Die Bereitschaft, eine unterstützende Rolle zu spielen

(Minghui.org) Vor ein paar Tagen ereignete sich etwas, was mich sehr berührte und mir zu neuen Erkenntnissen verhalf. Ich verstand, wie ich mit der Gruppe als einem gemeinsamen Körper zusammenarbeiten sollte und mit welcher geistigen Einstellung, um dem Meister zu helfen, das Fa zu berichtigen und Lebewesen zu erretten.

Eines Tages bat mich eine Kultivierende, den Kultivierenden A aufs Land zu fahren, wo wir uns mit einigen älteren Kultivierenden austauschen wollten. Als ich das hörte, sagte ich: „Es ist nicht gut, dass er geht, warum lassen wir nicht den Pratizierenden B gehen? B hat ein klares Fa-Verständnis und kann sich besser ausdrücken.“

Warum wollte ich nicht zusammen mit A dorthin fahren? Der Grund war, dass viele Mitpraktizierende eine negative Meinung über A haben. Sie finden, dass er stur und radikal ist und nicht auf Hygiene achtet, obwohl er das Fa viel gelernt hat und ein gutes Erleuchtungsvermögen hat. Aber beim Austausch zeigen sich Schwierigkeiten, mit anderen Praktizierenden klar zu kommunizieren. Die Mitpraktizierenden meinen, er spreche langatmig, was es für sie schwierig mache, ihn zu verstehen, und so weiter. Ich wollte daher ungern mit ihm zusammen dort hinfahren.

Nach ein paar Tagen fragte ein Praktizierender mich erneut, ob ich A zum Erfahrungsaustausch zu dem Praktizierenden C, den ich sehr gut kannte, mit meinem Auto mitnehmen könne. Ich sagte: „Lass ihn doch selber mit öffentlichen Verkehrsmittel hinfahren.“ Der Praktizierende erwiderte: „Arbeiten wir nicht als Ganzes zusammen?“ Ich antwortete: „Wenn ich nicht zusammen mit ihm fahre, bedeutet das dann, dass wir nicht als Ganzes zusammenarbeiten?“ Der Mitpraktizierende sagte nichts weiter und wir begannen, zusammen das Fa zu lernen.

Als wir lasen,

„Du willst, dass deine Kultivierungsenergie wächst, doch wenn du nicht auf die Kultivierung deiner Xinxing achtest, kann deine Kultivierungsenergie überhaupt nicht wachsen.“ (Zhuan Falun 2019, Seite 37)

las der Praktizierende A, der normalerweise das Fa fließend lesen konnte, es fünf oder sechs Mal hintereinander falsch. Ich merkte es und sagte: „Warum hat er es falsch gelesen? Es könnte sein, dass der Meister uns an etwas erinnern will.“ Andere Praktizierende meinten auch: „Wir haben das Fa bereits viele Male gelernt, haben aber nicht aufgepasst. Wir müssen doch gut nachdenken und uns darauf konzentrieren, unsere Xinxing zu erhöhen.“

Ich dachte an das, was ich gerade gesagt hatte, und mir wurde klar: Es ist der Meister, der mir Anweisung gibt. Ich sollte mit meinen Mitpraktizierenden zusammenarbeiten! Daraufhin vereinbarte ich mit A die Abreisezeit für den nächsten Tag.

Als ich nach Hause kam, begann ich, nach meinen eigenen schlechten Gedanken zu suchen und fand eine Menge davon: Ich hielt ihn für stur, unhygienisch und unartikuliert. Meinte ich dann nicht, dass ich besser bin als er? Ist das nicht eine Manifestation von Neid? Andere Praktizierende sind wie ein Spiegel und lassen uns unsere eigenen Fehler sehen, also sollten wir uns selbst betrachten.

Als der Meister über Neid sprach, stellte er klar:

„Unter den wahren Kultivierenden passiert es allerdings auch, dass sie keine Achtung voreinander haben. Wenn der Kampfgeist nicht beseitigt ist, kann der Neid auch leicht entstehen.

Lasst mich euch eine Geschichte erzählen: In dem Buch ‚Romanze der Götterernennung‘ war Jiang Ziya in den Augen von Shen Gongbao nicht nur alt, sondern auch unfähig. Doch der Ur-Himmelsherr hieß Jiang Ziya, den Gottheiten Titel zu verleihen. Shen Gongbao fühlte sich dann unausgeglichen: ‚Warum wird er geheißen, den Gottheiten Titel zu verleihen? Schau mal, wie tüchtig ich, Shen Gongbao, doch bin. Auch wenn mir der Kopf abgehackt wird, kann ich ihn wieder anbringen. Wieso bin nicht ich geheißen worden, den Gottheiten Titel zu verleihen?‘ Er war äußerst neidisch und störte Jiang Ziya immer wieder.“ (Zhuan Falun 2019, Seite 356/357)

Als ich darüber nachdachte, erkannte ich die Ernsthaftigkeit meines Problems und sandte aufrichtige Gedanken aus, um es aufzulösen. Ich bin dem Meister dankbar, dass er dies arrangiert und diesen Vorfall benutzt hat, um mich zur Erleuchtung zu bringen, so dass ich meine schlechten Gedanken erkennen und auflösen konnte.

Als ich später mit A in Kontakt kam, fühlte ich mich wohler mit ihm und sah, dass er viele Stärken hat. Insbesondere hat er ein gutes Fa-Verständnis, was mir sehr half.

Als wir am nächsten Tag zusammen fuhren, unterhielt ich mich die ganze Zeit mit ihm über das, was der Meister uns über Koordination und Kooperation unter den japanischen Praktizierenden gelehrt hat. Die chinesischen Praktizierenden wollen immer kämpfen und stark nach vorne rennen. Ist es dann nicht so, dass bei uns auch die Frage existiert, ob wir nicht die unterstützende Rolle spielen wollen?

Als es um die Frage der Gesamtkoordination ging, verstanden die Praktizierenden alle, was der Meister gesagt hatte und was das Fa von uns fordert. Aber die entscheidende Frage ist: Haben wir die Anforderung wirklich erreicht?

In jedem Fall muss ich bereit sein, eine unterstützende Rolle zu spielen, mein Ego loszulassen, mit der Gruppe als Ganzes zusammenzuarbeiten und ein wahrer Jünger zu sein!