70-Jährige für fast zwei Wochen in Isolationshaft, nur weil sie Falun-Dafa-Praktizierende ist

(Minghui.org) Eine 70-jährige Einwohnerin der Stadt Lanzhou, Provinz Gansu wurde nach ihrer Verhaftung am 13. Mai 2021 für fast zwei Wochen in Isolationshaft gehalten, weil sie Falun Dafa praktizierte.

Qi Lijun (Foto vom August 2009)

Am Nachmittag des 13. Mai 2021 drangen fast 20 Beamte in Zivil in das Wohnhaus von Qi Lijun ein. Sie warteten draußen und verhafteten sechs Praktizierende, die gegen 14:00 Uhr dort eintrafen und Qi besuchen wollten. Die Polizisten brachten die Sechs zur örtlichen Polizeiwache und verhörten sie. Dabei wollten sie vor allem wissen, wer den Besuch bei Qi organisiert hatte. Die Praktizierenden wurden aufgefordert, Informationen über ihre Familienmitglieder preiszugeben und Erklärungen zu unterschreiben, die Falun Dafa verleumdeten. Erst um 4:00 Uhr morgens wurden die sechs Praktizierenden freigelassen.

Bei den Praktizierenden handelt es sich um die Frauen Fan Yumei, Zhu Xiaochun, Li Xiulan, Hou Aiqin, Chen Xiufen und Ma.

Qi hatte sich indessen geweigert, den Polizisten die Tür zu öffnen. Nach stundenlangem Unentschieden brachen die Polizisten um 21:00 Uhr ein und verhafteten sie. Sie durchsuchten drei Stunden lang ihre Wohnung und nahmen sie gegen Mitternacht mit. Einige Nachbarn hörten Qi rufen: „Die Polizei schlägt unschuldige Menschen!“

Es ist derzeit unklar, wo Qi genau festgehalten wird und ob noch andere Falun-Dafa-Praktizierende mit ihr verhaftet wurden.

Frühere Verfolgung

Qi, eine pensionierte Angestellte der Import- und Exportgesellschaft für Medizin und Gesundheitsprodukte in der Provinz Gansu hatte 1995 begonnen, Falun Dafa zu praktizieren. Die Komplikationen nach einer Geburt, mit denen sie jahrelang zu kämpfen hatte, verschwanden bald darauf.

Qi wurde erstmals am 2. Mai 2002 festgenommen. Während ihrer Haft im Untersuchungsgefängnis Nr. 2 in Lanzhou musste sie unbezahlte Arbeit verrichten und Sonnenblumenkerne sortieren. Die Wärter zogen ihr einmal einen Arm über die Schulter nach unten und den anderen hinter ihrem Rücken nach oben und fixierten sie in dieser Position mit Handschellen. Dann ketteten sie die Handschellen an ihre Fußfesseln, sodass sie weder aufstehen noch in die Hocke gehen konnte. Die Folter dauerte einen Monat lang an, was ihr große Schwierigkeiten bereitete, zu schlafen oder auf die Toilette zu gehen. Als die Wärter die Handschellen schließlich lösen wollten, waren ihre Hände so stark angeschwollen, dass die Handschellen nicht mehr entfernt werden konnten. Erst eine Woche später konnte Qi wieder gehen.

Am 20. Juli 2003 verurteilte das Gericht in Chengguan sie insgeheim zu zehn Jahren Haft und am 19. März 2004 wurde sie in das Frauengefängnis der Provinz Gansu gebracht. Im Gefängnis war sie intensiver körperlicher Folter ausgesetzt, was dazu führte, dass ihre Haare grau wurden und ihre Zähne sich lockerten. Die Wärter zwangen sie zudem zu intensiver, unbezahlter Arbeit, darunter das Herstellen von Papiertüten und das Verpacken von Essstäbchen, Servietten und Zahnstochern. Zu den weiteren Arbeiten gehörte das Schälen von Knoblauch. Die Knoblauchzehen wurden in der Regel in Wasser eingeweicht, damit sie sich leichter schälen ließen, aber die übermäßige Einwirkung von Wasser führte bei vielen Häftlingen zu eitrigen Händen. Auch der starke Geruch war irritierend.

Qi wurde im August 2009 entlassen, etwa zwei Jahre und neun Monate früher als geplant.

Am 24. September 2011 wurde Qi erneut verhaftet, weil sie mit Menschen über Falun Dafa gesprochen hatte. Nach 15 Tagen Haft wurde sie für ein Jahr in das Zwangsarbeitslager für Frauen in der Provinz Gansu eingewiesen.

Weil sie Strafanzeige gegen Jiang Zemin, den ehemaligen Chef des kommunistischen Regimes, der die Verfolgung angeordnet hatte, erstattete, wurde Qi am 1. Dezember 2015 ein weiteres Mal verhaftet. Sie wurde zunächst in einer Haftanstalt und dann zwei Monate lang in einer Gehirnwäsche-Einrichtung festgehalten.

Im Jahr 2012 setzten die Behörden ihre Rente aus. Sie wandte sich mehrmals an ihren Arbeitgeber und an das Sozialversicherungsamt, um Gerechtigkeit zu erlangen, jedoch ohne Erfolg.

Frühere Berichte:

Frau Qi Lijun aus der Provinz Gansu zwei Jahren nach ihrer Freilassung aus dem Gefängnis ins Arbeitslager gebracht

Ms. Qi Lijun Detained and Home Ransacked for Suing Jiang Zemin

Ms. Qi Lijun Recounts Ten Years of Persecution