam starke Schwellungen am Unterleib und litt unter Bluthochdruck.
Nachdem ihr unbekannte Medikamente gespritzt wurden, war Zhang verwirrt. Die Wärter brachten sie zurück in die Provinz Anhui und behaupteten, dass sie schizophren sei.
5. Folter durch lautstarke Propaganda, die Falun Dafa diffamiert
Im Gefängnis üben die Wärter extremen Druck auf die Praktizierenden aus, damit sie ihren Glauben aufgeben. Propaganda, die Falun Dafa diffamiert, wird in maximaler Lautstärke abgespielt, wodurch die Praktizierenden einer Gehirnwäsche unterzogen werden. Dabei erlitten viele Praktizierende einen Schaden am Trommelfell und wurden taub.
Fall 1: Gefoltert bis zur Taubheit und Tod durch Herzversagen
Yang Mingqing war leitende Beamtin im Ausbildungszentrum für Forstwirtschaft. In den Jahren 2005 und 2012 wurde sie inhaftiert. Insgesamt sieben Jahre befand sie sich hinter Gittern. Vier Monate wurde sie in Isolationshaft gesperrt und gezwungen, täglich auf einem kleinen Hocker zu sitzen. In dieser Zeit durfte sie sich nicht waschen, duschen oder ihre Wäsche waschen. Während ihrer Periode bekam sie kein frisches Wasser oder Hygieneartikel.
Vom frühen Morgen bis zum Sonnenuntergang spielten die Wärter täglich Propaganda in maximaler Lautstärke ab, in der Falun Dafa verleumdet wurde. Diese psychische Misshandlung und das ständige Sitzen auf dem kleinen Hocker führten zu Bluthochdruck, geschwollenen Beinen, eiternden Wunden im Dammbereich sowie zu Schwerhörigkeit. Auch nach ihrer Entlassung war Yang weiterhin traumatisiert. Sie starb am 8. März 2019 im Alter von 67 Jahren an Herzversagen.
Fall 2: Ohnmacht und Taubheit durch extreme Lautstärke
Gu Zhengfen war chemische Analytikerin in der Stadt Ruili, Provinz Yunnan. 2005 wurde sie zu einer Gefängnisstrafe verurteilt. Weil sie ihren Glauben nicht aufgeben wollte, sperrten die Wärter Gu in Isolationshaft. Sie durfte weder sich noch ihre Kleidung waschen. Als sie ihre Periode hatte, verweigerten die Wärter ihr den Gebrauch von Damenhygieneartikeln.
Die Wärter platzierten den Lautsprecher eines Plattenspielers in etwa einem Meter Entfernung von Gu und drehten ihn voll auf. Sie brach ohnmächtig zusammen und war später taub.
Wegen des ständigen Stillsitzens auf einem kleinen Hocker litt Gu an Bluthochdruck, unregelmäßigem Herzschlag, geschwollenen Unterschenkeln und einem Versagen von Herz und Nieren. Einmal war sie dem Tode nahe; das Krankenhaus sprach von einem kritischen Zustand.
6. Schlafen auf dem Betonboden, eingeschränkter Zugang zu sauberem Wasser
Im Juli 2019 richtete das Gefängnis einen Schlafsaal unter „strenger Disziplin“ ein, die in Stufe eins, zwei sowie eine Kontrollstufe eingeteilt wurde. In Stufe eins mussten die Gefangenen das ganze Jahr über mit einem dünnen Kissen und einer dünnen Decke auf dem Betonfußboden schlafen. Die Fenster standen immer offen, auch im Winter und an Regentagen. Die Praktizierenden durften nur dünne Kleidung tragen. Das Wetter in Kunming ist meist feucht und nachts kühl. Durch das Schlafen auf dem Betonboden litten die Praktizierenden oft unter rheumatoider Arthritis.
Die Wärter sorgten für Schmutz und unhygienische Bedingungen, um die Praktizierenden unter Druck zu setzen. Oft schränkten sie ihren Wasserverbrauch ein. So durften sie sich nur einmal pro Woche fünf Minuten lang duschen. Ihre Kleidung durfte nur jeden zweiten Monat gewaschen werden, die Bettwäsche nur alle drei Monate – und zwar mit einem Eimer Wasser, der kaum ausreichte, um das Bettlaken einzuweichen.
Wenn Praktizierende ihre Periode hatten, durften sie keine Papiertaschentücher oder Damenhygieneartikel kaufen. So mussten sie monatelang alte Zeitungen, Kleidungsstücke oder dasselbe Hygieneprodukt immer wieder benutzen.
Fall 1: Praktizierende darf jahrelang keine Hygieneartikel kaufen
Kuang Deying aus der Stadt Zhaotong wurde zweimal verurteilt, 2008 und 2020. Derzeit befindet sie sich unter „strenger Disziplin“ im Zweiten Frauengefängnis, weil sie ihren Glauben an Falun Dafa nicht aufgeben will.
Jahrelang musste sie auf einem kleinen Hocker sitzen und durfte keine Damenhygieneartikelkaufen. Um das Blut während ihrer Periode aufzufangen, zerriss sie ihre Kleidungsstücke. Dadurch hatte sie im Winter nicht genügend Kleidung.
Fall 2: Praktizierende schläft seit über einem Jahr auf Betonboden
He Lichun war Ingenieurin im 14. Bauamt der Provinz Yunnan. Sie wurde 2018 zu sieben Jahren Haft verurteilt und befindet sich nun im Gefängnis. Anfang November 2019 wurde sie mit einer Disziplinarmaßnahme der Stufe eins belegt, weil sie ihren Glauben bewahrte.
Jede Nacht musste sie auf dem kalten Betonfußboden schlafen und bekam nur eine dünne Matte und eine Bettdecke. Im Winter waren die Fenster geöffnet, während sie nur dünne Kleidung trug. He wurde gezwungen, täglich von 6 Uhr morgens bis um Mitternacht auf einem kleinen Hocker zu sitzen – mit Ausnahme von vier Toilettenpausen. Die Wärter gaben ihr pro Tag nur drei Tassen Wasser und wenig zu essen.
Einmal in der Woche durfte He fünf Minuten lang duschen und jede zweite Woche ihre Kleidung waschen. Sie musste den Waschraum und andere öffentliche Bereiche reinigen. Wenn sie sich weigerte, bestraften die Wärterinnen die Praktizierende. Dann durfte sie ihre Essschüssel nicht abwaschen und nicht zur Toilette.
He sollte einmal die Gefängnisregeln befolgen, damit sie Dinge des täglichen Bedarfs einkaufen konnte. Weil sie sich weigerte, durfte sie nichts kaufen. Wenn sie ihre Periode hatte, war ihre Kleidung mit Blut verschmiert.
Frühere Berichte:
Folter in Yunnans Frauengefängnis Nr. 2 - auf einem kleinen Hocker sitzenFolter und Tod im Zweiten Frauengefängnis Yunnan„Strenge Disziplin“ im Frauengefängnis Nr. 2 in Yunnan
[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.
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