Einst sieben Jahre in Haft – ehemaliger Mitarbeiter des Landwirtschaftsministeriums erneut verhaftet
(Minghui.org) Am 22. April 2021 wurde ein 64-jähriger ehemaliger Mitarbeiter des Landwirtschaftsministeriums in seiner Wohnung in Peking festgenommen, weil er Falun Dafa [1] praktizierte. Seine pflegebedürftige Frau kämpft nun ums Überleben.
Ke Xingguo ist in den vergangenen 22 Jahren der Verfolgung mehrfach verhaftet worden. Er wurde in Gehirnwäsche-Einrichtungen, Polizeiwachen und Haftanstalten festgehalten und zu zu sieben Jahren Haft verurteilt.
Vor seiner jüngsten Verhaftung war Ke seit März 2020 immer wieder von Polizisten und Gemeindemitarbeitern schikaniert worden.
Verfolgung durch Gehirnwäsche
Am 30. Januar 2001 wurde Ke zum ersten Mal in seiner Wohnung festgenommen. Man brachte ihn in ein Büro an seinem Arbeitsplatz, wo er sich die inszenierte Selbstverbrennung auf dem Platz des Himmlischen Friedens ansehen musste. Da Ke sich weigerte, Falun Dafa zu verurteilen und zudem auf Unstimmigkeiten in dem Video hinwies, brachte man ihn am nächsten Tag zu einer Gehirnwäsche-Sitzung im Landwirtschaftsministerium im Kreis Miyun.
Einige Tage später musste er sich einer weiteren Gehirnwäsche im Bezirks Huairou unterziehen. Am 6. Februar gelang dem Praktizierenden die Flucht. Um weitere Verfolgung zu vermeiden, musste er sich von seiner Wohnung fernhalten.
Folter in der Polizeibehörde und in der Haftanstalt Shenzhou
Am Abend des 11. März 2001 wurde Ke in der Stadt Shenzhou, Provinz Hebei – etwa 240 Kilometer von Peking entfernt – verhaftet. Polizisten fesselten ihn, hoben ihn hoch und warfen ihn zu Boden.
Auf der Polizeibehörde Shenzhou legten ihm die Beamten Handschellen hinter dem Rücken an. Sie schlugen Ke mit Stöcken und versetzten ihm Elektroschocks. Zwei Tage durfte er weder essen noch schlafen. Er wurde fast zu Tode gefoltert.
Folter-Nachstellung: zusammengeschnürt mit einem dünnen Seil
Die Wärter führten eine Zwangsernährung durch und ließen den Ernährungsschlauch anschließend in der Nase. Manchmal hängten die Wärter Ke kopfüber neben einer Klärgrube auf. Diese Folter bezeichneten sie als „einen Film ansehen“.
Folter im Gefängnis Baoding
Später wurde Ke zu sieben Jahren Haft im Gefängnis Baoding, Provinz Hebei, verurteilt. Als er die Falun-Dafa-Übungen machte, fesselten die Wärter ihn einen Monat lang mit einem Bein ans Bett.
Von Juli bis September 2002 befahl der Politausbilder Wang Yuhai dem Mörder Yan Jun, Ke zu treten, ihn an ein Bettgestell zu fesseln und zwangszuernähren. Zudem durfte der Praktizierende nicht schlafen. Nach zwei Monaten Folter war er äußerst schwach.
Folter im Vierten Gefängnis der Provinz Hebei
Ke weigerte sich trotz der Folter weiterhin, seinen Glauben an Falun Dafa aufzugeben. Daraufhin ließen die Behörden ihn 2003 zur weiteren Verfolgung ins Vierte Gefängnis von Shijiazhuang in der Provinz Hebei bringen.
Folter-Zeichnung: Hände und Füße aneinander gekettet
Ke wurde in der Einheit zur strengen Überwachung festgehalten. Acht Tage lang waren ihm Hände und Füße gefesselt und er durfte nicht schlafen. Die Wärter hatten ein spezielles Metallbett konstruiert, wo er gefoltert wurde. Sie legten Ke Handschellen an und fesselten ihn derart, dass er sich weder aufsetzen noch hinlegen konnte. Gleichzeitig schlugen und traten ihn die Wärter nach Belieben. Mit der Zeit wurden Kes Beine taub.
Als Ke erfuhr, dass Yang Xiaojie zu Tode gefoltert wurde, trat er im März 2006 in Hungerstreik. Die Wärter steckten ihn in Isolationshaft, wo auch er gefoltert wurde. Obwohl er kaum stehen konnte, musste er Fußfesseln tragen. Zum Schlafen bekam er keine Decke.
Weitere Verhaftungen und Schikanen
Am 19. Juli 2008 und 20. Juli 2015 wurde Ke wiederholt verhaftet. Freigelassen wurde er am 20. September 2008 beziehungsweise 18. August 2015.
Am 23. Mai 2019 durchsuchten drei Beamte der Polizeiwache Wanshou Road seine Wohnung. Sie beschlagnahmten drei Falun-Dafa-Bücher, einen Computer, zwei Festplatten und eine mp4-Datei. Obwohl Kes Frau arbeitsunfähig und auf die Pflege ihres Mannes angewiesen war, nahmen die Beamten Ke fest und brachten ihn auf die Polizeiwache. Zwar ließ die Polizei ihn nach einer Stunde wieder frei, drohte aber damit, ihn in Zukunft erneut aufzusuchen.
[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.
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