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Statistik September und Oktober: 1.963 Falun-Dafa-Praktizierende verhaftet und schikaniert

26. November 2021 |   Von einem Minghui-Korrespondenten

(Minghui.org) In den Monaten September und Oktober 2021 wurden bei Minghui 764 Verhaftungen und 1.199 Fälle von Schikanen von Praktizierenden wegen ihres Glaubens an Falun Dafa [1] registriert. Damit steigt die Gesamtzahl der in diesem Jahr gemeldeten Verhaftungen und Schikanen auf 4.939 beziehungsweise 9.435.

Die sechs Provinzen mit den meisten gemeldeten Fällen waren Hebei (353), Shandong (340), Sichuan (249), Liaoning (129), Hubei (128) und Jilin (107). Weitere 17 Provinzen verzeichneten Fälle im zweistelligen Bereich, in fünf Regionen wurden jeweils weniger als zehn Fälle gemeldet.

Von den insgesamt 1.963 verfolgten Praktizierenden (764 verhaftet und 1.199 schikaniert) waren 36 zwischen 65 und 70 Jahren alt; 105 waren über 70; 53 über 80 und zwei älter als 90 Jahre.

Im Jahr 2020 haben die Behörden mit ihrer „Null-Fälle-Kampagne“ begonnen. Auch in diesem Jahr wurden Praktizierende und manchmal auch ihre Familien ins Visier genommen, damit alle Praktizierenden, die auf der schwarzen Liste der Regierung stehen, zur Aufgabe ihres Glaubens gezwungen werden. Beamte nahmen sogar einige Praktizierende fest, die vor Jahren durch Folter invalide geworden waren. Sie müssen ebenfalls mit weiterer Strafverfolgung rechnen.

Es folgt eine Auswahl von näheren Informationen zu Verhaftungen und Schikanen, die im September und Oktober 2021 gemeldet wurden.

Polizeigewalt

Von der Polizei verprügelt und sexuell belästigt

Die 47-jährige Wang Jinxia lebt in der Stadt Shuangyashan, Provinz Heilongjiang. Sie wurde am 6. Oktober 2021 beim Einkaufen in einem Supermarkt festgenommen.

Wang sagte, dass sie mit ihrem Einkauf im Supermarkt gerade fertig gewesen sei, als plötzlich drei Polizisten auftauchten. Sie folgten ihr nach draußen und brachten sie zur Polizeiwache.

Ein Beamter verprügelte und trat die Praktizierende, bis sie am Boden lag. Mit den Armen versuchte sie, sich zu schützen, woraufhin der Polizist ihr gegen die Arme und in den Unterleib trat. Sie erlitt Schwellungen und blaue Flecke.

Die Polizisten zogen sie am Hals in einen anderen Raum. Vier weitere Beamten, zwei Männer und zwei Frauen durchsuchten die Praktizierende auf Befehl. Sie nahmen ihr die Jacke und das Halstuch weg und durchsuchten die Hosentaschen. Die 23 Yuan Bargeld, die sie bei sich hatte, beschlagnahmten sie.

Ein Polizist berührte Wang in unangemessener Weise. Als sie protestierte, sagte er: „Ich fasse dich ja nur an.“

Die Polizisten legten ihr die Handschellen sehr eng an. Als Wang bat, sie zu öffnen, zog der Beamte sie noch fester an. Dann schlug er ihren Kopf gegen die Wand und machte eine Handbewegung, als würde er mit einer Waffe auf sie schießen. Gegen 16:00 Uhr ließen die Beamten sie frei.

77-Jährige von fünf Beamten festgenommen, geschlagen und schwer verletzt

Die 77-jährige Ma Fengqiong aus der Stadt Mianyang, Provinz Sichuan, wurde von fünf Polizisten brutal zusammengeschlagen, nachdem sie angezeigt worden war, weil sie mit Menschen über Falun Dafa gesprochen hatte.

Am 1. September 2021 ging sie auf einen Markt in ihrer Stadt und verteilte Informationsmaterialien über Falun Dafa. Ein Mann zeigte sie an, woraufhin fünf Polizisten der Polizeiwache der Gemeinde Songya erschienen und sie festnahmen.

Als Ma sich weigerte, mit ihnen zu kommen, stellte sich ein Beamter hinter sie und drückte sie mit dem Gesicht nach unten auf den Boden. Dann legte er ihr Handschellen an, kniete sich auf ihren Rücken, würgte sie und versuchte, mit einem Finger ihren Mund zu öffnen. 

Da sie sich immer noch weigerte zu kooperieren, öffnete ein anderer Beamter mit einer Metallstange ihren Mund, lockerte dabei ihre Vorderzähne und verletzte ihre Zunge. Andere Beamte zogen sie dann hoch, stießen sie in ein Polizeiauto und brachten sie zur Polizeiwache.

Ma weigerte sich, ihren Namen zu nennen, und versuchte, den Polizisten die Fakten über Falun Dafa zu erklären, erntete aber nur Beschimpfungen.

Als die Beamten sahen, dass Ma schwer verletzt worden war, brachte man sie ins Krankenhaus. Sie erhielt eine Spritze, aber der Arzt weigerte sich zu sagen, was darin enthalten war.

Ma wurde später gezwungen, ihren Namen preiszugeben. Aufgrund ihres Alters verhängten die Polizisten einen Monat Untersuchungshaft und eine Geldstrafe von 1.000 Yuan (ca. 130 Euro), weil in ihrer Handtasche zwei Falun-Dafa-Flugblätter gefunden worden waren. Die Polizisten nahmen sie nicht sofort in Gewahrsam, sondern ließen sie nach Hause gehen, damit sie sich erholen konnte.

Bevor Ma ging, bat sie die Polizisten um Rückgabe ihres Hausschlüssels, aber es hieß nur, sie hätten ihn verloren.

Zu Hause entdeckte sie vier zentimetergroße Schnitte an beiden Seiten des Halses. Die unteren Vorderzähne waren schief und bluteten. Die Zunge war blau angelaufen, Gesicht und Lippen geschwollen. Ein großer Bereich unter dem Knie war zerkratzt; Hände, Arme, Spann und Zehen geschwollen und mit Blutergüssen übersät.

In den nächsten sieben Tagen konnte Ma wegen der Schmerzen im Mund und ihrer Zunge nicht essen. Später dehnten sich die Schmerzen auch auf ihre Ohren aus. Sie konnte nur Wasser trinken und Flüssigkeitsnahrung zu sich nehmen.

Polizei bricht Praktizierenden sieben Rippen bei Festnahme

Zhang Junxiu aus Hanzhong, Provinz Shaanxi, machte am 18. Juni 2021 in der Nähe des Kreises Chenggu Besorgungen, als Zivilbeamte sie verfolgten und festnahmen. Ohne sich auszuweisen, legten ihr die Beamten Handschellen an. Zhang wehrte sich. Daraufhin prügelten die Beamten so heftig auf sie ein, dass sie ihr sieben Rippen brachten, sechs rechts, eine links.

Die Polizisten durchsuchten Zhang und beschlagnahmten einen MP3-Player, einen Schlüssel für ihr E-Bike, einen Schirm, einen Gutschein über 100 Yuan (etwa 14 Euro) sowie 600 Yuan (rund 80 Euro) Bargeld.

Die Beamten brachten Zhang zum Verhör zur Polizei. Sie weigerte sich zu kooperieren und erklärte den Beamten stattdessen, dass das Praktizieren von Falun Dafa in China legal sei. Es sei die Polizei, die gegen das Gesetz verstoße, indem sie unschuldige Menschen ohne ein ordentliches Verfahren festnehme. Die Beamten lachten sie nur aus.

Am Abend suchten Polizisten Zhangs Wohnung auf. Sie drohten ihrem Mann, sie in Haft zu behalten, falls ihr Mann die Tür nicht öffnen würde. Dann durchsuchten sie die Räumlichkeiten ohne Durchsuchungsbefehl und beschlagnahmten Laptop, Falun-Dafa-Bücher und Informationsmaterialien.

Nach Zhangs Freilassung erzählten die Polizisten ihrem Mann, dass sie die Praktizierenden strafrechtlich verfolgen würden. Er sollte sie bei ihren täglichen Aktivitäten überwachen.

Nach über einem Jahrzehnt Gefängnis wird älterer Mann trotz seines Gesundheitszustandes erneut inhaftiert

Der 72-jährige Wang Xinmin aus der Stadt Mudanjiang, Provinz Heilongjiang ist wegen seines Glaubens an Falun Dafa seit seiner Festnahme am 10. Juni 2021 inhaftiert. Trotz seines ernsten Gesundheitszustandes weigern sich die Behörden, ihn freizulassen.

Am 10. Juni besuchte er gegen 6:00 Uhr morgens den Praktizierenden Zhang Tao, als die Polizei an die Tür klopfte. Zhang weigerte sich, den Polizisten die Tür zu öffnen. Die Beamten brachen sie auf und sprühten ihm durch die leicht geöffnete Tür Pfefferwasser in die Augen. Während Zhang aufgrund der Schmerzen zurückwich, stürmten die Polizisten herein, drückten ihn zu Boden und legten ihm Handschellen an. Sie schlugen ihm in die Rippen. Die Polizisten weigerten sich zunächst, Zhang zu erlauben, seine Augen zu waschen, gaben aber nach, als er mit den Schmerzen zu kämpfen hatte. Sie beschlagnahmten seine Falun-Dafa-Bücher, seinen Computer und sein Mobiltelefon.

Auch Wang und zwei weitere Angehörige von Zhang wurden verhaftet und auf die Polizeiwache von Xiangyang gebracht. Zhangs Angehörige wurden noch am selben Tag wieder freigelassen. Zhang selbst wurde nach 15 Tagen Haft entlassen, während Wang in Strafhaft genommen wurde und seitdem im Untersuchungsgefängnis in Mudanjiang festgehalten wird. Es wurde berichtet, dass er an extrem hohem Blutzucker leidet, aber die Behörden weigern sich, ihn freizulassen.

Wang, ein pensionierter leitender Agrarwissenschaftler des Tabakforschungsinstituts in Heilongjiang, wurde in den letzten zwei Jahrzehnten wiederholt wegen seines Glaubens verfolgt.

Am 22. Oktober 2003 wurde er verhaftet und zu 14 Jahren Haft im Gefängnis Mudanjiang verurteilt. Anfang 2014 erkrankte er an einer schweren Bauchspeicheldrüsenentzündung. Ihm wurde im Juni 2014 Haftaussetzung zur medizinischen Behandlung gewährt. Noch bevor Wang sich vollständig erholt hatte, wurde er am 4. Juni 2015 wieder in das Gefängnis gebracht und dann 2016 entlassen.

Wang im Juni 2014, als ihm Haftaussetzung gewährt wurde

Vor seiner jüngsten Verhaftung wurde Wang am 13. Oktober 2020 erneut verhaftet, weil ihn jemand angezeigt hatte, da er mit Leuten über Falun Dafa gesprochen hatte. Seine Wohnung wurde durchsucht.

Nach zehn Jahren Folter im Gefängnis droht einem Praktizierenden erneut Anklage

Zehn Jahre lang wurde der Ingenieur Lü Kaili aus der Stadt Dalian, Provinz Liaoning, im Gefängnis gefoltert, weil er seinen Glauben an Falun Dafa nicht aufgeben wollte. Infolge einer Verletzung der Wirbelsäule war er zunächst querschnittsgelähmt und inkontinent.

Lü hatte jedoch nach seiner Entlassung im Oktober 2015 wieder angefangen, die Falun-Dafa-Übungen zu praktizieren. Sein Zustand verbesserte sich und allmählich war er nun in der Lage, mit einer einzigen Gehhilfe zu gehen und sich selbst zu versorgen; die Inkontinenz blieb.

Am 20. Juni 2021 drangen Beamte der Polizeiwache Malanzi in Lüs Wohnung ein und verhafteten ihn wegen „Behinderung der Strafverfolgung“. Sie beschlagnahmten seine Falun-Dafa-Bücher sowie persönliche Gegenstände. Den Beamten fiel auf, dass an Lüs Wohnungstür ein Reimpaar mit Bezug zu Falun Dafa stand. Aus diesem Grund beschuldigten ihn die Polizisten, Falun Dafa zu fördern. Sie verlangten von einem Nachbarn, gegen Lü auszusagen. Als dieser ablehnte, rissen sie den Vers ab und nahmen ihn als Beweismittel mit.

Am 26. Juni brachten Polizisten Lü in das Untersuchungsgefängnis Yoajia. Weil er inkontinent war, verweigerten die Wärter zunächst seine Aufnahme. Die Polizisten nötigten den diensthabenden Beamten und versprachen, Einlagen zu beschaffen. Daraufhin riefen die Polizisten Lüs Familie an, die Einlagen ins Untersuchungsgefängnis brachte. Diese kamen jedoch nie bei Lü an. So war sein Leben in der Haft schwierig, besonders im Sommer.

Um mit seiner Inkontinenz zurechtzukommen, behalf Lü sich mit Handtüchern. Ihm wurde auch seine Gehhilfe weggenommen. Seine Familie ist über die aktuelle Lage sehr besorgt. Wiederholt forderte sie seine Freilassung wegen seiner schlechten Verfassung, was immer wieder abgelehnt wurde. Am 8. Juli 2021 wurde die Verhaftung genehmigt und die Polizei gab den Fall an die Staatsanwaltschaft Ganjingzhi ab.

Seit Beginn der Verfolgung wurde der 57-Jährige sieben Mal festgenommen. Er war zweimal im Zwangsarbeitslager und einmal im Gefängnis, weil er seinen Glauben bewahrte. In den vergangenen 22 Jahren verbrachte Lü 13,5 Jahre in Haft, wo er beispielsweise mit Hochspannungs-Elektroschocks gefoltert und an Handschellen aufgehängt wurde.

Lü hatte mit anderen Praktizierenden im Jahr 2005 ein Fernsehsignal unterbrochen, um ein Video auszustrahlen, das die Verbrechen der Kommunistischen Partei Chinas aufdeckte. Dafür wurde er zu zehn Jahren Haft verurteilt. 2010 konnte Lü die extremen Folterungen, denen er ausgesetzt war und die körperlichen Schmerzen nicht mehr ertragen. Er sprang von einem Dach und trug schwere Verletzungen seiner Wirbelsäule davon, die zu Lähmungen und zu Inkontinenz führten. Inzwischen ist er auf lediglich eine Gehhilfe angewiesen.

Lü vor der Verfolgung

Lü nach seiner Freilassung aus dem Gefängnis Jinzhou

Von Polizisten vor Jahren zum Invaliden geschlagen, jetzt erneut angeklagt

Der 63-jährige Wang Hongshu war querschnittsgelähmt. Dennoch will ihn die örtliche Polizei der Stadt Shenyang, Provinz Liaoning, weiterhin wegen des Praktizierens von Falun Dafa ins Gefängnis bringen.

Wang wurde am 22. August 2020 festgenommen. Jemand hatte ihn angezeigt, weil er Geldscheine mit Botschaften über Falun Dafa verwendet hatte – eine kreative Möglichkeit, die Praktizierende aufgrund der strengen Zensur in China nutzen, um auf ihren Glauben aufmerksam zu machen.

Während eines Verhörs auf der Polizeiwache Nanyanghu wurde eine Stahlplatte an Wangs Lendenwirbelsäule derart beschädigt, dass er abwärts der Hüfte gelähmt war. Die Stahlplatte trug er aufgrund einer erlittenen Verletzung, nachdem er wegen seines Glaubens in Haft gefoltert worden war. Polizisten brachten Wang ins Krankenhaus. Dort stellte man fest, dass das untere Ende der Stahlplatte gebrochen war. Die Polizei versuchte viermal, den Praktizierenden in verschiedene Haftanstalten zu bringen. Jedes Mal wurde seine Aufnahme abgelehnt.

Am 27. August 2020 ließ die Polizei ihn auf Kaution frei, nachdem sie ihn zur Zahlung einer Kaution von 5.000 Yuan (rund 700 Euro) gezwungen hatten. Es hieß, dass das Geld ein Jahr später zurückerstattet würde. Sollte Wang gegen die Kautionsbedingungen verstoßen, würde seine Familie in die Verfolgung verwickelt.

Am 9. August 2021 rief der Polizist Yang Peng bei Wangs Tochter an. Sie sollte ihrem Vater ausrichten, dass er am nächsten Tag zur Polizei kommen sollte, um Fragen bezüglich der Kaution zu beantworten. Wang machte sich mit seiner Frau und seinem Schwiegersohn auf den Weg. Der Polizist wollte von den Praktizierenden wissen, ob er im vergangenen Jahr die Stadt verlassen oder Kontakt zu anderen Praktizierenden gehabt habe. Er fragte auch, wer ihm die Geldscheine mit den Botschaften über Falun Dafa gegeben hatte, mit denen er im Jahr 2020 bezahlt hatte.

Weiter teilte der Polizist mit, dass die Kautionsfrist in zwei Wochen ablaufe. Man würde seinen Fall an die Polizeibehörde der Stadt Shenyang weitergeben, die den Vorgang weiter an die Staatsanwaltschaft und sodann das Gericht abgeben würde. Er forderte von Wang, dass er zu Hause blieb und sich für seine Vorladung bereithält.

Am 24. August rief der Polizist Wangs Tochter erneut an und lud ihren Vater einen Tag später zu einem weiteren Verhör.

Als Wang am nächsten Tag mit dem Polizisten zur Polizeibehörde des Bezirks Tiexi fuhr, nahm Yang ihn auf Video auf. Die Polizei fertigte auch Aufnahmen für spätere Gesichtserkennungen und unterzog ihn einer Untersuchung der Rückenverletzung.

Da Wang nicht sitzen konnte, wurde er auf eine Bank gelegt. Der stellvertretende Polizeichef Wang Yu warf Wang vor, für Falun Dafa zu werben. Er dürfe niemanden kontaktieren, müsse zu Hause bleiben und auf eine Vorladung warten. Weiter wollte der Beamte wissen, ob Wang sich einen Verteidiger nehmen wolle. Das Verhör dauerte 20 Minuten. Dann kehrte Wang nach Hause zurück.

In einer Nervenklinik oder Gehirnwäsche-Einrichtung festgehalten

Ehemalige Regierungsangestellte zum neunten Mal einer Gehirnwäsche unterzogen

Eine Praktizierende aus Wuhan, Provin Hebei war bereits acht Mal wegen des Praktizierens von Falun Dafa in verschiedenen Gehirnwäsche-Einrichtungen festgehalten worden. Vor kurzem wurde sie erneut verhaftet und in eine Gehirnwäsche-Einrichtung gebracht.

Zhou Ailin

Die 53-jährige Zhou Ailin war als Rechnungsprüferin des Industrie- und Handelsbüros im Bezirk Qiaokou tätig – bis sie am 29. Juli 2021 von drei Studenten angezeigt wurde, weil sie auf der Straße mit Leuten über Falun Dafa gesprochen hatte. Die Polizei verhaftete sie um den 14. September 2021 herum und sperrte sie für 15 Tage in das Untersuchungsgefängnis Nr.1 der Stadt Wuhan. Als sie am 29. September aus der Haft entlassen wurde, fingen Polizisten sie am Tor ab, verfrachteten sie in ein Polizeiauto und brachten sie in die Gehirnwäsche-Einrichtung Etouwan.

Zhou Ailin wird von der Polizei weggetragen

Vor ihrer letzten Verhaftung wurde Zhou insgesamt acht Mal in Gehirnwäsche-Einrichtungen festgehalten: in Etouwan, in Danshuichi, in Erdaopeng und in der Gehirnwäsche-Einrichtung der Provinz Hubei in Wuhan. Weil sie sich nicht von Falun Dafa lossagte, wurde sie zwangsernährt, geschlagen, in Isolationshaft gesperrt und tagelang an den Handgelenken aufgehängt.

Gleichzeitig wurde sie von ihrem Arbeitgeber – der Industrie- und Handelskammer des Bezirks Qiaokou – entlassen und in ein untergeordnetes Büro versetzt, wo sie als Sekretärin arbeitete.

Die Gehirnwäsche-Einrichtung Etouwan

Als Zhou nach ihrer Festnahme am 2. Oktober 2014 in die Gehirnwäsche-Einrichtung Etouwan eingewiesen wurde, wiesen die Behörden ihre Arbeitseinheit an, zwei Mitarbeiter als „Umerziehungsbegleiter“ bereitzustellen, die sie rund um die Uhr überwachen sollten. Als ihre Arbeitseinheit dieser Anweisung nicht folgte, erpresste das Büro 610 jeden Monat 800 Yuan (ca. 100 Euro) von dem Arbeitgeber. Das Geld zog man von Zhous Gehalt ab, um die Personen zu bezahlen, die sie zu ihrer Überwachung eingestellt hatten.

Im Juni 2016 wurde Zhou erneut verhaftet, weil sie Strafanzeige gegen Jiang Zemin erstattet hatte, den ehemaligen Vorsitzenden der Kommunistischen Partei Chinas, der 1999 die Verfolgung angeordnet hatte. Nach 15 Tagen Administrativhaft wurde sie sieben Monate lang, bis zum chinesischen Neujahrsfest 2017, in der Gehirnwäsche-Einrichtung Etouwan festgehalten. Die Behörden stellten drei Personen ein, die sie überwachten. Für ihre Bezahlung behielten sie 63.000 Yuan (ca. 8.472 Euro) von ihrem Gehalt ein (100 Yuan pro Tag für jede Person).

Wegen ihres Glaubens in Psychiatrie eingeliefert (Provinz Shaanxi)

Zhang Caixia, eine Krankenhausmitarbeiterin aus der Stadt Baoji, Provinz Shaanxi am 25. August 2021 bei der Arbeit verhaftet. Sie wurde zunächst in einem Hotel festgehalten. Danach überführten Beamte sie in das Rehabilitationszentrum Wangjiaya, bei dem es sich in Wirklichkeit um die städtische Psychiatrie handelte. Seit Beginn der Verfolgung wird das Krankenhaus als eine der örtlichen Einrichtungen genutzt, in denen Falun-Dafa-Praktizierende wegen ihres Glaubens inhaftiert werden.

Zhangs Familie wusste nicht, wo sie festgehalten wurde, bis sie sich am 7. September bei der örtlichen Polizeiwache nach ihrem Fall erkundigte. Als sie Wang in der psychiatrischen Klinik besuchen wollten, erlaubten ihnen die Wärter nicht, sie persönlich zu sehen, sondern nur über einen Videochat. Es wurde berichtet, dass das Komitee für Politik und Recht der Stadt Baoji ihre Festnahme angeordnet hatte und ihre Freilassung nur genehmigen würde, wenn sie eine Erklärung abgäbe, in der sie sich von Falun Dafa lossagt.

Als ihr Ehemann am 13. September auf die Polizeiwache ging und ihre Freilassung forderte, befahlen ihm Polizisten eine Erklärung zu verfassen, in der er sich von seinem Glauben an Falun Dafa lossagen sollte. Andernfalls drohten sie ihm mit Verhaftung.

Zhangs Verhaftung erfolgte zu einem Zeitpunkt, zu dem ihre Tochter, Wang Juxiang, eine Mutter von zwei kleinen Kindern, noch eine vierjährige Haftstrafe wegen des Praktizierens von Falun Dafa ableistete.

Zhang wurde einen Monat lang in der psychiatrischen Klinik festgehalten und am 30. September freigelassen.

Zehn Falun-Dafa-Praktizierende einen Monat lang in einer Gehirnwäsche-Einrichtung festgehalten (Stadt Ningbo, Provinz Zhejiang)

Am 26. und 27. August 2021 wurden zehn Frauen in der Stadt Ningbo, Provinz Zhejiang, verhaftet, weil sie Falun Dafa praktizierten. Man hielt sie einen Monat lang in einer Gehirnwäsche-Einrichtung fest und unterzog sie einer massiven Gehirnwäsche, um sie zu zwingen, ihrem Glauben abzuschwören.

Bei den zehn Praktizierenden handelt es sich um Zhu Peiting, Jiang Chunya, Shen Xiaohui, Jin Hua, Ruan Ling, Zheng Aiyin, Li Caijun, Zhu Aihua, Guo Chunjuan und Guo Chunxi.

Die Gehirnwäsche-Einrichtung befindet sich in der Berufsfachschule Zhifeng im Bezirk Xiangshan. Die Schule wird von der Polizeibehörde des Kreises Xiangshan häufig als Ausbildungszentrum genutzt.

Die Gehirnwäsche-Einrichtung wird vom Komitee für Politik und Recht der Stadt Ningbo finanziert, einer außergerichtlichen Behörde, die mit der Überwachung der Verfolgung beauftragt ist. Das Büro 610 der Stadt Ningbo, eine weitere eigens für die Verfolgung von Falun Dafa geschaffene außergerichtliche Behörde, leitete den täglichen Betrieb.

Tong Weichang, der Leiter des Büros 610 der Stadt Ningbo, nimmt oft selbst an der Gehirnwäsche der Praktizierenden teil. Er nannte es eine „gegenläufige Gehirnwäsche“, denn die Praktizierenden sollen Falun Dafa aufgeben und der Ideologie des kommunistischen Regimes von China wieder folgen.

In der Gehirnwäsche-Einrichtung gab es drei Unterrichtseinheiten pro Tag, morgens, nachmittags und abends. Neben Tong hielten auch Gu Liangjun und Liu Vorträge. Diese beiden Personen hatten früher Falun Dafa praktiziert, es aber später aufgegeben und sich auf die Umerziehung der Praktizierenden spezialisiert. Gu Liangjun hatte ein Buch veröffentlicht, in dem er Falun Dafa verleumdete; dieses Buch benutzte er oft als Referenz bei der Gehirnwäsche.

Die Behörden stellten auch Mitarbeiter der Nachbarschaftskomitees, Psychologen und Qigong-Experten ein, um häufige Einzelsitzungen mit den Praktizierenden abzuhalten.

Jede Praktizierende musste täglich Aufgaben lösen, die ihren geistigen Zustand offenlegten. Auf diesem Weg wollten die Behörden Hinweise finden, wie sie die Willenskraft der Praktizierenden brechen konnten. Diejenigen, die sich weigerten, die Fragen zu beantworten, wurden gezwungen, die ganze Nacht ohne Schlaf zu verbringen.

Nach dem Ende der Gehirnwäsche am 28. September wurden alle Teilnehmer von ihren jeweiligen örtlichen Polizeidienststellen und Nachbarschaftskomitees abgeholt.

Auch alte Menschen werden nicht verschont

85-jährige Frau verhaftet und unter Hausarrest gestellt

Zhou Weiquns Sohn aß am 24. September 2021 bei ihr zu Hause in der Stadt Changsha in der Provinz Hunan zu Mittag, als die Polizei eindrang und die 85-jährige pensionierte Angestellte der Universität Hunan verhaftete. Die Polizei behauptete, dass seine Mutter von einigen Studenten angezeigt worden sei, weil sie Flugblätter mit Falun-Dafa-Inhalten verteilt habe. Sie durchsuchten Zhous Wohnung ohne Durchsuchungsbefehl und beschlagnahmten unter anderem Fotos des Begründers von Falun Dafa, über 40 Falun-Dafa-Bücher und Tonaufnahmen mit der Übungsmusik.

Die Polizei brachte Zhou in das Untersuchungsgefängnis 1 der Stadt Changsha. Sie maßen ihre Größe und ihr Gewicht und nahmen ihre Finger- und Zehenabdrücke sowie Blut- und Speichelproben.

Ursprünglich war geplant, Zhou im Untersuchungsgefängnis festzuhalten, doch dieses verweigerte die Aufnahme aufgrund ihres hohen Alters.

Die Polizei stellte Zhou unter Hausarrest und verbot ihr, die Stadt Changsha zu verlassen. Gegen zwei Uhr nachts wurde sie freigelassen.

Nach Jahren wiederholter Verhaftungen und Gehirnwäsche wurde 80-Jährige erneut verhaftet, ihre Familie bedroht

Seit das kommunistische Regime Chinas im Juli 1999 mit der Verfolgung von Falun Dafa, begann, wurde Yang Huilan, eine 80-jährige Einwohnerin der Stadt Kunming in der Provinz Yunnan neunmal verhaftet. Man hielt sie zweimal jeweils 20 Tage lang in einer Gehirnwäsche-Einrichtung fest und verurteilte sie zu drei Jahren Haft mit vier Jahren Bewährung.

Zuletzt wurde Yang angezeigt, weil sie am 20. August 2021 einem Ladenangestellten Flugblätter von Falun Dafa ausgehändigt hatte. Die Polizei verhaftete sie auf dem Nachhauseweg und nahm sie zur Polizeiwache mit.

Während des Verhörs sagte Yang, ihr Handeln sei rechtlich gewesen. Sie weigerte sich, mit der Polizei zusammenzuarbeiten. Mithilfe der Gesichtserkennungstechnologie erfuhr die Polizei ihren Namen und ihre Adresse.

Neun Beamte nahmen Yang mit und durchsuchten ihre Wohnung. Als Yang sich weigerte, den Code für ihr digitales Schloss preiszugeben, rief ein Polizist ihre Tochter an. Als die Tochter erfuhr, was passiert war, sagte sie, dass ihre Mutter nichts Falsches getan habe. Sie weigerte sich, nach Hause zu kommen und den Polizisten die Tür zu öffnen.

Die Polizisten riefen weiterhin Yangs Tochter und Schwiegersohn an. Schließlich kam die Tochter und ließ die Polizisten herein. Diese durchsuchten die Wohnung und beschlagnahmten Falun-Dafa-Materialien. In dem Wissen, dass die Durchsuchung rechtswidrig war, weigerten Yang und ihre Tochter sich, die Liste der beschlagnahmten Gegenstände zu unterschreiben.

Als die Polizisten Yang aufforderten, auf die Polizeiwache mitzukommen, um weitere Papiere zu holen, weigerte sie sich. Nach einem 20-minütigen Stillstand packten vier der Beamten sie und versuchten, sie nach draußen zu zerren. Zwei weitere Beamte wehrten ihre Tochter und ihren Schwiegersohn ab, als diese versuchten, die Polizisten daran zu hindern, Yang mitzunehmen. Als das Paar seine Handys herausnahm, um den Vorfall zu filmen, nahmen die Beamten beide Handys an sich. Zwei Beamte verdrehten dem Schwiegersohn die Arme und hielten ihn gewaltsam fest, als er versuchte, sein Telefon zurückzuholen.

Als die Polizisten Yangs Schwiegersohn auf Video aufnahmen, rief Yangs Tochter: „Sie haben unsere Wohnung durchwühlt, meine Mutter entführt und uns ausgeraubt. Warum nehmen Sie nicht Ihr eigenes rechtswidriges Verhalten auf?!“

Yang wurde in ein Polizeifahrzeug getragen, bevor sie Zeit hatte, ihre Schuhe anzuziehen. Ihre Tochter folgte ihnen zur Polizeiwache und wartete dort von 18 Uhr bis 1:30 Uhr, bevor sie ihre Mutter nach Hause bringen konnte. Die Polizei teilte den Frauen mit, dass Yang mit weiterer Strafverfolgung rechnen müsse.

74-jährige Frau verhaftet, weil sie vor vier Jahren Informationen über Falun Gong gepostet hatte

Nachdem Rong Tiewen, eine 74-jährige Einwohnerin der Stadt Jilin in der Provinz Jilin, mehr als drei Jahre lang von zu Hause weggezogen war, um der Verfolgung wegen ihres Glaubens an Falun Dafa zu entgehen, wurde sie im Juli 2021 verhaftet und im Untersuchungsgefängnis der Stadt Jilin inhaftiert.

Vor vier Jahren, am 6. Oktober 2017, wurde Rong verhaftet, als sie Informationsplakate über Falun Dafa aufhängte. Die Polizei durchsuchte ihre Wohnung und beschlagnahmte über 100 Falun-Dafa-Bücher, mehr als 70 Falun-Dafa-Plakate und ein Bild des Begründers von Falun Dafa.

Obwohl bei Rong ein gefährlich hoher Blutdruck festgestellt wurde, zwang die Polizei die örtliche Haftanstalt, sie in Haft zu nehmen. Als sie sechs Tage später in das Untersuchungsgefängnis der Stadt Jilin verlegt wurde, weigerten sich die Wärter dort ebenfalls, sie aufzunehmen, wurden aber von der Polizei dazu gezwungen.

Bei ihrer Ankunft im Untersuchungsgefängnis wurde Rong für eine Leibesvisitation nackt ausgezogen. Ihr wurden Tabletten verabreicht, die angeblich ihren Blutdruck senken sollten. Der Arzt des Untersuchungsgefängnisses sagte, dass sie die Tabletten auf jeden Fall einnehmen müsse.

Rong wurde zunächst gezwungen, zwei Wochen lang jeden Tag eine weiße Tablette und dann einen Monat und sechs Tage lang jeden Tag eine rote Tablette zu nehmen.

Als Rong am 14. November 2017 gegen Zahlung einer Kaution von 5.000 Yuan (ca. 670 Euro) auf Kaution freigelassen wurde, war sie orientierungslos und konnte ihre Familie nicht erkennen. Tage später begann ihr Gesicht anzuschwellen, ihre Hände eiterten und ihre Finger hatten Blasen. Ihr linker Daumen erholte sich auch nach sechs Monaten nicht.

Ein Staatsanwalt rief Rong am 27. März 2018 an und wies sie an, zu ihm zu gehen, um ihre Kautionsunterlagen zu verlängern. Bei ihrer Ankunft wurde ihr gesagt, dass sie zum Gericht gehen müsse, um die Dokumente erneuern zu lassen.

Als Rong am 20. April 2018 zum Gericht ging, wurde sie festgenommen und in einen Metallkäfig gesteckt, nachdem sie sich geweigert hatte, Falun Dafa abzuschwören.

Das Gericht versuchte, Rongs Sohn dazu zu bringen, sie zur Unterzeichnung einer Garantieerklärung für den Verzicht auf Falun Dafa zu bewegen, aber sie weigerte sich.

Rong wurde fast den ganzen Tag über in dem Käfig festgehalten. Am Abend wurde sie zur Polizeiwache von Jiangnan gebracht, wo die Polizei unter Gewaltanwendung Fotos von ihr machte und ihre Fingerabdrücke nahm.

Nachdem das Untersuchungsgefängnis der Stadt Jilin sich geweigert hatte, sie aufzunehmen, wurde sie zurück zum Gericht gebracht, wo sie aufgefordert wurde, ein erweitertes Kautionsdokument zu unterschreiben, das einen Absatz enthielt, der Falun Dafa diffamierte. Rong weigerte sich zu unterschreiben, woraufhin die Gerichtsbediensteten sie auf einem Blankoformular für die Freilassung auf Kaution unterschreiben ließen. Erst dann ließen sie sie frei.

Rong wurde im Juli 2018 darüber informiert, dass das Gericht eine Anhörung in ihrem Fall angesetzt habe. Um weiterer Verfolgung zu entgehen, lebte sie drei Jahre lang fern von zu Hause und wohnte untergetaucht. Im Juli 2021, kurz nach ihrer Rückkehr, wurde sie erneut verhaftet.

66-Jährige 19 Tage lang inhaftiert, weil sie Gerechtigkeit für eine frühere unrechtmäßige Verurteilung forderte

Zhai Yanan, eine 66-jährige Einwohnerin der Stadt Hefei in der Provinz Anhui, wurde 19 Tage lang inhaftiert, als sie versuchte, Gerechtigkeit für eine frühere Gefängnisstrafe zu erlangen, zu der sie wegen ihres Glaubens an Falun Dafa verurteilt worden war.

Zhai war im Oktober 2018 verhaftet worden, weil sie Informationsmaterialien über Falun Dafa verteilt hatte. Am 26. Mai 2020 fand eine virtuelle Gerichtsverhandlung statt, und am 24. August 2020 wurde sie zu 2,5 Jahren Gefängnis und einer Geldstrafe von 3.000 Yuan (ca. 400 Euro) verurteilt.

Nachdem sie am 8. April 2021 entlassen worden war, stellte Zhai am 22. Juli beim Mittleren Gericht der Stadt Hefei einen Antrag auf Wiederaufnahme ihres Verfahrens. Sie schickte den Antrag per Einschreiben an die Leitung des Gerichts, an die Beamten der Polizeiwache Jinggang, die sie verhaftet hatten, sowie an die Staatsanwälte und Richter, die ihren Fall bearbeitet hatten.

Anfang September 2021 setzte Zhai ihre Bemühungen fort und schickte ihren Antrag per Post an den Bürgermeister von Hefei, den Parteisekretär der Stadt, den Sekretär des Komitees für Politik und Recht und den Leiter der Polizeibehörde der Stadt Hefei.

Am 10. September erschienen vier Beamte der Polizeiwache Yiminjie sowie einige Mitarbeiter des Nachbarschaftskomitees und der Hausverwaltung ihres Wohnviertels bei ihr zu Hause.

„Sie haben dem Sekretär des Komitees für Politik und Recht von Hefei einen Brief geschrieben. Jetzt möchte der Sekretär des Bezirkskomitees für Politik und Recht mit Ihnen sprechen“, sagte der stellvertretende Leiter der Polizeiwache zu ihr.

Zhai weigerte sich und sagte, dass alles, was sie sagen wollte, bereits in dem Brief stehe. Die Beamten bestanden darauf, dass sie mit ihnen ging. Sie hatten Zhai eine Vorladung ausgestellt, die sie in ihrer Wohnung in eine Schachtel legte. Die Beamten nahmen diese Vorladung aber heimlich wieder mit, nachdem Zhai später am Tag verhaftet worden war.

Zhai wurde 19 Tage lang in einem Hotel festgehalten. Die Beamten, die ihre Identität nicht preisgeben wollten, forderten sie jeden Tag auf, Erklärungen zum Verzicht auf Falun Dafa zu schreiben und ihren Antrag nicht mehr zu verschicken. Sie sagten, wenn sie das tun müsse, dürfe sie in ihrem Antrag nichts über Falun Dafa erwähnen. Zhai bestand darauf, dass sie mit dem Praktizieren von Falun Dafa ihre verfassungsmäßig geschützten Rechte ausübe. Aus Protest gegen die willkürliche Verhaftung und Inhaftierung trat sie fünf Tage lang in den Hungerstreik. Am 28. September wurde sie freigelassen.

Familie auch betroffen

Razzia zum 89. Geburtstag – Tochter der Jubilarin und vier Gäste verhaftet

Pan Jing aus der Stadt Dandong in der Provinz Liaoning veranstaltete am 3. September 2021 eine Geburtstagsfeier für ihre 89-jährige Mutter. Plötzlich stürmten Polizisten in die Wohnung und nahmen die Praktizierende und ihre vier Gäste fest.

Die Polizei teilte Pans Familie später mit, dass eine Anzeige gegen sie vorlag, weil sie mit anderen über Falun Dafa gesprochen hatte.

Polizisten durchsuchten Pans Wohnung. Die bettlägerige 89-jährige Mutter legten sie auf den Boden, um unter die Matratze zu schauen. Die Beamten beschlagnahmten Drucker, Computer, Falun-Dafa-Bücher, ein Foto des Begründers der Praxis sowie Informationsmaterialien über Falun Dafa.

Später ließen die Beamten Pans vier Gäste frei, während sie im Untersuchungsgefängnis Dandong festgehalten wird.

Arzt verhaftet und in Isolationshaft gehalten

Für Jia Guojies Mutter war das diesjährige Mittherbstfest (das auf den 21. September fiel) besonders einsam. Sechs Tage vor dem traditionellen Fest für Familientreffen wurde ihr Sohn erneut wegen seines Glaubens an Falun Dafa verhaftet.

In den vergangenen zwei Jahrzehnten hat die Mutter die Verfolgung von Falun Dafa unittelbar miterlebt. Sie sagte, sie könne sich nicht einmal mehr daran erinnern, wie oft ihr Sohn verhaftet wurde. Als die Verfolgung begann, war er erst Ende zwanzig und hatte gerade seine Karriere als Arzt begonnen. Da er an seinem Glauben an Falun Dafa festhielt, verlor er seinen Arbeitsplatz und wurde dreimal zu insgesamt elf Jahren Haft verurteilt. Die ständige Sorge um seine Sicherheit beeinträchtigte die Gesundheit seines Vaters und seiner Großmutter, die beide vorzeitig verstarben.

Die Behörden schikanierten Jia auch nach seiner Entlassung weiter. Als er die Stadt verlassen hatte, um zu arbeiten, lud die Polizei im November 2020 seine Mutter, die über 70 Jahre alt ist, in das Haus des Dorfvorstehers Zhang Hongyi vor und befragte sie zu seinem Aufenthaltsort. Obwohl die Frau schon vor Jahren aufgehört hatte, Falun Dafa zu praktizieren, wurde sie gezwungen, eine Erklärung zu unterschreiben, in der sie versprach, es nicht mehr zu praktizieren.

Als die Polizisten aus Jishan erfuhren, dass Jia in einem Krankenhaus in der Stadt Xi'an in der Provinz Shaanxi arbeitete, fuhren sie Ende 2020 nach Xi'an und gaben sich als Patienten aus, um Informationen über Jia zu sammeln.

Guo Tiashan, der stellvertretende Leiter der Staatssicherheit der Stadt Yuncheng, Ren, der Leiter des Büros 610 des Kreises Jishan, der Gemeindesekretär, der Dorfsekretär und einige Polizeibeamte suchten Jia am 30. Juli 2021 in Xi'an auf und befahlen ihm, nach der Arbeit an einer Gehirnwäsche in einem Hotel teilzunehmen.

Guo versuchte, ihn zu überreden: „Wenn wir Sie an Ihrem Arbeitsplatz verhaften, verlieren Sie Ihren Job. Wenn wir Sie in Ihrer Wohnung festnehmen, wird Ihr Vermieter Sie rausschmeißen. Wir tun Ihnen einen Gefallen, wenn wir in Zivilkleidung kommen. Sie müssen für den Unterricht ins Hotel kommen.“

Nachdem Jia sich geweigert hatte, drohte Guo, ihn als „Schlüsselperson“ zu behandeln.

Jia wurde am 15. September am Arbeitsplatz verhaftet. Er wird nun in Isolationshaft gehalten, und die Behörden weigerten sich, seiner Mutter seinen Aufenthaltsort mitzuteilen.

Mutter wegen eines Transparents verhaftet, Sohn inhaftiert, weil er sie unterstützte

Am 8. Mai 2021 war im Gudao-Gebiet des Ölfeldes Shengli in der Provinz Shandong ein Transparent mit der Aufschrift „Feiert den 13. Mai“ zu sehen. Die Frauen Wang Ying und Bai Wenxing, die das Transparent aufgehängt hatten, wurden etwa zwei Monate später verhaftet. Die Polizei durchsuchte ihre Wohnungen. Wangs Sohn, Li Long, der Falun Dafa nicht praktiziert, wurde ebenfalls verhaftet und festgehalten, weil er den Glauben seiner Mutter unterstützte.

Am 15. Juli 2021 drangen um 7 Uhr morgens etwa elf Polizeibeamte in Lis Wohnung ein, ohne sich auszuweisen oder einen Durchsuchungsbefehl vorzulegen. Während ihn vier von ihnen auf dem Sofa festhielten, verhafteten zwei andere Wang und führten sie ab.

Ein Beamter namens Zhang Rui zog sich Handschuhe an, um die Wohnung zu durchsuchen. Li forderte ihn auf, einen Durchsuchungsbefehl vorzulegen, und Zhang zückte eine „Durchsuchungsbescheinigung“, in der Artikel 87 des Strafrechtes der Volksrepublik China für die Verwaltung der öffentlichen Sicherheit als Rechtfertigung angeführt wurde.

Li sagte: „Soweit ich weiß, gilt Artikel 87 nur für Durchsuchungen von öffentlichen Einrichtungen. Wenn Sie eine Privatwohnung durchsuchen wollen, brauchen Sie einen Durchsuchungsbefehl, sonst ist das, was Sie tun, illegal.“ Zhang wurde plötzlich wütend und befahl drei Beamten, Li Handschellen anzulegen.

Die Beamten durchsuchten jedes Zimmer und nahmen Li in jedem Zimmer auf Video auf, als hätte er seine Zustimmung zur Durchsuchung gegeben. Sie legten die beschlagnahmten Gegenstände, darunter zwei Falun-Dafa-Bücher, einen Computer, eine externe Festplatte, einen MP3-Player, eine Handtasche, zwei Mobiltelefone und sechs Flash-Laufwerke, in eine Kiste mit der Aufschrift „Beweiskiste“. Sie beschlagnahmten auch Lis Haus- und Autoschlüssel und durchsuchten sein Auto, bevor sie ihn auf die Polizeiwache brachten. Li musste sich auf einen Metallstuhl setzen, und es wurde ihm eine Haarprobe entnommen und Blut abgenommen.

Li und Wang wurden bald wieder freigelassen, einen Monat später, am 27. August, jedoch erneut verhaftet. Die Polizei führte eine Leibesvisitation durch, beschlagnahmte seine Schlüssel und brachte ihn in einen Vernehmungsraum. Sie erlaubten ihm nicht, seinen Anwalt anzurufen, und fälschten ein Vernehmungsprotokoll mit der Begründung, sie hätten das Recht zu entscheiden, was aufgezeichnet werden sollte und was nicht. Li weigerte sich, die Niederschrift zu unterschreiben. Gegen Mitternacht wurde er freigelassen.

Ehemann unter Hausarrest, nachdem er einen Anwalt für seine Frau beauftragt hatte, die sich weigert, ihren Glauben aufzugeben

Wang Zhiyan wurde von sieben Beamten in Zivil verhaftet, die ihr vor ihrer Wohnung auflauerten, als sie am 13. Mai 2021 von einem Besuch bei ihren Eltern zurückkehrte. Die in der Stadt Taiyuan, Provinz Shanxi lebende Frau wurde verhaftet, weil sie ihren Glauben an Falun Dafa nicht aufgegeben hatte.

Die Polizei hatte den Fall von Wang Zhiyanan an die Staatsanwaltschaft weitergeleitet. Danach beauftragte ihr Ehemann Gao Xiubing, der ebenfalls Falun Dafa praktizierte, einen Anwalt mit ihrer Verteidigung. Als Vergeltungsmaßnahme versuchten die Behörden, ihn in eine Gehirnwäsche-Einrichtung zu bringen. Als er sich weigerte, blieben Polizisten vor seiner Wohnung und wiesen alle Besucher ab. Gao und seine Mutter saßen zu Hause fest, ohne Essen und ohne das Nötigste.

Die Behörden brachten nicht nur Wangs Ehemann und Schwiegermutter in Schwierigkeiten, sondern schüchterten auch Wangs Mutter und ihren jüngeren Bruder ein. Der Bruder war wegen der Ausübung von Falun Dafa inhaftiert gewesen und ist nun aufgrund früherer Folterungen im Gefängnis fast blind. Auch die Familie ihrer älteren Schwester, die ebenfalls Falun-Dafa-Praktizierende ist, wurde schikaniert.

Wang wurde später angeklagt. Die Behörden hinderten ihren Anwalt jedoch daran, sie zu besuchen.

Ein Jahr nach Foltertod des Ehemannes werden seine Frau und seine Familie wiederholt bedroht

Die Behörden in der Stadt Chengdu in der Provinz Sichuan drohten Yi Shuying und ihrer Familie wiederholt, dass ihre Enkelin wegen ihres Glaubens an Falun Dafa nicht zur Hochschule gehen dürfe.

Yi, 68, wurde in den letzten 22 Jahren mehrfach verhaftet und gefoltert, weil sie an ihrem Glauben festhielt. Die letzten Schikanen gegen sie und ihre Familie erfolgten im Oktober 2021, nur ein Jahr nachdem ihr Mann, Chen Huagui, an den Verletzungen verstorben war, die er durch die Prügel der Polizei wegen seines Glaubens an Falun Dafa erlitten hatte.

Neun Personen, darunter Beamte des Büros 610 und des Dorfkomitees, kamen am 14. Oktober 2021 zu Yi nach Hause und forderten sie auf, einen Brief zu unterschreiben, in dem sie Falun Dafa abschwört.

Sie drohten Yis Sohn und Schwiegertochter, dass ihrer eigenen Tochter, die die Mittelstufe besuchte, die Zulassung zur Hochschule verweigert würde, wenn Yi sich nicht von Falun Dafa lossage. Yi weigerte sich, dem nachzukommen.

Seitdem rufen die Beamten jeden Tag den Sohn und die Schwiegertochter an und drohen ihnen.

Fälle von Schikanen

Arzt aus Hubei wegen der Ausübung von Falun Dafa degradiert – erneut schikaniert

Dr. Wang Lidi, ein 56-jähriger Mediziner in der Stadt Xianning in der Provinz Hubei, wurde am 15. September 2021 zu einem Gespräch mit vier Polizeibeamten und einem Abteilungsleiter an seinem Arbeitsplatz, der Medizinischen Fakultät der Universität für Wissenschaft und Technologie Hubei, vorgeladen.

Während ein Polizeibeamter behauptete, sein Nachname sei Zhao, wusste Dr. Wang aus früheren Begegnungen mit der Ortspolizei, dass Zhao in Wirklichkeit Xiong Kai heißt und Leiter der Polizeiwache Yihaoqiao im Stadtbezirk Wenquan von Xianning ist. Die anderen drei Beamten waren Li Zhihua, Huang Yan und Ye aus dem Wohngebiet.

Gleich als Dr. Wang an seiner Hochschule ankam, schaltete der Beamte Li sein Polizeiaufnahmegerät ein. Dr. Wang forderte ihn auf, es auszuschalten, und beschuldigte ihn, seine Rechte zu verletzen. Li schaltete es aus.

Xiong Kai sagte: „Wir sind nur gekommen, um zu sehen, ob Sie unsere Hilfe brauchen.“

Dr. Wang antwortete: „Danke. Aber es ist 22 Jahre her, dass die Verfolgung begann. Ich brauche keine Hilfe von Ihnen, aber ich denke, Sie sollten die Fakten über Falun Dafa kennen.“

Er erklärte, dass Falun Dafa eine spirituelle Disziplin ist, die auf den Prinzipien Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht basiert, und er sich einfach bemühe, ein guter Mensch zu sein, indem er diese Prinzipien befolge.

Er zeigte den Beamten zwei Dokumente. In dem einen ging es darum, dass das staatliche Hauptamt für Presse, Publikationen, Radio, Film und Fernsehen das Verbot von Falun-Dafa-Büchern und -Veröffentlichungen im Jahr 2011 aufgehoben hatte. In dem anderen ging es darum, dass Falun Dafa nicht auf der vom Ministerium für Öffentliche Sicherheit veröffentlichten Sektenliste steht.

Die Beamten prüften die Dokumente sorgfältig und machten Fotos. Dr. Wang berichtete, es schien so, als hätten sie noch nie von diesen Dokumenten gehört.

Dr. Wang forderte die Beamten außerdem auf, sich nicht länger an der Verfolgung zu beteiligen, für die es keine rechtliche Grundlage gebe. „Sie werden letztendlich für die Verfolgung von Falun-Dafa-Praktizierenden zur Rechenschaft gezogen werden. Ich hoffe aufrichtig, dass Sie alle eine gute Zukunft haben. Werden Sie nicht zu den Sündern der Geschichte.“

Sie alle hörten stillschweigend zu. Als sie gingen, nahmen sie die Dokumente mit.

Dr. Wang wurde seit Beginn der Verfolgung im Jahr 1999 wiederholt wegen seines Glaubens verhaftet und inhaftiert. Nach seiner Verhaftung am 5. September 2005 wurde er zu dreieinhalb Jahren Gefängnis verurteilt. Während seiner Haft wurde er dreimal bis zur zeitweisen Lähmung gefoltert.

Als Dr. Wang am 11. April 2009 aus dem Gefängnis nach Hause kam, war seine Frau verschwunden. Ihm wurde gesagt, dass seine Frau aufgrund ihrer ständigen Angst vor den Verhaftungen ihres Mannes schizophren geworden sei. Es dauerte vier Jahre, bis Dr. Wang seine Frau wiederfand. Auch bei ihrem Sohn wurde 2015 Schizophrenie diagnostiziert.

Die Hochschule überging Dr. Wang wegen seines Glaubens an Falun Dafa im Jahr 2002 bei der Beförderung. Nach seiner Entlassung aus dem Gefängnis wurde er von seinem Lehrauftrag entbunden und an ein angegliedertes Krankenhaus versetzt, wo er nur einen Bruchteil seines früheren Gehalts erhielt. Im Jahr 2017 degradierten die Behörden ihn noch weiter, so dass er keine Patienten mehr behandeln durfte und stattdessen als Labortechniker eingesetzt wurde.

Wir werden deine Mutter jeden Tag leiden lassen“

Kou Huiping aus der Stadt Lanzhou in der Provinz Gansu bekam am 18. August einen Anruf vom Dorfsekretär. Er sagte, er müsse sie in einer dringenden Angelegenheit treffen. Kou ging nicht hin. Am 20. August rief er erneut an. Mit Kous Einverständnis kam er um 10:40 Uhr zu ihr nach Hause, allerdings mit einer Gruppe von Beamten.

Mehrere Polizeibeamte zeichneten den Besuch auf und behaupteten, dass sie die „Null-Fälle-Kampagne“ durchführten, um Falun-Dafa-Praktizierende „umzuerziehen“. Sie versuchten, Kou zu zwingen, eine Erklärung über den Verzicht auf Falun Gong zu unterschreiben. Sie weigerte sich jedoch.

Die Beamten brachten gegen Mittag Fertignudeln und bereiteten sich darauf vor, bei Kou zu bleiben und sie abwechselnd unter Druck zu setzen. Zunächst drohten sie ihr, sie in die Gehirnwäsche-Einrichtung zu bringen; und später sagten sie, dass die Arbeitsplätze aller ihrer Familienmitglieder betroffen seien. Vor ihren Augen ermittelten sie die Daten ihrer Familienangehörigen, um sie einzuschüchtern. Sie riefen auch Kous Bruder an und befahlen ihm, sie zu überreden. Kou weigerte sich jedoch weiterhin, den Anweisungen Folge zu leisten.

Die Polizei beauftragte daraufhin eine andere Gruppe von Beamten, Kous betagte Mutter zu schikanieren. Gegen 15:00 Uhr kamen dann diese Beamten und zeigten Kou Bilder, auf denen ihre Mutter nach der Bedrohung verängstigt aussah. Kou weigerte sich, die Bilder anzuschauen.

Sie sagten: „Wir werden deine Mutter jeden Tag auf diese Weise leiden lassen. Sie ist schon so alt. Wenn sie es eines Tages nicht mehr aushält und stirbt, ist das deine Schuld!“

Die Beamten täuschten Kou dann, indem sie behaupteten, dass mehrere Praktizierende, die sie kannte, die Verzichtserklärung auf ihren Glauben unterschrieben hätten. „Solange du nicht auf die Straße gehst, um für Falun Gong zu werben oder Flugblätter zu verteilen, kannst du praktizieren, wie du willst, und niemand wird dich belästigen“, sagten sie und versuchten immer noch, sie zu überreden.

Kou erwiderte: „Die Verfassung gewährt den Bürgern Rede- und Glaubensfreiheit. Was Sie hier tun, verstößt gegen die Verfassung.“

Am 26. August rief Qi Guohong, der ehemalige Leiter des Ortsbüros 610 und jetzige Direktor des Büros für Notfallmanagement des Unterbezirks Xicun, Kous älteren Bruder an. Wenn Kou sich weigere, ihren Glauben aufzugeben, könne er nicht ins Ausland emigrieren, sagte man ihm.

Qi Guohong und zwei Beamte begaben sich dann zur Wohnung von Kous älterer Schwester und drohten damit, ihr privates Geschäft zu schließen. Sie riefen auch den Vermieter von Kous jüngerem Bruder an und sagten ihm, er solle die Wohnung nicht an ein Familienmitglied einer Falun-Gong-Praktizierenden vermieten. Infolgedessen kam es zu schwerwiegenden Beeinträchtigungen des Geschäfts des Bruders und der schulischen Laufbahn seines Kindes.

Darüber hinaus schikanierten die Beamten erneut Kous Mutter sowie Kous Tochter, die gerade ihr Studium abgeschlossen hatte und sich im ersten Monat der Probezeit ihrer neuen Stelle befand. Die Polizei drohte der Tochter damit, dass sie ihre Stelle verlieren würde, weil Kou Falun Gong praktizierte. Die Tochter rief dann ihre Mutter an und sagte, die Belästigungen hätten sie total verrückt gemacht.

70-Jährige wird erneut wegen ihres Glaubens schikaniert

Mehr als zehn Polizeibeamte in Zivil klopften am 22. September 2021 um 8:30 Uhr an die Tür von Wu Derong. Als ihre Nachbarn fragten, was los sei, ignorierten die Polizisten sie und schrien einfach weiter: „Mach die Tür auf! Öffnet die Tür!“

Wu, eine 70-jährige Einwohnerin der Stadt Luzhou in der Provinz Sichuan, fragte durch die Tür: „Wer sind Sie? Woher kommen Sie?“ Sie hörte jemanden sagen, dass er von der Polizeiwache Yongning sei. Dann hämmerten die Beamten weiter an die Tür. Wu sagte ihnen, dass sie die Tür erst öffnen würde, wenn sie ihre Ausweise und den Durchsuchungsbefehl vorzeigen würden. Daraufhin hämmerten sie immer heftiger an die Tür.

Wenige Augenblicke später kamen zwei weitere Beamte. Sie schrien, während sie gegen die Tür hämmerten: „Wir sind von der Polizei, mach die Tür auf, aber schnell!“

Wu erwiderte: „Ich werde die Tür nicht öffnen, weil Sie die Polizei sind. Ich fordere Sie auf, mir Ihren Ausweis und die rechtlichen Dokumente zu zeigen, wenn Sie meine Wohnung durchsuchen wollen. Sie tun etwas, womit Sie nur sich selbst schaden. Wissen Sie nicht, dass die Regierung die Gesetzesverstöße der Polizei in den letzten 30 Jahren untersucht? Ich weiß, dass Sie mich wie vor vier Jahren gewaltsam abführen wollen, weil ich Falun Dafa praktiziere. Ich werde das nicht noch einmal zulassen.“

Als die Polizisten merkten, dass Wu ihnen nicht die Tür öffnen wollte, begann einer von ihnen zu behaupten, dass Falun Dafa von der Regierung verboten worden sei und dass es für Wu illegal sei, Falun Dafa zu praktizieren.

Wu erklärte ihnen, dass die Verfolgung von Falun Dafa in China keine rechtliche Grundlage habe. Falun Gong stehe nicht auf der vom Ministerium für Öffentliche Sicherheit veröffentlichten Liste der Sekten, und auch das staatliche Hauptamt für Presse, Publikationen, Radio, Film und Fernsehen habe das Verbot von Falun-Dafa-Büchern und -Veröffentlichungen im Jahr 2011 aufgehoben.

Sie fuhr fort: „Vor mehr als zehn Jahren, als ich nicht zu Hause war, brachen Sie mein Schloss auf und nahmen meinem Mann seine 5.000 Yuan (ca. 670 Euro) aus einer Schublade weg. Als Sie das letzte Mal am 17. September 2017 kamen, um mich zu belästigen, durchsuchten Sie meine Wohnung ohne Durchsuchungsbefehl und beschlagnahmten alles, was Sie für wertvoll hielten, ohne mir eine Liste der beschlagnahmten Gegenstände zu geben.“

Wu berichtete weiter: „Sie fälschten auch Beweise gegen mich. Als Sie mich fragten, ob ich irgendwelche Plakate über Falun Dafa aufgehängt habe, sagte ich Ihnen, dass ich einem Rentner geholfen habe, zwei Plakate aufzuhängen für den Verkauf seines Hauses. Dann beschuldigten Sie mich, zwei Falun-Dafa-Flugblätter aufgehängt zu haben. Sie fanden zwei Falun-Dafa-Bücher bei mir zu Hause und sagten, es seien 80. Während ich deswegen drei Jahre im Gefängnis saß, stürzte mein Haus auf dem Lande ein, und wir konnten uns die Reparatur nicht leisten. Ich wurde über ein Jahrzehnt lang verfolgt. Jetzt lebe ich bei meinem Sohn und Sie lassen mich immer noch nicht in Ruhe, als ob wir nicht schon genug gelitten hätten.“

Eine Polizistin aus der Gruppe drohte damit, einen Schlosser zu holen, um die Tür gewaltsam zu öffnen. Wu erwiderte, dass sie sie anzeigen würde, wenn sie es wagen würden, dies zu tun. Sie fuhr fort: „Überlegen Sie mal, was Sie als Polizei in den letzten mehr als zwanzig Jahren getan haben. Anstatt die Menschen zu schützen, haben Sie mit allen Mitteln versucht, Falun-Dafa-Praktizierende zu zwingen, ihrem Glauben abzuschwören. Sie hetzten die Kinder der Praktizierenden gegen ihre Eltern auf. So viele Familien wurden deswegen auseinandergerissen. Das Gute wird belohnt, das Böse wird bestraft. Was auch immer Sie an Bösem taten, es wird Konsequenzen haben.“

Dann milderte die Beamtin ihren Tonfall und sagte: „Hey, können Sie mal rauskommen, um sich etwas anzuschauen? Gehört es Ihnen?“ Wu antwortete: „Ich bewahre nichts draußen auf. Es ist mir egal, was es ist. Wenn es Ihnen gefällt, können Sie es mitnehmen.“ Ein anderer Beamter drohte Wu, dass sie draußen bleiben und sie daran hindern würden, ihre Wohnung zu verlassen, wenn sie die Tür nicht öffnen würde.

Diese Leute hämmerten noch eine halbe Stunde lang an die Tür, bevor sie schließlich gingen – allerdings nicht bevor sie Wu erneut den Strom abstellten.

Am nächsten Tag um elf Uhr hämmerten wieder fünf oder sechs Agenten an Wus Tür. Sie sagten, dass sie etwas für Wu abliefern würden. Später änderten sie ihre Taktik und sagten, sie seien gekommen, um Wu einige gesundheitsbezogene Informationen zu geben. Sie bestanden darauf, dass sie die Tür öffnete. Aber Wu weigerte sich erneut.

Nachdem sie gegangen waren, riet ein Nachbar Wu, besonders vorsichtig zu sein, da er gesehen habe, dass die Beamten Hand- und Fußfesseln dabeigehabt hätten.

Frühere Berichte:

Juli/August 2021: Insgesamt 2.941 Falun-Dafa-Praktizierende verhaftet und schikaniert

Bilanz erstes Halbjahr 2021: Insgesamt 9.470 Praktizierende wegen ihres Glaubens verhaftet oder schikaniert

Bilanz März und April 2021: Insgesamt 2.857 Falun-Dafa-Praktizierende verhaftet und schikaniert

Bilanz Februar 2021: Insgesamt 226 Falun-Dafa-Praktizierende wegen ihres Glaubens ins Visier genommen

1.216 Falun-Dafa-Praktizierende wurden im Januar 2021 verhaftet und schikaniert


[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschheit an Falun-Dafa-Praktizierenden.