Verspätete Todesmeldung: Ladenbesitzerin erleidet in U-Haft Schlaganfall und wird trotzdem zu acht Jahren Gefängnis verurteilt

(Minghui.org) Wu Chunlan erlitt einen Schlaganfall und war halbseitig gelähmt, nachdem sie im September 2016 wegen Praktizierens von Falun Dafa verhaftet worden war. Als die im Kreis Jintang in der Provinz Sichuan lebende Frau am 2. Januar 2017 gegen Kaution freigelassen wurde, musste sie erfahren, dass ihr schwerkranker Ehemann Wochen zuvor verstorben war. Im Juli 2018 wurde sie zu acht Jahren Haft verurteilt, die sie zu Hause absitzen sollte. Nachdem sie vier Jahre lang mit ihrem schlechten Gesundheitszustand gekämpft hatte, verstarb sie im Juli 2020. Sie war 57 Jahre alt.

Wu war am 9. September 2016 von über zwanzig bewaffneten Beamten verhaftet worden, weil sie Strafanzeige gegen Jiang Zemin eingereicht hatte. Jiang, der ehemalige Vorsitzende der Kommunistischen Partei Chinas hatte 1999 die Verfolgung angeordnet.

Tage vor ihrer Verhaftung hatte das Büro 610 [1] der Stadt Chengdu die Polizei im untergeordneten Bezirk Jintang angewiesen, die Falun-Dafa-Praktizierenden zu verhaften, die Anzeige gegen Jiang erstattet hatten. Viele andere Praktizierende wurden auch schikaniert und aufgefordert, Erklärungen zu unterschreiben, dass sie keine Strafanzeigen gegen Jiang einreichen.

Wu wurde einen Monat lang auf dem Polizeirevier des Kreises Pi festgehalten, bevor sie in das Untersuchungsgefängnis Qixian im Kreis Jintang verlegt wurde. Ihre Familie kam häufig in die Haftanstalt, durfte sie aber nie besuchen.

Wus Mann war schwer krank und bereits vor ihrer Verhaftung im Krankenhaus behandelt worden. Ihre Verhaftung war nicht nur ein schwerer Schlag für ihren Mann, sondern beeinträchtigte auch den Geschäftsbetrieb ihrer beiden familiengeführten Läden. Da ihr Mann sich die medizinischen Kosten nicht mehr leisten konnte, beschloss er, die weiterführende Behandlung abzubrechen, und entschied sich für eine konservative Behandlung zu Hause. Er verstarb drei Monate später, am 16. Dezember 2016. Der Sohn ging in das Untersuchungsgefängnis und bat darum, dass seine Mutter an der Beerdigung ihres Mannes teilnehmen dürfe, aber die Wärter erlaubten das nicht. Später, am 19. Dezember, erhielt Wus Familie einen Brief von ihr, in dem sie sich nach der Situation ihres Mannes erkundigte. Sie wusste also nicht, dass er verstorben war.

Wus Schwiegertochter übernahm nach der Verhaftung ihrer Schwiegermutter das Familienunternehmen. Die Polizei schikanierte die junge Frau weiter und bereitete ihr große seelische Qualen. Die Polizei arbeitete auch mit einem Anwalt zusammen, um sie zu zwingen, ihre Schwiegermutter im Gegenzug für eine vorzeitige Freilassung zu einem Schuldgeständnis zu bewegen.

Bevor die Schwiegertochter überhaupt mit Wu sprechen konnte, erlitt Wu am 21. Dezember 2016 einen Schlaganfall und wurde in das Stadtkrankenhaus von Chengdu gebracht. Dieses Krankenhaus wies sie mit der Begründung ab, es gebe keine Krankenhausbetten mehr. Die Polizei brachte Wu daraufhin in eine Intensivstation im Kreiskrankenhaus Jintang, das nicht so gut ausgestattet war wie das Krankenhaus in Chengdu. Der Arzt sagte, selbst wenn man sie am Leben erhalten könne, würde sie für den Rest ihres Lebens gelähmt sein.

Nachdem sich Wus Zustand ein paar Tage später stabilisiert hatte, wurde sie auf eine normale Station verlegt. Während ihres gesamten Aufenthalts im Krankenhaus war ein Polizeiauto vor dem Krankenhaus geparkt, und Beamte in Zivil blieben im Krankenhaus, um sie zu überwachen.

Als Wu am 2. Januar 2017 gegen Kaution aus der Haft entlassen wurde, hatte sie in der Hälfte ihres Körpers das Gefühl verloren. Später erzählte sie ihrer Familie, dass sie innerhalb von nur drei Monaten 21 Mal verhört worden sei.

Andere lokale Falun-Dafa-Praktizierende versuchten, sie zu besuchen, aber ihre Familienangehörigen erlaubte es ihnen nicht, weil sie von der Polizei unter Druck gesetzt wurden.

Trotz Wus schlechtem Zustand übergab die Polizei ihren Fall an die Staatsanwaltschaft. Sie musste sich am 26. Juli 2018 vor dem Bezirksgericht Jintang verantworten und wurde zu acht Jahren Haft und einer Geldstrafe von 10.000 Yuan (ca. 1.300 Euro) verurteilt. Der Richter gestattete ihr, die Strafe zu Hause abzusitzen, und ordnete an, dass sie sich jeden Monat bei einer für die Verfolgung von Falun Dafa zuständigen Person in der Stadtverwaltung von Zhao im Kreis Jintang melden musste.

Wu wurde am frühen Morgen des 1. Juli 2020 bewusstlos zu Hause aufgefunden. Sie wurde ins Krankenhaus gebracht und verstarb neun Tage später, am 10. Juli.

Früherer Bericht:

Judge Convicts Three Falun Gong Practitioners, Including One Who Was Rushed to the ER Midway Through Trial


[1] Unter Jiangs persönlicher Leitung gründete die KPCh das Büro 610, eine außerrechtliche Sicherheitsorganisation mit der Macht, das Polizei- und Justizsystem außer Kraft zu setzen. Seine einzige Funktion besteht darin, die Verfolgung von Falun Dafa durchzuführen.