49-Jähriger innerhalb eines Jahres zweimal wegen seines Glaubens verhaftet

(Minghui.org) Im Juni 2021 wurde ein 49-jähriger Mann wegen seines Glaubens an Falun Dafa [1] festgenommen. Seither befindet er sich in Isolationshaft. Dies war bereits das zweite Mal in diesem Jahr, dass der Praktizierende verhaftet wurde.

Gao Guoyuan lebt in der Stadt Zunyi, Provinz Guizhou. Nachdem er begonnen hatte, Falun Dafa zu praktizieren, folgte er den Prinzipien Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht, um ein besser Mensch zu sein. Das wirkte sich positiv aus – sowohl physisch als auch psychisch. Nach Beginn der Verfolgung im Jahr 1999 wurde Gao festgenommen, inhaftiert und mehrfach in Arbeitslagern, Haftanstalten und Gehirnwäsche-Einrichtungen misshandelt und gefoltert, weil er seinen Glauben nicht aufgeben wollte.

Drei Jahre Arbeitslager – gezwungen, Urin zu trinken und Exkremente zu essen

2001 wurde Gao das erste Mal verhaftet. Man brachte ihn ins Zwangsarbeitslager Zhongba in der Provinz Guizhou, wo er drei Jahre Haft verbüßen musste.

Mitte Mai 2004 befahlen die Wärter Zhen Wei und Yun Changchun den drogenabhängigen Gefangenen Guo Lin und Ren Hongjiang, den Praktizierenden zu verprügeln. Als er ohnmächtig wurde, übergossen sie ihn mit kaltem Wasser, um ihn aufzuwecken. Gao war am ganzen Körper mit blauen Flecken übersät. Er konnte mehrere Monate lang nicht gehen und erlitt einen Nervenzusammenbruch. Die Drogenabhängigen zwangen Gao sogar, Exkremente zu essen und Urin zu trinken.

Folter-Nachstellung: Schläge

Zweiter Aufenthalt im Arbeitslager

Nach seiner Freilassung zog Gao mit seiner Frau in die Provinz Guangdong, wo sie ihren Lebensunterhalt verdienten. Am 30. August 2007 wurde er in der Stadt Dongguan festgenommen und im örtlichen Untersuchungsgefängnis inhaftiert. Seine Frau suchte mit ihrem einen Monat alten Baby die Polizeiwache und das Gefängnis auf, um seine Freilassung zu erwirken. In dieser Zeit musste das weitere Kind im Alter von sieben Jahren zu Hause warten.

Nach einem Monat beharrlicher Bemühungen durfte Gaos Frau ihren Mann endlich sehen. Er war extrem dünn und blass. Er trug Handschellen, während die Hände verwundet und mit Mullbinden verbunden waren. Gao erzählte seiner Frau, dass er täglich über zehn Stunden unbezahlte Arbeit verrichten musste. Regelmäßige Mahlzeiten durfte er nicht zu sich nehmen, sondern war auf die Reste von anderen angewiesen.

Zeichnung: Zwangsarbeit im Gefängnis

Beim zweiten Mal sperrte man Gao ins Zwangsarbeitslager, diesmal für eineinhalb Jahre. Am 16. November 2007 wies man ihn in die „besonders geführte“ Abteilung des Zwangsarbeitslagers Sanshui in der Provinz Guangdong ein. Dort wurde er verprügelt, gefesselt und mit Elektroschocks gequält. Die Wärter ließen ihn nicht schlafen – bis er am 24. Januar 2009 entlassen wurde.

Folter-Zeichnung: Hände und Füße aneinander gefesselt

Während Gaos Haft war sein behinderte Schwester Gao Qiying verhaftet worden, am 12. Juni 2008. Sie praktizierte seit dem Jahr 2000 Falun Dafa. Das Gericht verurteilte sie zu drei Jahren Haft im Gefängnis Yanai in Guizhou. Am 11. Februar 2010 starb die 40-Jährige an den Folgen der Folter.

Verfolgt in der Gehirnwäsche-Einrichtung Lannigou in Guiyang

Später zog Gaos Frau mit den Kindern zurück in die Großgemeinde Longkeng in der Provinz Guizhou. Gao kehrte im Oktober 2010 heim, um seine Familie zu besuchen. Dabei wurde er vom örtlichen Nachbarschaftskomitee in deren Büro gelockt unter dem Vorwand, einen Antrag auf Zuschuss für Geringverdiener für das Kind seiner verstorbenen Schwester auszufüllen. Er wurde verhaftet und für drei Wochen in die Gehirnwäsche-Einrichtung Lannigou in Guiyang gesperrt.

Nach seiner Entlassung am 13. Januar 2011 musste er regelmäßig bei der Polizeiwache Longkeng und dem Gemeindevorsteher anrufen, um seinen Aufenthaltsort zu melden.

Verfolgung im Untersuchungsgefängnis Niushan in Dongguan

Gaos Frau war Inhaberin eines kleinen Fotostudios in der Großgemeinde Longkeng und verdiente damit ihren Lebensunterhalt. Die örtlichen Polizisten sowie das Nachbarschaftskomitee belästigten und überwachten sie häufig. Sie wollten auch über Gaos Befindlichkeiten Bescheid wissen.

Im November 2011 brachen plötzlich Dutzende bewaffnete Polizisten und Zivilbeamte in das Studio ein und durchsuchten die Räumlichkeiten. Sie beschlagnahmten drei Geschäftscomputer. Später ging Gaos Frau zur Polizei und forderte die Rückgabe der Computer. Die Beamten gaben vor, dass die Computer verschwunden seien und nicht zurückgegeben werden könnten. Die Polizisten fesselten Gaos Frau bis Mitternacht an eine Foltervorrichtung, die als „Tigerbank“ bezeichnet wird. An diesem Tag starb ihr Vater vor Kummer und Wut zu Hause.

Am 4. Juni 2012 wurde Gao erneut in Dongguan festgenommen und am nächsten Tag in das Untersuchungsgefängnis Niushan gebracht. Nach über einem Monat Folter war er ausgezehrt. Und nun kam es im Juni 2021 zu einer erneuten Inhaftiertung, der zweiten in diesem Jahr.


[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.