(Minghui.org) Am 2. August 2021 wurde eine etwa 55-jährige Praktizierende wegen ihres Glaubens an Falun Dafa [1] zu vier Jahren Haft verurteilt. Sie war erst ein Jahr zuvor nach einer dreijährigen Gefängnisstrafe freigelassen worden.

Yin Xianping arbeitete früher als Krankenschwester bei der Blutbank des Kreises Duchang, Provinz Jiangxi. Jemand zeigte sie am 23. Februar 2021 an, weil sie mit Menschen in der Nähe der Kreisverwaltung über Falun Dafa [1] gesprochen hatte. Am nächsten Tag nahmen Beamte sie in Administrativhaft. Die Verhaftung wurde am 5. März bestätigt. Im Mai verlegten die Behörden Yin ins Untersuchungsgefängnis der Stadt Jiujiang.

Am 2. August verurteilte das Kreisgericht Yongxiu die Praktizierende zu vier Jahren Haft und einer Geldstrafe von 20.000 Yuan (rund 2.700 Euro) wegen „Untergrabung des Gesetzesvollzugs“ [2].

Vater und Tochter wegen ihres Glaubens verfolgt

Seit Beginn der Verfolgung im Jahr 1999 wurden Yin und ihr Vater, Yin Yucai, wiederholt wegen ihres Glaubens an Falun Dafa verfolgt.

Yins Vater ist ehemaliger Richter am Gericht des Kreises Duchang und früherer Leiter des Instituts zur Behandlung und Prävention von parasitären Erkrankungen. Er leitete auch die Blutbank, in der Yin arbeitete. Nach seiner Pensionierung begann er 1996, Falun Dafa zu praktizieren. Insgesamt 13 Jahre lang war er inhaftiert, weil er andere über die Verfolgung informiert hatte. Im Gefängnis Yuzhang erlitt er aufgrund der Folter einen Nervenzusammenbruch.

Weil Yin Materialien über Falun Dafa verteilt hatte, verlor sie ihre Arbeit, wurde inhaftiert und verurteilt.

Die Geschichte der Tochter: von der Arbeit suspendiert

Oft gab Yin auf ihrer Arbeit Patienten, die entlassen wurden, Materialien über Falun Dafa mit. Am 5. Dezember 2012 meldete ein Patient dies dem Direktor Cao Huanli. Der sagte Yin, dass sie das unterlassen solle.

Yin äußerte, dass es nicht falsch sei, andere über Falun Dafa zu informieren. Da sie die Anweisung des Direktors nicht befolgte, wurde sie am 12. Dezember 2012 abermals bei ihrem Chef gemeldet. Er durchsuchte Yins Büro und nahm alle Materialien über Falun Dafa aus ihren Schubladen und der Handtasche mit.

Zwei Tage später teilten der Parteisekretär des Unternehmens, Zhang Baolong, und zwei weitere Personen der Praktizierenden mit, dass sie suspendiert sei und keine Bezahlung mehr erhalten würde. Das lokale Büro 610 annullierte eine Auszeichnung, die Yins Abteilung verliehen worden war, sodass jeder ihrer Kollegen mehrere tausend Yuan einbüßte.

Zehn Tage in Gewahrsam

Als Yin am Morgen des 7. September 2013 Informationsmaterialien verteilte, wurde sie von Zhou Wei, dem Leiter der Gemeindepolizei Tutang, verhaftet.

Zhou verhörte die Praktizierende und ließ sie an die Staatssicherheit des Kreises überstellen, wo sie verhört und misshandelt wurde. Zehn Tage musste die Praktizierende im Untersuchungsgefängnis Duchang verbringen.

Zu drei Jahren Haft verurteilt

Am 8. Januar 2016 wurde Yin gegen 20 Uhr von dem Kriminalbeamten Shi Jialing verhaftet, weil sie erneut Informationsmaterialien verteilt hatte. Ihre Wohnung wurde durchsucht. Polizisten brachten Yin abermals zur weiteren Verfolgung ins Untersuchungsgefängnis.

Ende April 2016 fand Yins Anhörung vor dem Kreisgericht Duchang statt. Später wurde sie zu drei Jahren Gefängnis verhaftet. Ihre Berufung beim Mittleren Gericht Jiujang wurde Mitte Juli 2016 zurückgewiesen.

Beamte brachten Yin ins Frauengefängnis Jiangxi. Einmal riss sie dort ein Plakat herunter, das Falun Dafa verleumdete. Die Gefangenen schlugen ihr ins Gesicht, wodurch sie Schwellungen erlitt. Sie wurde einer Gehirnwäsche unterzogen und mit Schlafentzug, stundenlangem Stehen, Prügel und anderen Methoden gefoltert.

Die Geschichte des Vaters: bis zum Nervenzusammenbruch gefoltert

Drei Jahre Zwangsarbeit

Yin Yucai reiste am 3. Juli 2000 nach Peking, um für ein Ende der Verfolgung von Falun Dafa zu appellieren. Er wurde festgenommen, 35 Tage inhaftiert und einen Monat lang im Untersuchungsgefängnis Duchang interniert.

Ende 2000 wurde er erneut verhaftet und eine Woche lang festgehalten. Nach seiner Freilassung kehrte er nach Peking zurück, wurde abermals verhaftet und drei Jahre lang im Zwangsarbeitslager eingesperrt.

2001 bis 2003 war Yin Yucai im Zwangsarbeitslager Jiujiang, auch als Zwangsarbeitslager Majialong bekannt, inhaftiert. Dort musste er intensive Zwangsarbeit verrichten und beispielsweise farbige Laternen herstellen oder Quarzuhren montieren. Ständig wurde er von den Wärtern beleidigt und gedemütigt.

Auch nach seiner Freilassung überwachten Polizisten den Praktizierenden und schikanierten ihn. Häufig brachen sie in seine Wohnung ein, durchsuchten die Zimmer, erpressten Geld und bedrohten ihn.

Acht Jahre Gefängnis – Nervenzusammenbruch

Am 29. Januar 2005 wurde Yin Yucai von Beamten der Staatssicherheit Duchang festgenommen, weil er zu Hause Flyer über Falun Dafa aufbewahrt hatte. Man brachte ihn ins örtliche Untersuchungsgefängnis. Im Juni 2006 verurteilte das Gericht Duchang den Praktizierenden zu acht Jahren Gefängnis. Eine Berufung wurde nicht zugelassen. Zunächst verlegten die Behörden Yin Yucai auf die Zhuhu-Farm und später ins Gefängnis Yuzhang, wo er einer Gehirnwäsche unterzogen und aufgefordert wurde, seinen Glauben aufzugeben.

Im Jahr 2010 wurden ein Dutzend Wärter damit beauftragt, Yin „umzuerziehen“. Sie zwangen ihn, rund um die Uhr in einer Ecke zu sitzen, und entzogen ihm den Schlaf. Die Folter ging sogar weiter, als er seinen Darm nicht mehr kontrollieren konnte. Die Wärter erlaubten Yin auch nicht, seine verschmutzte Kleidung zu waschen. Schließlich gelang es ihnen, den Praktizierenden dazu zu bringen, eine Verzichtsklärung zu schreiben.

Im März 2010 wurde Yin von der ersten in die zwölfte Abteilung verlegt, wo die Wärter ihn zu anstrengenden Reinigungsarbeiten zwangen. Ab Oktober 2010 befahlen die Wärter den Gefangenen, die Verfolgung der Praktizierenden zu verschärfen. Sie mischten Medikamente in Nahrung und Wasser, die Yins zentrales Nervensystem schädigten. Er bekam Gelenkschmerzen und fühlte sich unwohl. Schließlich konnte er nicht mehr gehen und war auf die Hilfe der Insassen angewiesen.

Durch die jahrelange Folter verschlechterte sich Yins Zustand. Er war am ganzen Körper geschwollen, erbrach Blut und hatte Blut im Stuhl. In der Gefängnisklinik diagnostizierten Ärzte eine Herzrhythmusstörung, woraufhin er ins Krankenhaus gebracht wurde.

Nach seiner Freilassung traute sich Yin nicht nach Hause zu gehen, und lebte bei Verwandten. Obwohl er im Sommer eine dicke Mütze und eine dicke Kleidung trug, war ihm kalt. Yin traute sich nicht, irgendjemanden zu treffen. Immer wieder sagte er: „Sie [Die Polizisten] wollen mich und meine Familie töten. Ich kann nicht nach Hause.“ Seit Mitte 2012 wurde ihm der Zuschuss für Geringverdiener von monatlich 1.000 Yuan (rund 140 Euro) nicht mehr ausgezahlt.

Weitere drei Jahre und zwei Monate Haft

Am 13. Januar 2014 wurde Yin Yucai morgens verhaftet, weil er Informationsmaterialien über Falun Dafa in der Stadt Xubu verteilt hatte. Man brachte ihn zur Polizeiwache, wo er über fünf Stunden verhört wurde. Der Polizist Huang Jimou schlug ihn brutal. Am Nachmittag überführten die Beamten den Praktizierenden zur Gemeindepolizei. Dort wurde er weiter verhört und anschließend ins Untersuchungsgefängnis gebracht. Die Polizei durchsuchte zudem seine Wohnung.

Am 21. Mai 2014 fand Yins Anhörung vor Gericht statt. Sein Anwalt beantragte Freispruch. Der Richter verurteilte den damals 83-Jährigen jedoch zu einer Haftstrafe von drei Jahren und zwei Monaten. Yins Familie wurde darüber nicht informiert. Erst als Yins Tochter ihn am 13. Juni besuchte, erfuhr sie von dem Urteil.

Am 24. Juni brachten die Beamten Yin ins Gefängnis Nr.3 Jingdezhen. Als seine Familie ihn am 27. August besuchte, waren sie entsetzt. Yin hatte stark abgenommen und befand sich in einem schlechten Zustand.

Im März 2017 wurde Yin freigelassen.

Frühere Berichte:

Frau Yin Xianping inhaftiert, betagter Vater eingesperrt

Herr Yin Yucai erleidet einen Nervenzusammenbruch als Folge der Verfolgung im Gefängnis Yuzhang, Provinz Jiangxi

Rechtsanwalt verteidigt zwei unschuldige Falun Gong-Praktizierende und verlangt ihre sofortige Freilassung (Fotos)

Neueste Informationen über drei inhaftierte Praktizierende in der Provinz Jiangxi; ganzer Körper des 76-jährigen Yin Yucai schwoll durch Misshandlungen an

Ehemaliger Direktor eines Gerichts, 77, seit fünf Jahren im Yuzhang Gefängnis in der Provinz Jiangxi inhaftiert

[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.

[2] „Verwendung einer Sekte zur Untergrabung des Gesetzesvollzugs“: Diese Anklage nach § 300 des chinesischen Strafgesetzbuches benutzt das kommunistische Regime Chinas regelmäßig, um Falun-Dafa-Praktizierende ins Gefängnis zu bringen.