Ältere Frau stirbt nach dreijähriger Haft und Folter
(Minghui.org) Eine Frau aus der Stadt Taiyuan in der Provinz Shanxi verstarb Mitte Oktober 2021, ein Jahr nachdem sie aus einer dreijährigen Haftstrafe wegen der Ausübung von Falun Dafa [1] entlassen worden war. Ji Delian war 79 Jahre alt.
Ji wurde am 21. Mai 2014 verhaftet, als sie Informationsmaterialien über Falun Dafa verteilte. Bald darauf ließ man sie gegen Kaution frei. Ein Jahr später, am 18. Mai 2015, wurde sie erneut verhaftet, weil sie am Prozess gegen eine andere Falun-Dafa-Praktizierende in der Region teilnahm. Gegen Mitternacht ließ die Polizei sie frei, doch bereits am nächsten Tag stellte man sie unter Hausarrest.
Am 10. September 2015 fingen Polizisten erneut an, Ji und ihre Familie zu schikanieren. Sie hatten Strafanzeige gegen Chinas ehemaligen Parteichef Jiang Zemin erstattet, der die Verfolgung von Falun Dafa angeordnet hatte.
Am 13. November 2015 wurde Ji im Gericht Wanbailin angeklagt. Richter Li Zhiqiang sagte am Tag vor der Verhandlung zu ihrer Tochter: „Sagen Sie Ihrer Mutter, sie soll mit uns kooperieren. Glauben Sie nicht, dass sie nicht verurteilt wird, nur weil sie schon über 70 Jahre alt ist. Jetzt wurde die Altersgrenze auf 75 Jahre angehoben!“
Vor Gericht erzählte Ji, wie ihr Gebärmutterhalskrebs verschwunden sei, nachdem sie nur drei Monate Falun Dafa praktiziert habe. Das sei vor 20 Jahren gewesen, als sie gerade angefangen hatte zu praktizieren.
Ji sagte zu ihrer eigenen Verteidigung: „Falun Gong lehrt uns, gute Menschen zu sein und immer zuerst an andere zu denken. Ich wurde 2012 von einem Lieferwagen angefahren und der Fahrer brachte mich ins Krankenhaus. Meine Hüfte war ausgekugelt und mein Becken an drei Stellen gebrochen. Es waren mehr als 20 Stiche nötig, um die Verletzung an meinem Arm zu nähen, und noch mehr, um den Schnitt an meinem linken Augenlid zu schließen. Mein Gesicht war schwer verletzt und geschwollen.“
Sie erzählte dem Gericht, dass sie in ihrem Herzen wusste, dass sie wieder gesund werden würde. Vier Tage später waren alle Schwellungen und Entzündungen verschwunden und am sechsten Tag wurde sie aus dem Krankenhaus entlassen.
„Als ich wieder zu Hause war, kontaktierte ich den Fahrer und gab ihm die 8.000 Yuan (ca. 1.072 Euro) zurück, die er mir hinterlassen hatte, damit ich die Arztrechnungen bezahlen konnte. Das hätte ich nicht getan, wenn ich nicht Falun Gong praktiziert hätte.“
Der Richter verbot ihr, weiter zu sprechen, und bald darauf vertagte er die Anhörung. Ji durfte nach der Sitzung nach Hause gehen.
73-Jährige verurteilt zu drei Jahren Haft
Ji wurde später zu drei Jahren Gefängnis verurteilt, durfte die Zeit aber zu Hause absitzen. Denn die örtliche Haftanstalt weigerte sich, sie wegen ihre körperlichen Zustands aufzunehmen. Sie legte beim Mittleren Gericht in Taiyuan Berufung gegen das Urteil ein, das am 18. Mai 2016 ihr ursprüngliches Urteil bestätigte. Im Alter von 73 Jahren musste Ji von zu Hause wegziehen, um einer Inhaftierung zu entgehen.
Ein Jahr später kehrte sie nach Hause zurück, wurde jedoch am 22. Juni 2017 verhaftet, als sie zur Polizeiwache Ximing ging, um ihren Ausweis zu erneuern. Zunächst hielt man sie im Gefängnis Geliao fest und dann im Frauengefängnis Yuci.
Während ihrer dreijährigen Haftzeit zahlten ihre Kinder monatlich 1.000 Yuan (ca. 134 Euro) für sie ein und schickten ihr oft Lebensmittel. Manchmal erzählten ihnen die Insassen, dass sich Ji Rindfleisch wünsche, und sie schickten es ihr. Als Ji später entlassen wurde, erfuhr ihre Familie, dass sie nie etwas von dem Essen bekommen hatte, das sie ihr geschickt hatte.
Ji wurde im Jahr 2019 aufgrund von Folterverletzungen arbeitsunfähig. Doch die beiden Insassen, die sie überwachen sollten, schlugen und beschimpften sie weiterhin ständig.
Bei der Entlassung wog sie nur noch 32 Kilogramm
Als sie im Jahr 2020 entlassen wurde, wog sie weniger als 32 Kilogramm. Ihr Unterleib war eingefallen und hatte blaue Flecken. Da sie zu schwach war, um sich daran zu erinnern, was ihr im Gefängnis widerfahren war, wusste ihre Familie nicht, welche Qualen sie erlitten hatte. Nachdem sie ein Jahr lang mit einem schlechten Gesundheitszustand zu kämpfen hatte, verstarb sie im Oktober 2021.
Vor ihrer letzten Gefängnisstrafe war Ji 1999 schon einmal verhaftet worden, als sie sich in Peking für Falun Dafa einsetzte. Der Polizeichef schlug ihr wiederholt ins Gesicht und trat auf sie ein. Sie wurde freigelassen, als die Polizei 800 Yuan (ca. 108 Euro) von ihrer Familie erpresst hatte.
Ji wurde in einer Gehirnwäsche-Einrichtung im Dorf inhaftiert und verbrachte im Dezember 2000 ein Jahr in einem Zwangsarbeitslager. Das alles, weil sie Falun Dafa praktiziert.
Ihre Schwiegertochter, Zhou Laxiang, die zuvor Falun Dafa praktiziert hatte, hörte aus Angst vor der Verfolgung damit auf. Später erlitt sie einen Schlaganfall und wurde arbeitsunfähig.
Zhou nahm 2011 das Praktizieren von Falun Dafa wieder auf und ihr Gesundheitszustand verbesserte sich. Doch wurde sie 2015 erneut von Polizisten schikaniert, wodurch sich ihr Zustand wieder verschlechterte. Sie verstarb am 15. Oktober 2015 im Alter von 54 Jahren.
Frühere Berichte:
[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.
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