(Minghui.org) Für Jia Guojies Mutter war das diesjährige Mittherbstfest (das auf den 21. September fiel) besonders einsam. Sechs Tage vor dem traditionellen Fest für Familientreffen wurde ihr Sohn erneut wegen seines Glaubens an Falun Dafa [1] verhaftet.

In den vergangenen zwei Jahrzehnten hat die Mutter die Verfolgung von Falun Dafa unittelbar miterlebt. Sie sagte, sie könne sich nicht einmal mehr daran erinnern, wie oft ihr Sohn verhaftet wurde. Als die Verfolgung begann, war er erst Ende zwanzig und hatte gerade seine Karriere als Arzt begonnen. Da er an seinem Glauben an Falun Dafa festhielt, verlor er seinen Arbeitsplatz und wurde dreimal zu insgesamt elf Jahren Haft verurteilt. Die ständige Sorge um seine Sicherheit beeinträchtigte die Gesundheit seines Vaters und seiner Großmutter, die beide vorzeitig verstarben.

Im Jahre 1995 zu Falun Dafa gefunden

Jia stammt aus dem Kreis Jishan in der Provinz Shanxi. Seit seiner Geburt befand er sich in einem sehr schlechten Gesundheitszustand. Im Alter von wenigen Monaten wäre er beinahe an einer schweren Lebererkrankung gestorben. Als er in die Mittelschule kam, gab es im Winter keine Heizung im Wohnheim, was dazu führte, dass er eine rheumatische Gelenkerkrankung bekam. 1995 stieß er auf Falun Dafa. Nach kurzer Zeit des Praktizierens verschwanden sowohl seine rheumatische Herzerkrankung als auch seine chronischen Magenschmerzen.

1998 machte Jia seinen Abschluss an der Ersten Medizinischen Militäruniversität Guangzhou in der Provinz Guangdong. Die meisten seiner Kommilitonen bestachen die Schule, um in Krankenhäuser in Großstädten versetzt zu werden oder in Guangzhou zu bleiben. Sogar einige gute Freunde stritten miteinander und sprachen nicht mehr miteinander. Jia kämpfte um nichts und bekam eine Stelle in einem Militärkrankenhaus einer abgelegenen Region der Provinz Xinjiang zugewiesen.

Dafür, dass er in die abgelegene Region ging, erhielt Jia eine Belohnung von 800 Yuan (ca. 107 Euro). Er spendete 600 Yuan (ca. 80 Euro) an einen Mann, der sich die Kosten für die Entbindung seiner Frau nicht leisten konnte, und weitere 200 Yuan an einen Katastrophenhilfefonds.

Drei Gefängnisstrafen

Im Juni 2000, nach Beginn der Verfolgung, wurde ihm vom Krankenhaus gekündigt, da er sich weigerte, Falun Dafa abzuschwören; er musste sich auch aus dem Militärdienst zurückziehen.

Am 20. Juli 2000 reiste er nach Peking, um das Recht auf die Ausübung von Falun Dafa einzufordern, wurde jedoch verhaftet und drei Monate lang festgehalten.

Nach seiner Freilassung kehrte Jia nach Guangzhou zurück. Wegen der Verteilung von Informationsmaterialien an der Ersten Medizinischen Militäruniversität Guangzhou und der Versendung von Briefen an seinen früheren Arbeitsplatz in Xinjiang wurde er im Dezember 2000 verhaftet und später vom Bezirksgericht Baiyun in Guangzhou zu drei Jahren Haft verurteilt.

Als er am 16. November 2004 in seine Heimatstadt im Kreis Jishan in der Provinz Shanxi reiste, durchsuchte die Bahnpolizei seine Tasche. Dabei entdeckte sie ein Falun-Dafa-Buch und zehn Broschüren und verhaftete ihn. Er wurde vom Kreisgericht Jishan zu einer fünfjährigen Haftstrafe verurteilt.

Im November 2015 wurde Jia erneut von Beamten der Staatssicherheit des Bezirks Jishan verhaftet und am 29. August 2016 vom Bezirksgericht Jishan zu drei Jahren Haft verurteilt.

Jüngste Schikanen und Verhaftung

Die Behörden schikanierten Jia auch nach seiner Entlassung weiter. Als er die Stadt verlassen hatte, um zu arbeiten, lud die Polizei im November 2020 seine Mutter, die über 70 Jahre alt ist, in das Haus des Dorfvorstehers Zhang Hongyi vor und befragte sie zu seinem Aufenthaltsort. Obwohl die Frau schon vor Jahren aufgehört hatte, Falun Dafa zu praktizieren, wurde sie gezwungen, eine Erklärung zu unterschreiben, in der sie versprach, es nicht mehr zu praktizieren.

Als die Polizisten aus Jishan erfuhren, dass Jia in einem Krankenhaus in der Stadt Xi'an in der Provinz Shaanxi arbeitete, fuhren sie Ende 2020 nach Xi'an und gaben sich als Patienten aus, um Informationen über Jia zu sammeln.

Guo Tiashan, der stellvertretende Leiter der Staatssicherheit der Stadt Yuncheng, Ren, der Leiter des Büros 610 des Kreises Jishan, der Gemeindesekretär, der Dorfsekretär und einige Polizeibeamte suchten Jia am 30. Juli 2021 in Xi'an auf und befahlen ihm, nach der Arbeit an einer Gehirnwäsche in einem Hotel teilzunehmen.

Guo versuchte, ihn zu überreden: „Wenn wir Sie an Ihrem Arbeitsplatz verhaften, verlieren Sie Ihren Job. Wenn wir Sie in Ihrer Wohnung festnehmen, wird Ihr Vermieter Sie rausschmeißen. Wir tun Ihnen einen Gefallen, wenn wir in Zivilkleidung kommen. Sie müssen für den Unterricht ins Hotel kommen.“

Nachdem Jia sich geweigert hatte, drohte Guo, ihn als „Schlüsselperson“ zu behandeln.

Jia wurde am 15. September am Arbeitsplatz verhaftet. Er wird nun in Isolationshaft gehalten, und die Behörden weigerten sich, seiner Mutter seinen Aufenthaltsort mitzuteilen.

Behörden von Shanxi veranstalten Gehirnwäsche-Maßnahmen

Seit September 2020 hat das Komitee für Politik und Recht [2] der Provinz Shanxi die Behörden in der Stadt Yuncheng, zu der der Kreis Jishan gehört, angewiesen, alle Falun-Dafa-Praktizierenden, die auf der schwarzen Liste der Regierung stehen, aufzusuchen und zu überprüfen, ob sie noch praktizieren.

Einen Monat später begannen die Behörden in Yuncheng, die Praktizierenden vor Ort zu schikanieren und sie zu neu organisierten Gehirnwäsche-Maßnahmen zu bringen.

Bei einer neuen Maßnahme im obersten Stockwerk eines Hotels, die Mitte März 2021 begann, hielt Guo Vorträge vor mehreren Praktizierenden. Er nahm die Vorträge auch auf, um sie bei seiner Arbeitsleitung einfließen zu lassen, und kassierte von den Praktizierenden teure Unterrichtsgebühren. Er drohte den Praktizierenden, dies nicht an Minghui zu melden, und sagte: „Wir haben einen direkten Zugang zu Minghui. Wir wissen alles, was ihr bei ihnen einreicht.“

Bis Ende Juni 2021 wurden mindestens 17 Praktizierende in Yuncheng schikaniert. Ihre Namen sind: Xu Liancai, Zhang Rongxian, Jing Shuncai, Zheng Zhiyuan, Hou Shengzhu, Zhao Ruiying, Wu Genyi, Jing Jiaoqian, Chen Zhimin, Huang Hongju, Song Zhixuan, Dong Hongbing, Wu Aiye, Liu Liping, Liu Liru, Zhang Suzhen und Niu Xiaoyue. Von ihnen ist Chen Zhimin im April 2021 verstorben.

Neun Praktizierende – Xu Liancai, Zhang Rongxian, Hou Shengzhu, Jing Shuncai, Niu Xiaoyue, Wu Aiye, Liu Liping, Liu Liru und Zhang Suzhen – wurden in Gehirnwäsche-Einrichtungen festgehalten.

Kontaktinformationen zu den Tätern:

Guo Tieshan, stellvertretender Leiter der Staatssicherheit der Stadt Yuncheng: +86-15343598644, +86-13934870398Fan Hongye, stellvertretender Leiter der Staatssicherheit des Bezirks Yanhu: +86-18935088062Liu Wenhua, Sekretär des Komitees für Politik und Recht der Stadt Yuncheng

Früherer Bericht:

Supporters Arrested for Trying to Attend Trial of Man Charged with Suing Jiang Zemin

[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschheit an Falun-Dafa-Praktizierenden.

[2] Dieses Komitee ist eine Behörde, die mit der Verfolgung von Falun Dafa beauftragt ist und dabei außerhalb des chinesischen Gesetzes agiert. Sie hat Niederlassungen auf allen Regierungsebenen.