Die „Null-Fälle-Kampagne“ nutzen, um die Fakten klarzustellen

(Minghui.org) An einem Freitag Ende Mai dieses Jahres rief eine Mitarbeiterin des örtlichen Gemeindezentrums an. Sie forderte mich auf, zur Unterzeichnung einer Vereinbarung in der Rechtsabteilung des örtlichen Gemeindeamtes zu erscheinen. Auf meine Frage, worum es in der Vereinbarung gehe, antwortete sie, dass sie es nicht wisse. Es sei jedoch etwas Gutes, da ich danach von der Überwachung befreit sein würde.

Obwohl sie kein Wort darüber verlor, war mir klar, dass ich dazu gebracht werden sollte, im Rahmen der „Null-Fälle-Kampagne“ die drei Erklärungen zu unterschreiben. In dieser Kampagne wird jeder Falun-Dafa-Praktizierende auf der schwarzen Liste der Regierung unter Druck gesetzt, seinem Glauben abzuschwören. Mein erster Gedanke war, diese Gelegenheit zu nutzen, die Fakten über Falun Dafa klarzustellen. Vor allem bot sich mir so die Möglichkeit, den Leiter der Justizabteilung zu treffen.

Als ich aufgelegt hatte, beschlich mich jedoch nach und nach die Angst. Warum wurden andere Praktizierende lediglich dazu angehalten, die Beamten des Gemeindezentrums aufzusuchen, oder wurden von den Beamten persönlich besucht? Ich dagegen wurde aufgefordert, den Leiter der Justizabteilung zu treffen. Bestand der Grund vielleicht darin, dass die Praktizierenden ihre Unterschrift verweigert hatten und die Beamten versuchten, ihre Quote zu erfüllen, indem sie mich zu einer Unterschrift bewegten? Ich wollte auf keinen Fall eine solche Erklärung unterschreiben, sondern ihnen die wahren Tatsachen verdeutlichen!

Der Meister sagt:

„Wo immer auch Probleme auftauchen, dort werdet ihr gebraucht, um die Wahrheit zu erklären und die Wesen zu erretten.“ (Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz in Washington DC, 22.07.2002)

Lücken werden von den alten Mächten ausgenutzt

Nach meinem Verständnis sollte ich nicht darauf warten, bis sie mich besuchten. Der Leiter der Justizabteilung würde nämlich nicht persönlich kommen, sondern seine Mitarbeiter delegieren. Er hatte wohl kaum die Gelegenheit, von Praktizierenden persönlich über die wahren Umstände aufgeklärt zu werden. Ich musste diese Gelegenheit also nutzen, um es zu tun.

Ich schaute nach innen, um zu erforschen, warum ich mehr Druck verspürte als meine Mitpraktizierenden. Der Grund bestand darin, dass ich in der Vergangenheit diesen Pass mehrere Male nicht überwinden konnte und die alten Mächte nun diese Lücke ausnutzten.

Als ich 1999 verfolgt wurde, hatte ich die Kultivierung – entmutigt und frustriert – aufgegeben. Ich suchte damals Trost beim Lesen von Romanen online und verschwendete viel Zeit damit. Dadurch entwickelte sich bei mir jede Menge Gedankenkarma. Nachdem ich die Kultivierung im Falun Dafa wieder aufgenommen hatte, stieß ich auf viele Störungen, die durch das Gedankenkarma hervorgerufen wurden. Weil mein Hauptbewusstsein zu schwach war, wurde ich von meiner Anhaftung an Bequemlichkeit kontrolliert und vom Gedankenkarma gedrängt, diese Romane wieder zu lesen.

Ich lernte das Fa nicht, praktizierte keine Übungen, sandte keine aufrichtigen Gedanken aus und ging auch nicht hinaus, um über die wahren Umstände zu informieren. Ich verschwendete viel wertvolle Zeit. Dank der Hinweise des Meisters kultivierte ich mich dann über einige Zeit hinweg wieder fleißig. Aber das Gedankenkarma ließ mir keine Ruhe und so begann ich erneut, Romane zu lesen.

Jedes Mal, nachdem ich aufgerüttelt worden war, bereute ich es und weinte vor dem Foto des Meisters. Aber dann beging ich denselben Fehler erneut. Beim Verteilen von Informationsmaterialien wurde ich zweimal verhaftet. Die alten Mächte nutzten meine Schwächen aus.

Am darauffolgenden Samstag nach besagtem Anruf erzählte ich einer Mitpraktizierenden von meiner Situation. „Die Beamten in der Justizabteilung sind in Wirklichkeit Polizisten. Vielleicht solltest du mit diesem schwankenden Herzen nicht hingehen“, ermahnte sie mich. Ich entgegnete, dass ich den Leiter der Justizbehörde erretten wolle. „Dann solltest du natürlich hingehen, ohne Bedenken zu haben“, sagte sie. „Du solltest nicht stets befürchten, verfolgt zu werden. Wann musst du am Montag dort erscheinen? Ich werde aufrichtige Gedanken für dich aussenden.“ Ihre Gegenwart half mir, zur Ruhe zu kommen.

Der Gedanke, dass Justizbeamte Polizisten sind, kreiste in meinem Kopf, bis ich zu Hause angekommen war. Meine Angst wurde stärker und überdeckte meine aufrichtigen Gedanken. Schließlich dachte ich: „Ich kultiviere mich nicht fleißig und habe große Lücken. Das Böse in anderen Dimensionen könnte mich verfolgen. Ich frage besser nach der Telefonnummer des Gemeindezentrums und rufe den Leiter der Justizabteilung an.“

Als ich am Sonntagmorgen die Übungen praktizierte, lösten sich die Faktoren der Angst in meinem Feld auf. Sobald ich daran dachte, dem Leiter der Justizbehörde die Fakten klarzustellen, blieb mein Herz unbewegt. Mir wurde klar, dass der Meister meine Angst weggenommen hatte und mich ermutigte, persönlich dort vorzusprechen.

Ich erkannte, dass ich aufgrund meiner Angst einen Umweg machen wollte, in der Vorstellung, dass ein Telefongespräch sicherer als ein persönliches Gespräch wäre. Ich wollte mich schützen, was durch meinem Egoismus hervorgerufen wurde. Die wahren Umstände persönlich zu erklären, erzielte bestimmt einen größeren Effekt als ein Anruf. Dieser Mann wartete darauf, errettet zu werden. Ich musste hingehen!

Bevor ich am Montagmorgen das Haus verließ, tauchte ein unrichtiger Gedanke auf. Ich bereitete mich darauf vor, festgenommen werden zu können und zog Freizeitkleidung und flache Schuhe an. Dann schickte ich folgende Textnachricht an meinen Mann: „Ich habe beschlossen, zur Rechtsabteilung zu gehen, und werde dich vor 12:00 Uhr anrufen.“ Trotz meiner Befürchtung musste der barmherzige Meister meine Bemühungen, Menschen zu erretten, gesehen haben und kümmerte sich um mich. Ich war ruhig und gelassen.

Auf dem Weg zur Justizbehörde fühlte ich mich ein wenig leichter; mehrere Praktizierende sandten aufrichtige Gedanken für mich aus. Die Energie und Kraft aus diesem einen Körper waren enorm.

Ich dachte, es würde mir nichts passieren, weil der Meister mich beschützte. Rückblickend erscheint mir das Trachten nach dem Schutz des Meisters nicht aufrichtig, sondern egoistisch. Ich sollte nach keinem Ergebnis trachten, sondern dem Arrangement des Meisters folgen.

Als ich das Gebäude erreichte, bemerkte ich am Eingang einen Mann. Er war über zwei Meter groß und hatte ein starkes und grimmiges Aussehen (später wurde mir klar, dass er grimmig aussah, weil ich Angst hatte). Ich klopfte an die Tür der Rechtsabteilung, aber niemand antwortete. Die Empfangsdame sagte, dass der Mann am Eingang derjenige sei, den ich suchte, und er irgendwo hingegangen sein müsse.

Die Angst kroch erneut in mir hoch. Seine Abwesenheit bedeutete wohl, dass ich nicht hätte kommen sollen, und es ein Hinweis des Meisters war, wieder nach Hause zu gehen. Ich verwarf diesen unaufrichtigen Gedanken auf der Stelle. Das war nicht das, was der Meister wollte!

Ich setzte mich in der Lobby auf das Sofa und sandte aufrichtige Gedanken aus. Zehn Minuten später kam der Leiter zurück, und ich folgte ihm in sein Büro. Zunächst stellte ich ihm ein paar Fragen und lenkte dann das Thema auf Falun Dafa, die Verfolgung und was es bedeutete, sich von der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) zu distanzieren. Am Abend zuvor hatte ich mir sorgfältig überlegt, was ich sagen wollte. Während des gesamten Gesprächs verhielt ich mich höflich und respektvoll und achtete auf seine Reaktion. Ich vermied Worte, die ihn provozieren könnten und war ruhig. Ich sprach in einem langsamen und bedächtigen Tonfall.

Während des Gesprächs traten einige Störungen auf. Das Telefon auf seinem Schreibtisch wie auch sein Handy klingelten mehrmals. Er ging kurz ans Telefon, ließ sein Mobiltelefon jedoch unbeantwortet. Einer seiner Angestellten betrat zweimal das Büro, wobei der Leiter ihn jeweils bat, den Raum zu verlassen. Er schien sehr daran interessiert, mir zuzuhören. Ich erklärte ihm eine Stunde lang die Tatsachen. Er verstand und war bereit, seine Mitgliedschaft in der KPCh und den ihr angeschlossenen Organisationen aufzugeben.

Es war erstaunlich! Danke, Meister, für Ihre Barmherzigkeit. Danke, liebe Mitpraktizierende, für das Aussenden der aufrichtigen Gedanken und eure Unterstützung. Der Meister hat den Weg geebnet und wartet darauf, dass seine Jünger die Lebewesen mit aufrichtigen Gedanken erretten.