Zehn Praktizierende seit einem Jahr ohne Prozess in Haft – hat der KPCh-Funktionär ihr Strafmaß schon festgelegt?

(Minghui.org) Zehn Praktizierende aus der Stadt Changsha, Provinz Hunan, sind seit fast einem Jahr wegen ihres Glaubens an Falun Dafa [1] inhaftiert.

Ein Insider teilte den Familien einiger Praktizierender mit, dass Mei Guodong, der Vize-Sekretär des örtlichen Komitees für Politik und Recht [2], bereits die Haftstrafen festgelegt habe. Das für den Fall der Praktizierenden zuständige Gericht in Liuyang würde im Prozess nur noch Formalitäten erledigen.

Bei den Praktizierenden handelt es sich um drei Männer – Li Zhigang, Chen Yang und Meng Kai – sowie sieben Frauen: Cao Zhimin, Zhang Furong, Li Yanping, Yu Hui, Xia Jingze, Xu Lihua und Wen Jing. Sie wurden in der Nacht vom 27./28.Oktober 2020 von Hunderten Polizisten und Mitarbeitern des Nachbarschaftskomitees festgenommen. Die Polizei beschlagnahmte Falun-Dafa-Bücher, Computer und Drucker. Die Beamten teilten mit, dass sie die Praktizierenden seit langem überwacht hatten, um sie zu verhaften. So wurden die Telefone der Praktizierenden angezapft und auch ihre Internet-Aktivitäten verfolgt.

Seit der Festnahme sind die Praktizierenden im Untersuchungsgefängnis inhaftiert, nämlich den Haftanstalten Nr. 1, 2 und 4 in Changsha.

Die Verhaftung wurde am 5. Dezember 2020 nachträglich genehmigt. Die mit der Verteidigung der Praktizierenden beauftragten Anwälte erkundigten sich bei der Polizeidienststelle sowie Staatsanwaltschaft von Liuyang über die Fälle. Aber niemand gab ihnen Auskunft. Auch Besuche bei ihren Mandanten wurden den Anwälten von den Haftanstalten untersagt. Daraufhin reichten die Anwälte Anzeige gegen die mit den Fällen befassten Behörden ein. Vergebens.

Stattdessen wurden mehrere Anwälte von ihren Anwaltskanzleien oder den Justizbehörden unter Druck gesetzt, damit sie sich von dem Fall zurückziehen.

Im März 2021 gab die Staatsanwaltschaft Liuyang die Akten wegen unzureichender Beweise an die Polizei zurück. Im April legte die Polizei den Fall erneut der Staatsanwaltschaft vor.

Einige betagte Eltern der Praktizierenden, die über 70 und 80 Jahre alt sind, nahmen stundenlange Busfahrten auf sich, um Polizei, Staatanwaltschaft und Gericht aufzusuchen und die Freilassung ihrer Kinder zu fordern. Ohne Erfolg. Später erfuhren Beamte davon, dass die Eltern eines Praktizierenden Anzeige gegen die Behörden erstattet hatten. Daraufhin kam eine Person, die sich als Justizbeamter ausgab, zum Haus der betroffenen Eltern und bedrohte sie, damit sie die Anzeige zurücknehmen.

Die meisten Angehörigen der Praktizierenden wurden im vergangenen Jahr von Polizisten schikaniert. Die Familien stehen unter großem Druck. Für eine Mutter war die Verhaftung ihrer Tochter ein so schwerer Schlag, dass sie starb.

Frühere Berichte:

15 Einwohnern von Hunan drohen Haftstrafen wegen Praktizierens von Falun Dafa

17 Falun-Dafa-Praktizierende und ein Angehöriger verhaftet - zwei weitere schikaniert (Provinz Hunan)

Aktuelles über die Verhaftung von 17 Falun-Dafa-Praktizierenden in der Stadt Changsha, Provinz Hunan

13 Bürger der Stadt Changsha seit zwei Monaten in Isolationshaft (Provinz Hunan)

14 Personen wegen ihres Glaubens verhaftet (Stadt Changsha, Provinz Hunan)


[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.

[2] Das Komitee für Politik und Recht ist eine übergeordnete Behörde, die die Verfolgung überwacht.