Acht Praktizierende bei Razzia festgenommen – drei verurteilt, eine verstorben
(Minghui.org) Bei einer Razzia wurden am 30. August 2019 acht Falun-Dafa-Praktizierende in den benachbarten Provinzen Hebei und Shanxi verhaftet. Drei Praktizierende wurden zu Haftstrafen von acht bis achteinhalb Jahren verurteilt; ein Praktizierender wartet nach zwei Jahren Haft noch immer auf sein Urteil. Die übrigen vier Praktizierenden wurden freigelassen – einer von ihnen verstarb und ein Ehepaar sah sich gezwungen, unterzutauchen und sich vor der Polizei zu verstecken.
Festnahme
Drei Praktizierende aus der Stadt Baoding, Provinz Hebei, hatten eine Unterkunft gemietet, um Kürbisschnitzereien mit Botschaften über Falun Dafa [1] herzustellen. Bei ihnen handelte es sich um Li Yanqiu (w), Sun Liying (w) sowie Han Junde (m). Die drei wurden verhaftet und ihre Kürbisschnitzmaschine beschlagnahmt. Ein paar Stunden später durchsuchte die Polizei auch die Wohnungen der Praktizierenden und beschlagnahmte ihre Falun-Dafa-Bücher, Computer und Drucker.
Durch die Rückverfolgung über Hans Telefon und die Orte, an denen er sich aufgehalten hatte, konnten die Beamten auch Cai Jinchuan (w) und Cao Guihua (w) aus dem Kreis Wei, Provinz Hebei, verhaften. Cais Mann, Guo Yuanrong, der im Kreis Guangling in der Nachbarprovinz Shanxi arbeitete, wurde ebenfalls festgenommen – ebenso zwei weitere Praktizierende aus Guangling, Gao Sulan (w) und Tian Jin´e (w).
Die Polizeibehörde der Stadt Datong und der Staatssicherheit des Kreises Guangling, Provinz Shanxi, beschlagnahmten Gaos Falun-Dafa-Bücher, vier Mobiltelefone, einen Laptop, eine Kürbisschnitzmaschine, DVDs und 164 Kürbisse mit der Aufschrift „Falun Dafa ist gut!“
Bei Cao wurden 5.000 geschnitzte Kürbisse beschlagnahmt. Sie wurde für 15 Tage im Untersuchungsgefängnis Zhangjiakou in Hebei festgehalten.
Weitere Informationen über Cais Verhaftung
Cais Tochter, ihr Sohn und dessen Frau waren gerade zu Hause beim Mittagessen, als plötzlich mehr als 30 Polizisten eindrangen und sie fotografierten.
Li Junping, der damalige Leiter der Polizeibehörde des Kreises Wei stellte fünf Beamte zur Bewachung der Tür ab, die die Familie am Verlassen der Wohnung hindern sollten. Die Polizisten nahmen auch Cais Kinder die Mobiltelefone weg. Als Cais Sohn nach dem Grund dafür fragte, antwortete Li: „Sei still! Du darfst nicht reden!“
Li befahl den Beamten, Cais Sohn Handschellen anzulegen. Falls er noch einmal sprechen sollte, würde er verhaftet, hieß es. Als Cai und ihre Schwiegertochter gegen die Misshandlung des Sohnes protestierten, gab Li nach und öffnete die Handschellen.
Drei Stunden durchsuchten die Beamten Cais Wohnung. Sie beschlagnahmten drei Computer, einen DVD-Brenner, eine Kürbisschnitzmaschine, einige geschnitzte Kürbisse, andere Kunstgegenstände sowie Scherenschnitte, die an der Wand hingen.
Ehepaar untergetaucht
Als Cai im Frauengefängnis Zhangqjiakou festgehalten wurde, protestierte sie gegen die Verfolgung und trat für acht Tage in Hungerstreik. Extrem geschwächt kam sie schließlich auf Kaution frei.
Cais Mann Guo wurde ins Untersuchungsgefängnis des Kreises Hunyuan in der Provinz Shanxi gebracht. Er litt unter Bluthochdruck und Blutzucker sowie Herzrasen. 30 Tage später wurde auch er gegen Kaution entlassen.
Im Oktober 2019 hatten Polizei und Staatsanwaltschaft das Paar mehrfach vorgeladen und versucht, sie zu einem Schuldanerkenntnis zu zwingen. Ihnen wurde vorgeworfen, Werbematerial für Falun Dafa hergestellt zu haben.
Ein Mitarbeiter der Staatsanwaltschaft drohte Cai mit einer hohen Haftstrafe, wenn sie sich nicht schuldig bekenne. Diese Anordnung käme von Beamten auf Stadtebene und sie müsse Folge leisten, hieß es.
Um weitere Verfolgung zu vermeiden, tauchte das Paar unter.
Am 7. Oktober 2020 suchte Song Zhiqiang von der Polizeibehörde des Kreises Guangling Guos Sohn in seiner Wohnung auf und trat die Tür ein. Zu dieser Zeit hatte sich seine Frau mit dem neugeborenen Baby gerade zu einem Schläfchen zurückgezogen. Sie wurden geweckt und waren zutiefst erschrocken.
Song rief den Sohn des Paares seither immer wieder an und fragte nach dem Aufenthaltsort der Eltern.
Drei Verurteilte
Ende 2019 wurden Li, Sun und Han vom Kreisgericht Gaoyang, Provinz Hebei, verurteilt. Ihre Familien wurden am 26. Februar 2020 darüber informiert. Gegen Li und Sun verhängte das Gericht jeweils acht Jahre Haft und eine Geldstrafe von 8.000 Yuan (rund 1.100 Euro). Han wurde zu achteinhalb Jahren Haft und einer Geldstrafe von 10.000 Yuan (rund 1.300 Euro) verurteilt.
Im Juni 2020 brachten Beamte Han ins Gefängnis Jidong in Tangshan. In den folgenden Monaten durfte er einige Male zu Hause anrufen. Danach brach der Kontakt mit seiner Familie komplett ab. Hans über 70-jährige Frau machte sich große Sorgen und reiste 291 Kilometer, um ihn zu sehen. Der Besuch wurde ihr jedoch verweigert.
Tod einer Praktizierenden
Tian wurde ins Untersuchungsgefängnis Datong, Provinz Shanxi gebracht. Sie wurde am Bett fixiert und gezwungen, Medikamente gegen zu hohen Blutdruck einzunehmen. Zehn Tage später kam sie frei. Seitdem stand sie unter immensem Druck und fürchtete sich vor weiterer Verfolgung. Im Mai 2020 verstarb Tian plötzlich im Alter von 57 Jahren.
Vor ihrer jüngsten Festnahme war Tian im Jahr 2006 zu einem Jahr Zwangsarbeit verurteilt worden, weil sie Informationsmaterialien über Falun Dafa verteilt hatte.
Ein Urteil steht noch aus
Gao befindet sich seit ihrer Verhaftung im Frauenuntersuchungsgefängnis Datong, Provinz Shanxi. Aus Protest gegen die Verfolgung trat sie in Hungerstreik. Die Wärter ließen sie zwangsernähren, wodurch sie mehrfach ohnmächtig wurde. Wegen der Pandemie verweigerte man jegliche Familienbesuche. Gaos jugendliche Tochter lebt seit der Verhaftung bei ihrer Tante. Sie wartet sehnsüchtig auf die Freilassung ihrer Mutter.
Beteiligt an der Verfolgung:
Li Junping, Leiter der Polizeiwache XushuiZhang Chengfu, Direktor der Sicherheitsabteilung des Kreises Wei: +86-13831309591Wang Lijun, Beamter der Sicherheitsabteilung des Kreises Wei: +86-13663309550
(Weitere Kontaktinformationen zu den Tätern finden Sie im chinesischen Originalartikel).
Frühere Berichte:
Paar aus Hebei auf der Flucht - ihnen drohen Verfolgung und Haft
Telefonischer Kontakt zur Familie verweigert, keine Besuche der Ehefrau im Gefängnis erlaubt
[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.
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