70-Jährige wegen ihres Glaubens zum dritten Mal zur Haftstrafe verurteilt

(Minghui.org) Eine 70-jährige Bürgerin von Shanghai wurde kürzlich zum dritten Mal zu Gefängnis verurteilt, weil sie Falun Dafa [1] praktizierte.

Die Verhaftung von Sun Zhuoying erfolgte am 9. Dezember 2020. Der Staatsanwalt genehmigte ihre Verhaftung am 16. Januar 2021 und übergab ihren Fall später an das Bezirksgericht Fengxian. Sie wurde am 26. Oktober 2021 vor Gericht gestellt und zu eineinhalb Jahren Haft verurteilt.

Seit Beginn der Verfolgung war Sun insgesamt elfeinhalb Jahre in Haft – einmal im Arbeitslager und zweimal im Gefängnis. In jeder Haft war sie so schwer gefoltert worden, dass sie beinahe gestorben wäre.

Elf Jahre Verfolgung, Haft und Folter

2001: Zu vier Jahren Gefängnis verurteilt

Sun wurde 2001 zu vier Jahren Haft im Frauengefängnis von Shanghai verurteilt. Dort musste sie unter anderem stundenlang stehen oder sitzen, manchmal bis Mitternacht. Durch die Misshandlungen war ihr die meiste Zeit schwindlig, doch die Gefängniswärter schlugen und beschimpften sie ständig.

Die Wärter befahlen Sun, die Toilette der Strafgefangenen zu putzen. Sie durfte die Toilette jedoch nicht benutzen, sondern musste eine Bettpfanne in der Zelle benutzen. Die Wärter untersagten ihr oft, die Bettpfanne zu leeren, um die Insassen der Zelle gegen sie aufzubringen. Nach Ablauf ihrer Haftzeit hielten die Behörden Sun drei weitere Monate in einer Gehirnwäsche-Einrichtung fest, bevor sie nach Hause gehen durfte.

2005: Zu eineinhalb Jahren Arbeitslager verurteilt

Sun wurde im April 2005 erneut verhaftet und zu eineinhalb Jahren Zwangsarbeit im Zwangsarbeitslager für Frauen in Shanghai verurteilt. Infolge der dortigen Folter erlitt sie drei schwere Magen-Darm-Blutungen und wurde ins Krankenhaus eingeliefert.

2011: Zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt

Suns nächste Verhaftung erfolgte am 13. Mai 2011, weil sie 19 Jahre zuvor ein Transparent zur Feier der öffentlichen Einführung von Falun Dafa aufgehängt hatte. Sie wurde vom Gericht des Neuen Bezirks Pudong zu fünf Jahren Haft im Frauengefängnis von Shanghai verurteilt.

Im Gefängnis stopften ihr die Wärter einen schmutzigen Lappen in den Mund und klebten ihr Mund, Ohren und Kopf sowie Hände, Beine und Füße zu, nur weil sie „Falun Dafa ist gut“ gerufen hatte. Dann schlugen die Wärter zwei Stunden lang mit einem schweren Gegenstand auf ihren Kopf und beschimpften sie. Sie hörten erst auf, als sie bewusstlos und inkontinent geworden war.

Folternachstellung: von Kopf bis Fuß zusammengeklebt

Danach forderten die Wärter Sun wiederholt auf, sich in einer schriftlichen Erklärung von Falun Dafa loszusagen. Als sie sich weigerte, sperrten sie sie in Isolationshaft und gaben ihr nur wenig zu essen. Sie zwangen die Praktizierende, von 5:30 Uhr bis zur Mittagspause, die nur zehn Minuten dauerte, mit dem Gesicht zur Wand zu stehen. Danach musste sie wieder bis zum Abendessen stehen. Nach der zehnminütigen Abendessenspause musste sie wieder bis Mitternacht stehen. Den ganzen Tag über konnten die Häftlinge sie nach Belieben schlagen und beschimpfen.

Als Sun sich immer noch weigerte, Falun Dafa abzuschwören, zwangen die Häftlinge sie, den ganzen Tag lang in einem auf dem Boden gezeichneten Quadrat zu hocken, ohne sich zu bewegen. Manchmal schleppten sie sie auch herum und folterten sie.

Die Wärter fertigten eigens einen kleinen Schemel an, der ihr Gesäß einklemmte, wenn sie sich daraufsetzte. Im Sommer banden sie ihr die Hände und Beine an den Körper und deckten sie mit einer dicken Decke zu. Sie schwitzte so stark, dass sie fast zusammengebrochen wäre.

Im Winter übergossen die Wärter sie mit kaltem Wasser, zogen ihr während des Schlafs alle 15 Minuten die Bettdecke weg oder zwangen sie, im Zimmer herumzulaufen.

Als Sun im Mai 2016 entlassen wurde, konnte sie auf einem Ohr nichts mehr hören. Sie hatte Schmerzen am ganzen Körper, konnte nicht mehr stehen, sitzen oder gehen und hatte Probleme beim Essen und Schlafen.

Kontaktinformationen zu den Tätern:

Zhu Qin, Richter am Gericht des Bezirks Fengxian: +86-21-37190666, ext. 26051Sheng Chen, Gerichtsdiener: +86-21-37190666, ext. 26013, +86-18001682371Chen Gang, Staatsanwalt im Neuen Bezirk Pudong: +86-21-50138661Huang Hao, Beamter der Staatssicherheitsabteilung des Neuen Bezirks Pudong: +86-13386280650

(Weitere Kontaktinformationen zu den Tätern finden Sie in dem chinesischen Originalartikel).

Frühere Berichte:

70-Jähriger aus Shanghai droht erneut Prozess wegen ihres GlaubensEinzelheiten über die Foltermethoden, die im Zwangsarbeitslager für Frauen in Shanghai an Falun Gong-Praktizierenden angewendet werdenUnmenschliche Folterungen im Frauengefängnis von ShanghaiFrau Sun Zhuoying erneut rechtswidrig verurteiltFalun Dafa Practitioner Sun Zhouying Was Illegally Detained With Other Practitioners at Shanghai’s Songjiang Women’s Jail for Four Years


[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.